Vandega ist von wie erstarrt vor Schreck als das schuppige Wesen gegen ihn prallt und dem Varisianer gleichzeitig seine spitzen Zähne tief in die Schulter treibt. Unerbittlich beißen die starken Kiefer des Monsters zu und Sterne explodieren vor Vandegas Augen als das Ungetüme auch noch mit den scharfen Klauen der Hinterbeine die Lederrüstung durchdringt und tiefe Wunden reißt. Dann wird es schwarz um den Varisaner.
Das Monster richtet sich auf und blickt Truncus mit zu schlitzen verengten Augen an, von seinen nadelspitzen Fängen tropft das Blut des Varisaners. Einen kurzen Moment schauen sich die beiden Gegner in die Augen, dann schnellt die Kreatur mit weit geöffneten Maul nach vorne und beißt den Zwerg in den Arm. Wütend schreit Truncus auf als sich die Zähne in sein Fleisch bohren. Wie eine Schlange umwickelt das Monster den Zwerg, dem durch die unsanfte Umarmung die Luft aus den Lungen gepresst wird. MIt einem gewaltigen Kraftakt gelingt es dem Zwerg sich aus der tödlichen Umarmung zu befreien.
Gerade eben dachte Willem noch darüber nach, wie ruhig es an diesem Baum war - und da erschien wie aus dem Nichts das Monster. Mit Entsetzen beobachtete Willem, wie das Monster mit einem grausamen Hieb den Varisianer niederstreckte und dann noch mit seinem schlangenartigen Körper den Zwerg umschloss. Glücklicherweise konnte sich der Zwerg befreien, doch sah er schon aus der Entfernung nicht mehr so aus, als würde er noch länger gegen das Monster bestehen können. Willem betrachtete kurz die Narben an seinem Arm, die ihn an seine letzten Begegnungen erinnerten. Dann sah er auf. "Die Zeit des Handelns ist gekommen, Sarenrae, steh mir bei!", dachte er. Langsam löste sich das lähmende Entsetzen, und Willem war bereit. Er blickte kurz Cel und Köter an, die bei ihm waren. "Schnell, haltet ihr mit dem Zwerg das Vieh in Schach, ich kümmere mich um den Varisianer! Beeilung!"
Hektisch rannte er in Richtung des Varisianers, der blutend und anscheinend im Sterben auf dem Boden lag.
Obwohl Cel die Geschwindigkeit des Angriffs überrascht, fasst er sich trotzdem schnell wieder und rennt mit großen Schritten in Richtung des kleinen Drachen. Schnell zieht er noch sein Schwert um in einigen Sekunden nach dem Drachen schlagen zu können.
Köter greift seinen Stock fester, als er seinen Gefährten zu Hilfe eilt. MIt einem kurzen Pfiff befiehlt er der bellenden Hünding ihm zu folgen.
Mit einer furchterregenden Wildheit stürzt sich das Monster erneut auf den Zwerg, doch diesmal kann Truncus den Stiel seiner Axt zwischen die Kiefer des Drachens bringen. Fauliger Atem schlägt ihm ins Gesicht, der ihm fast schon das Bewusstsein raubt.
Mit großen Schritten bewegt sich Cel hinter den Drachen, damit der Zwerg ihn mit Cel in die Zange nehmen kann. Dabei zieht er schnell sein Schild vom Rücken, sofort fühlt er sich sicherer. Leider verpasst Cel seine Chance und seine Klinge zischt durch die Luft.
Mit einem lauten Schrei, zieht Truncus seine riesige Axt vom Rücken und versucht der drakonischen Kreatur den Hals aufzuschlitzen. Die mächtige Axt des Zwerges fährt zwischen die schützenden Schuppen des Wyrms. Blut und Geifer des wütend zischenden Monsters spritzen Truncus entgegen, als er seine Waffe aus dem Fleisch der Kreatur zieht.
Willem trat einen Schritt nach vorne und kniete sich neben den am Boden liegenden Varisianer. Immer noch sickerte Blut aus den zahlreichenden Wunden, die der Wyrm gerissen hatte, in den Boden. "Sarenrae, steh uns bei," richtete er ein Stoßgebet an seine Göttin, während er fieberhaft versucht, die Blutung zu stoppen. Er riss ein Stück vom Saum der Kleidung des Varisianers und improvisierte einen Verband, den er um die tiefe Wunde in der Schulter legte, dort wo der Wyrm seine Kiefer versenkt hatte. Der Verband schien die Blutung zu stoppen, und so entspannte sich Willem etwas. Der Varisianer war nun stabil und bewegte sich nicht weiter auf den Tod zu, doch musste er noch etwas warten. Solange der Wyrm am Leben war, wagte es Willem nicht, seine kostbaren Zauber einzusetzen.
"Warte mein Freund!"
Köter bekämpft die aufkommende Panik ins sich und zwingt sein Herz langsamer zu schlagen. Noch während er sich hinkniet fängt sein rechter Arm an zu leuchten. Flammen schlagen aus nach Vandega, als er diesen mit der Hand berührt und verschließen dessen Wunden auf magische Weise. Silaqui geht unterdessen knurrend auf den Wurm zu und versucht den Weg zu Vandega soweit es geht abzudecken.
Wütend, jedoch relativ unbeeindruckt von dem Treffer, den der Zwerg gelandet hat, schnappt der Wyrm wieder nach diesem. Doch als sich seine Kiefer um Truncus' Arm schließen und in seine Muskel dringen wollen, nimmt die Haut des Zwerges einen dunkelgrauen Farbton an. Das Monster beißt mit aller Kraft zu, doch auf wundersame Weise trägt der Schwertgelehrte von diesem heftigen Angriff nur einen kleinen Kratzer davon. Cel konzentriert sich noch einmal und endlich scheint ihm sein Glück holt zu sein, langsamer als vorher lässt er sein Schwert auf den Gegner treffen. Doch diesmal scheint er nicht nur die oberen Schuppen getroffen zu haben.
Besorgt blickt der Halbelf zu dem Zwerg, welcher alleine dem Wyrm gegenüber steht. In einem großen Bogen eilt er um den Tatzelwyrm herum und versucht seinem Gefährten beizustehen. Als er gerade hinter Cel vorbei geht ruft er zu Silaqui: "Hol Vandega!" und zeigt dabei auf den Boden neben sich.
Hinter dem Zwerg angekommen berührt er diesen an der Schulter, wobei erneut arkane Flammen aus seiner Hand schlagen und Truncus Wunden schließen.
Die Hündin packt unterdessen Vandega vorsichtig am Kragen und zieht ihn aus der Reichweite des Ungetüms.
Willem sah sich kurz um. Der Halbelf, der - wie Willem überrascht feststellte - auch über Heilmagie verfügte, hatte bereits die Wunden des Zwergs versorgt, so dass dieser zusammen mit dem blonden Kämpfer den Wyrm in Schach halten konnte. Willem konnte also seine Aufmerksamkeit dem immer noch bewusstlosen Varisianer zuwenden, den der große Hund des Halbbluts bereits aus der Gefahrenzone gezogen hatte. Willem eilte zu ihm hin und kniete sich neben ihn. Er tastete kurz nach seinem Heiligen Symbol, murmelte ein paar Worte, und sogleich schimmerte um ihn eine schwache, goldene Aura. Dann presste er seine Hände auf die Wunden des Varisianers und stimmte einen lauten Lobgesang auf Sarenrae an. Er zitterte, als ihn die göttliche Energie durchfloss und die Wunden des Varisianers schloss.
"Drache!" brüllt der Spitzbub als er die Augen aufschlägt. Schockiert stellt er fest, dass er sich auf dem Walboden befindet. Sogleich springt er auf, um Vergeltung an dem schuppigen Wesen zu üben. Während die Lichtung in das goldene Licht der Heilmagie getaucht wird, attackiert Cel den Wyrm. Sich schon über seinen Treffer freuend muss er mitansehen wie sein Schwert harmlos an den dicken Schuppen des Monsters abgleitet.
Diesen Moment der Ablenkung kann der wiedererwachte Varisianer, der sich verblüffend schnell von seiner Reise an die Schranken des Todes erholt hat, nutzen und sticht sein Rapier in den Körper des Wurms.
"Es wird mir ein Vergnügen bereiten dir deine Schuppen einzeln auszureissen", sagt der Zwerg während er mit seiner Axt ausholt und sie in Richtung seines Peinigers drischt.
Truncus fängt an seine beeindruckende Axt wie wild herumzuwirbeln. Die Klinge der Waffe blitz und blinkt im Sonnenlicht, während sie ihren tödlichen Tanzt tanzt und dann entsteht wie aus dem Nichts ein weiß leuchtendes Abbild der Waffe aus reiner Energie. Mit unglaublicher Geschwindigkeit schlägt Truncus zu und beide Waffen finden ins Ziel. Die messerscharfen Klingen schneiden sich mit Leichtigkeit durch Schuppen und Fleisch und dringen tief in den zerschundenen Körper des Monsters. Raureif, ausgehenden von der Energieaxt, überzieht das Schuppenkleid des Wyrms.
Ein markerschütternder Schrei entrinnt der Kehle des Drachens, der taumelnd versucht zu fliehen jedoch nach wenigen Schritten zusammenbricht. Langsam schmilzt der Frost auf der Kreatur und die Sonne hüllt den Kadaver in ein unwirkliches Glitzern.