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Autor Thema: Am Lagerfeuer  (Gelesen 19994 mal)

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Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #30 am: 03.12.2007, 13:31:10 »
Zitat von: "Armarin Ketharis"

Auf dem Wort 'Reise' lag bei Armarin eine besondere Bedeutung hinter der sich mehr verbarg, als er sagen wollte. Ein anderer Begriff wäre treffender gewesen, doch beschrieb er es nach einem kurzen Moment der Überlegung das Ganze mit 'Reise'.


"Was habt ihr gemeint, als ihr 'Reise'," Zeminah versucht dabei das Wort genauso so zu betonen wie Armarin. "sagtet? Seit ihr ein Reisender über Tellene oder seit ihr ein Bücherwurm, der sich sein Wissen angelesen hat und sich daher als Experte bezeichnet?"

Armarin Ketharis

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Am Lagerfeuer
« Antwort #31 am: 03.12.2007, 17:07:01 »
"Eher ein Reisender auf Tellene, wenn man so will. Und ein Magier oder so etwas bin eigentlich nicht, ich bin eher jemand, der seine Zauber intuitiv durch Begabung wirkt. Lange, dicke Wälzer habe ich nicht durchblättert, um dadurch irgendwelche Zauberkraft zu erlangen.

Ich musste eben vor einiger Zeit aus meinem Heimatland fliehen, weil ich es mir mit Leuten in bestimmten Positionen verscherzt hatte. Sie dürften hier wohl keinen Einfluß haben in diesem Gebiet, auch wenn ich lieber vorsichtig in all meinem Tun bin. Ich wäre nicht in diese 'Einöde' gereist, wenn dies nicht auch etwas Vorteilhaftes für mich gehabt hätte.

Aber ich weiß nicht, ob das andere nachvollziehen können, was es heißt, es sich mit 'bestimmten Personen' verscherzt zu haben, außer natürlich sie hätten Ähnliches in Ihrem eigenen Leben erfahren. Das wäre wiederrum etwas anderes."

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #32 am: 03.12.2007, 20:28:58 »
Zeminah hört Armarin aufmerksam zu und lächelt freudlos. "Oh, ich weiß sehr genau, was ihr meint. Obwohl ich vielleicht auch nur erkannt habe, um was für eine Person es sich tatsächlich handelt!"
Die Tänzerin ist immer leiser geworden, als sie diese Äußerung macht. Sie macht nun ein sehr trauriges Gesicht und wenig scheint übrig geblieben von der strahlend lachenden und schlagfertigen Frau.

Armarin Ketharis

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Am Lagerfeuer
« Antwort #33 am: 03.12.2007, 23:34:51 »
Etwas sorgenvoll schaut Armarin Zeminah an und fragt sie: "Oh, was habt Ihr denn? Habe ich unbewusst wieder etwas ganz falsches gesagt? Wollt Ihr vielleicht darüber reden oder eher nicht? Oder wäre Euch das zu neugierig oder irgendwie unangenehm nochmal alte Vorkommnisse in Worten 'aufzuwärmen'?"

Dabei setzt sich Armarin etwas näher zu Zeminah hin, aber nicht so, dass es aufdringlich erscheint; er spricht auch mit etwas gedämpfter Stimme und eigentlich nur an Zeminah gewandt und keinesfalls an die ganze Runde bzw. sind die Fragen nur an sie gerichtet.

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #34 am: 04.12.2007, 08:19:48 »
Die Tänzerin lächelt den Hexer traurig an. "Nein, ihr habt nichts Falsches gesagt. Eher bin ich es, die häufig etwas Falsches sagt und den Preis dafür zahlen muss."
Die Frau scheint einen inneren Kampf mit sich auszufechten. Schließlich scheint sie zu einem Entschluss zu gelangen. "Es schadet auch nicht, etwas über mich zu erzählen. Die Familie Lanshavazh gehört zu den großen Künstlern in Monam-Ahnozh. Wir sind schon so lange Tänzer, dass ich gar nicht weiß, ob es je in unserer Familie jemand gab, der nicht ein Basirischer Tänzer oder Barde war."
Die Tänzerin lächelt als sie dies erzählt. "Meine Familie war eine der besten Künstlerfamilien des Landes, also war es nicht verwunderlich, dass wir am Hofe des Königs lebten. König Warven, der zweite seines Namens, möge er ewig leben, ist ein großer Herrscher. Als ich jung war, ist es mir gelungen mich mit Warven, dem ältesten Sohn des Königs anzufreunden. Er hatte einen Narren an mir gefressen und so ging ich häufig bei ihm ein und aus und erfreute ihn mit den Späßen, die ich trieb." Die Tänzerin hat einen verträumten Gesichtsausdruck und man kann sich gut vorstellen, wie sie als Mädchen durch Palastflure lief.

Armarin Ketharis

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Am Lagerfeuer
« Antwort #35 am: 04.12.2007, 23:21:50 »
"Das klingt ja nach einem interessanten Leben so am Königshofe, Zeminah. Ich dagegen wuchs in niederen Vierteln auf- wenn man so will- und war nicht immer so ein fähiger arkaner Zauberwirker wie ich es heute bin. Aber reden wir lieber wieder über Euer Leben. Was war denn das Interessanteste bzw. Schönste, was Ihr dort je erlebt habt an diesem Königshofe?"

Neugierig wartet Armarin auf eine Antwort Zeminahs.

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #36 am: 05.12.2007, 08:09:10 »
Die Frau zuckt mit den Achseln. "Ich weiß nicht. Interessantes oder Schönes? Es sind viele Dinge geschehen, die für jemanden, der den Hof nicht kennt interessant sind oder seltsam scheinen.Es war immer schön, wenn ich Warven aus seinen Zimmern in den Garten schmuggeln konnte. Für ihn waren dies immer die schönsten Stunden und ich hatte ein dankbares Publikum für meine Übungen."
Die Frau lächelt bei ihrer Erzählung. Offensichtlich sind dies glückliche Erinnerungen.

Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #37 am: 06.12.2007, 21:53:57 »
Bis zum Abend hatte Kaspar viel Zeit gehabt nachzudenken und geholfen hatte keine Minute. Er wusste absolut nicht, was er von Zeminah halten sollte. Einerseits zog sie ihn ständig auf, andererseits war sie höchst bezaubernd ...
"... und dann die Frage heute, ob sie mit mir runterspringen kann, obwohl sie einen Flugzauber auf sich wirken hatte."

Als sie dann Abends beim Essen zusammensaßen, setzte sich Kaspar dieses Mal neben die Tänzerin.
Der Waldläufer möchte gerne wissen, warum sich Zeminah so verhält, wie sie es nun einmal tut, warum sie ihn vor den Kopf stößt und dann solch ein seltsames Angebot zur Zweisamkeit gibt und, wie es Kaspar scheint, seine Nähe sucht. Aber er weiß nicht, ob er das einfach so sagen kann. Frauenkontakt scheint ein Gebirgsläufer selten zu haben.
Außerdem ist er stark verunsichert, von der forschen Art der Tänzerin, ganz zu schweigen von dem unwiderstehlichen Angebot in die Schublade zu greifen.
Als Kaspar dann die Stimme erhebt, weiß er offengestanden selbst nicht, was er sagen soll und macht deshalb einen arg seltsam wirkenden Beginn, bei dem Versuch Zeminah näher kennenzulernen: "Habt ihr geahnt, dass dort eine Falle ist?"

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #38 am: 06.12.2007, 22:49:01 »
Zeminah ist überrascht als sich Kaspar neben sie setzt. Er hat eigentlich nicht den Eindruck gemacht bisher, sich an den abendlichen Gesprächen beteiligen zu wollen. Das er sich nicht wohl in seiner Haut fühlt, ist offensichtlich und seine seltsame Frage macht dies umso mehr deutlich. Bevor sie antwortet, beobachtet sie den Gebirgsläufer. Dann schüttelt sie den Kopf.
"Nein und auch ja. Ich verstehe die ganze Konstruktion nicht. Warum baut man eine Statue und macht dann dort Fächer hinein? Ich habe fest damit gerechnet, dass das Zeichen für Tod eine Warnung sein sollte, deshalb habe ich versucht uns vor Gefahren mit dem Zauber zu unterstützen. Aber ich war dumm. Ich dachte ihr hättet die Falle umgangen als ihr das Fach öffnen konntet. Wir haben Glück gehabt, dass ihr über einen starken Körper verfügt für Armarin oder mich wäre es vielleicht tödlich gewesen." Zeminah schaut dabei abschätzend auf Kaspar. "Darüber hinaus habe ich gemeint, was ich gesagt habe. Ihr wolltet dort hoch. Also gebührt euch auch der Lohn dafür. Ich bin nur hinterher, weil ich nicht warten wollte."

Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #39 am: 06.12.2007, 23:18:54 »
"Wozu sollte ich einen Lohn dafür bekommen dort hoch zu klettern?" Fragt Kaspar sichtlich verwirrt und in dieser Art und Weise der Verwirrung sicherer als zuvor. Die Herausforderung ist Lohn genug? Und was für ein Lohn soll es sein, einen Schlüssel an sich zu nehmen?
Kaum hat er die beiden Fragen gestellt, merkt er, dass er sich von seinem eigentlichen Vorhaben, Zeminah näher kennenzulernen und zu verstehen, hat wegleiten lassen. Er wollte und will wissen, wer sich hinter dem undurchsichtigen Vorhang von sich immer wieder sich widersprechenden Taten versteckt. Auch wenn er Angst haben muss, dass damit der Zauber verloren gehen könnte. Diese Undurchsichtigkeit macht Zeminah in Kaspars Augen gerade so interessant und unterscheidet sie deutlich vom Rest der Gruppe.
"Aber warum habt ihr mich nicht gewarnt, wenn ihr die Falle geahnt habt? Ich habe mit keiner Falle mehr gerechnet." Hackt Kaspar an anderer Stelle des Themas nach, an jener Stelle, wo er sich erhofft hatte, etwas näher an das Geheimnis um das Denken von Zeminah zu kommen.
Er wirkt dabei nun wieder sicherer und wirklich interessiert und keines Falls irgendwie verärgert, obwohl er gutes Recht hat, sauer zu sein, nachdem sie ihn, wenn  auch nicht wissentlich, in die Falle gelockt hatte - Kaspar lässt sich stattdessen von der Gefahr anziehen..

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #40 am: 07.12.2007, 00:02:44 »
Zeminah ist über die Antwort von Kaspar offensichtlich erstaunt. "Hmm, seht ihr es nicht so, dass derjenige der sich am meisten eingesetzt hat, die erste Chance haben sollte, etwas zu nehmen? Mehr wollte ich nicht sagen und genau deswegen habe ich euch den Schlüssel angeboten." Die Frau denkt nach. Offemsichtlich ist sie unzufrieden, dass Kaspar ihre Begründung nicht versteht oder verstehen will.
"Ich habe euch doch gewarnt. Ich habe den Zauber gewirkt, der euch schützen sollte und habe euch gesagt, dass ich bei euch bleiben werde, damit euch jemand helfen kann, falls etwas Unerwartetes geschieht."

Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #41 am: 07.12.2007, 00:25:16 »
"Als ich die Tasten ausprobierte habe, war mir nicht ganz wohl, zugegeben. Aber dann nicht mehr. Ich dachte, es wäre geschafft, als sich das Fach herausziehen ließ. Ich dachte auch, ihr würdet es genauso sehen." Sagt Kaspar und schaut Zeminah an, als würde er hoffen, mit dem bloßen Auge ihre Gedanken erraten zu können."Wenn ich eine Falle erwarte, würde ich nicht einem Gefährten den Vortritt lassen." Fügt er hinzu und wirkt noch immer friedlich. "Interessanter Lohn."
Kaspar weiß nun leider noch immer nicht, wo er bei Zeminah steht, obwohl er es zu gern wissen würde. Es ist sehr schwierig. Er weiß auch nicht, was er davon halten soll, dass Zeminah ihm angeboten hat, den Schlüssel zu nehmen, unter solch fadenscheinigen Gründen, welche sie jedoch mit vollem Ernst darlegt. Er weiß schlichtweg nicht, ob er nicht eigentlich wütend sein sollte auf Zeminah, kann es aber nicht mit ruhigem Gewissen sein. Besonders, weil er glaubt, dass sie etwas von ihm will, an ihm interessiert ist - möglicherweise bildet er sich das jedoch nur ein -, und deshalb sich nicht vorstellen kann, dass sie ihm böses will.
"Was denkt ihr über mich? Fragt er dann plötzlich leise und wirkt dabei wieder so unsicher, wie zuvor. [/b]

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #42 am: 07.12.2007, 09:10:22 »
Zeminah rauft sich die Haare. Sie kann nicht verstehen, dass Kaspar ihre Argumentation nicht kapiert, obwohl er anscheinend genauso gedacht hat wie sie. "Kaspar, ich habe dort oben anscheinend ähnlich gedacht wie ihr. Wir beiden haben nicht wirklich mehr mit einer Falle gerechnet als die Kiste draußen war. Wie ich bereits sagte, war dies dumm von mir. Ich hätte mehr nachdenken sollen. Aber es ist passiert und so ist es nun mal. Wir haben dort oben Glück gehabt, dass nicht Armarin oder ich die Falle ausgelöst haben, weil wir vielleicht daran gestorben wären. Ihr seid der stärkste von uns dreien."
Die Frau holt Luft. "Trotzdem habe ich euch den Schlüssel doch nicht angeboten, DAMIT ihr eine Falle auslöst!" Zeminah schaut die anderen Reisegefährten nacheinander an.
"Von allen in dieser Gruppe hier: dem verschlafenen Halb-Hobgoblin Mychesh, dem immer wieder essenden oder über das Essen redenden Gelehrten Alarion, unser schönen Gestaltwandlerin Venustas und unserem neugierigen charmanten Hexer Armarin, seid ihr mir Kaspar, der liebste. Ihr seid ehrlich und sagt, was ihr denkt und handelt auch danach. Dies ist erfrischend und sehr angenehm. Dort wo ich herkomme, hat man das eine gesagt und das andere gemacht. Jeder ist dort auf seinen Vorteil aus."
Zeminah ist hierbei immer leiser geworden und Kaspar sieht, das ihr eine Träne die Wange herunterläuft. "Ich würde nie jemanden sehenden Auges in eine Falle laufen lassen und schon gar nicht jemanden den ich mag."
Die Tänzerin steht auf und entfernt sich schnell aus dem Licht des Lagerfeuers. Offensichtlich will sie allein sein.

Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #43 am: 07.12.2007, 10:13:10 »
Im ersten Moment schaut Kaspar ziemlich verwundert, nachdem Zeminah wegläuft. Sekunden später wird auch ihm klar, dass er ein absoluter Trottel ist.
Dass er nun dafür die absolute Gewissheit hat, dass Zeminah ihm zugetan ist oder nur noch war, und ihm auf keinen Fall böses wollte, wie ihm ein Teil von ihm gesagt hat, hilft ihm dabei nur wenig weiter.
Aus dem Schneidersitz, in dem er gesessen hat, dreht er sich wie eine Schraube nach oben und steht nach einer halben Drehung auf beiden Beinen. Sofort eilt er Zeminah hinterher und solange sie nicht rennen sollte, würde er sie einholen können.
"Bitte, bitte verzeih´ mir."  Ruft er ihr hinterher ...

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Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #44 am: 07.12.2007, 10:45:34 »
Tatsächlich ist es leicht für Kaspar die Tänzerin einzuholen. Sie steht nicht weit außerhalb des Lichtscheins. Sie wendet ihm den Rücken zu und Kaspar kann sehen, dass ihre Schultern beben, auch wenn er keinen Laut hört. Nach seiner Erklärung ist es einen Moment still. Schließlich spürt Kaspar wie eine Hand über seine Wange streicht. Er merkt, dass Zeminahs Hand feucht von Tränen ist. Dann haucht sie ihm einen Kuß auf die Wange und flüstert: "Natürlich verzeihe ich euch. Ihr seid nun mal ein sturer Bock. Ich wäre trotzdem gerne allein."
Die Frau geht noch ein Stück weiter in die Dunkelheit und Kaspar kann sehen, dass sie sich auf den Boden setzt und leise weint.

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