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Autor Thema: Am Lagerfeuer  (Gelesen 20489 mal)

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Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #45 am: 07.12.2007, 12:01:59 »
Ein paar Minuten lang bleibt Kaspar stehen, wo ihn Zeminah ihn verlassen hat, und starrt in das Dunkel auf den Schatten der Tänzerin. Ihm, der unbewegt dasteht und nachdenkt, scheint nicht langweilig oder unbequem zu werden.
Nachdem er sich lang genug in Gedanken gescholten hat, kommt dann doch Bewegung in ihn und er sagt zu dem Schatten im Dunkeln, der Zeminah sein muss: "Sag´ bitte bescheid, wenn dein Wunsch nach Einsamkeit ein Ende hat. Ich würde mich sehr freuen und wäre dankbar, es wissen zu dürfen." Kurz schau sich Kaspar danach um und meint, als er einen passenden Baum gefunden hat: "Ich bin da oben. Falls mich jemand sucht." Am Ende zeigt Kaspar auf einen nahen und hohen Baum, der wenige Meter entfernt steht.

Der Gebirgsläufer wartet noch kurz, ob ihm Zeminah irgendwas entgegnet. Sollte sie aber weiterhin schweigen, würde er zu dem gezeigtem Baum gehen und in in aller Ruhe, und ohne eine Schau geben zu wollen, nach oben klettern, bis er einen scönen Platz weit oben gefunden hat, von dem aus, er über die meisten anderen Baumkronen hinweg in die Ferne schauen kann.
An den Stamm gelehnt, will er dort oben ein wenig in die ruhige Ferne schauen und seine Gedanken ordnen und überlegen, wie er seinen Fehler, denn ausnahmsweise hat er wirklich einen begangen, wieder gut machen kann.

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #46 am: 07.12.2007, 23:32:11 »
Kaspar kann sehen, dass die Tänzerin lange an der Position sitzen bleibt zu der sie geflüchtet ist. Für ihn ist schwer zu sehen wie lange sie tatsächlich geweint hat, aber es vergeht viel Zeit bis die Frau aufsteht. Langsam geht sie zu dem Baum auf dem der Gebirgsläufer sitzt. Unten am Stamm bleibt sie stehen und versucht Kaspar oben zu sehen.
"Bleib wie Du bist, Großer. Verbieg dich nicht."
Dann geht sie zum Lager zurück

Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #47 am: 09.12.2007, 18:53:28 »
Kaspar hat nur in der Krone gesessen und hat versucht einen klaren edanken zu fassen. Immer wieder stellt er sich die Frage, ob er hätte nicht versuchen sollen, die Tänzerin zu trösten, auch wenn sie wünschte alleine zu sein - aber das Gesagte steht nicht immer mit dem Gewünschten überein.
Als Kaspar dann Zeminah von unten zu ihm reden hört, schreckt er auf und ist sofort hellwach. Sofort beginnt es in dem Baum zu Rasseln.
So schnelles dem Waldläufer möglich ist klettert er den Baum hinunter. Auf halben Weg sagte er, als er sieht, dass sich Zeminah entfernt: "Warte! Bitte."
Kurz darauf springt Kaspar vom letzten Ast auf den Boden und fängt den Sprung sicher ab. Danach versucht er abermals Zeminah einzuholen. Er möchte nicht vor dem Rest der Gruppe sprechen, weil ihm dies peinlich wäre, weshalb er das Gespräch außer Reichweite halten will.

Um Zeminah aufzuhalten würde er zur Not die Frau auf fasthalten, damit er, wenn er schon in Sichtweite ist, wenigstens nicht in Hörweite ist.
"Ich wollte mich nochmal bei dir einschuldigen, für alles was ich gesagt habe." Beginnt Kaspar leise und wirkt dabei abermals ungewohnt unsicher und gerade zu schüchtern. Von dem über allen stehenden Waldläufer ist nichts zu sehen, denn dieser würde es ganz locker schaffen Zeminah anzuschauen, nicht scheu, wie es Kaspar gerade tut.
"Ich wollte dich nicht beleidigen." Fügt er wenige Sekunden später hinzu, nachdem er den Kloß im Hals endlich heruntergeschluckt hat.
Kaspar scheint zwar mehr sagen zu wollen, doch scheint dazu nicht imstande zu sein, auch wenn er mit sich ringt. Der Kampf beginnt dabei schon allein dort, dass er nicht weiß, wie er sich ausdrücken soll.

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #48 am: 09.12.2007, 19:33:42 »
Zeminah läßt sich ohne Schwierigkeiten von Kaspar einholen und wenn er vielleicht mehr Umgang mit Menschen gehabt hätte, hätte er vielleicht festgestellt, dass die Tänzerin wollte, dass er sie einholt."Kaspar, natürlich verzeihe ich dir."
Sie fast mit ihrer Hand dem Gebirgsläufer unter das Kinn und zieht seinen Kopf leicht nach oben und Kaspar erkennt zum ersten Mal, dass die Tänzerin ein klein wenig größer als er selber ist. Die Frau schaut ihnschalkhaft an. "Großer, ich mag dich und so etwas sage ich nicht jedem. Nur wenn du jetzt immer mit gesenktem Kopf rumläufst, wenn ich etwas sage, wirst du mich noch von einer ganz anderen Seite kennnen lernen!" Dann gibt sie ihm einen Kuss der bei weitem nicht so scheu ist wie der, den sie ihn vor Minuten oder Stunden gegeben hat. "Und jetzt möchte ich ans Lagerfeuer zurück."
Zeminah macht zwei Schritte und schaut dann zurück. "Kommst Du?"

Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #49 am: 09.12.2007, 20:42:22 »
Kaspar genießt den Augenblick des Kusses und merkt, wie sein Herz höher schlägt und beradezu zu rasen beginnt. Sein Herzschlag wird auch nicht langsamer, als der Kuss sein Ende hat und Zeminah sich wieder von ihm abwendet.
Als sich Zeminah kurz darauf wieder zu ihm umdreht und ihn fragt, ob er kommen will, steht er noch immer unbewegt da, als könnte er das Geschehene nicht ganz recht fassen. Doch sofort nickt er ihr zur Antwort zu und geht mit der Tänzerin zurück zum Lagerfeuer.
"Ich verspreche Besserung." Sagt Kaspar ehrlich, nun auch für den Rest der Gruppe vernehmlich, während er zusammen mit Zeminah wieder das Lager erreicht.
Im Lager setzt sich Kaspar wieder auf seinem alten Platz, direkt neben Zeminah.

Aus der Miene von Kaspar wird es schwer sein zu lesen, was geschehen ist. Es gibt nur kleine Zeichen. Das erste Zeichen ist das leicht gerötete Gesicht, doch die Rötung des Gesichtes kann auch der Widerschein des Feuers sein. Auffälliger dagegen ist das leichte Aufweichen der Mimik. Kaspar schaut bei weitem nicht so streng wie sonst, die meiste Zeit, ein Beobachter könnte sogar fast etwas wie ein Schmunzeln erkennen.
Schweigend nimmt sich Kaspar nochmal etwas Fleisch, schiebt es auf den Spieß, denn er dann noch einaml über das Feuer hängen will.
"Du auch? Fragt er Zeminah und schaut die Tänzerin an, er senkt nicht den Kopf.
Zeminah könnte sogar meinen, dass er seit dem kleinen Vorfall, den Kopf noch höher trägt als sonst, weil er es irgendwie schafft, noch mehr Spannung in den Körper zu bringen, obwohl sein Stolz und seine hohe Meinung auf sich selbst seine Brust schon vorher immer gehoben hatte.

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #50 am: 09.12.2007, 21:04:58 »
Man merkt Zeminah an, dass in der Zeit zwischen ihrem fluchtartigen Verlassen des Lagers und der gemeinsamen Rückkehr sich das Verhältnis zu Kaspar merklich gebessert hat. Als der Gebirgsläufer ihr etwas zu Essen anbietet, lächelt sie: "Natürlich, dies ist ja eine der größten Herausforderungen auf dieser Reise."
Dann ist sie schweigend, wie sie es eigentlich immer gemacht hat, nachdem sie sich zu Beginn über das Essen mal beklagt hatte. Nach dem Essen scheint sie ein wenig mit sich zu ringen. Schließlich wendet sie sich an Armarin: "Möchtet ihr meine Geschichte weiterhören, welche wir neulich abend begannen? Vielleicht ist es ganz gut, wenn wir mehr von einader wissen, bevor wir weiterreisen. Nicht das uns etwas passiert wie mit Shivana und wir dann unvorbereitet sind."

Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #51 am: 09.12.2007, 21:39:48 »
"Was soll das heißen?" Fragt Kaspar und schaut Zeminah herausfordernd an, während er in allseits bekannt spitzer Zunge hinzufügt: "Ich bin auf jeden Fall froh, dass noch keine der Herausforderungen euch überfordert hat."
Wenn es Zeminah nicht schon vorher aufgefallen war, so muss ihr spätestens jetzt auffallen, dass Kaspar nun fast wieder ganz der Alte ist, dass er aber nur fast ganz der alte Kaspar sein kann, weiß nur sie.
Danach schiebt er noch etwas mehr Fleisch auf den Spieß und erwärmt es ebenfalls.

Als das Fleisch warm ist, nimmt er es runter, macht sich etwas ab und reicht den Rest Zeminah - er geht davon aus, dass sich der Rest bedient hat, als es noch frisch gebraten war. Während er den Spieß reicht, strahlen Kaspars Augen die Tänzerin für einen kurzen Moment an.

Für das Gesprächsthema, welches Zeminah nach einiger Zeit wieder beginnt, interessiert sich Kaspar nur soweit, wie es Zeminah betrifft - was nicht heißt, dass er nicht trotzdem mit einem Ohr zuhört. Außerdem hofft er, dass das Gespräch nicht wieder in einem Gespräch unter vier Augen, zwischen Armarin und Zeminah, endet, wie vor wenigen Abenden. Vorsicht schlägt sofort Alarm und weckt die Eifersucht, damit sie bereit ist einzugreifen.
Doch erstmal hat Armarin nicht geantwortet und so isst Kaspar in Ruhe, aber wachsam auf.

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #52 am: 10.12.2007, 08:01:51 »
Zeminah knabbert an dem Spieß den Kaspar ihr gegeben hat und macht ein kritisches Gesicht. "Ich würde sagen, dass du hiermit," hierbei fuchtelt sie mit dem Spieß in der Luft herum, " zumindest Chancen hättest bei König Warven, möge er ewig leben, den nächsten Tag zu erleben."
Sie macht dabei ein sehr ernstes Gesicht, so als ob sie sich ernsthaft darüber Gedanken machen würde, ob Kaspar als Koch des Königs eine Chance hätte.

Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #53 am: 10.12.2007, 11:44:49 »
Kaspar schaut nachdenklich Zeminah an und fragt sich ernsthaft, was er jetzt schon wieder falsch verstanden hatte. Auf jedem Fall wird ihm bewusst, dass er vielleicht öfter nachdenken sollte, bevor er spricht, denn er hatte die Worte der Tänzerin nicht als Kompliment gewertet, sondern eher als Kritik.
"Danke." Sagt Kaspar geknickt und lässt seinen Kopf wieder sinken. "Tut mir leid, dass ich dich falsch verstanden haben."
Angesichts seines Fehlers kann er das Kompliment, welches er unter anderen Umständen voller Stolz angenommen hätte, auch wenn er Zweifel hätte, dass sich König Warven sein Essen überhaupt probieren würde, nicht genießen, sondern fühlt sich wieder schlecht, weil er Zeminah abermals vor den Kopf gestoßen hat, obwohl er sie, wenn er ehrlich ist, nicht nur mag.
Dass er sich daran erinnert, dass er Besserung versporchen hat, sorgt nicht dafür, dass er seinen Kopf wieder hebt.

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #54 am: 10.12.2007, 12:29:44 »
Zeminah lacht laut auf. Sie knufft Kaspar leicht in die Seite. "Du solltest nicht alles zu ernst nehmen, Großer. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass du inzwischen besser kochst als zu Beginn unserer gemeinsamen Reise. Und zu Beginn der Reise war es eine Herausforderung, die Mahlzeiten zu essen, die du zubereitet hast."
Sie schaut Kaspar dabei offen an und er kann durchaus erkennen, dass ihr Blick sehr freunndlich ist und er nicht spöttisch ist, wie er sonst häufig ist, wenn sie sich mit ihm Mychesh oder Armarin unterhält.

Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #55 am: 10.12.2007, 12:57:16 »
Ganz glücklich wird Kaspar trotz des Aufmunterungsversuches von Zeminah nicht. Auch das Lächeln schafft weniger zu bewegen, als die Tänzerin vielleicht glauben mag.
Kurz zuckt zwar ein Lächeln über das Gesicht des Waldläufers, doch danach setzt er sofort wieder eine Trauermiene auf - nur weil ihm Zeminah verzeiht, ändert es nichts daran, dass er von einem Fettnäpfchen ins nächste rennt und zwar so schnell, wie er nur kann.
Schnell legt er seinen Rucksack hinter sich, so dass er, wenn er sich zurücklegt, sein Kopf auf dem provisorischen Kissen landen sollte.
"Ich wollte eur Gespräch nicht stören, sagt Kaspar." Sagt Kaspar und lehnt sich dann wirklich zurück, so dass sein Kopf auf seinem Rucksack ruht - seine Beine bleiben dabei weiterhin überkreuzt, wie beim Schneidersitz.
Danach verbringt Kaspar den Abend damit einfach nur zuzuhören und in den Himmel zu starren. Seinen Mund macht er lieber nicht mehr auf.

Armarin Ketharis

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Am Lagerfeuer
« Antwort #56 am: 11.12.2007, 02:22:28 »
"Nun, ich würde gerne Euren Geschichten und Erlebnisen lauschen, Zeminah. Erzählt ruhig dort weiter, wo Ihr das letzte Mal aufgehört habt."

Gebannt macht Armarin der Fortsetzung des Gespräches, das die beiden einen Abend einen Abend zuvor begonnen haben. Nachdem dann die Unterhaltung zwischen Kaspar und Zeminah, die kurzzeitig stattfand, zu Ende war.

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #57 am: 11.12.2007, 07:56:01 »
Zeminah lächelt still über diesen jungen Hexer, der nichts von sich selber erzählen will, aber das Wissen über andere wie ein Schwamm aufsaugt. Sie verändert ihre Sitzposition so, dass sie Armarin und Kaspar sehen kann. Offensichtlich möchte sie ihre Geschichte auch für Kaspar erzählen, auch wenn dieser sich zurückgelegt hat und sich für dieses Gespräch nicht zu interessieren scheint.
"Wie ich bereits erzählte, hatte ich eine glückliche Kindheit. Prinz Warven war ein wunderbarer Spielpartner und es machte Spaß den Aufpassern des Prinzen immer wieder zu entwischen. Prinz Warven konnte man leicht überzeugen etwas zu machen, was mir verboten war, ich aber machen durfte, weil mich der Prinz begleitete."
Die Frau lächelt spitzbübisch und offensichtlich war es eine schöne Zeit. "Es war natürlich eine Ausnutzung meiner Beziehung zum Prinzen und im Nachhinein hätte ich wahrscheinlich besser auf meine Eltern gehört, die immer versuchten mir zu erklären, dass meine Streiche gefährlich sein könnten. Aber ich war jung."

Zeminah

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Am Lagerfeuer
« Antwort #58 am: 11.12.2007, 13:45:33 »
Die Tänzerin blickt in das Feuer und es scheint als wäre sie weit weg und würde ihre Reisegefährten nur am Rande wahrnehmen. "Als ich älter wurde, merkte ich, dass etwas mit dem Prinzen nicht stimmte. Obwohl er wuchs und bald ein stattlicher Mann wurde, behielt er den Verstand eines kleinen Kindes. Er war an den bunten Kostümen interessiert und den Sprüngen und Drehungen, aber ansonsten verstand er wenig von der Welt. Ich war seine Spielgefährtin, die mit ihm wuchs, was er als ein großes Wunder empfand, wurde doch sein restliches Spielzeug ihm bald zu klein. Doch König Warven, möge er ewig leben, hatte Glück. Er bekam noch einen zweiten Sohn und so konnte der ältere in seiner Kinderwelt belassen werden, während der jüngere als Nachfolger bekannt gegeben wurde."
Zeminah lächelt ihre beiden Zuhörer an, denn auch wenn Kaspar nicht interessiert scheint, will sie ihn teilnehmen lassen an ihren Erinnerungen. "Als klar war, dass der neue Thronfolger gesund war und die gefährlichen ersten Jahre überstehen würde, änderte sich das Klima für mich am Hofe. Die Leute erkannten nun, dass ich nicht mehr die Gefährtin des kindlichen möglichen nächsten Königs war, sondern nur noch eine einfache Tänzerin, die einen kleinen Jungen unterhielt, der nie Macht besitzen würde. Die Günstlinge des neuen Thronfolgers begannen damit, meine 'Machtposition' zu untergraben, die sie vermuteten. Plötzlich musste ich aufpassen, was ich zu wem sagte." Die Frau schaut traurig. "Doch ich hatte nie wirklich gelernt, meine Zunge im Zaun zu halten," bei diesen Worten lächelt sie Kaspar an. "So redete ich auch mit dem neuen Thronerben so, wie ich es mit Prinz Warven gewohnt war. Hierdurch machte ich mir keine Freunde."

Kaspar

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Am Lagerfeuer
« Antwort #59 am: 11.12.2007, 14:11:02 »
So desinteressiert, wie Zeminah vielleicht fürchtet, ist Kaspar nicht. Denn auch wenn er zum Himmel starrt und nachdenkt, ist er, sobald Zeminah den Mund öffnet, hellwach und saugt alles auf, was die Tänzerin erzählt - dann wird sein Blick völlig leer und er konzentriert sich allein darauf zu lauschen.
Eine einfachere Möglichkeit Zeminah kennenzulernen gibt es für Kaspar nicht und auch keine bessere, denn seine Talente im Umgang mit Frauen sind eher beschränkt, auch wenn er mit siebenundzwanzig Jahren nicht mehr der Jüngste istund genügend Zeit hatte, seine Defizite zu tilgen.
Als Zeminah erzählt, dass sie nie gelernt hatte, ihre Mund einen Riegel vorschieben zu können, dreht Kaspar seinen Kopf zu Zeminah und schaut sie an und sieht das bezaubernde Lächeln, was sie ihm schenkt.
Ein Lächeln, welches das Herz von Kaspar höher schlagen lässt und ihm ein wenig mehr zuversicht gibt, dass er, trotz guter Versuche, noch nicht alles versaut hat und er möglicherweise sogar noch Luft hat, welche er trotzdem nicht verbauchen will.

Kaspar sagt nichts und hält den Blickkontakt nicht lange, sondern starrt kurz darauf wieder zum Himmel, nun aber mit einem geradezu glücklich wirkenden Gesicht, soweit dies zu beurteilen ist, bei einer Mimik, welche nur zu einem hämischen Grinsen fähig ist.
Dabei fragt er sich, was nun der Rest der Gruppe über Zeminah und ihn denkt und was sie glauben, was geschehen ist, als sie weg waren.

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