So desinteressiert, wie Zeminah vielleicht fürchtet, ist Kaspar nicht. Denn auch wenn er zum Himmel starrt und nachdenkt, ist er, sobald Zeminah den Mund öffnet, hellwach und saugt alles auf, was die Tänzerin erzählt - dann wird sein Blick völlig leer und er konzentriert sich allein darauf zu lauschen.
Eine einfachere Möglichkeit Zeminah kennenzulernen gibt es für Kaspar nicht und auch keine bessere, denn seine Talente im Umgang mit Frauen sind eher beschränkt, auch wenn er mit siebenundzwanzig Jahren nicht mehr der Jüngste istund genügend Zeit hatte, seine Defizite zu tilgen.
Als Zeminah erzählt, dass sie nie gelernt hatte, ihre Mund einen Riegel vorschieben zu können, dreht Kaspar seinen Kopf zu Zeminah und schaut sie an und sieht das bezaubernde Lächeln, was sie ihm schenkt.
Ein Lächeln, welches das Herz von Kaspar höher schlagen lässt und ihm ein wenig mehr zuversicht gibt, dass er, trotz guter Versuche, noch nicht alles versaut hat und er möglicherweise sogar noch Luft hat, welche er trotzdem nicht verbauchen will.
Kaspar sagt nichts und hält den Blickkontakt nicht lange, sondern starrt kurz darauf wieder zum Himmel, nun aber mit einem geradezu glücklich wirkenden Gesicht, soweit dies zu beurteilen ist, bei einer Mimik, welche nur zu einem hämischen Grinsen fähig ist.
Dabei fragt er sich, was nun der Rest der Gruppe über Zeminah und ihn denkt und was sie glauben, was geschehen ist, als sie weg waren.