Eintönigkeit machte sich unter der Schar breit, während sie viele, viele Kilometer ohne bedeutende Ereignisse zurücklegten. An ihnen zogen schneebedeckten Gipfel der Weißalpen Raphaelslands vorbei, die grünen Hänge des Schwarzwalds, die blauen Weiten des Rheinmeeres.
Einzig das Wetter bildete eine unangenehme Konstante. Stetig prasselte der Regen aus dicken, grauen Wolken auf die Erde, ganz so als hätte Gott die Schleusen des Himmels geöffnet um eine weitere Flut hervorzurufen. Das war natürlich Unsinn, wusste doch jeder, dass Gott die Engel auf die Erde geschickt hatte, um die Menschen genau vor diesem Schicksal zu bewahren und sie auf den rechten Weg zurückzuführen. Dennoch konnte man sich beim Anblick des nassen Landes, der unzähligen kleinen Seen, unterbrochen von sumpfigen Feldern und schlammigen Wegen, dieses Eindrucks kaum erwehren. Auch die Engel waren von Kopf bis Fuß bis auf die Knochen durchnässt. Schwer klebten die vollgesaugten Waffenröcke an ihren Körpern, die Haare hingen in schweren Strähnen an ihnen herab, versperrten die Sicht, das Wasser lief in Bächen an ihnen herunter. Keine gute Zeit, eine solch weite Reise zu unternehmen, doch hatten sie eben genau diesen Auftrag bekommen...