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Autor Thema: Prolog  (Gelesen 27082 mal)

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Farlinn Telstaerr

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Prolog
« Antwort #45 am: 22.08.2007, 13:29:35 »
Der Gnom begegnete der Prozession und dem wütenden Mob dahinter auf einer der breiten Hauptstraßen. Neugierig, zu erfahren, was wohl der Grund für diesen Aufmarsch war, schloss er sich dem Zug an. Die Prozession endete vor dem großen Glockenturm auf dem Marktplatz und schnell bildete sich ein großer Kreis um ebenjenen Ort. Farlinn versuchte, einen günstigen Platz mit freiem Blickfeld zu erwischen, was ihm aufgrund seiner Größe auch keine Probleme macht - schnell huschte er zwischen den Beinen der Menschen nach vorne. Dort angekommen betrachtete er emotionslos das Geschehen. "Das verspricht noch spannend zu werden," dachte er, als es in der Menge erste Tumulte gab, offenbar um die Personen am Pranger zu schützen. Der Gnom meinte, eben jenen jungen Mann unter den Tumultierenden zu entdecken, der ihm bereits vorher auf dem Marktplatz aufgefallen war. Der Mann schien ebenso fremd hier zu sein wie er, was hatte ihn bloß getrieben, sich derart gegen die hiesige Obrigkeit aufzulehnen? Sicher, der Spion war selbst niemand, der sich stets sklavisch an alle Gesetze hielt, doch wusste er auch, dass man als Fremder nicht gerade offen dagegen agieren sollte. Was konnten Einzelne schon gegen eine aufgebrachte Menge erreichen, außer selbst an den Pranger gestellt zu werden?

Shio

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Prolog
« Antwort #46 am: 22.08.2007, 15:40:43 »
So etwas hatte Shio in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen.
Was dachten sich diese Leute?
Auch sie drängelte sich durch die Zuschauermenge, direkt auf den Herold zu und bevor sie länger darüber nachgedacht hatte, hatte sie schon ihre Faust benutzt und ihm einen Schlag mit voller Kraft versetzt.
"Ihr...................wie......?!!!" Sie wollte mehr sagen, doch ihr fielen keine Worte dafür ein.
Schliesslich zog sie ihr Schwert und starrte sowohl die Gaffer als auch die Soldaten wütend an. Fast hätte sie angegriffen, sie schaffte es knapp sich zurückzuhalten, was sehr ungewöhnlich war. Shio war nie gewillt gewesen Bösewichte mit ihrem Schwert zu verhauen, nun verstand sie endlich wozu diese Waffe gut war.
"Ihr schämt euch nicht?! Und das so nah beim Tempel des Tyr!!" Hierbei zeigte sie in die Richtung in der der Tempel zu sehen war.
Auf dem rauen Weg zu den Sternen.

Ryan D`Theskia

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Prolog
« Antwort #47 am: 22.08.2007, 20:06:27 »
Auch Ryan war der Tumult nicht entgangen und er suchte sich schnell eine erhöhte Position um auch etwas von dem zu sehen was er dort vernahm, nahe dem Glockenturm. Ryan trat rasch hinter einen der Marktstände und sprang auf einen dort leer stehenden Karren.
Von diesem aus war es Ryan möglich die Szenerie zu überblicken.

'Hm die berüchtigten Pranger, so etwas habe ich ja noch nie erlebt, ich war wohl einfach zu selten an Land die letzten Jahre....aber wie Zauberer sehen die Beiden ja nicht gerade aus..'

East-SL

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Prolog
« Antwort #48 am: 23.08.2007, 01:39:40 »
Totenstille breitet sich auf einmal über dem Platz aus. Als würde die ganze Stadt kollektiv den Atem anhalten. Die Leute stehen wie angewurzelt auf ihren Plätzen und schauen mit offenen Mündern zu der Frau, die eben den Herold mit einem unerwarteten Faustschlag niedergeschlagen hat. Dieser war, vielleicht mehr vor Schreck als aufgrund einer Verletzung, einen Schritt zurück getaumelt und hatte sich auf den Hosenboden gesetzt. Nun erhebt er sich langsam wieder, wischt sich mit einer Hand unter der blutenden Nase entlang und starrt dann einen Moment auf das Blut auf seinem Handrücken.

"Ihr zwei Störenfreide... ihr wollt also das Schicksal der Verurteilten teilen, bei Tyr? WACHEN! ERGREIFT DIESE BEIDEN UNRUHESTIFTER!"

Dann kommt Bewegung in die Wachen und jeweils zwei der Wachen wenden sich Robin und Shio zu.

Khondar

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Prolog
« Antwort #49 am: 23.08.2007, 09:04:19 »
"Los langer! heb mich hoch! Ich will auch etwas sehen! Los! Mach schon, sonst ist es schon vorbei!" sagt Khondar zu dem Menschen mit dem er einen Trinken gehen wollte.

Robin Bogenreiter

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Prolog
« Antwort #50 am: 23.08.2007, 12:31:47 »
Robin wusste zunächst nicht, was er tun sollte. Was hatte diese Menschenfrau da angerichtet? Er wollte zwar den Gefangenen helfen, aber doch nicht mit ebenso viel Gewalt. Und dann auch noch den Herold, ausgerechnet den Herold. Sofort sah sich Robin von zwei Wachen umkreist. Wieso? Wieso musste er immer in solche Situationen geraten? Warum musste er immer gleich auffallen und ein Ausgestoßener werden? Er hob seine Hände beruhigend in die Luft.

"Haltet ein! Ich bitte euch! Ich will niemandem schaden und Böses nicht mit Gleichem vergelten. Aber seht doch, diese Menschen können sich nicht wehren und ihr bewerft sie mit Steinen, setzt sie einer schrecklichen Demütigung aus und wisst doch selbst nicht einmal, ob sie wirklich die Mörder sind! Sehen diese Menschen aus wie mächtige Magier? Ich finde nicht. Du da, hey, du da! Ja, genau du!"

Er deutete auf einen lang gewachsenen Kerl, der eben gerade wegen seiner Körpergröße aus der Menge heraus stach.

"Du, du siehst viel eher aus wie jemand, der nichts Gutes im Schilde führt. Seht ihn euch doch an, wie groß er ist. Oder du da, ja, du, Zwerg!"

Er zeigte auf Khondar, den er herum schreien gehört hatte.

"Ein Zwerg wie du, der hat doch sicher schon ein paar Menschenleben auf dem Gewissen, habe ich Recht? Seht euch seine Axt an!"

Er hielt inne und sah sich um. "Wollt ihr jeden anprangern, nur weil er aussieht wie ein Mörder? Woher wisst ihr, Herold, dass sie giftiges Kraut herstellten? Und woher wisst ihr, dass sie es dem Sohn von Zerbas gaben? Wollt ihr etwa jetzt auf jeden fähigen Heilkundler und Magier oder Hexenmeister eine Hetzjagd veranstalten, weil er vielleicht eine nützliche Medizin aus Kräutern hergestellt hat? Woher wisst ihr, dass es giftiges Kraut war? Von einem Bauern oder von einem fähigen Pflanzenkundler? So haltet doch ein, bis ihr Beweise habt, Beweise, die die Schuld dieser Menschen eindeutig...eindeutig belegen! Und seht, ich trage keine Waffen, wollt ihr einen Unbewaffneten attackieren, wo ich nichts getan habe, außer euer sinnentleertes und barbarisches Verhalten zu kritisieren? Diese Menschenfrau gehört zwar nicht an meine Seite und das, was sie tat, heiße ich nicht gut, aber...verzeiht ihr, ihr impulsives Verhalten, vermutlich ist sie noch jung und einfach gegen diese Ungerechtigkeit, die ihr hier feierlich prozessiert."
Wahre Poesie liegt im Antlitz der Seele.

Khondar

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Prolog
« Antwort #51 am: 23.08.2007, 14:11:10 »
Khondar geht zum Pranger hin. "Allerdings hat meine Axt schon einige Menschenleben auf dem Gewissen! Aber handelte ich stets aus Notwehr! Und diese Menschen ohne Beweise und das auch noch im Namen Tyrs zu beschuldigen geht zu weit! Ich werde nicht tollerieren, das diesen Menschen weiteres Unrecht zuteil wird!"

"Und nun zu dir kleine Menschenfrau, die einen Herold geschlagen hat!" Khondar wendet sich Shio zu. "Tu' das nie wieder! Der Herold macht nur seine Arbeit und wenn das Urteil wirklich im namen Tyrs gesprochen wurde, dann hat er sich bisher noch nicht eingemischt!"

An den Herold gewant sagt Khondar: "Ich bin ein fahrender Priester Clangeddins und wäre bereit diese beiden  Menschen untermich zu stellen, damit sie ihre Vergehen abarbeiten können. Wärt ihr damit einverstanden? Immerhin würde ich auf sie achtgeben! Ich WERDE auf sie achtgeben, oder sie verliert bei dem versuch böses zu tun ihr Leben! Bei Clangeddin und Moradin das schwöre ich euch!" Aufgebracht hat Khondar seine Axt gezogen und sie in die Luft gestreckt um seinen Schwur zu unterstreichen.

Caric

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Prolog
« Antwort #52 am: 23.08.2007, 14:17:23 »
Caric schluckte, als der Zwerg ihn darum bat, ihn über die Anwesenden zu heben, damit dieser etwas von dem Geschehen mitbekommen konnte.
Wie, bei den drei Brandeschen, sollte er einen Zwerg heben, der vielleicht mehr wiegen mochte, als Caric selbst? Caric lief ein wenig Schweiß über die Stirn, da er mit einem Auge auch die weiteren Vorgänge am Pranger beobachtete.
Dann fing einer der Widerständler damit an, die Obrigkeit auch noch vor dem Volk bloßzustellen und empfand das auch noch als sein gutes Recht, da er kein Schwert dafür nutzte?
Glücklicherweise hatten die Leute wohl eine Gasse gebildet, als dieser aufständische Mensch auf den Zwerg zeigte, und ihn als Verbrecher betitelte, um seinen Standpunkt zu demonstrieren. Caric war damit aus dem Schneider und musste den Zwergen nicht mehr über die Anwesenden hiefen, was ihm, aufgrund seiner mangelnden Stärke, sehr zupass kam.

Aber dennoch, was bildete sich dieser Aufständische ein? Er lieferte sich an eine Klinge aus, dessen Streich er nicht zu kontrollieren gedenken konnte. Eine Situation, die, auch wenn er damit vielleicht versuchte auszuweichen, nicht zu seinem Vorteil gereichen konnte. Doch wenn er dies bewusst machte, gerade vor einem blutgeifernden Mob, dann war er schon ein wenig tollkühn und feist.
'Wäre ich ein Tyrpriester, ich würde erzürnen und ihm die Beweise um die Ohren pfeffern, dass er ihm hören und sehen verginge. Gerade, wenn mein Gegenüber nicht weiß, dass es Beweise geben könnte. Auch wenn es voraussetzt, dass es Beweise gibt.  - Aber woher, bei den großen Buchen, wollte dieser Widerständler wissen, dass es keine Beweise gab? Nur weil sie die Beweise nicht erwähnen? Natürlich könnte er auch Recht haben, dennoch...diese Tollkühnheit.'
Caric hatte allerdings nicht den Mumm sich in diese Diskussion einzumischen, auch wenn es das Verhalten der Männer, auch wenn der Widerständler es zu offen in der Höhle des Löwen äußerte, falsch war. Es war selbst dann zu unmenschlich, wenn sie diese Verbrechen begangen hatten. Caric schaute weiter gebannt zu. Es war zu interessant, wie sich diese beiden Widerständler aus der Situation retten konnten.
Ein Herold schlagen? Gewalt und Gegengewalt? Redwick hatte viel über diese Laster der Zivilisation geredet, aber wenn die beiden wirklich die Felder rund um die Stadt vergiften wollten, war das nicht auch ein zumindest geringer Akt gegen die Natur?
Caric beschloss abzuwarten, er hatte nicht genug Mumm und zu viele offene Frage, um jetzt die Initiative ergreifen zu können. Er schwieg.
Gebannt erwartete auch die Reaktion auf das Angebot Khondars, welches, auch wenn er einen Augenblick in dieselbe Kerbe wie die Aufständigen schlug, ein durchaus sinniges Angebot machte, um die beiden aus ihrer Situation zu befreien.
"Alle geistige Berührung gleicht der Berührung eines Zauberstabs. Alles kann zum Zauberwerkzeug werden." - Novalis, Fragmente

"Geschichte ist nichts anderes als die ständige Suche nach dem eigenen Ich." - Maria Ackerfeld-Rheine

Ryan D`Theskia

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Prolog
« Antwort #53 am: 23.08.2007, 18:29:13 »
"He Ihr da, was geht da Vorne vor?" rief einer der Markthändler, dem vermutlich sogar der leere Karren gehörte.

'Hm, was machen die Gestalten da Vorne...scheint ganz so als hätte der eine dem Herold eine auf die Nase gegeben....hm vielleicht irgendwelche Freunde von den Angeklagten...oder einfach nur Leute auf der Suche nach Ärger auch bei der sehr ehrenhaften Idee die Unschuld der an den Pranger Gestellten zu beweisen.'

"Zwei Gestalten versuchen anscheinend den Gefangenen zu beschützen oder gar zu befreien...diese Narren" sagte Ryan daraufhin zu den Händlern unter ihm.
Ryan aß noch eine weitere Kirsche und sprang darauf vom Karren herunter um sich weiter in dem Publikum nach Vorne zu quetschen, da die Leute so sich so sehr aneinander drängten.


Als Ryan den Zwerg vernahm der seine Stimme erhoben hatte, runzelte er die Stirn, 'hm hoffendlich nimmt dies kein böses Ende'

Shio

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Prolog
« Antwort #54 am: 23.08.2007, 21:44:14 »
Shio war noch immer in Rage als plötzlich neben ihr jemand anfing zu laut zu reden. Eh?
Sie hatte den Barden von vorher gar nicht bemerkt. Sieh an, seine Unfreundlichkeit war also doch nur gespielt gewesen. Fast wollte sie sich für ihren guten Instinkt loben, da kam auch schon der nächste Verrückte: Ein Zwerg der irgendwas von Bösem, Schwüren und Clangeddin laberte. Wenigstens schien er etwas unternehmen zu wollen. Doch was nun?
Wenn es eine unblutige Lösung gab wäre sie sehr dafür, sie würde ihr Schwert jedoch erst aus der Hand legen wenn sie sich sicher war dass die Soldaten darauf eingingen. Also blickt sie weiter grimmig, mit ihrem (alten und ziemlich ungepflegten) Kurzschwert protzend.
Auf dem rauen Weg zu den Sternen.

East-SL

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Prolog
« Antwort #55 am: 23.08.2007, 23:12:40 »
"Haltet euch da raus, Zwerg! Dies ist nicht euer Tempel! Hier sorge ich für Ordnung.", ruft der Herold, bevor er den Wachen, die für einen Moment zögern, zubrüllt: "Na los, Pack, ich will diese beiden Unruhestifter in Ketten und am Pranger sehen. Sie werden morgen in Tyrs Halle Rechenschaft für ihre infame Einmischung ablegen."

Die Wachen bewegen sich nun wieder entschlossen auf Robin und Shio zu und versuchen, die beiden in Gewahrsam zu nehmen.

Robin Bogenreiter

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Prolog
« Antwort #56 am: 24.08.2007, 00:07:43 »
Robin stand hilflos da. So etwas hatte er nie gewollt, warum mussten Menschen nur immerzu so unüberlegt handeln? Jetzt landete er garantiert neben den beiden Nackten am Pranger oder im Kerker. Er ging in die Knie, drückte seine Hand an die Stelle seines Brustbeines und sagte leise auf Celestisch: "Eelisstaree, kedere jyi we!", was soviel hieß wie Eilistraee, steh mir bei! Dann hob er die Hände und würde sich freiwillig von den Wachen festnehmen lassen. Er war kein Kämpfer, er war nur ein einfacher Spielmann mit einer tänzerischen Begabung und einem Unwillen gegen solch barbarisches und hinterwäldlerisches Verhalten, wie es die Menschen hier an den Tag legten. Er schalt sich selbst einen Toren, weil er nicht anders hatte reagieren können, denn eigentlich hatte er vor nicht allzu langer Zeit bemerkt, dass er eine ganz besondere Fähigkeit besaß, die den Herold mit Hilfe seiner Musik sicher umgestimmt hätte. Sie hätte ihn fasziniert und ihn sicher zugunsten von Robin wandeln lassen. Doch nun war es zu spät und er musste sich eingestehen, dass er wohl wenigstens zu einem gewissen Prozent ebenso unüberlegt war, bzw. sein halb-menschliches Blut.
Wahre Poesie liegt im Antlitz der Seele.

Caric

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« Antwort #57 am: 24.08.2007, 10:46:23 »
Caric schaute mit bedrückter Miene die Wachen an, die nun dabei waren die beiden Widerständler festzunehmen. Caric schluckte. Wie konnte man so toll sein? Caric schüttelte den Kopf und murmelte halblaut.
"Die Männer, die ihre Schwerter zu Pflugscharen schmiedeten, pflügen heute für Männer, die ihre Schwerter behielten." und schüttelte abermals den Kopf.
Er kam dem Geschehen nicht näher, er wollte diesem Geschehen gar nicht näher kommen.
"Sie sind nicht weniger barbarisch gewesen, als sie die Tyrgläubigen darzustellen suchten, zumindest wenn sie die einerÜbersetzung des Wortes barbarisch gebrauchten und es mit ungebildet übersetzen. Ein Ausdruck für viele für das Wort dumm. In einer Stadt eines gerechten Gottes seine Entscheidung und seine Gesetze offen anzweifeln? Das kann doch keinem gefallen.", führte Caric einen kurzen, halblauten Monolog, um sich selbst von eigenen Zweifeln zu befreien, was ihm aber mitnichten gelang.
Obwohl er wusste, dass sie den Gesetzen der Stadt wohl Unrecht taten, ohne sie wirklich zu kennen, musste er feststellen, dass sie auch versuchten die Gefangenen zu befreien, ohne wirklich die Hintergründe der Tat oder gar die Beweislage zu kennen.
Caric erkannte darin eine kleine Parallele. Die Gesetze kannten sie nicht, aber sie kannten Tyr, den Gott der Gerechtigkeit und damit hatten sie einen Anhaltspunkt.
Bei den angeblichen Schurken kannten sie nur ihr jämmerliches Aussehen und die Qual in ihren Gesichtern, aber keine Beweise und auch von der Tat hatten sie nur kurz durch den Herold gehört. Sie hatten nicht mehr als einen Anhaltspunkt.  In beiden ihren Versuchen schienen sie gerade kläglich zu scheitern. Caric schluckte abermals.
Diese Impulsivität, die einem Berserker verschiedenster Stämme gleichkam, beeindruckte ihn auf die eine Weise, da er selbst nicht fähig war solche Herzensentscheidungen zu treffen, sondern sich lieber auf seine und die Erfahrung anderer verließ - eher auf die Erfahrung anderer - und nicht nach einem Gefühl handelte, manchmal nach Instinkten, doch nie nach Gefühl. Caric seufzte.
Es würde wohl nicht langer dauern, bis die Wachen - Caric zählte mehr als ein Duzend von seiner Position - die beiden überwältigt haben würde. Der Tag in der Stadt würde ihm sicherlich keinen Spaß mehr machen, aber immerhin hatte Redwick recht. Die Stadt ist nicht so freundlich, wie sie auf den ersten Blick schien. Caric seufzte abermals.
"Alle geistige Berührung gleicht der Berührung eines Zauberstabs. Alles kann zum Zauberwerkzeug werden." - Novalis, Fragmente

"Geschichte ist nichts anderes als die ständige Suche nach dem eigenen Ich." - Maria Ackerfeld-Rheine

Khondar

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Prolog
« Antwort #58 am: 25.08.2007, 04:09:34 »
"Wollt ihr nur die Massen begeistern oder wirklich Gerechtigkeit walten lassen? Mein Angebot war nicht nur großzügig, es befreit euch auch von unangenehmen fragen die euch möglicherweise gestellt werden würden." erwiederte Kholdur

Shio

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Prolog
« Antwort #59 am: 25.08.2007, 20:44:51 »
Woah!
Die Wachen wollten sie festnehmen? Und dieses erbärmliche Weichei von einem Barden auch?
Na wenn er sich festnehmen lassen wollte, in Ordnung. Sie würde ihr Leben zumindest nicht wegwerfen!
Blitzschnell steckte sie ihr Schwert wieder weg und drehte sich zu dem Herold um, der sich anscheinend bemühte seine Soldaten unter Kontrolle zu halten.
Sie hasste es das zu tun...
Ihr Gesicht war von Verzweiflung erfüllt, doch ihre Stimme hallte klar und stark über den Platz: "Wie konntest du mir das antun?! Der Mutter deiner 7 Kinder!!!! Hierbei zeigte sie mit dramatischer Geste in eine zufällige Richtung. Du...du Schuft!"
Mit diesen Worten gab sie ihm noch eine Ohrfeige, dann drehte sie sich um etwa 90°, rannte an den, wie sie hoffte betroffenen Zuschauern vorbei und verschwand zwischen den Häusern.
Auf dem rauen Weg zu den Sternen.

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