Endlich erreichte er die Stadt. Uthmere, die von den Druiden so verhasst wurde, soweit er Redwicks Ausführungen trauen konnte.
Vor der Schwelle zur Stadt ließ er seinen Riechkolben seine Arbeit tun und nahm die Gerüchte vor der Stadt wahr, dabei schloss er die Augen und setzte auch seinen Hörsinn ein. Menschen, viele Menschen...
Auf seiner Reise nach Uthmere hatte er sich stets von anderen humanoiden Wesen ferngehalten, doch nun? Er musste über einen Schatten springen, der wahrscheinlich größer war als sein Heimat...
'Menschen...komm, Caric. Augen zu und durch.'
Nach alter Glückstradition, wie viele Tymorapriester sie durchführten, überschritt er mit dem rechten Fuß zuerst die Schwelle zu der Stadt. Denn das würde Glück bringen, während der linke Fuß Unheil mit sich bringen würde. Und das beabsichtigte Caric nicht.
Er schritt an den ersten Menschen vor und zuckte beinahe instinktiv zusammen, in der Furcht die alten Schmährufe vernehmen zu müssen.
'Caric, der Schwächliche! Caric, der Tumbe! Caric, der Weinspucker'!, schepperte es durch seine Gedanken, sodass er für einen Moment die Zähne zusammenbiss, da er glaubte diese Schmährufe tatsächlich zu vernehmen.
Nach wenigen Minuten in den ruhigeren Ecken der Stadt, hatte der Druide sich ein wenig akklimatisiert und begann einen Blick auf die Stadt zu werfen. War sie wirklich so steinern, wie es die Druiden behaupteten? War die Stadt eine solche Gefahr für das Tal, in dem es stand und für die Natur außen um die Stadt? Caric schaute sich ein paar Minuten sorgsam um, ehe er dieser Beschäftigung überdrüssig wurde.
'Es wird Zeit den nächsten Schritt zu wagen!', versuchte er sich aufzumuntern. Er musste auf den Marktplatz gehen, wenn er wohl eine Vielzahl von Menschen sehen wollte, außerdem musste er auch den Kontakt suchen und finden, wenn er weiteres über die Stadt und ihre potenzielle Gefahren herausfinden wollte. Er schluckte und rückte seinen hellen Kapuzenumhang zurecht, ehe er sich aufmachte zum Marktplatz.
Caric fand noch ein bisschen Gold, welches Redwick im Wald vergessen hatte und er an seiner statt danach an sich genommen hatte. Caric benötigte normalerweise die Vorzüge des bereits zubereiteten Essen nicht, aber zum einen, würde die Bewohner es wohl nicht gerne sehen, wenn er sich einfach sein Essen innerhalb der Stadtmauern sammelt, zum anderen schien der Brezelverkauf sehr interessant zu sein, da sich dort eine Schlange gebildet hatte. Vielleicht schmeckten sie ja gut und er hatte lange keine menschliche Kost mehr. Außerdem spielte dort auch jemand auf, auch das hatte er lange nicht mehr erlebt. Im Aschwald hatte er manchmal nachts das Flötenspiel eines Pans gehört und genossen, weshalb er auch das Spiel genießen konnte. Doch erstmal galt es sich eine Brezel zu erstehen, weshalb er sich hinter dem Zwergen anstellte und nach ihm fragte.
"Ich will auch eine Brezel!" Caric errötete fast ob seines forschen Auftretens, sein Umgang mit Menschen war etwas...ungeschliffen.