Conina fallen bald die Augen aus, als sie das triefende und stickende Herz sieht, dass Lilja aus ihrem Rucksack holt. Für den Kopf hatte sie noch halberwegs Verständnis, sie hatte bei vielen, meist wilden, Kämpfern Souvernirs solcher Art gesehen, aber das Herz war wirklich zu viel.
Sie hat es jemanden herausgeschnitten? Bei Balinor. Das ist doch krank. Völlig krank. Denkt Conina.
Doch geradezu übel wird ihr, als Lilja aus der selben Tasche einen Apfel holt. Selbst wenn der Apfel nicht direkt neben dem Herz gelegen mag haben, war es schon schlimm genug, dass sie die Hand nicht irgendwie gewaschen hat, bevor sie den Apfel reichte - zum Glück hatte sie keinen gereicht bekommen. Die Lässigkeit, mit welcher Jared in diesen ekelhaften Apfel beißt, macht alles noch schlimmer.
Doch dabei bleibt es nicht, denn Lilja setzt der Sache noch etwas obendrauf, indem sie den Apfel auf ihre Waffe spießt, welche völlig verdrekct war, von Blut und Sand der Gegner, welche diese Waffe spüren mussten.
Conina schaut schnell weg und versucht krampfhaft ihr schockierte Miene vom Gesicht zu wischen und räuspert sich mehrfach, doch als sie sich wieder an Lilja wendet, schaut sie noch immer etwas angewidert und ihre Stimme ist heiser: "Ich habe euch nicht angeschnauzt. Es war auch nicht meine Absicht, dich zu verletzten. Ich wollte dir nur diesen Rat geben."
Gleich darauf gibt Conina ihrem Pferd die Sporen und setzt sich wieder zurück an die Spitze. Balinor, stehe mir bei und helfe mir, dieses Mädchen auf den richtigen Weg zu führen. Fleht Conina in Gedanken und schüttelt sich sogleich darauf, als sie das Herz vor Augen sieht. Er hat in diesen Apfel gebissen. In einen blutigen Apfel. Das ist so ekelhaft.
Coina ist sehr froh, dass sie wieder an der Spitze reitet, wo niemand ihr leidendes Gesicht sehen kann.
Doch keine Minute hält Conina aus. Sie scherrt vorne aus und reitet an den Rand des Weges. Zu ihren Gefährten sagt sie: "Reitet ruhig weiter. Ich komme gleich nach."
Schnell steigt Conina ab, ihr Gesicht von allen abgewandt und verschwindet in den Wald.
Als Conina außer Sichtweite ist, hält sie die Hand vor den Mund. Wenige Meter später kann sie nicht mehr und bringt würgend das Frühstück heraus. Die Bilder vor ihren Augen, die sie nicht verdrängen kann, treiben das Essen nach draußen. Die Waldläuferin kotzt würgt alles heraus, was ihr Magen enthält, bis sie nur noch Galle spuckt.