Conina hatte die Rückkehr von Rheon nicht bekommen. Sie hatte die Arme um die Knie geschlungen, das Gesicht vergraben, auf der Treppe gehockt und sie immer und immer wieder gefragt, was Lilja gegen sie hatte. Der Waldläuferin war es mehr als bewusst, dass sich ihr Ansehen bei der Karrn nicht besserte, wenn sie versucht, das Mädchen zurechtzuweisen, doch dies war keine Erklärung, für den Hass den Lilja allzu oft offen zeigte.
Als Rheon sich setzt und sie anspricht, zuckt die Waldläuferin zusammen und hat einen Moment später ein Langschwert gezogen - weil ihre anderen Waffen ein paar Stufen unter ihr lagen. Als Conina Herrn d´Orien sieht, entspannt sie sich, lässt die Klinge sinken, bevor sie aus der schlafften Hand, welche jede Spannung wieder verloren hat, rutscht. Schnell versteckt sie daraufhin ihr Gesicht.
Rheon muss auf eine Antwort von Conina warten, weil die Waldläuferin etwas Zeit braucht sich zu fangen. Als sie spricht, ist ihre Stimme leise und brüchig: "Passt auf! Rennt nicht in den Nebel, der ist gefährlich. Wobei, Conina lauf' nur hinein. Kicher, kicher, kicher." Die Waldläuferin weiß nicht, ob Rheon sich an die Szene erinnern kann, selbst wenn sie nur wenige Minuten zurückliegt, war sehr viel in der Zwischenzeit geschehen. Etwas fester klingt sie schon einige Momente Später, als sie fragt: "Wie würdest du es finden, wenn ich so etwas zu dir sagen. Wenn ich alle Verbündeten davor warne in eine Falle zu laufen und dann sage, dass du ruhig Reinrennen darfst."
Noch einige Sekunden später, kommt sie auf den weiteren Grund für ihren Zustand zu sprechen, relativ trocken, weil die Worte von Lilja sie härter treffen, als die Bilder von oben: "Oben ist ein Schrein. Überall Leichenteile. Es ist so ekelhaft."
Das gerade Rheon, dem alles egal war, gekommen war überraschte Conina kurz, doch war sie zu sehr mit sich und ihrem Selbstmitleid beschäftigt, um die Tat des magiebegabten Kämpfers zu würdigen.