"Bereit? Bereit für was? Moment, ihr habt nicht wirklich vor dieses Schiff zu verlassen? Ich wollte den Trank nur für Notfälle, falls Wasser eindringt oder weiß der Teufel... Ich werd doch das Schiff nicht verlassen? Sind denn plötzlich alle verrückt geworden? Ich gehe unter wie ein Stein, sowieso in dieser Metallrüstung...". Der Gnom gerät völlig in Panik, wild gestikulierend versucht er den anderen klar zu machen, dass er nicht wirklich eine Wasserratte ist und von Unterwasser-Kämpfen nicht besonders viel hält. "Ausserdem muss ich mich hier um... um Arbi kümmern." Mit diesen Worten zieht der Professor das Tuch vorsichtig weg und zum Vorschein kommt ein merkwürdig ausschauendes Ding das halb an eine Waffe - genauer gesagt eine Armbrust - und halb an eine Marionette erinnert. Offensichtlich scheint dem Ding der Aufprall an der Schiffswand nicht so gut bekommen zu sein, und einige der feinen mechanischen Drähte schauen verbogen und abgeknickt aus. "Also ich komme nicht mit raus, ich halte hier Wache!" Mit diesen Worten beginnt Nimble, die Drähte wieder zurecht zu biegen und sie zurück in ihre Führungen zu stecken.
Gibb krallt sich einen Trank von einem der Gnome, entkorkt ihn und stuerzt ihn herunter. Der Gnom schaut ihn mit grossen Augen verdutzt an, erholt sich aber schnell wieder in anbetracht der Gefahr in der sie alle schweben.
"Oje, das kann ja heiter werden", denkt Sati, während sie einen Trank nimmt und das Gebräu schnell hinunterschluckt."Sollen wir zusammen raus?", meint Sati an Gorislava gewandt. Dabei hat sie ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengrube, was sicherlich nicht nur von dem Anblick des seltsamen Panthers herrührt.
"Warum nicht?," schaut Gorislava zu Sati herunter; ob es ein hochnäsiges Herabschauen ist oder einfach durch den Größenunterschied der beiden Frauen bedingt ist, lässt sich aus dem Blick der Karrn schwer deuten.
Die Rächerin selbst versucht die Halblingsdame, die sie kaum kennt, einzuschätzen, doch noch weiß sie zu wenig über diese, um ein Urteil zu fällen. Und anstatt zu rätseln, beschließt sie, lieber den aufgeregten Nimble - der sich gerade mit einer äußerst merkwürdigen Armbrust beschäftigt - zu beruhigen.
"Sehr schade, Professor, Euer Erfindungsreichtum wäre auch draußen nicht fehl am Platze. Aber vielleicht könntet ihr uns eine oder andere magische Verstärkung mit auf den Weg geben?"
"Das kann ich in der Tat tun, aber aus diesem Boot bekommt ihr mich nicht raus. Hier, das sollte eure Rüstung temporär etwas verstärken." Mit diesen Worten berührt Nimble Gorislava's Rüstung und konzentriert sich. Ein leichtes Flimmern umgibt den Brustpanzer kurz und sinkt dann in ebendiesen hinein. "Sonst noch jemand, der Verstärkung braucht? Mit was kann ich euch behilflich sein?"
"Vielen Dank. Miss Sati und ich werden uns doppelt bemühen," nickt Gorislava dem Professor zu und klopft probeweise gegen ihre Rüstung. Tatsächlich fühlt sich das gehärtete Material noch fester an, und es stellt die Rächerin zufrieden. Das kribbelnde Drachenmal gibt ihr dabei noch mehr Gewissheit, auch wenn es ihr paradox vorkommt, sich auf ein so fremdartiges und eigenwilliges Ding zu verlassen.
Während der Schattenpanther wie eine Nebelschwade um ihre Beine kreist, wartet die Karrn, dass die Besatzungsgnome endlich die Luke öffnen. "Seid Ihr bereit?," fragt sie die Halblingsmagierin neben sich.
"Wenn ihr so fragt Professor, könnte ich auch eine Verstärkung meiner Rüstung gebrauchen. Ich weiß ja nicht so genau, was uns da draußen erwartet. Diese Sahuagin sagen mir leider gar nichts. Ansonsten bin ich bereit," dabei nickt sie Gorislava zu und wartet, dass sie zusammen in die Schleuse können.
Die Schleusentür öffnet sich und ein tropfender, zylinderförmiger raum tut sich auf.
Einer der Gnome zieht ein dünnes Stahlseil aus einer winde und hält den Abenteurern einen am Ende befestigten Haken hin.
"Sichert euch hiermit, damit können wir euch im Notfall wieder rein holen."
"Wartet, wollt ihr nicht noch eine Waffe mitnehmen bevor ihr das Schiff verlasst? Mit Pfeil und Bogen schießt es sich unter Wasser nicht so gut!". Der Professor nimmt zwei der Harpunen aus dem Regal und gibt sie Gorislava und Sati in die Hand. Dabei fällt ihm die simple, ineffiziente Bauweise der Waffen auf, die mal wieder schnell, schlampig und sicherlich ohne Beratung durch einen Artificer hergestellt wurden. "Wenn ihr noch kurz Zeit habt würde ich zumindest eine der Waffen eben leicht modifizieren. Gegen die Sahuagin sollten sie dann viel besser funktionieren. Und passt mir da draußen bloss auf. Diese widerlichen Kreaturen fangen gerne mal an zu beißen und sich festzusaugen, wenn man sie reizt. Die lassen dann auch nicht wieder ab. Also am besten gar nicht erst zu nahe kommen lassen." Mit diesen Worten deutet er auf Sati's Harpune und mit ihrer Zustimmung würde er sie dann etwas tunen.
Mit einem eleganten Sprung hat sich Gorislava in die noch nasse Schleuse begeben, mit dem geisterrhaften katzenartigen Schatten auf den Fersen. Mit der Eisenhand krallt sie sich einen der Befestigungshaken und steckt ihn sich an den Gürtel.
Dann greift die Metallpranke nach der von Professor Nimble hingehaltener Harpune.
"Danke, Professor. Ich fürchte allerdings, eiin direkter Kontakt wird sich kaum vermeiden lassen. Was soll's."
Sati gesellt sich zu Gorislava in die Schleuse und befestigt den Haken an ihrem Gürtel."Ok Professor, dann legen sie mal los. Ich kenne mich mit dieser Waffe zwar nicht so aus, aber man weiß ja nie...." Sie wartet, bis der Professor seine Modifizierung vorgenommen hat und nimmt die Waffe dann entgegen.
Während sie auf die Betätigung der Schleuse wartet, nimmt Gorislava den Säbel kurz in die linke Hand, mit der sie bereits die Harpune festhält - nur um die rechte, fleischerne, für einen Moment frei zu haben. Diese benutzt sie, um eine Geste zu vollführen, die wie ein Hinfortschieben von etwas wirkt. "Kha'zaat sae," raunt sie leise die Worte einer längst vergessenen Sprache, und spürt ihr Drachenmal im Einklang mit der beschworenen Magie aufpochen und stechen. Die Karrn vermag sich ausreichend zusammenzureißen, um beim schmerzhaften Stich nicht zu zucken, und sieht, wie die Kraft, die ihre rudimentären und intuitiven magischen Fähigkeiten hervorgerufen haben, die Gestalt chaotisch um sie fließender und zerfließender blau-, lila- oder schwarzfunkelnder Schlieren annehmen. Nirgends hat die Rächerin dies gelernt, außer in der Einsamkeit, und durch nichts angespornt, als jede ihrer Gaben zum Verderben ihres Schwestermörders einzusetzen.
"Gut, dann wollen wir mal: Hier den Zugmechanismus stärker einstellen und die Führung kalibrieren... ach, diese Pfuscher...", murmelt der Professor vor sich hin, als er fix die Harpune modifiziert. Einige Sekunden später scheint er fertig zu sein und gibt sie Sati in die Hand. "Sollte es sich ergeben, dass Gorislava die Verteidigung übernimmt, dann könnt ihr ja immer noch die Waffe tauschen. Ich versuche solange, das Wasserelementar in Schach zu halten... schauen wir mal, ob mir das gelingt. " Mit diesen Worten wendet sich Nimble an den nächsten herumstehenden Schiffsangestellten und fragt: " Gibt es hier irgendwo ein Fenster oder Bullauge, von dem aus das Schiffselementar zu sehen ist? Ich muss so nah wie möglich an das Elementar herankommen..."
Mit einem anerkennenden Nicken nimmt Sati die Harpune entgegen."Danke Professor, das sieht ja recht gut aus, was ihr da auf die Schnelle hinbekommen habt und soweit das mein Leienauge beurteilen kann. Jetzt aber nichts wie raus und euch viel Glück mit dem Wasserelementar. Schließlich brauchen wir das noch."Während Sati wartet, dass die Schleuse geschlossen wird, macht sich Gibb an ihrem Seil, welches immer an ihrem Gürtel hängt, zu schaffen. Da er nicht erpicht darauf ist, sich einen Haken in den Pelz zu jagen, bindet er sich mit dem Seil an seiner Herrin fest.
Die Tuer der Schleuse schliest sich. Dann ist ein lautes Zischen zu hoeren und Wasser stroemt sehr schnell ein.
Zunaechst halten die Abenteurer die Luft an. Sie muessen sich sehr ueberwinden das Meerwasser "einzuatmen". Sati sieht so aus als wenn sie Husten moechte und verdreht die Augen.
Doch nach einigen Atemzuegen in denen sich der Organismus daran gewoehnt Fluessigkeit zu atmen, beruhigen sich die drei wieder und warten darauf das die Schleuse sich zum Wasser hin oeffnet.
Einer der Gnome antwortet dem Professor: "Richtige Fenster oder Bullaugen haben wir nicht. Was ausserhalb des Schiffes passiert kann nur ueber die Magie der Aussichtsfenster im Observatorium und der Bruecke beobachtet werden. Dadurch koennen wir sehr viel tiefer tauchen."