Theresa hatte erklärt, dass es an diesem Abend zu spät war, um noch aufzubrechen, denn erst am nächsten Morgen würde es möglich sein, Robin die versprochene Ausrüstung zu verschaffen. Auch müssen Dragan und Yalina ausgestattet werden, denn sie müssen die Stadt ebenfalls verlassen. Die Nacht sollte man daher in diesem Haus verbringen.
„Keine Angst, wir haben Vorsorge getroffen“, erklärt das junge Mädchen,
„dieses Haus wird beobachtet und wenn sich etwas tun sollte, werden wir rechtzeitig gewarnt werden.“Es wird eine unruhige Nacht denn der Platz in dem nur dieses eine Zimmer umfassenden Wohnbereich ist begrenzt und ganz sicher nicht für so viele Leute ausgelegt. Im Morgengrauen, die Sonne hat gerade erst ihren Aufstieg über den Horizont begonnen, verlässt Theresa das Haus.
Als die ersten von euch aufwachen, holt Odgar, dem dieses Zimmer gehören soll, aus einer winzigen Nebenkammer ein paar bescheidene Vorräte. Ein Krug mit abgestandenem Wasser, etwas hartes Brot, und ein Stück alter Käse – das muss für ein karges Frühstück reichen.
„Tut mir leid“, entschuldigt sich der alte Mann,
„ich bin nicht auf so viel Besuch eingestellt gewesen.“ Gegen Mittag, von draußen ist geschäftiger Lärm zu hören, kehrt Theresa mit einer großen Kiepe auf dem Rücken zurück. Darin hat sie, unter Tuch versteckt, Kleidung für Dragan und Yalin. Auch Shio und Robin erhalten ein paar Kleidungsstücke, mit denen sie sich verkleiden können. Dann fördert Theresa noch einige Wasserschläuche und etwas Proviant hervor, die sie an alle verteilt, sowie ein paar Waffen, von denen sie Robin ein Langschwert gibt.
„Tut mir leid, Robin, aber ein Schild wäre zu groß gewesen, um ihn unauffällig hierher zu bringen, aber ich habe dafür gesorgt, dass euch außerhalb der Stadt bei einigen Freunden einer erwartet.“ Dann lächelt sie den Barden an, während sie ein kleines Holzkästchen hervorzaubert.
„Dies hier dürfte euch aber freuen.“ In dem Kästchen befindet sich eine Okarina, die aus einem dunklen, gemaserten Holz geschnitzt ist.
„Ich hoffe, ihr Klang gefällt euch.“Dann wendet sie sich allen zu.
„Es gibt ein Problem. Einige von euch können nicht einfach so aus der Stadt marschieren.“ Dabei schaut sie Robin, Shio, Dragan und Yalina an.
„Es gibt einen geheimen Weg durch den Untergrund, der aber nicht ungefährlich ist. Ich kenne ihn auch nur vom Hörensagen, keiner von uns hat ihn je benutzt. Der Eingang ist nicht weit von hier, in einem Geschäft, zu dem wir uns Zutritt verschaffen müssten.“ Dabei schaut sie aus dem Augenwinkel zu dem Zwerg.
„Vielleicht hat aber jemand von euch eine bessere Idee, wie man die Stadt unaufmerksam verlassen kann. Wenn jemand also eine bessere Idee hat, ist jetzt der Zeitpunkt sie auszusprechen.“