Völlig fassungslos und wütend schaut Dame Lydia d'Ghallanda Herrn Tomas d'Ghallanda an.
"Ihr Diener des Spötter's! Seid wann sprecht ihr mich bei meinem planken Vornamen an, Herr Tomas und was für kryptische Dinge erzählt ihr dort?
Dame Shalley verlor erst das "Gleichgewischt" und ist dann abgestürzt?
Wohin?
Was wollt ihr mir sagen?", fragt der Anführerin der Nachtwache und wirkt langsam besorgt als sie beginnt zu verstehen.
"Was ist mir ihr? Antwortet!"
Währenddessen machen sich die restlichen Ermittler endlich auf zur mittleren Hauptbrücke, welche den Drachenturmbezirk mit dem Everbright-Viertel verbindet.
Unter den Ortskennern und eingesessenen Bürgern von Sharn wird diese Brücke auch Brücke der Riesen genannt, da etliche Steinstatuen, Steinmetzarbeiten und Gravuren an alte Tempel der Riesen in Xen'drik erinnern.
Völlig durchgefroren und mit schwarzen Schnee verschmiert kämpfen sich die drachenmalblütigen Helden durch die finstere Todeskälte über die ziemlich windige alte Brücke, welche zum mittleren Menthis Plateau führt, als auf einmal in Höhe des Mark Towers eine kleine Wendeltreppe aus Stahl zum eben genannten Turm führt, welche Insidern gut bekannt ist: Es ist der direkte Weg zum berühmten, legendären und unter reichen Abenteuern, Drachenmalträgern und Adeligen in ganz Khorvaire bekannte Glitterdust Nightclub.
Schnell dürfen die drachenmaladeligen Ermittler den windfangenden Eingangsraum betreten, da bei diesem kalten Unwetter selbst die fünf hobgoblinoiden Türsteher in ihren schwarzen Anzügen aus magischen Gewebe lieber in der Wärme die Einlasskontrolle durchführen.
Da jedoch alle Abenteurer hohe Mitglieder der Drachenmalhäuser sind, haben sie kein Problem hineingelassen zu werden, obwohl sich nicht auf der Gästeliste stehen, wobei sie jedoch wie alle Besucher der Nachtclubs alle Waffen und potentiellen Gefahrenbringer abgeben müssen unter den strengen und unbeugsamen Augen der Türsteher, welcher in dieser Sache nicht mit sich reden lassen, und sich sicher sein können, dass sie schnell wieder an die frische eisige Luft gesetzt werden, sollten sie versuchen die Türsteher in der Sache mit den Waffen zu täuschen oder anderseits außerdem nicht genügend Geld im Club für Speisen und Getränke lassen, wobei sich die Helden sicher sein können, dass sie hier zwar viele Platindrachen lassen werden, aber dafür auch die besten Weine aus Aundair und wohl das beste und exklusivste Essen von ganz Sharn, wenn nicht von Breland oder gar ganz Khorvaire, verköstigen können.
Das Innere des Clubes selbst besteht aus einem großen Hauptraum, welcher in einen großen Speiseraum unterteilt wird, in welchem die reichen und vornehmen Gäste auf gepolsterten und mit feinen roten Leder überzogenen Sitzen aus exotischen Schlangenleder aus Xen'drik und aus Dunkelholz aus Aerenal Platz nehmen können, eine Tanzfläche, dessen Boden aus schwarzen Marmor ist, und dem Orchesterpavillon - dem Reich der berühmten Springenden Hörner, welche das adelige und manchmal sogar königliche Publikum zum Feiern und Tanzen bringt.
Die in beide Richtungen schwingenden Tropenholztüren neben dem Orchesterpavillon führen zur Küche, welche teilweise unter die Leitung des Hauses Ghallanda, aber auch unter der Führung der besten Köche von ganz Breland steht, und den privaten Geschäftsräumen, wo sich meist der Besitzer, ein gewisser Vachel Thrace, sich aufhält, während die Reichen und Schönen viel Geld in seinem Club lassen.
Das Interieur des Nachtclubs ist mit dem einen einzigen Licht drastisch dunkel, das, da nur aus dem einen großen rotleuchtenden immerbrennden Kristall an der Decke sich leuchtende Glitzerstrahlen wie Blitze in den ganzen verrauchten Club verteilen.
Diesem roten Kristall verdankt der Club übrigens auch seinen Namen.
Der Club platzt, wie jede Nacht, fast aus allen Nähten, vorallem die Tanzfläche, angeheißt von den hausangestellten und bildhübschen Tänzerinnen in ihren sternenverzierten, freizügigen und engen Gewändern aus Schöngewebe, Silber und Mithral, kocht, während sich die Reichen der Reichen in kleine für hunderte Goldgalifar gepachtete Nebenräumen zurückgezogen haben oder dem Glückspiel in verschiedenster Art frönen.
Insgesamt kann man hier fast vollkommen vergessen, dass Sharn scheinbar nach der Hitzewelle zu Beginn des Winters nun eine eisige Apokalypse droht, welche für viele Schwarzseher in einem zweiten Tag der Klage nur enden kann, sobald das Feuer, der schwarze Rauch und der verschmutzte Schnee, sowie vorallem die tödliche Kälte jegliches Leben in der Stadt der Türme ausgelöscht hat.
Doch dank der riesigen Glasschiebe aus verstärkten breländischen Glas, welche sich über die ganze Südwand des Nachtclubs zieht, erhält man nicht nur einem atmenberaubende Aussicht aus die Skyline der legendären Stadt der Türme und größten Metropole von Breland, sondern wird durch den völlig verrauchten, bewölkten und schwarzen Siberyshimmelsdrachen, an welchem kein einziger Mond und keine Sternen zu erkennen sind, genauso wie tagsüber auch keine Sonne, und schwarzen Schnee auf den vereisten Brücken, Türmen und Straßen von Sharn, daran erinnert, das Sharn kurz vor einer Katastrophe steht.
Die Helden werden an einen Tisch geführt und bekommen die Weinkarte und die Speisekarte gereicht.
Die einfachsten Weine fangen pro Glas bei vierzig Goldgalifar an, während der teuerste Wein ein fünfzig Jahre alter Iltrayaner mit Vanillearoma pro Flasche über siebenhundert Platindrachen kostet.
Das Essen beginnt bei fünfzig Goldgalifar mit einem Drei-Gänge-Menue, welches mit einer Jaskwurzelblütensuppe mit dem goldenen Kavier der schattenmarschigen Riesenschnecke beginnt, als Hauptgang unsichtbares Geisterfischfilet und Braten vom valenarischen Ross an diversen Soßen beinhaltet und zum Nachttisch talentischen Pudding in Blätterteig und Feenstaub beinhaltet.
Am rechten Nachbartisch sitzt ein Kalashatar in einer Prunkritterrüstung und ein exotischer sonderbarer Humanoider in schwarzen edelsteinbesetzten Gewändern, dessen Rasse den Abenteurern allen nicht bekannt ist, wobei ein helles Licht über seinem Kopf leuchtet.
Am linken Tisch sitzt ein Mann, scheinbar ein Breländer, ganz alleine.
Er ist stattliche ein-meter-achtzig groß gewachsen und recht robust gebaut, vor allem an seiner Schulterbreite sind seine Muskeln zu erahnen trotz seiner Kettenrüstung und der dicken Winterkleidung.
Quer über seine Bänderrüstung hängt eine Tasche die sich manchmal ein wenig bewegt wenn man sie lange genug beobachtet und ein wenig Glück hat kann man auch den Grund dafür erkenne, in ihr verbirgt sich ein kleines Wiesel mit Braunen Fell am rücken und strahlend Weißem an der Bauch Seite.
Er hat mittellange hellblonde Haare, die man fast schon als weiß bezeichnen kann, leuchten in einem leichten silbernen Schimmer.
Die stahlblauen Augen, welche fast die blausilbernen Augen eines Thranes sein könnten, wirken ein wenig oval, wobei einem nicht klar ist ob sie wirklich Oval sind oder es nur so scheint.
Das gesamte Gesicht wirkt recht spitz, das vor allem durch die kleine aber spitze Nase unterstrichen wird.
Von der Nase zu seinen Mundwinkeln verlaufen Falten die sich geben wie mit einem Lineal gezogen.
Die hohe Stirn, die von seinem weit oben liegenden Haaransatz stammt wird noch verstärkt durch seine schmalen hellen Augebrauen und den klaren Züge die die Rundungen seiner Augenbraun zu verlängern scheinen bis sie stimmig mit dem Nasenansatz verschmelzen.
Man ist sich nicht ganz im Klaren, ob da nun ein Mensch vor einem sitzt.
Spätestens wenn der Blick auf seine Hände fällt hat man starke Zweifel.
Von weiten macht es den Eindruck als hätte er sich seit Ende des Krieges seine Fingernägel nicht mehr geschnitten, doch bei genauerer Betrachtung erkennt man das es sich hier nicht um Fingernägel handelt sondern um eine Art Klauen die an die eines Raubtieres erinnern. Da wo sich normal die Fingernägel befänden treten schwarze Klauen aus seinen Fingern. Sie sind nicht besonderst lang aber sehr spitz und scharf.
Ähnliches kann man über seine Zähne sagen, die man allerdings nicht gleich erkennt da er kein Mensch ist der übermäßig viel lacht. Seine Schneidezähne sind ebenfalls spitz und scharf und man sollte sie wohl eher als Reißzähne bezeichnen.
Der sonderbare Mann trägt außerdem beim genaueren und gezielten Hinsehen die Zeichen der Königszitadelle und das Bärenwappen der Krone und des Königreiches von Breland.
Laryf sitzt seit etwa zwei Stunden alleine an einem Tisch im Glitzerstaub-Club und trinkt bereits das vierte Glas Wein, während er seinem nächtlichen Dienst für diesen Tag nachgeht, und die Reichen und Schönen der Stadt der Türme in Nachtclub bewacht.
Das Mitglied der Zitadelle ist froh, dass er den Wein nicht selbst bezahlen muss, denn dann wäre er jetzt schon für die nächsten zwei Monate pleite, wenn er richtig nachgerechnet hat, aber anders konnte er diesen lausigen und langweiligen Dienst nicht ertragen, wo da draußen eigentlich die wahre Arbeit auf ihn warten würde und nun liegen bleibt.
In diesem Moment werden vier neue Gäste an den Tisch neben ihn geführt und setzen sich hin.
Eine der Gäste in einen Halbelfin.
Sie hat lange dunkelblonde Haare ohne einen besonderen Haarstil und Schnitt, sondern lässt sie einfach natürlich um ihren Kopf schmiegen, wobei sich leichte Ansätze von Locken an den Haarspitzen bilden und zwei Strähnen ins Gesicht hängen.
Die leuchtenden himmelblauen Augen wirken wachsam, wenn auch etwas schmerzlichund traurig.
Ihre fast weiße, elfenbeinfarbig Haut gibt ihr einen engelhaftes Aussehen, welches nur durch ihren strengen Ausdruck auf dem Gesicht geschmälert wird.
Ihr Gesicht ist trotz ihres Alters völlig frei von Falten.
Ihre Körper ist zierlich gebaut und durchaus als hübsch zu erweisen, wenn auch ihre weiblichen Rundungen sicherlich nicht so stark ausgeprägt sind wie bei einigen Huren aus dem Feuerlichtdistrikt.
Doch ihre dicke durch den Schnee schmutzige Kleidung schützt sie vor weiter Einsicht.
Daneben sitzt ein weiterer Halbelf:
Er trägt scheinbar ein Mithralkettenhemd, welches förmlich auf den Leib geschneidert ist, damit er es unter seinen Kleider verschwinden lassen kann und dort unbemerkt bleibt, was z.Zt. jedoch nicht der Fall ist.
Über dem Kettnehemd trägt er ein Hemd und darüber eine leichte Jacke.
Als Beinkleider trägt er ein dünne Wildlederhose.
Alles ist in dunklen Farben gehalten und ziemlich durch den schmutzigen Schnee verschmiert.
Das Gesicht ist nichts besonderes, es ist ein Gesicht unter Tausenden.
Er hat nur das Glück, dass er eines der Hübscheren abbekommen hat, obwohl es leicht kantig ist und das Kinn leicht vorsteht.
Auffällig ist nur, dass er sehr gepflegt ist und darauf achtet.
Sowohl bei seinen Sachen, seiner Haut, die meistens von einer morgendlichen Rasur erzählt, und seinen mittellangen, glatten braunen Haaren. Auch von der Statue wirkt er sehr normal.
Daneben sitzt eine weitere Frau:
Diese Menschenfrau ist eine auffallende Person.
Zum einen fällt die Frau durch ihre nachtschwarzen hüftlangen Haare auf, zum anderen hat sie Augen wie Bergseen, in denen schon so mancher Mann versunken ist und dabei vergaß, was er eigentlich wollte. Die Frau ist sich scheinbar ihrer Wirkung durchaus bewusst und sie weiß diese Vorzüge zu nutzen.
Die Frau trägt eher schlichte farbenfrohe Kleidung in rot, welche ihre natürliche Schönheit weiter unterstreichen.
Sie trägt ansonsten ein Paar schwarzer, mit Kupfer verzierter Handschuhe.
Und daneben der letzte neue Gast, welcher scheinbar ein männlicher Mensch ist und im Vergleich zu seinen Tischnachbarn nicht sonderlich viel Wert auf Äußerlichkeiten legt. Sein schulterlanges schwarzes Haar ist ungekämmt und auf seinem Gesicht wird von einem Dreitagebart geziert.
Der Mantel, den er trägt, er muss wohl einst grün gewesen sein, sieht man sein Alter und überstandene Gefahren an und ist voller schwarzer Schneeränder, genauso wie auf den alten ledersteifeln.
Unter seinem Mantel schimmert ab und zu seine, aus den Schuppen eines schwarzen Drachen gefertigte, Brustplatte hervor.
Trotz seines etwas verwahrlosten Aussehens, blicken seine dunklen Augen lebensfroh und offen in die Welt.