Rhodin lauscht den Ausführungen des Paares, während er den geheimnisvolle Minharath betrachtet.
"Neuigkeiten vom Feind?" fragt er, als beide geendet haben? "Erzählt mir mehr davon. Ist etwas geschehen, während ich mit Turandil an Deck war? Ich habe lediglich mitbekommen, dass Sur'kil den Kurs nicht änder möchte. Daraufhin habe ich mein Vorgehen abgebrochen und bin mit dem schwarzen Valenar zurückgekommen."
An Hotaru gewandt sagt er mitfühlend.
"Erinnert ihr euch noch an die Schlägerei, die ich mit Cauniarma in der Kneipe hatte, kurz bevor wir in den Dschungel aufgebrochen sind? Ich weiß nur zu gut, dass man seine Zunge hüten muss, wenn man mit ihm spricht. Wenn ich offen mit euch Allen reden kann... mit Turandil habe ich es bereits getan... dann möchte ich euch sagen, dass wir vor einer schweren Aufgabe stehen. Einer Aufgabe, die möglicherweise unser Aller Leben kosten kann. Außer, wir halten alle zusammen und ziehen am selben Strang... und zwar in die gleich Richtung.
Wenn man den bislang dargelegten Fakten glauben kann, ist uns der Fein nicht nur zahlenmäßig, sondern auch informationstechnich gesehen weit überlegen. Er hat ein klares Ziel und wir schweimmen im Dunkeln. Während wir uns bemühen, den nächsten Schritt zu tun, ohne uns dabei zu zerfleischen, sitzt uns das Blut der Vol im Nacken, die Smaragdklaue ist wütend auf uns und wir selbst machen uns das Leben noch schwerer, als es ohnehin schon ist. Diese Mission ist gefährlich und wenn wir nicht zusammenhalten, für einander kämpfen oder uns selbst für die Gruppe aufgeben, sind die Auserwählten und die, die ihnen geholfen haben bereits jetzt Tot und haben ihr Leben umsonst vergeudet.
Da ich nicht bereit bin, das Meinige so einfach abzugeben, würde ich vorschlagen, dass Jeder von uns sich darauf besinnt, was es heißt, dieses Drachenmal zu tragen und was es heißt, gegen eine Übermacht zu kämpfen. Deshalb bin ich froh, dass Turandil, den ich als einen außergewöhnlichen und vielleicht deshalb vernünftigen Valenar einschätze, sich bereit erklärt hat, es zu versuchen, Cauniarma in Zaum zu halten. Es muss ihm verdammt schwer gefallen sein, denn wie ich an seiner Reaktion eben sehen konnte, hat er seinen eigenen Lebensweg aufgegeben und sich so für die Gruppe geopfert. Seine Einstellung für das Wohl der Gruppe. Wir sollten uns ein Beispiel an ihm nehmen, meine ich. Und ihm damit danken, dass wir selbst ein Stück zurücktreten, und den Ärger der vergangenen Tage runterschlucken oder in Dreihornkacke ertränken! Auf jeden Fall müssen wir sehen, dass wir den Zwist in der Gruppe beenden und endlich als Einheit aggieren, denn Jeder von uns braucht den Anderen. Ob im Kampf, oder beim entschärfen einer Falle!"
Nach diesen Worten lässt sich Rhodin erschöpft auf den Stuhl fallen und wischt sich mit dem Ärmel seine Umhags den Tropfen Blut von der Oberlippe, der sich gerade seinen Weg aus dem linken Nasenflügel bahnt und fast in seinen Mund gelaufen wäre.