Beherzt ergreift Lel Taroks Hand. „Ich danke dir für dein Mitgefühl, Freund. Aber jetzt erzähl mal, Vandega, wie habt ihr es geschafft das Heilmittel zu beschaffen?“ Lel zieht sich einen Stuhl heran, bestellt ein Dunkelholzbier beim Wirt und lauscht dann gespannt der Geschichte die Vandega erzählt. Nach dem dieser die Erzählung beendet hat trinkt Lel sein Bier aus und steht auf. „So, ich muss dann mal wieder los. Ich hoffe wir sehen uns heute Abend. Falls nicht, mögen die Götter euch auf euren Wegen schützen.“ Mit einer übertrieben galanten Verbeugung verabschiedet sich der Varisaner und verlässt die Taverne.
Abends, einige Stunden später finden sich die Abenteurer im Lager der Varisianer ein. Ungefähr ein Dutzend Planwagen sind in einem Kreis aufgestellt. Im Kreis sind ein paar Zelte aufgebaut und im Zentrum des Rings lodert knisternd ein großes Feuer. Ein paar der Varisianer spielen ein trauriges Lied und dazu tanzt ein dunkelhaarige Schönheit einen schweren, langsamen Tanz. Die Frauen der Sippe beklagen laut weinend die Toten, während die Männer einfach nur ins Feuer starren. Dann verstummt plötzlich die Musik und ein lautes Jauchzen gellt durch die kalte Nachtluft. Daraufhin stimmen die Musikanten ein heiteres Lied an. Die Stimmung in der Sippe hat schlagartig gewechselt. Aus der Trauerfeier ist ein rauschendes Fest geworden, oder gehört das zur Trauerfeier? Es werden Fässer mit Hochprozentigem herangerollt und angestochen. Der Schnaps fließt in Strömen und es wird getanzt bis in den frühen Morgen.
Gegen Mittag erwachen die Abenteurer in ihren Betten in der „Lahmen Ente“. Nach einem kurzen Frühstück machen sich die Fünf auf zu Vades Turm um den Ring abzuholen. Einige Zeit nachdem Vandega an der Pforte geklopft hat, öffnet sich diese und wieder steht der schlaksige Jüngling vor der Gruppe. In seiner monotonen Art begrüßt er die Männer: „Seid gegrüßt, ich habe euch schon erwartet. Ich hole den Ring.“ Kurz darauf kehrt er zurück und drückt Vandega den Ring in die Hand. „Vater meint der Ring bietet Schutz vor den Kräften des Feuers. Allerdings müsse man ihn er einen Tag und eine Nacht tragen bevor er seine Wirkung entfaltet. Ich wünsche dann noch einen schönen Tag.“ Er möchte gerade wieder die Türe schließen als er innehält. Dann überlegt er es sich doch anders. „Sagt, ich hätte mal eine Frage. Ihr seid doch die Abenteurer von denen zurzeit ganz Falkental spricht, nicht wahr? Würdet ihr mir helfen? Mein kleiner Bruder ist gestern Abend nicht nach Hause gekommen. Erst habe ich mir nichts dabei gedacht, dachte vielleicht übernachtet er bei einem Freund. Aber jetzt ist er immer noch nicht zurückgekommen. Vater tobt schon vor Wut. Savram sollte ihm heute bei einem Experiment helfen.“ Der Jüngling holt den ledernen Beutel, den ihm die Abenteurer am Tag zuvor gegeben hatten, hervor. „Ich gebe euch euer Geld wieder wenn ihr mir helft. Aber sagt meinem Vater bitte nichts davon.“