Gierig verschlingt die stinkende Masse die Körper der Fliehenden und mit einem Schlag sind diese umgeben von nachtschwarzem Wasser, welches mit kaltem Griff die Brust umklammert, schmerzend gegen Ohren und Augen sticht und nach wenigen Bewegungen das Schwimmen zu einer muskelzerreißenden Qual werden lässt. Und dann ergreift die Strömung die Tauchenden, wie Thomas es gesagt hatte.
Wie ein unendlich Schwall lautlos rauschenden Eises packt es die zappelnden Leiber, deren Lungen unter der Anstrengung zu bersten drohen und sich im Leib zu windenden, glühenden Kohlen verwandeln. Krampfhaft versucht jeder, nicht die Orientierung zu verlieren und die Kontrolle über sich zu behalten, doch scharfe Steine reißen Kleidung und Fleisch auf und das Donnern in den Ohren wird betäubend, während das wahnsinnige Gewitter der nahenden Bewusstlosigkeit über die Sinne hinwegfegt. Dann, nach einer Unendlichkeit der Folter, die Biegung des unterirdischen Stromes und ein anderes Rauschen wie aus der Ferne kündet von einer hasserfüllten Begegnung des dahinjagenden Wassers mit offener Luft.
Eine letzte Kraftanstrengung, die aus dem reinen, uralten Überlebensinstinkt entspringt und mit keuchenden, flammenden Atemzügen füllen sich die Lungen endlich wieder mit beißender Luft, als die fünf Fliehenden sich an den schroffen Felsen der finsteren Höhle festklammern und ihr kleines bisschen Leben dem in unnennbare Tiefen herabströmenden Wassern entringen.