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Autor Thema: [IC] Visiting Hours  (Gelesen 76567 mal)

Beschreibung: Act I - Hollow Winds - Chapter 2

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Æringa

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #195 am: 18.08.2008, 23:52:06 »
"Licht..." Dieses schmerzhafte Etwas, das sich unerwartet in Yukis Augen bohrt, wirkt für einen Moment surreal auf sie; zu schnell hat sie sich von Dunkelheit und Verzweiflung überwältigen lassen. "Wir haben's geschafft!.. Fast..."
Die Schmerzen in den Augen weichen allmählich, ein blasser, vager Schimmer der Hoffnung traut sich in den Verstand der Goth. Zweifel und Furcht wollen ihn sofort niederkämpfen. "Wie sollen wir diesen Roland jetzt finden? Wo sollen wir überhaupt hin?!"
Je heller es im verlassenen Stollen wird, desto besser erkennt die ehemalige Medizinstudentin, wie arg Jayden und vor allem Christopher unter dem höllischen Tauchgang gelitten haben. Sie dreht sich um, um zu schauen, wie es dem fremden jungen Mann ergangen ist, und muss verlegen den Blick abwenden. "Mein Gott, er kann doch jetzt nicht immer so rumlaufen!.. Aber gut sieht er aus, der arme Kerl... Verdammt, hab' ich keine anderen Sorgen?!"
Charge!

SH-01

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #196 am: 19.08.2008, 20:42:39 »
27. Oktober 2006 - New Hampshire, irgendwo zwischen Manchester und Salem - 19.00 Uhr

Wie eine verheißungsvolle Brücke des Lichts leuchten die Sonnenstrahlen den in Finsternis, Kälte und Schrecken gefangenen entgegen und wie magnetisch angezogen hasten diese immer schneller und schneller der rettenden Öffnung entgegen, wo die Erde in den alten Stollen abgesackt ist. Sie stolpern über die verrosteten und verrotteten Reste alter, längst aufgegebener und zurückgelassener Gleise, und unter ihren Füßen knirschen die bleich schimmernden Knochen der Tiere die hier zum Sterben hereingekrochen waren. Doch all diese Eindrücke verschwimmen und rauschen vorbei während die vier Flüchtenden auf allen Vieren die schlammige Rampe aus loser Erde heraufkriechen, Wurzeln und Grassoden bei Seite wühlen und endlich ihre zerschundenen Hände hinauf ins wärmende, rettende Licht strecken.

Die Helligkeit der Abendsonne, die Weite der Landschaft und die Höhe des Himmels wirkt im ersten Moment schlicht überwältigend auf die zitternden, nassen und verdreckten Gestalten, die sich nun tatsächlich im Freien wiederfinden. Die vier stehen auf halber Höhe eines mit schattigem Farnkraut und farbigen Laubbäumen überwucherten Hanges, der sich zu beiden Seiten in großzügigen Windungen steil hinab ins Tal senkt. Von unten gluckert schwach ein vom dichten, feuchten Bewuchs verdeckter Fluss herauf und die Stimmen unzähliger Vögel und summender Insekten erfüllt die klare, kühle Luft. Das über dem gegenüberliegenden Hang langsam schwindende Licht verstärkt die leuchtenden Herbsttöne der Bäume und der Geruch der regennassen Erde weht über alles.

Sie sind entkommen und sind nun umgeben von der urtümlichen und friedlichen Schönheit des Abends. Und sie sind so allein wie die letzten Menschen auf der Welt.
Night falls...

Nicholas

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #197 am: 19.08.2008, 21:11:16 »
Jayden ist der erste, der den rettenden und lange Ersehnten Ausgang, das Ende der dunklen Gefangenschaft erreicht.
Einen großen Ast beiseite schiebend, erreichen seine Füße das beinahe duftende Gras mit einer sagenhaften sanften Berührung.
Er geht beiseite, dass die anderen nachkommen, setzt sich in das einige Zentimeter hohe Gras.
Als Jess aus dem Dunkel hervorkommt entdeckt Jayden dessen Blöße und nimmt schnell seine Lederjacke von seinen Schultern, reicht dem Mann die Jacke.

"Hier." ein aufmunterndes Lächeln begleitet die Geste der Freundschaft, als die nassen Klamotten langsam von der Abendsonne getrocknet werden.
Sanft ziehen noch einige Wassertropfen ihre Spuren durch Nics Gesicht, doch diese scheint der ehemalige Automechaniker nicht zu registrieren.
Stattdessen stützt er die Ellbogen auf die Kniee, die er angezogen hatte und legt sein Kinn auf die Unterarme, während er in das Tal unter ihnen blickt.
"Lasst uns kurz ein wenig ausruhen, dann überlegen wir, wo wir hin sollen." meint Nic nachdenklich.

Und dennoch flackert ein kleiner Schein der Trauer in Jaydens Gedanken umher, wenn er daran denkt, was er schon alles zurücklassen musste.

Æringa

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #198 am: 19.08.2008, 21:37:20 »
"...wo wir hin sollen... Ja, wohin auch?"
Nachdem sie aus der Öffnung geklettert ist, bleibt Yuki eine Weile lang auf den Knien hocken, erschüttert von dem Kontrast zwischen dem durchlebten Schrecken und der nur allzu friedliche, idyllischen Natur.
Die junge Frau weiß einfach nicht weiter - wohin sollen die Unglücklichen schon gehen, zerschrammt, verdreckt, ohne einen Cent in der Tasche, ohne einen Funken Hoffnung?In der abendlichen Brise friert die durchnässte Goth immer stärker, als sie aber in Jess' Richtung sieht, fühlt sie Röte im Gesicht aufsteigen und mit ihr etwas Wärme. Ein kleines, verlegenes Quäntchen Wärme, das von der Aussichtslosigkeit und Verzweiflung beinahe sofort gierig verschlugen wird.
"Geht's?," fragt die ehemalige Medizinstudentin ihre Leidensgenossen, im Gegensatz zu welchen sie topfit aussieht, "wir müssen irgendwie durchhalten, bis wir an die Zivilisation 'rankommen." Krampfhaft versucht sie dabei, Jess nicht anzusehen. "Ich schau' mal, ob's hier wenigstens Spitzwegerch gibt," will Yuki sich ablenken, indem sie nach dem einfachsten natürlichen Wundmittel sucht.
Charge!

Jess

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #199 am: 19.08.2008, 22:07:47 »
Mühsam kämpft sich Jess mit den Anderen vorwärts, immer dem Licht entgegen und weg von der Dunkelheit. Weg von den Schrecken seiner Gefangenschaft, von den Schrecken der verschwommenen Bilder in seinen Kopf. Weg von seinen Kopfschmerzen, auch wenn er bezweifelt, dass sie so schnell verschwinden werden. Etwas sagt ihm, dass da noch mehr war, aber sein geschundener Verstand weigert sich vehement das Detail preis zu geben.
Jedes Brennen in seinen Augen und der schwache Hauch von Sonne schenkt seinem Körper immer wieder kleine Kraftschübe, welche sein geschundener Körper dringend nötig hat. Nur so schafft er den restlichen beschwerlichen Weg.
Dann ist der Ausgang endlich erreicht, die Sonne kribbelt auf seiner Haut und das satte Grün der Wiese scheint ihn fast schon zu überwältigen. Selbst für Jess, als Stadtkind, wirkt diese Idylle wie aus einem Traum. Aus einem schrecklichen Alptraum, wenn er an die Geschehnisse der letzten Zeit denkt. Dennoch atmet er erleichtert aus und spürt langsam das gesamte Ausmaß seiner Erschöpfung. Sein Körper schmerzt und er fühlt sich als wenn er keinen Meter mehr gehen könnte. Dennoch stapft er einige Schritte nach vorne und bekommt die Jacke von Jayden angebogen. Einen Moment schaut er irritiert, doch als ein kalter Luftzug über seine Haut streicht, wird er sich endgültig seiner Blöse bewusst. Sofort springt ihm das Blut in das Gesicht wegen diesem peinlichen Moment. Dankbar nimmt er die Jacke an und bringt zögerlich hervor.
„Danke.“
Die Tatsache, dass Yuki da ist, scheint für ihn die Situation nicht besser zu machen. Schnell streift er deshalb die Jacke über und kauert sich so im Gras zusammen, dass möglichst wenig seiner nackten Haut zu sehen ist. So verbleibt er einige Augenblick und schließt die Augen, als wenn er einfach nur abschalten wollte.
Erst Yukis Frage, bewegt ihn wieder zu einer Antwort. Dennoch ist ihm die Situation zu peinlich, weswegen er dem Blick der jungen Frau ausweicht.
„Ich...ich weiß nicht. Es schmerzt sehr, aber es wird schon gehen. Denke ich.“
Dann schaut er zu Jayden und Christopher.
„Ich glaube ich weiß alle eure Namen noch nicht oder? Zumindest kann ich mich nicht erinnern und könnte mir irgendjemand erklären was hier los ist? Oder wer ihr seid?“

Klingt er ein wenig verzweifelt und völlig ratlos.

Mr. Parker

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #200 am: 20.08.2008, 18:28:42 »
Auch Christopher quält sich langsam aus dem Schlund der finsteren Tiefe und erblickt die schwindende Abendsonne. "Was für ein Glück! Endlich *frei* ?!" Tief atmet er ein, so als wolle er die gewonnene Freiheit in sich aufsaugen. Das erste was ihm einfällt ist nach einiger Zeit des verschnaufens zu fragen "Wie gehts jetzt weiter?" Unsicher schaut er hinunter in das Tal, als er von dem Halbnackten Mann angesprochen wird. Erst jetzt wird ihm bewusst, dass der Junge Mann nahezu nackt ist. Etwas irritert sottert er "Ja richtig... öhm... also ich bin Christopher... und ähm ja..." Verunsichert blickt er zu Nic herüber.

Dann wird ihm plötzlich etwas bewusst. Hastig tastet er sich in Brusthöhe ab. Erleichterung scheint sich in seinem Gesicht abzuzeichnen, als er ein durchnässtes Lederbündel hervorzieht. "Ich habe es noch... aber ist das etwas Gutes?"

Nicholas

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #201 am: 20.08.2008, 22:10:41 »
"Ich bin Jayden.", reicht Nicholas dem bis jetzt Fremden seine Hand zu Begrüßung.

'Es war wohl besser, ihn noch im Unwissenden zu lassen, bis sie Roland getroffen hatten.', überlegte Nic, bevor er weitersprach:
"Wir sind Versicherungsprüfer und wollten eine Person in diesem Sanatorium aufsuchen, als dieser verrückte Doktor uns eingesperrt hat." beendet Nic eine doch etwas dürftig ausgefallene Vorstellrunde, wobei er zu Yuki blickt, sodass diese sich dem Mann selbst vorstellen kann.

Jess

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #202 am: 21.08.2008, 01:51:24 »
Jess ist froh endlich ein paar Namen zu den Gesichtern seiner Retter zu erhalten, auch wenn ihn das Zögern von Christopher sehr verwirrt. Etwas unsicher schaut er deshalb zu Jayden.
Was hat er denn? Stimmt etwas irgendetwas nicht oder wollen sie es mir nur nicht sagen, weswegen er darauf warten, dass jemand Anderes eine Ausrede erfindet.
Jess erwidert den Händedruck kräftig und stellt sich noch mal kurz für alle vor, da er sich einfach nicht mehr erinnern kann, ob er es schon getan hat.
"Jess."
Dann lauscht er den Ausführungen von Jayden, da es ihn wenigstens etwas ablenkt, aber die Worte kommen ihm sehr merkwürdig vor und sein Gegenüber scheint auch kein guter Lügner zu sein.
“Was ist also wirklich passiert. Die können keine einfachen Versicherungsprüfer sein. Allein schon wegen diesem Mädchen...Kay hat sie sie genannt. Außerdem Dämonen. Das erscheint mir alles nicht so recht zusammen zu passen.“
Jess schaut entschuldigend und etwas verwirrter.
„Ohne dir zu nahe zu treten, aber so recht glauben will ich euch das nicht. Nicht nachdem ich dieses Mädchen gesehen habe...Kay glaube ich hat jemand von euch gesagt. Wer ist sie, was hat sie damit zu tun? Wer tut so etwas grausamen?Ihr habt auch etwas von Dämonen gesagt und diesen verrückten Prediger gekannt.“
Bringt er etwas aufgebracht klingend hervor, doch dann lächelt er schief.
„Außerdem bist du nicht gerade der geborene Lügner Jayden.“
Im nächsten Moment verzieht er kurz das Gesicht, da eine kleine Schmerzenswelle seinen Körper durchzieht. Offensichtlich hat er seinen Körper falsch bewegt.

Æringa

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #203 am: 21.08.2008, 02:47:18 »
Die Augen der Goth sondieren die Gräser in der unmittelbaren Nähe beinahe obsessiv, lassen sie für eine halbe Minute die Schrecken und die Kälte verdrängen. Als würde der feuchte Boden sich endlich erbarmen, entdeckt sie schließlich ein paar von Schnecken leicht angenagte Exemplare der gesuchten, weit verbreiteten Pflanze.
Die Stille der abendlichen Natur lässt die ehemalige angenende Medizinerin das Gespräch klar und deutlich vernehmen. Nachdem sie sich mit einer Handvoll frisch gepflückter Wegerichtblätter zu den Männern gesellt, stellt sie sich etwas zögerlich, ja verlegen, vor: "Ich bin Yuki..."
Bevor sie etwas zu Jaydens linkischem Bluffversucht sagt, reicht sie die Bläter ihren Gefährten. "Hier, das ist Spitzwegerich. Ist zum Desinfizieren und Versorgen von Wunden. Ein altes Omamittelchen, aber soll ja nicht schlecht sein... und was besseres haben wir eh nicht mehr," seufzt sie. "Einfach durchkauen und auf die wunden Stellen tun," erklärt 'Frau Doktor' die Verwendung des Krauts.
Dann trifft ihr Blick Jess' Augen. Schützend fallen Yukis Lider zu, sie atmet tief durch. Sie hat Mitleid mit dem armen Burschen, der wie die Ermittler so jäh in einen Albtraum hineingezogen wurde, den sie keinem Menschen wünschen würde. Und noch ahnt er die wahren Ausmaße gar nicht. "Und wieso sollten wir ihm überhaupt vertrauen?," meldet sich unweigerlich der Verfolgungswahn im Verstand der jungen Frau. Ja, warum eigentlich? "Vielleicht weil er mit uns allen fast draufgegangen ist und jetzt selbst nicht weiter weiß?! Wir können ihn doch nicht alleine lassen!"
"Jess... es ist eine lange Geschichte," fängt die Schwedin langsam an, ziellos in die Landschaft schauend, "die würdest du auch niemals glauben... Wenn du Dr. Nash nicht gesehen hättest," erschaudert sie und kauert sich frierend zusammen, die angezogenen Knie mit den Armen umschlingend, "und wir haben noch schlimmere...Wesen gesehen. Wir haben versucht, Kay zu retten, aber... wir haben's nicht geschafft!" Die Erinnerungen prasseln mit solch vernichtender Macht auf die Goth ein, dass sie zu schluchzen beginnt und bald in Tränen ausbricht, halb vergessend, was sie gerade noch sagen wollte. "Wir sind alle verdammt! Alle! Was können wir noch tun?! Wir haben alles in den Sand gesetzt!"
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Nicholas

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #204 am: 21.08.2008, 09:05:03 »
"Sorry, Jess. Dass ich versucht habe, dich anzulügen." entschuldigt sich der Mechaniker bei dem jungen Mann.
"Wir wissen nicht, wem wir vertrauen können. Meistens können wir nicht mal mehr unseren Sinnen vertrauen. Wir sehen manchmal Dinge, die eigentlich gar nicht da sind, so sehr hat uns das alles zugesetzt. Wir kennen uns nun selbst erst seit ein paar Tagen. Ein gemeinsamer Freund hat uns zusammengeführt, weil er unsere Hilfe brauchte."
Kurz hält Nic inne, überlegt, wie ausschweifend er werden soll.
Dabei nimmt er eine Pflanzen entgegen, die Yuki ihm entgegen hält, steckt sie in den Mund und kaut darauf herum.
"Wir müssen zu demjenigen, dem wir am meisten vertrauen. Und hoffen, dass er uns weiterhilft. So lange ist es vielleicht besser, wenn du nicht noch mehr weißt. Ich hoffe, dass wir dann alles aufklären können..."
Entschuldigend blickt Nic dem jungen Neuling in die Augen.
'War das dort unten alles, was Jess gesehen hatte bisher oder gab es etwas, über was der Mann nachgrübelte?', begann Nic zu überlegen, verwarf den Gedanken doch wieder.
'Wer einige Tage oder gar Wochen in diesem Irrenhaus verbracht hatte, konnte durchaus etwas durch den Wind sein.'

Jess

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #205 am: 21.08.2008, 21:43:04 »
“Kein Problem, Jayden. Immerhin hast du nicht mal einen Grund mir irgendetwas zu erzählen. Ich bin schon froh, dass ihr alle mich nicht zurückgelassen habt. Danke noch mal dafür.“
Erwidert er mit einem durch die Schmerzen gequälten Lächeln auf die Entschuldigung von Jayden. Aber irgendwie erinnern ihn seine nächsten Worte an etwas. Etwas dass immer noch tief in seinem Verstand sitzt. Aber immer wenn er glaubt es zu haben, entzieht es sich wieder. Es ist ein befremdliches Gefühl für den jungen Studenten, weswegen er sich versucht auf das hier und jetzt zu konzentrieren.
“Also so wie ich dieses Mädchen gesehen habe und ihr alle seid auch nur unfreiwillig in diese Sache geraten? Wie sie auch immer aussieht.“ hackt er bei Jayden nach, um dann zu bemerkt, dass die junge Frau sich zu ihnen gesellt hat.
Immer noch etwas peinlich berührt schaut er zu Yuki als sie sich ebenfalls vorstellt.
Wenigstens weiß ich jetzt ihr Namen, aber was soll jetzt nur werden. Ich weiß nicht mal wie lange ich da drin war. Nicht mal, wo ich bin. Außerdem sind alle meine Sachen weg, ich komme nicht mal in meine Wohnung und dann dieser Schlammassel mit den Ausweisen.
Fangen seine Gedanken fast schon wieder in das abstrus banales abzudriften und er muss kurz den Kopf über sich schütteln.
Ich habe ganz andere Probleme.
Er nimmt das Kraut ebenfalls zögerlich entgegen und vermeidet dabei unabsichtlich ihre Hand zu berühren. Dann fängt er an darauf herum zu kauen wie sie es vorgeschlagen hat.
“Ich kann dich auch schlecht dazu zwingen mir etwas zu erzählen und vielleicht hast du auch recht. Dass ich nicht mehr wissen sollte. Aber hat jemand von euch eine Ahnung, wo wir sind? Oder wie ich Kleidung herbekomme? Irgendein Laden reicht im Notfall.“
Kurz darauf erzählt jedoch schon Yuki ihre Geschichte und ihre Worte, die gesamte Reaktion der Frau überraschen und erschüttern ihn etwas. Er schaut völlig ratlos und hilflos zu Jayden und Christopher.
Was ist ihnen widerfahren? Es muss ja schrecklich gewesen sein. Sollte ich vielleicht doch lieber so schnell wie möglich verschwinden? Wo bin ich hier hinein geraten und warum? Das ist alles viel zu gruselig. Fast wie in einem schlechten Horrorfilm, nein eher wie in einem Psychofilm, wenn ich Yuki sehe. Sie müssen wirklich etwas furchtbares erlebt haben.
Immer noch unschlüssig was er sagen soll, versucht er trotzdem auf die Goth einzureden.
“Ist schon okay, ich konnte ja nicht ahnen...wenn du nicht darüber reden willst...wenn es so schwer für dich ist...“
Er kommt sich total blöd bei den Worten vor und schaut immer noch hilfesuchend zu den beiden Männern, welche sie wenigstens etwas länger als er kennen und damit das Ausmaß des Schreckens.

Nicholas

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #206 am: 22.08.2008, 18:41:19 »
Während Jess spricht, nimmt Nic den grünen Klumpen Spitzwegerich und streicht die Paste auf eine kleine Risswunde am Unterschenkel, während er dem neuen Freund zuhört.

"Wir haben alle keine Ahnung, wo wir sind, fürchte ich. Am besten, wir suchen eine Straße und dann den nächsten Ort. Wer weiß, wie weit das von hier weg ist, doch eine andere Alternative haben wir nicht, sollten wir nicht nochmal zum Sanatorium und unserem Auto zurückwollen." schlägt Jayden den anderen vor.

SH-01

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #207 am: 24.08.2008, 18:29:52 »
Indess verschleiert sich die wehmütige rote Abendsonne tiefer und tiefer in die blassen Wolkenschichten über dem dicht bewaldeten Hang auf der anderen Seite des steilen, urtümlichen Tals. Ein stummer Schatten legt sich langsam und nachsichtig über die Landschaft und ein kühler Wind lässt die Vogelstimmen ringsum zerbrechlich werden oder ganz verstummen. Ein weiterer Tag neigt sich dem Ende zu und mit ihm geht ein weiterer Funken der Hoffnung. Das Licht schwindet in schweigender Trauer. Und die Nacht fällt.
Night falls...

Æringa

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #208 am: 25.08.2008, 23:00:50 »
"Schon gut. Du kannst ja nix für," bringt Yuki unter Schluchzern hervor. Sie fühlt sich elendig, und doch tut es gut, sich einmal auszuweinen, oder, besser gesagt, täte es, wenn sie nicht durchnässt, frierend und verzweifelt der einbrechenden Nacht entgegen bangen würde.
"Wir sind alle ganz beschissen dran," hebt die junge Frau irgendwann den Kopf; die nassen Haare, die ihr Gesicht verdecken, wegzustreichen, macht sie sich keine Mühe. "Du jetzt auch, Jess. Sorry. Du hast jetzt Dinge gesehen...und gehört, für die sie dich nie mehr in Ruhe lassen."
Was die Ermittler am besten unternehmen sollten, weiß die ehemalige Medizinstudentin nicht so recht, allerdings weiß sie, was sie am besten nicht tun sollten, nämlich hier sitzen bleiben. "So oder so sollten wir gehn. Bevor es Nacht wird und wir hier zu Tode frieren. Oder uns irgendein Vieh anfällt... Das Auto wär' schon nicht schlecht, aber...ich weiß nicht. Vielleicht warten diese Irren nur drauf, das wir wiederkommen," klingt Yuki mit jedem Wort immer unwohler.
Charge!

Mr. Parker

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #209 am: 26.08.2008, 17:51:37 »
Hastig verstaut er Walters Aufzeichnungen wieder.

"Ich denke auch, dass wir erst einmal versuchen sollten einen guten Platz zu finden wo wir die Nacht verbringen können." meint Christopher nachdem er das Ringbuch sorgfältig verpackt hat. "Hier zu bleiben ist jedenfalls keine Gute Idee. Sie werden uns sicher schon auf den Fersen sein..." "Was meint ihr?"

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