Unsanft und plötzlich aus dem Schlaf gerissen, schreckt Lilja auf - doch das erste, was sie bewußt wahrnimmt, sind nicht die Explosionen draußen, sondern die Zimmertür, die krachend gegen die Wand fliegt.
"Ey was soll'n das?!," brüllt sie den nicht mehr sichtbaren Störenfried an, ohne zu wissen, dass es Baellanna gewesen ist, "wir woll'n in Ruhe schlafen, verdammt nochmal!!!"
Erst als die nächste Explosion das Gasthaus erschüttert, versteht das Mädchen, dass die ruhige Nacht vorbei ist. Irritiert schaut sie ihren Liebsten an, lässt den Blick durchs Zimmer schweifen und sieht Nelke, die den Raum längst wieder betreten hat und nun vor dem Fenster flattert. "Der Krieg hat die Stadt ereilt. Macht euch bereit, schnell!," hilft das Wesen der Nekromantin auf die Sprünge. "Los, Aschenlilie, Beeilung!"
Damit die Karrn nicht auch noch dafür Zeit verschwenden muss, gleitet die Vargouille zur Tür und schließt diese, während das Liebespaar sich notgedrungen aus den Federn zerren muss. Die schwangere Totenbeschwörerin kann nicht anders, als Jared noch einen Guten-Morgen-Kuss zu geben, bevor sie geräuschvoll aus dem Bett kullert und beginnt, die wild verstreuten Kleidungsstücke der beiden zusammenzuraffen.
"Äh... wo is'n mein zweiter Stiefel?," sieht sie sich gehetzt suchend um und blinzelt auf einmal einem Tentakel entgegen, der ihr den gesuchten Gegenstand hinhält. "Danke, Nelke," nickt die Generalstochter beruhigt und kleidet sich flott an, mit der Unterstützung ihrer Vertrauten noch schneller als sonst. Sofort geht sie ihrem Geliebten zur Hand und kaum eine Minute später sind die beiden bereit, in den Schankraum zu eilen.
"He ihr Scheiß-Rote Hand! Müsst ihr das jetzt machen, wo wir grad so schön geschlafen haben?!," schreit Lilja ihren Ärger frei heraus, ohne sich darum zu scheren, ob die Adressaten sie hören oder nicht.