Als die beiden Wandler den Wilden Hund betreten herrscht dort ein ziemlicher Aufruhr. Zeitgleich mit den beiden Neuankömmlingen tritt jemand durch die Hintertür ein.
"Die Hunde sind geflohen! Die verdammten Untotenliebhaber können im dunkeln sehen!" Der untersetzte Mann hat eine Narbe im Gesicht, die von seiner linken Schläfe bis zum Kinn läuft. "Merovinn Bask", meint Merris mit unterdrückter Stimme. "Noch einer von Kullens Leuten. Bleib hinter mir und halt dich zurück."
Unter den seltsam feindseligen Blicken der Besucher des Hunds bahnen die beiden Wandler sich einen Weg durch die Menge, die sich im hinteren Teil der Kneipe um die Ursache des Aufruhrs geschart hat. "Erst ein Karrn, jetzt die Tiere...", kann Vosker aufschnappen, ohne jedoch den Urheber ausfindig machen zu können.
Der Anblick auf dem Boden der Kneipe ist in der Tat unappetitlich. Dort liegt ein Junge, vielleicht soeben volljährig, wenn überhaupt, in seinem eigenen Blut. Er ist aschfahl, das Messer, dass für die eigentlich eher kleine Wunde verantwortlich ist, liegt neben ihm. Keine zwei Meter von ihm bettet eine Elfe soeben einen Mann mittleren alters, der dem Jungen ähnelt, mit dem Kopf auf ein blutverschmiertes, zusammengeknülltes Handtuch. Der Mann ist ohnmächtig und scheint einige Zähne verloren zu haben.
Merris schaut fragend auf die Szenerie und eine steile Sorgenfalte entsteht auf seiner Stirn. In diesem Moment blickt die Elfe ihn an und lächelt schwach. "Merris, richtig? Ich bin Tiira. Aus Sharn. Ich würde ja, aber..." Hilflos hält Sie ihm eine blutverschmierte Hand hin.
"Schon gut", meint dieser, immer noch leise. "Könnt Ihr mir sagen was hier geschehen ist?" Die Elfe nickt: "Der Junge und seine Freunde hatten wohl zu viel getrunken. Fingen an, den Karrn und seinen Freund, einen älteren Gnom, zu beschimpfen. Ganz schöner Brocken, der Mann. Ist kurz laut geworden, dann war Ruhe. Später kam der Vater", sie deutet mit dem Kopf auf den ohnmächtigen Mann "und wollte dem Karrn dann mal zeigen, was ne Harke ist. Mit seinen zwei Freunden da drüben. Hat sich wohl verschätzt. Der ist nichtmal ins Schwitzen gekommen, glaube ich. Der Sohn hat dann ein Messer genommen - und sich glatt selbst aufgespiesst. Der Karrn hat sogar noch versucht ihn zu retten. Die Leber, dummer Sache, da war nicht mehr viel zu machen." Sie schaut sich in der Kneipe um, dann meint Sie: "Und noch was: Ich glaube nicht, das jemand hier das so gesehen hat, wie ich."
"Danke", antwortet Merris knapp. Dann wendet er sich an Vosker. "Der Sheriff wird gleich hier sein. Nebenan im Lazares Spielhallen ist Melindé beim Drachenschach. Hol Sie, schnell, bitte. Wir könnten ihre Talente hier gebrauchen. Sag ihr, ein Dummkopf hat sich von einem Karrn umbringen lassen. Und mit ein bischen Pech werden jetzt einige Dummköpfe versuchen, einen Karrn umzubringen. Ich versuche in der Zeit noch schnell, die Jugendlichen auszuquetschen."