• Drucken

Autor Thema: Prolog: Ein alter Feind  (Gelesen 42575 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Zurisatro

  • Beiträge: 308
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #30 am: 22.03.2008, 21:09:45 »
Der Varisianer steht immer noch dicht bei der Tür und tätschelt den Kopf seines Tiers. Mit der anderen Hand fischt er seine Karte mit der Eule aus dem Beutel und liest die Einladung erneut. Eine Versammlung ist anberaumt, so kann man das auch nennen. Sie scheint also nicht die Gastgeberin zu sein. Oder vielleicht doch? Was hat eine Tänzerin mit Gaedren zu tun? ... 'doch kann ich nichts gegen ihn ausrichten'. Das könnte passen. Andererseits wäre sie mir im Tempel wohl aufgefallen.

Zum wiederholten Male deutet er auf den großen Wolf, der neben ihm sitzt: "Weißohr. Mein Name ist Zurisatro."

Dann beschließt er abzuwarten, dass sich der- oder diejenige zu erkennen gibt, die ihm diese Karte zukommen lassen hat. So lange lehnt er sich gegen den Türrahmen und betrachtet die düsteren Bilder auf den Wandteppichen, die so gar nicht zu der jungen Frau mit dem hübschen Lächeln passen wollen.
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Eando Kline

  • Moderator
  • Beiträge: 1888
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #31 am: 22.03.2008, 22:06:56 »
Wren hebt gerade das Stück Papier vom Tisch auf und betrachtet es für einen Moment stirnrunzelnd. Dann breitet sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

"Ihr könnt da draußen natürlich auch Wurzeln schlagen, aber Ihr könnt auch Zellaras Ratschlag folgen und hier drinnen Platz nehmen, bis sie wieder zurück ist."

Sie reicht Zurisatro den Zettel, der darauf die Schrift wiedererkennt, die auch auf seiner Karte aufgeschrieben ist.


Marcellus

  • Beiträge: 94
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #32 am: 23.03.2008, 13:25:38 »
Na die weiß sich immerhin zu benehmen. denkt Marcellus sich, als Wren zur Begrüßung einen formvollendeten Knicks vorführt. Und den Laden ihres Vaters sollte ich mir auch mal bei Gelegenheit ansehen. Er antwortet ihr mit einem ebenso formvollendeten Kratzfuß und stellt sich ihr und Mika noch einmal vor:
"Falls sie es nicht zuvor bereits gehört haben sollten, mein Name ist Marcellus von Liktenborn. Ich werde es aber niemandem von Ihnen übelnehmen, wenn ihm der Name unbekannt ist." Dabei wirft er einen herausfordernden Blick in die Runde, der schließlich auf Wren zu ruhen kommt.
Ob sie diejenige ist, die uns hierher eingeladen hat und es nur noch nicht offenbaren will? Die Art, wie sie die Nachricht zugestellt hat, würde dazu passen.
Von den angebotenen Speisen und Getränken hält er sich jedoch fern, sondern betrachtet stattdessen die Wandteppiche und den Rest des Raumes. Das Räucherwerk lässt ihn wehmütig an den Ort denken, den er verlassen musste, um hierher zu kommen. Schließlich bleibt er vor dem Bild mit der nebelverhüllten Gestalt stehen, welches ihm von den dreien am besten gefällt.
He, das könnte ein Bild von mir sein.
Wolf, Schaf oder Leichnam - was bist du?

Mika Mondbach

  • Beiträge: 43
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #33 am: 23.03.2008, 14:23:55 »
"Sehr erfreut, Euch kennenzulernen, Marcellus", erwidert Mika dessen Vorstellung. Auch Mika betritt das Haus und lässt sich auf einem Stuhl am Tisch nieder, so dass hinter ihm nur Wand ist. Nun, zumindest wissen wir ja jetzt, dass diese Wren nicht der Gastgeber ist, geht es ihm durch den Kopf. Vorsichtig holt er den Korb unter dem Tisch heraus und stellt ihn auf den Tisch, nimmt sich etwas Brot und etwas zu trinken.

Dann wendet er sich nochmal an Wren: "Vieleicht besitzt Ihr die Güte, uns zu verraten, wer diese Zellara ist? Ihr scheint unsere Gastgeberin ja zu kennen, oder irre ich mich da?"

Mika findet es interessant, dass der geheimnisvolle Absender der Karte eine Frau zu sein scheint.
Es ist nicht immer einfach, eine Lösung für ein Problem zu finden. Es sei denn, du hast eine Armee hinter dir.

Wren

  • Beiträge: 60
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #34 am: 23.03.2008, 17:00:10 »
"Nun, Herr Mondbach, ' diese' Zellara ist eine bekannte Wahrsagerin und genau hier endet nun auch schon mein Wissen über dieses Treffen und dessen Grund."
Wren wendet sich um und nimmt sich einen rotbackigen Apfel aus dem Korb und reibt ihn an ihrer Robe ein wenig sauber um dann direkt kraftvoll hineinzubeissen.
“Watch me. Watch my dance. Ignore my hands. Ignore your death.”

Amaryllis

  • Beiträge: 46
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #35 am: 24.03.2008, 01:05:23 »
Zusammen mit den anderen betritt Amaryllis das Haus.
Aufmerksam schaut sie sich um und mustert interessiert die Wandteppiche. Als der Name Zellara fällt überlegt sie angestrengt ob sie ihn schon einmal gehört hat.Nein, der Name sagt mir gar nicht und wenn ich mir die anderen Anwesenden hier so anschaue hat ausser Wren scheinbar keiner eine Ahnung wer Zellara ist. denkt sie sich."Diese Sache wird immer merkwürdige"r flüstert sie ihrer Kröte zu.
Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelöst werden will.

Eando Kline

  • Moderator
  • Beiträge: 1888
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #36 am: 24.03.2008, 14:03:10 »
"Ich werde Euch gerne alles erklären." antwortet eine neue Stimme vom Eingang her auf Amaryllis geflüsterten Kommentar. Verblüfft reagiert Zurisatro, dass sein Wolf nicht das kleinste Zeichen ihrer Annäherung gegeben hat. Die Sprecherin ist eine recht ansehnliche Varisianerin mittleren Alters; lange, schwarze Haare werden von einem bunten Kopftuch zusammengehalten und umrahmen ein scharf geschnittenes Gesicht mit leicht mandelförmigen Augen, die die Anwesenden freundlich anschauen, während die Frau den Raum betritt, und auf den einzelnen Stuhl zusteuert, der sich dem Eingang gegenüber am Tisch befindet.

"Bitte, nehmt doch Platz, ich bin Zellara, die Wahrsagerin, und ich freue mich, dass Ihr alle hier erschienen seid."

Wren schenkt Zellara ein besonders freundliches Lächeln.

"Das gilt vor allem für Dich, Kind, ich weiß, das Du eigentlich heute besseres vorhättest."

Auf die freien Stühle weisend wiederholt Zellara ihre Bitte an die anderen, sich zu setzen.


Mika Mondbach

  • Beiträge: 43
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #37 am: 24.03.2008, 15:20:12 »
Beim Eintritt der Wahrsagerin mustert Mika diese. Diese Person will uns also helfen, an Gaedren Vergeltung zu üben. Mika erhebt sich von seinem Platz. "Ich grüsse Euch,  Zellara, Mika Mondbach, zu Euren Diensten." der junge Mann deutet eine Verbeugung an, bevor er wieder Platz nimmt.
Es ist nicht immer einfach, eine Lösung für ein Problem zu finden. Es sei denn, du hast eine Armee hinter dir.

Amaryllis

  • Beiträge: 46
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #38 am: 24.03.2008, 15:45:52 »
Huch, wo kommt Zellara denn so plötzlich her? denkt die Halbelfin.
Ob sie mir Antworten auf meine Fragen geben kann?schiesst es ihr durch den Kopf.

Amaryllis stellt sich kurz vor auch wenn ihr im gleichen Augenblich klar wird das es eigentlich unnötig ist. "Schliesslich habt ihr mir ja die Karte zukommen lassen, also werdet ihr wissen wer ich bin." wendet sie sich an die Wahrsagerin, bevor sie sich auf den angebotenen Stuhl setzt.
Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelöst werden will.

Zurisatro

  • Beiträge: 308
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #39 am: 24.03.2008, 19:40:37 »
Da hat sie wohl Recht. Und warum hat Wolf sich nicht gerührt? Hinter dieser Person steckt mehr, als man auf den ersten Blick erkennt. Sei auf der Hut, Junge! Während ihm dies durch den Kopf geht, nickt der Druide Zellara knapp und freundlich zu, anschließend nimmt er möglichst dicht bei der Türe Platz. Das Essen rührt er nicht an.

Zurisatro ist etwas angespannt - außer der Halbelfe, die ihm aufgrund ihrer Kröte sowie ihrer Freundlichkeit gegenüber Wolf  auf Anhieb sympathisch erschien, sind ihm die Anwesenden und ihre Zusammenstellung ein Rätsel. Was haben der Adelsjunge, der höfliche Söldner und die fröhlich-schnippische Tänzerin mit Gaedren zu tun? Und warum war unsere Gastgeberin nicht zum verabredeten Zeitpunkt hier? Diese Gedanken beunruhigen ihn ebenso wie die Tatsache, dass Wolf die Ankunft der Wahrsagerin nicht bemerkt hat.

Auf ein geflüstertes "Sitz" hin, platziert sich Weißohr direkt neben Zurisatros Stuhl, die Ohren gespitzt und die Schnauze leicht in die Luft gereckt. Wie immer wird er seinen Freund und Herrn vor Gefahren beschützen.
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Wren

  • Beiträge: 60
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #40 am: 24.03.2008, 19:49:46 »
"Weisst du liebe, Zellara, vielleicht könnten wir uns beeilen? Ich hatte nicht wirklich vor, Vater zu enttäuschen, du kennst ihn doch...."
Wren stellt sich in eine Ecke des Raumes um aus dem Weg zu sein. Doch obwohl sie eigentlich nur dasteht, sieht es aus, als würde es nur einer klitzkleinen Bewegung bedürfen, um ein Pirouette sondergleichen zu vollführen.
"Warum sind wir denn alle hier, und wer ist denn überhaupt dieser Gaedren?"
“Watch me. Watch my dance. Ignore my hands. Ignore your death.”

Eando Kline

  • Moderator
  • Beiträge: 1888
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #41 am: 24.03.2008, 22:23:58 »
In der Zwischenzeit hat Zellara ein Kartenspiel aus einer Falte ihres Rockes hervorgezogen. Fast unbewusst lässt sie die Karten durch die Finger gleiten und das Geschick, mit dem sie das Spiel mischt, deutet darauf hin, dass sie das schon sehr oft getan hat.

"Ah, Wren, immer eilig, aber Du bist noch so jung, da ist dein Ungestüm verzeihlich. Und Du weisst natürlich von allen am wenigsten, wer dieser Gaedren ist. Doch lass mich am Anfang beginnen. Zunächst möchte ich Euch allen noch einmal danken, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid. Ich hoffe, Ihr nehmt mir den ungewöhnlichen Weg nicht übel, auf dem ich Euch die Einladung zugesandt habe, aber wenn bekannt würde, dass ich nach Hilfe suche, wäre mein Leben keinen Pfifferling mehr wert.

Auch ich bin ein Opfer Gaedren Lamms, eines Mannes, dessen Grausamkeit und Begabung, das Leben anderer zu zerstören, nur noch durch seine Fähigkeit übertroffen wird, der gerechten Bestrafung zu entgehen. Ihr alle habt dasselbe Schicksal erlitten, auch wenn das nicht jedem von Euch bewusst sein mag - ja auch Du, liebe Wren, auch wenn Ich dich aus einem anderen Grund eingeladen habe.

Lasst Euch zuerst von mir erzählen. Vor etwa einem Jahr wurde mir dieses Kartenspiel gestohlen, mein wichtigstes Werkzeug und gleichzeitig ein Erbstück, dass schon seit vielen Generationen im Besitz meiner Familie ist. Eran, mein Sohn - Du wirst Dich vielleicht an ihn erinnern, Wren - war Zeuge des Diebstahls und nahm die Verfolgung der Diebe auf. Es gelang ihm, ihnen bis zu ihrem Unterschlupf nachzuschleichen."

Zellaras Miene nimmt einen steinernen Ausdruck an, doch glitzert es feucht in ihren Augen.

"Er wurde entdeckt. Und getötet. Als er nicht zurück kam, wandte ich mich an die Stadtwache. Doch ohne genauen Anhaltspunkt konnten sie mir nicht helfen. Und wollten vielleicht auch nicht, zu unwichtig schien dieser Diebstahl und zu unwichtig die Varisianerin, die um Hilfe bat. Ich stellte private Ermittlungen an. Und gerade als ich herausgefunden hatte, dass es Gaedren Lamms Bande gewesen war, die hinter dem Raub steckte, erhielt ich ein ... Geschenk. Einen Korb, mit meinen Karten. Und den Händen und dem Kopf Erans. Und der Warnung, Stillschweigen zu wahren, falls ich nicht selbst das Leben verlieren wolle.

Und doch machte Gaedren einen Fehler; er schickte mir die Karten zurück, um mich zu verspotten, doch gab er mir damit das Mittel in die Hand, Nachforschungen anzustellen, die er nicht bemerken konnte. Und ich hatte Erfolg; ich weiß nun, wo er steckt, in einer alten Fischerei nämlich oben am Westpier; dort bildet er die von ihm entführten Kinder zu Dieben und Gaunern aus, und dort hortet er die Gewinne seiner Untaten.

Doch habe ich alleine keine Chancen gegen ihn, und die Wachen gehen viel zu langsam vor. Wenn ich Anzeige erstattete, wäre er ausgeflogen, bevor sie zuschlagen könnten, und dann würde er sicher seine Drohung wahr machen.

Doch Ihr ihr habt allen Grund dazu, mit ihm abzurechnen. Und nun auch die Gelegenheit, denn Ihr wisst nun, wo Ihr ihn finden könnt. Jedem von Euch wurde großes Unrecht zugefügt", Zellaras Augen blitzen, "und jetzt könnt Ihr es ihm zurückzahlen!"

Mika Mondbach

  • Beiträge: 43
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #42 am: 25.03.2008, 12:06:55 »
Jetzt ist zumindest klar, welchen Grund Zellara hat, sich Gaedren zu rächen, denkt Mika, als Zellara ihnen den Grund für diese Versammlung erklärt. Trotzdem ist Mika vorsichtig, denn erzählen kann Zellara ja viel. Dennoch, wenn alles der Wahrheit entspricht, bietet sich gerade ein einmalige Chance, das seiner Familie zugefügte Unrecht wieder gutzumachen. Und ausserdem wäre er, Mika, nicht einmal allein gegen Lamm und seine Bande stehen, sondern hätte auch noch Gefährten an seiner Seite.

Aber noch ist es zu früh zu einer Entscheidung, erst will Mika noch mehr hören. "Ich nehme an, bei Eurer Einladung war Magie im Spiel, oder? Und dann frage ich mich, warum wir eine Gefahr auf uns nehmen sollen, vor der Ihr Euch fürchtet? Versteht mich nicht falsch, gute Frau, Ich möchte Euch nicht zu nahe treten, aber ich frage mich, ob an dieser Sache nicht ein Haken ist. Ausser der Tatsache, dass Gaedren Lamm ein gefährlicher Mann ist, meine ich."
Es ist nicht immer einfach, eine Lösung für ein Problem zu finden. Es sei denn, du hast eine Armee hinter dir.

Wren

  • Beiträge: 60
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #43 am: 25.03.2008, 13:42:03 »
Wren wirkt ein wenig hibbelig, während sie Zellaras Ausführungen folgt. Die Sonne war am untergehen, und ihres Vaters Gäste warteten sicher schon ungeduldig.

"Zellara, Liebes, es tut mir fürchterlich leid, was dir widerfahren ist, aber so ganz verstehe ich nicht, was ich, eine Unterhalterin, mit dieser Sache zu tun haben kann. Du weisst, auf mich wird gewartet. Kannst du mir nicht ein andermal mehr erzählen?"

Sie warf einen entschuldigenden Blick in die Runde der anderen Anwesenden und setzt sich in Bewegung, in Richtung Ausgang. Kurz darauf blieb sie aber nochmal stehen und schien auf eine Antwort der Wahrsagerin zu warten. Währenddessen versuchte sie, ihre Kleider ein wenig in Ordnung zu bringen und rückte sich auch den Schmuck in den haaren zurecht.
"Nun?"
“Watch me. Watch my dance. Ignore my hands. Ignore your death.”

Eando Kline

  • Moderator
  • Beiträge: 1888
    • Profil anzeigen
Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #44 am: 25.03.2008, 14:12:34 »
Zellara lächelt Wren liebevoll an. "Bleib doch noch ein Weilchen, Kind, dein Vater wird eure Gäste schon zu vertrösten wissen und so spät ist es noch gar nicht. Willst Du Dich nicht wieder setzen?"

  • Drucken