Wren und Marcellus haben es nicht weit bis zur Taverne ihres Vaters. Diese ist natürlich heute geschlossen, aber dank Wrens Türschlüssel gelangen die beiden problemlos ins Haus. Wren führt Marcellus die Treppe nach oben und bittet ihn, eine Luke zum Dach zu öffnen, an die der wesentlich größere Adelige wesentlich leichter herankommt als die zierliche junge Frau.
Wren hat inzwischen eine kleine Stufenleiter herbeigebracht. Und schon stehen die beiden auf dem Dach der Taverne, von dem aus eine Seilbrücke zum nächsten Dach führt.
"Willkommen in den Schindeln.",
lächelt sie ihren Begleiter kokett an, dann läuft sie leichtfüßig über die Brücke.
"Wir müssen da den Mast hoch. Dann ist es nur noch ein paar Dächer weit."
Auch Amaryllis, Mika und Zurisatro haben es nicht weit bis zu ihrem Ziel. Zellaras Haus liegt an der Grenze zu den Docks,und so sind es nur wenige hundert Meter an der Wasserlinie entlang, vorbei an der recht stark frequentierten Taverne "Des Bürgen Rückzug". Die meisten Fischerboote liegen schon auf dem Ufer, nur ein paar besonders wagemutige Fischer hier und da haben wohl beschlossen, ihr Glück auf dem Jeggare in der Nacht zu versuchen. Nicht wenige werfen Zurisatro bitterböse, gar hasserfüllte Blicke zu, der sich des dummen Gefühls nicht erwehren kann, dass Druiden hier nicht sonderlich beliebt sind.
Die alte Fischerei liegt schon wie verlassen da. Das geschlossene Haupttor des ebenerdigen Pfahlhauses, der Steg, der an der rechten Hausseite entlang nach hinten führt, das Schiff, alles ist so, wie Zellara es beschrieben hat.
Durch ein paar Ritzen in dem recht baufälligen Gebäude dringt Lichtschimmer nach draußen, das einzige Zeichen, dass sich jemand im Gebäudeinneren aufhält. Das, und die beiden Männer, die gerade eine schwere Kiste von der Anlegestelle ins Innere wuchten. Ein hünenhafter Halbork, Zurisatro unbekannt. Und ein Mensch, bei dem die mühsam eingedämmte Flamme des Hasses in ihm wie eine Stichflamme auflodert.
Die rechte Hand des Teufels, so hatten ihn die Lämmer seinerzeits hinter vorgehaltener Hand genannt, dabei ist Yargin Balko selbst ein Teufel in Menschengestalt, dessen Gemeinheit und Heimtücke sich vor der Gaedren Lamms nicht verstecken muss.
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