Wrens Mutter lächelte leicht und nahm ihrer Tochter die Antwort ab.
„Mit Euch ist alles in Ordnung, ich bin nur erschrocken, als ich so plötzlich ein fremdes Gesicht über mich gebeugt sah. Verzeiht bitte mein ungehöriges Benehmen.“
Zu Wren gewandt fuhr sie fort:
„Es ist wirklich alles in Ordnung, Liebes, mir ging es schon den ganzen Tag nicht so gut, ich fürchte, ich habe mir eine leichte Grippe eingefangen. Ich sollte mich wohl lieber ins Bett legen.“
Die Worte waren wohl beruhigend gemeint, verfehlten aber offensichtlich ihre Wirkung. Wren wirkte jedenfall nach wie vor fast wie unter Schock. Ihre Eltern wechselten einen langen Blick miteinander; dann seufzte ihr Vater abgrundtief und wandte sich an die stumme Menge um sie herum.
„Freunde , ihr habt alle gesehen, was soeben geschehen ist. Es tut mir leid, Euch mitteilen zu müssen, dass der für heute angekündigte Tanz leider ausfallen muss.“
Unter den Gästen wurde Gemurre laut und auch Wren protestierte, wenn auch nur schwach. Ihr Vater hob beschwichtigend die Arme.
„Ich weiß, dass Ihr euch alle sehr darauf gefreut habt und ziemlich enttäuscht sein müsst. Darum denke ich, eine kleine Entschädigung wäre angebracht.“ Er grinste über das ganze Gesicht.
„Die nächsten Runden gehen aufs „Haus“, „ sein zweifelnder Blick rundum löste Gelächter aus, dass vom Beifall ob seiner Ankündigung unterstrichen wurde. „Und natürlich werden wir den Tanzabend sobald wie möglich nachholen.“
...
Zurisatro und seine Begleiter waren weiter durch die Straßen gewandert, immer in der Nähe der alten Fischerei bleibend, ohne sich aber nahe genug heranzuwagen, da sie keinen Verdacht erregen wollten. Plötzlich blieb Zurisatros Wolf stehen und nahm Witterung auf. Dann jaulte er leise auf und begann langsam mit dem Schwanz zu wedeln. Offenbar erkannte er die beiden Gestalten, die justament um die Ecke gebogen kamen und sich schnell als Marcellus und Wren entpuppten.