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Autor Thema: Prolog: Ein alter Feind  (Gelesen 42766 mal)

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Sopor Aeternus

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #285 am: 16.12.2008, 00:41:42 »
"Jetzt trinken wir erst einmal alle einen guten Tee ... das beruhigt die Nerven. Hier Darling..." der Magier reicht Zurisatro eine Tasse, während er aus den unzähligen Windungen seiner Gewandung ein paar trockene Streifen Fleisch herbeizaubert und sie dem Wolf hinhält..."...ich hoffe er mag Kaninchen?"

Der Magier erhebt sich erneut, um dem Halbork eine Tasse Tee zu reichen..."Seid nicht zu hart mit diesem armen Burschen hier..." Mitleid spiegelt sich in seinen Augen, wie der volle Mond in einem kristallklaren See..."sicher hatte er eine schwere Kindheit - als Ausgestoßener zwischen zwei Welten, als Lamm ihn fand und sich durch Worte der Wärme und Nähe seine Dienste erschlich..."fast schon sanft wird er durch die Haare des Halborks streichen und sein Blick scheint abermals in eine fremde Dimension zu gleiten..."...sch mein Kleiner - niemand will dir weh tun. Der böse Mann, der dir falsche Versprechungen gemacht hat ist fort ... er wird niemandem jemals mehr schaden ... Sopor wird nicht zulassen, dass man dir böses tut ... alles wird gut..."

Jal Daiven

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #286 am: 17.12.2008, 21:34:46 »
Jal sieht viele Gegenstände vor sich und überlegt sich, ob er sie von irgendwo her kennt. Als er etwas länger die Goldbrosche vor sich ansieht und die Gerüchte der letzten Zeit in seinem Kopf durchgeht, ist er sehr überrascht, gerade solch einen Gegenstand vorzufinden. Ob das eine Art Schicksal war, dass dieser Gegenstand gerade von ihm geborgen werden konnte und für Besitzerin gar ein sehr glücklicher Zufall?

Jal schluckt auch etwas als er den Ring ansieht und eine Vielzahl von Gedankenströmen gehen ihm durch den Kopf. "Was genau hat Lamm mit dem Schwarm meiner Jugend zu tun? Mit der Frau, mit der ich zwar Freundschaft schloss und die ich heute noch in Glaubensfragen um Rat frage, aber mich nie traute eine Beziehung mit Ihr einzugehen. Was hatte dieser schmierige Verbrecher Lamm bloß mit dieser wundervollen und schönen Frau zu tun? Hat er auch Ihr großes Leid angetan? Denn, dass diese traumhaft schöne Frau jemals etwas Lamm hatte, kann ich mir nie und nimmer vorstellen. Ich muss sie fragen, was diese Sache mit dem Ring zu bedeuten hat. Oder ist die Namensgleichheit etwa nur Zufall? Ich muss einfach Klarheit haben! So oder so werde sie fragen. Fragen müssen."

Doch dann kommt Jal zur Hutschachtel. Furchtsam und mit einem unguten Gefühl in der Magengrube öffnet er sie langsam. Und Jal sieht das Unvorstellbare! Etwas ähnliches hatte er sich schon gedacht, aber genau das in genau diesem Moment hatte er einfach nicht erwartet. Jal war nahe dran, sich auf den Boden zu übergeben wegen dem Inhalt der Hutschlachtel, doch kann sich gerade noch zusammenreißen. Etwas verwirrt und irrtiert sitzt er einige Momente lang am Boden und muss die Untersuchung von Lamms Zimmer kurzzeitig abbrechen. Dann schaut er sich jedoch den restlichen Inhalt von Lamms Truhe an. Das was er angefangen hat, will er auch zu Ende bringen. Jal fragte sich auch, ob der Halb-Ork vielleicht gelogen hatte, denn noch hatte er keine Heiltränke gesehen, obwohl er freilich durch verschiedene Gedankengänge kurzzeitig bei seiner Suche abgelenkt war.

Eando Kline

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #287 am: 18.12.2008, 11:07:28 »
Tatsächlich wird er fündig. Unter dem Bett hinter dem davor aufgehäuften Müllberg findet er eine weitere, längliche Kiste, in der sich neben einem Daisho, dem Schwerterpaar eines Samurai, auch 3 kleine Fläschen befinden, bei denen es sich um die Heiltränke handeln könnte, von denen der Halbork sprach.

Zwischen den Fläschen findet Jal außerdem einen Zettel, eine Schuldverschreibung über das Daisho, gezeichnet von einem gewissen Yuri Mondbach, der wohl der Besitzer der Waffen ist.

Zurisatro

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #288 am: 19.12.2008, 10:05:36 »
Mit einem dankbaren und sympathischen Lächeln nimmt der Drude den Tee entgegen und flüstert Weißohr mit berhigender Stimme zu, "Nimm ruhig, ist Kaninchen."

Der große Wolf macht sich nach der Freigabe seines Herrn über den Leckerbissen her und während er das Fleisch hinunterschlingt, sind seine großen Zähne und kräftigen Kiefer deutlich zu sehen.

Der Zorn des Varisianers ist einem inneren Frieden gewichen und er flüstert mehr zu sich selbst sprechend vor sich hin. "Die Lämmer werden ihren Platz in der Stadt finden. Sicher einen besseren als bei ihm. Ich wäre auch nicht hinabgestiegen zu den Befreiern, sondern gerannt so schnell ich wie ich kann. ... Nie wieder wird er Kinder versklaven und quälen, nie wieder töten."

Nach einem großen Schluck des dampfenden Gebräus wendet sich Zursiatro wieder an die anderen. "Tut mir leid, dass Ihr keine Antworten bekommen habt. Vielleicht findet Euer Freund ja welche in Lamms Zimmer. Ich befürchte nur, sie werden zumeist traurig und schrecklich sein. Den da" sein Finger deutet auf den halbork, "könen wir gerne der Wache übergeben, wenn Ihr das wollt. Wir können ihn aber auch seinem Herrn hinterher werfen. Die Klaue, die schützend über ihm lag, ist abgeschlagen."
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Astennu

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #289 am: 19.12.2008, 12:12:02 »
Untätig steht der Waldläufer in diesem Drecksloch! was ist das hier eigentlich für ein Drecksloch in dem dieser Bastard gehaust hat? herum. Schnell und präzise steckt er sein Langschwert weg und bedeutet dem Halbork näher zu kommen. "So 'Ork' ich schenke Dir die Freiheit, aber eines lass Dir gesagt sein. Wen Du jemals wieder Unrecht tust, dann komme ich Dich holen. Nimm dieses als Deine letzte Chance mit Deinem bisher unwürdigen Leben etwas anzufangen." Astennu überlegt noch ein wenig und fährt dann fort. "Wenn Du bereit bist etwas Gutes zu tun, dann mache Dich in dieser Stadt nützlich. Hilf Kindern, geh arbeiten, oder verscchwinde von hier."
Nachdem Astennu seinen wohlgemeinten, aber verachtenden Vortrag beendet hat, dreht er sich einfach um und lässt den Halbork stehen. Er beeilt sich zu Jal und schaut diesem über die Schultern, was er dort so gefunden hat.
"Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen. Es lebt allein im Menschen."

Eando Kline

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #290 am: 20.12.2008, 23:31:10 »
Der Halbork starrt Astennu mit großen Augen an, es dauert einen Moment, bis in seinem Gehirn angekommen ist, welch großherziges Angebot ihm soeben gemacht wurde. Er zögert, schaut zu den anderen, dann kommt Bewegung in ihn. Wortlos springt er die Treppe hinauf, rast an der verblüfften Wren vorbei aus dem Haus und ist , wie vor ihm schon Marcellus, bald in der Dunkelheit verschwunden.

Astennu

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #291 am: 21.12.2008, 01:43:30 »
mach was aus Deinem Leben, Bastard! Lerne aus der Lektion von heute... das Gleichgewicht bleibt gewahrt! doch etwas zweifelnd schaut Astennu dem laufenden Ork nochmal kurz hinterher. Dann wendet er sich vollends Jal zu und spricht diesen an "Nun Jal, was hast Du gefunden?"
"Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen. Es lebt allein im Menschen."

Jal Daiven

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #292 am: 22.12.2008, 20:05:41 »
Jals Gedanken waren sehr auf die Gegenstände fokusiert, die er bergen konnte in Lamms Zimmer bergen konnte. Er nahm die ganzen Sachen primär deswegen mit, weil die Gegenständen ja anderen Leuten gestohlen worden sein könnten und vielleicht wären so manche Menschen sehr, sehr glücklich darüber ihr Hab und Gut wieder zu haben. Deswegen nahm Jal die meisten dieser Gegenstände hauptsächlich mit.

Jal antwortet Astennu nur kurz: "Ja, sogar ziemlich interessante Dinge." . Wenn man bedenkt, was Jal alles gefunden hat, mag es vielleicht überraschend sein, aber er zeigt den anderen zu allererst das Harrow Kartendeck, das er geborgen hat. Es wird allen Beteiligten sehr bekannt vorkommen. Es hat eine verblüffende Ähnlichkeit zu Zellaras Kartendeck, was den anderen- vorallem den Varisianern- schon ins Auge stechen muss und ihnen wohl sogar ungewöhnlich vorkommen könnte.

"Ich habe es Euch doch gesagt, wir wurden als Marionetten missbraucht! Meine Intuition hat mich nicht getäuscht! Ich denke wir haben nun alle ein großes Problem und wurden in eine Unterwelt-Intrige möglicherweise verstrickt. Aber seht selbst, wenn Ihr grausige Gewissheit haben wollt!", dann holt Jal die Hutschachtel hervor und hielt sie den Dreien so hin, als ob er die Büchse des Groetus in seinen Händen halten würde. Von der Hutschachtel geht ganz offensichtlich ein Verwesungsgestank aus.

Dann schweigt Jal einen Augenblick und wartet wie die anderen nun wohl reagieren werden.

Astennu

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #293 am: 22.12.2008, 21:59:01 »
"Soll ich die jetzt aufmachen?" Astennus Ton scheint der Situation etwas unangemessen, harsch und fordernd. Gleich darauf aber in entschuldigendem Tonfall fährt er fort "Wenn es Dich nicht stört Jal, werde ich das dann mal tun."
Fragend schaut er Jal an und greift langsam nach dem Deckel...
"Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen. Es lebt allein im Menschen."

Jal Daiven

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #294 am: 22.12.2008, 22:17:40 »
"Schaut nur selbst, ansonsten würdet Ihr es vielleicht nicht für so ohne weiteres glauben, Astennu, wenn ich Euch das erzählen würde, was ich herausfand. Doch seht selbst und mit eigenen Augen."

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Astennu

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #295 am: 23.12.2008, 23:29:13 »
Astennu verzieht angewidert sein Gesicht, hat seine Gesichtszüge allerdings erstaunlich gut unter Kontrolle. Scheint für ihn nicht das erste mal zu sein, so etwas Abartiges zu sehen. Seine Gedanken jedoch ordnet er langsam und scheinbar kostet es ihn einiges an Kraft, bis er zu seiner Schlussfolgerung kommt "Wir wurden also alle reingelegt!" Langsam schaut er sich in der Runde um "Wer von euch steckt da mit drin?" Wieder klingt sein Tonfall harsch und man mag meinen, dass er leicht animalische Züge bekommt. Zumindest ist es offensichtlich, dass er viele seiner letzten Jahre nicht unter Menschen war.
"Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen. Es lebt allein im Menschen."

Sopor Aeternus

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #296 am: 24.12.2008, 01:09:26 »
"Soll ich ihren Geist beschwören...das könnte aufschlussreich sein..." mehr wird Sopor zu dem Anblick nicht sagen ... er scheint eher amüßiert, als geschockt zu sein...

Zurisatro

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #297 am: 24.12.2008, 01:27:41 »
Der Druide hat bis zu Astennus Ausbruch nur das Kartenspiel angestarrt. Es kann keine zwei gleichen geben, was mag das bedeuten?

"Was ist da drin?" wendet er sich ruhig an den Waldläufer und den Priester, der die Hutschschachtel mit dem grausigen Inhalt noch in der Hand hält. Die Blicke der anderen und Sopors Kommentar lassen Zurisatro ahnen, worum es sich handeln könnte. Handeln musste. "Doch nicht...?" Der Satz bleibt in der Luft hängen, als sich der Varisianer aufrichtet, um auch einen Blick in die Schachtel zu werfen.

Rasch wendet er sich angewidert ab. "Ein Trick. Ob er den Tod gesucht hat? Oder haben wir ihn gar nicht erwischt?" Der Blick des Druiden schweift zu dem Wasser, das seinen Feind verschlungen hat.
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Sopor Aeternus

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #298 am: 24.12.2008, 09:37:45 »
"Offensichtlich wurden wir von einem Rache-Geist angeheuert ... na und? Die Welt der Toten ist 1000mal größer, als die der Lebenden. Was ist so ungewöhnlich und erschreckend an dem Gedanken? Mein halbes Leben rede ich mit den Geistern der Verstorbenen ..."

Offensichtlich nimmt Sopor die neue Wendung mit einer Gelassenheit auf, die schon an Normalität grenzt.

"Was schaut ihr mich so an? Seid ihr, als eure Angehörigen verstorben sind, nicht zu einem Schamanen gegangen und habt sie rufen lassen, um Abschied zu nehmen? Fragt ihr nicht erst den Geist eines Tieres um Erlaubnis, bevor ihr seinen Leib verzehrt?

Es mag ja nicht häufig vorkommen, dass der Geist eines Ermordeten den Schleier überwindet - weil seine Rachegelüste stärker sind als das Band zu den ewigen Jagdgründen - aber es ist auch nichts ungewöhnliches!

Und nein Zurisatro - es ist nicht der Schädel Lamms in dieser Schachtel. Es ist der verwesende Kopf der Seherin - die Frau die uns auf den Weg schickte, die Frau die sich wunderte, dass wir zu spät kamen, also auch die Frau, die euch auf den Weg schickte...

Gerade ihr solltet das doch verstehen, Zurisatro. Ich seid doch auch ein Schamane und Geisterbeschwörer, nicht?"

Eando Kline

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #299 am: 26.12.2008, 12:34:30 »
"Er hat recht."

Die Stimme scheint aus dem Nichts hinter Jals Schulter zu kommen. Erst bei genauem Hinsehen erkennen die verblüfft zu dieser Stelle starrenden, wie sich kleine Staubpartikelchen in der Luft zu bewegen scheinen, miteinander zu tanzen beginnen, sich dann zusammenballen und die Gestalt einer Frau zu formen scheinen.

Kurz darauf steht Zellara neben Jal.

"Auch wenn es nicht nur der Wunsch nach Rache ist, der mich treibt, sondern vor allem der Wunsch, mein Volk in dieser Stadt zu schützen."

Der Geist sieht langsam von einem zum anderen.

"Ihr alle habt heute einem Alptraum ein Ende gemacht, der nicht nur, aber vor allem uns Varisianern lange quälte."

Eine Träne rinnt ihre Wange hinab, löst sich von ihrer Haut und fällt nach unten. Doch bevor sie den Boden erreicht verschwindet sie ins Nichts.

"Es tut mir leid, dass Mika und Amaryllis ihr Leben geben mussten, um diesen Baum auszureissen. Doch es war notwendig."

Wieder blickt sie sich um.

"Wo sind Wren und Marcellus? Sie gingen nicht an mir vorbei zum Knochenacker, und doch kann ich sie hier nicht sehen?"

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