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Autor Thema: [IC] Glas und Hass  (Gelesen 52182 mal)

Beschreibung: Das Brandopfer - Kapitel 2

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Arathis

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #405 am: 18.03.2009, 23:13:25 »
"Es ist heute alles nicht ganz so gelaufen, wie ich es geplant hatte, Mestrard. Aber bevor ich jetzt weiter für Euch nicht ganz verständliche Dinge daherrede, wollte ich nur noch sagen, dass ich Aldern Bescheid gebe, dass es heute Abend nichts wird mit dem Speisen im Rostdrachen und dem dortigen Verbleib von mir. Es wäre einfach unhöflich dies nicht zu tun. Ich bin aber dann so schnell wie möglich wieder hier. Man sollte die Ankündigung von Tsuto, bevor er sich umbrachte schon ernst nehmen meiner Meinung nach.", sagt Arathis mit ernsthafter Sorge in der Stimme.

Auf dem Weg nach draußen erneuerte Arathis eine Anrufung bei sich, die seine Sinne für einen längeren Zeitraum schärfen sollten.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #406 am: 22.03.2009, 22:07:11 »
Es dauerte nicht allzulange, bis Arathis wieder zurückkehrte. Er hatte Aldern bei einem Krug Bier mit Perriyon in der Schankstube des Rostigen Drachen angetroffen und ihm schnell mitgeteilt, dass aus dem abendlichen Essen nichts werden würde. Aldern wirkte zwar etwas enttäuscht, äußerte aber natürlich sein Verständnis dafür, dass Arathis und seine Freunde lieber auf Nummer sicher gehen wollten.

"Aufgehoben ist nicht aufgeschoben, dann holen wir es eben morgen nach." verabschiedete er den Drachenadepten mit freundlichen Worten und wünschte ihm noch eine angenehme Nachtruhe.

Emyralda musste bei ihrer Rückkehr ins Lager feststellen, dass ihre Familie bei der Beantwortung ihrer Fragen keine große Hilfe war. Natürlich kannte man die alten Geschichten, und prompt fing einer der Ältesten an, die Geschichte vom gierigen Schakal  zu erzählen, der dem wütenden Eber seinen Bau streitig machen wollte und ihn daher zum Kampf herausforderte. Emyralda kannte die Geschichte natürlich und wusste schon, wie sie ausging, bevor die zu Ende erzählt war.

"Und wie sie so gegeneinander kämpften, merkten sie nicht, wie die Erde zu beben begann. Und erst, als ein Erdspalt den Bau des Ebers zusammen mit den beiden Kämpfern verschlang, erkannten Schakal und Eber, dass Gier und Wut schlechte Ratgeber sind."

Aber was es mit dem Symbol auf sich hatte, konnte niemand ihr sagen, die anderen schüttelten nur den Kopf und meinten, dass sie dieses Zeichen noch nie gesehen hätten.

Lia schaffte es erst nach mehreren Versuchen, das Schloss in den Turm zu öffnen. Da Brodert die Tür aber anscheinend regelmäßig ölte, ging das alles in nahezu völliger Geräuschlosigkeit ab und niemand wurde auf sie aufmerksam. Ihrem Schlaf unter freiem Sternenhimmel stand also nichts im Wege.

Geschehen am Eidestag, dem 4. Rova im Jahre 4707 GA, am Morgen

Die Befürchtungen Mestrards und Arathis' erwiesen sich als gegenstandslos. Tsutos Leiche machte keine Anstalten, zu neuem, unheiligen Leben zu erwachen, und auch wenn die Zellen im Gefängnis nicht besonders bequem waren, so fanden doch alle drei zur Ruhe und erwachten am Morgen einigermaßen erholt. Lia und Emyralda hatten es sich beide sowieso gemütlich genug machen können.

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #407 am: 22.03.2009, 22:39:26 »
Nach einem kurzen Gebet zu seiner Göttin nickte der Shoanti  Ocura und Arathis dankbar zu, "Guten Morgen" und stand auf.

Mit langsamen Schritten wie in Trance ging der Priester um die Leiche des Verräters herum, mit rechten Hand umklammerte er fast krampfhaft sein eisernes Symbol. Nach der zweiten Umrundung Tsutos blieb Mestrard an dessen Kopf stehen und begann einen leisen kurzen Singsang.
Dunkel und bedrohlich klangen die in der vergessenen Sprache intonierten Worte. Auch seine begleitenden Gesten wirkten abgehackt und wie das verzerrte Spiegelbild derjenigen, die er bei seinen Heilzaubern vollzog.  
Die ernsten Augen ruhten durchgängig auf der Leiche und wer hineinblickte sah, dass die Pupille die Iris auszufüllen schien und der Blick Mestrards seltsam leer wirkte.

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Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Lia

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #408 am: 23.03.2009, 00:21:14 »
Lia blickte sich im Licht des Morgens erst einmal um, schon um doch noch eine Ausrede zu haben falls sie hier jemand sehen sollte.

Die Stadt ist noch da - und keine Goblinhorden lagern vor dem Tor - na wenigstens gibt es dann Frühstück.

Dachte sie während sie ihren Blick zum Horizont schweifen liess bevor sie den Turm verliess und hastig zur Taverne eilte.

Ob die anderen schon auf sind?

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #409 am: 23.03.2009, 19:54:55 »
Der Kleriker lächelte erleichtert als er sich schließlich an Arathis und Ocura wandte. "Es war eine leere Drohung. Sie wird wohl gerade über ihn zu Gericht sitzen. ... Naffer wird ihn begraben." Wieder berührte seine Hand das heilige Symbol Pharasmas, während sein nach wie vor scheinbar leerer Blick auf seine Gefährten gerichtet war.

"Ocura. Du bist noch leicht verwundet. Lass Dir von Pharasma ein wenig Kraft schenken." Ein weiteres mal berührte der Priester die Gesegnete und ein Funken der wohltuenden Kraft der Göttin durchfuhr die Halblingskriegerin.

"Kommt Ihr mit" fragte Mestrard die beiden schließlich mit dem gewohnt ernsten Gesichtsausdruck bevor er sich zur Tür wandte, um in den Rostdrachen zu gehen.
 Die Leere war vollständig aus seinen Augen gewichen.

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Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #410 am: 25.03.2009, 08:50:00 »
Ausgeruht vabschiedete sich am nächsten Morgen wieder von der Familie.

"Habt Dank für die Geschichten am Abend. Ich werde versuchen, mehr über das Geheimnis herauszubekommen."

Emyralda richtete ihre Schritte zum Gasthaus.

Ocura Al Tenerat

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #411 am: 27.03.2009, 09:39:24 »
Dass Mestrard erkannt hatte, dass Ocura ihre Verletzung vom Vortag noch nicht ganz überwunden hatte, ließ sie leicht erröten. Immer noch schämte sie sich, ihre Schwächen eingestehen zu müssen, aber vor den Blicken des Pharasma Klerikers konnte sie sie nicht verbergen.

Auf seine Aufforderung hin nickte sie dann, sammelte ihre spärlichen Besitztümer ein und folgte ihm aus der Tür.

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #412 am: 28.03.2009, 23:52:53 »
Nach und nach trafen die Gefährten wieder in der Taverne ein, bis sie alle um ein gemeinsames Frühstück herum versammelt waren, dass ihnen großzügigerweise von Aldern Fuchsschuh bestellt worden war, der selbst mit am Tisch saß und seine Augen kaum von Emyralda lassen konnte. Als er sich schließlich doch von ihrem Anblick losriss, konnte man ihm das Bedauern förmlich ablesen und sich erhob, um eine kleine Ansprache zu halten.

"Meine Freunde, ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich nochmals dafür zu bedanken, dass ihr mir das Leben gerettet habt. Und... um mich von euch zu verabschieden. Die Pflicht ruft mich nach Magnimar zurück und sogerne ich hier auch noch verweilen würde, erlauben es meine Geschäfte doch nicht, dass ich noch länger herumtrödele.

Möge Desna geben, dass wir uns eines Tages wiedersehen. Jedenfalls seid ihr alle herzlich willkommen, mich in meinem Haus zu besuchen, falls es euch irgendwann nach Magnimar verschlagen sollte. Dir brauch ich das wohl nicht zu sagen, Arathis, mein Freund, aber das gilt auch für alle anderen."

Perriyon

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #413 am: 31.03.2009, 01:06:49 »
"Hört, hört!" rief Perriyon bestätigend und indem er seine Teetasse in die Höhe reckte, stieg er auf die Bank, so dass er Aldern in die Augen blicken konnte. Obwohl der Mann ein Adliger war, hatte der Halbling ihn schätzen gelernt, was nicht zuletzt an dem vergangenen Abend lag, den sie beide noch mit dem ein oder anderen alkoholischen Getränk hatten ausklingen lassen.
"Im schönen Magnimar lebt es sich derzeit wahrscheinlich sicherer als hier, aber wenn es uns hier zu langweilig wird, kannst Du sicher sein, dass wir mal bei Dir einfallen, Genosse."
Schlaf, Kindlein! Schlaf!

Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #414 am: 31.03.2009, 08:50:12 »
Emyralda schenkt ein verwegenes, aber sonst nicht zu deutendes Lächeln.

Sie läßt sich einen leichten Tee und ein frisches Frühstück bringen.

"Wie schaut es aus? Ich habe in der Sippe nicht wirklich etwas Nützliches erfahren. Im Moment habe ich keine Ahnung, wohin das alles führen soll - und wie wir weiter vorgehen sollen. Macht es Sinn, die unterirdischen Gänge zu untersuchen?"

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #415 am: 31.03.2009, 20:35:19 »
Die Bardin riß Mestrard aus seinen Gedanken.
 "Welche Tunnel meint Ihr Emyralda? Ich grüble, ob wir uns zuerst um die Goblins oder erst um den Mörder kümmern sollen."
Der ernste Blick des Klerikers flackerte für einen Augenblick etwas verunsichert. Mestrard war etwas ratlos, an welchem der losen Enden sie ansetzen sollten, um die Schlinge, die um Sandspitze lag, zu entwirren anstatt sie zuzuziehen.

Doch auch Alderns Bemerkung zu Magnimar ließ ihn aufhorchen. Eisendorn.
 "Habt Dank für die Einladung, Aldern Fuchsschuh. Sagt, was sind das für Geschäfte und kennt Ihr womöglich einen Eisendorn?"
 Der Ton Mestrards war ruhiger und die Spur der Unsicherheit war verflogen. Aufmerksam beobachtete er die Mimik und die Reaktionen des Chelaxianers.

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Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #416 am: 03.04.2009, 10:47:02 »
"Sag ich Euch gerne." Aldern lächelte leutselig. "Meine Familie war schon immer im Im- und Export tätig. Und nachdem wir von Korvosa nach Magnimar umgesiedelt waren, waren die Fuchsschuhs nicht ganz unbeteiligt dabei, den Seehandel von und nach Magnimar in Gang zu bringen und uns damit von den Korvosanischen Teufelsanbetern unabhängig zu machen.

Und klar, natürlich kenn ich Ibor Eisendorn, den Namen kennt in Magnimar jeder. Einer unserer beliebtesten Richter, genießt einen sehr guten Ruf und gilt als sehr gerecht, milde dort, wo es angebracht und streng dort, wo es nötig ist. Wieso fragt ihr, habt ihr einen Rechtsttreit vor Euch, bei dem er als Richter eingesetzt ist? Wenn ja, dann macht euch mal keine Sorgen, Eisendorn gilt als unbestechlich."

Aldern hob nun seinen Krug und stieß mit Perriyon an. "Ich würd mich sehr freuen, wenn ich nicht zu lange auf Euer "Einfallen" warten müsste. Ich werd Euch vermissen", wieder wanderte sein Blick kurz zu Emyralda", aber leider bin ich nun mal unabkömmlich, sonst wär ich gerne länger hiergeblieben."

Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #417 am: 03.04.2009, 11:57:29 »
"Das ist aber schade, Herr Fuchsschuh",sagte Emyralda etwas kokett.

Dann wandte sie sich wieder ernst an Mestrad: "Nun, die Tunnel, von denen im Tagebuch die Rede ist. Haben wir dahin nicht schon einen Eingang gefunden?"

Arathis

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #418 am: 03.04.2009, 12:43:35 »
Arathis konnte die letzte Nacht nicht so gut schlafen, aber gerade mal ausreichend. Trotzdem hatte er alle am Tisch begrüßt und seine beiden 'Mitwächter' zuvor in der Garnison. Vielleicht sah er deswegen so übellaunig gerade am Frühstückstisch nach außen hin aus. Abwegig war es nicht. Aber tatsächlich war es Alderns baldige Abreise, die an ihm innerlich nagte.

Direkt zu Perriyon schaute Arathis nicht hinüber dennoch dachte er: "Morgen könnte sich wohl eine ganze Armee durch Varisia gemetzelt haben, Sandspitze bedrohen und letztlich könnte auch ganz Golarion vor dem Untergang stehen, er würde wohl seine Fröhlichkeit niemals verlieren... Ein seltsamer Kerl!"

Arathis hätte schon gerne Alderns helfende Hand an seiner Seite gehabt, aber letztlich sagte er nur zu diesem: "Wenn Du abreisen musst, Aldern, dann muss es wohl wichtig sein! Ich werde wegen der momentanen Ereignisse auf jeden Fall hier bleiben. Dir wünsche ich viel Glück bei deiner Reise und viel Erfolg bei deinen Tätigkeiten!", dies klingt von der Stimmlage her recht förmlich, wenn auch höflich. Vielleicht würde ihm Aldern unter vier Augen mehr erzählen? Aber da war sich Arathis unsicher. Seltsam kam es Arathis nur vor, dass Aldern zuvor keinerlei Andeutungen diesbezüglich gemacht hatte.

Zu der Diskussion von Emyralda und Mestrard sagt Arathis dann nur noch: "Ancrym hat doch Wachen und Kundschafter in die Tunnel geschickt, wenn ich mich recht entsinne, wir sollten mal nachfragen, wie es ihnen geht und was sie möglicherweise entdeckt haben."
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Lia

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #419 am: 03.04.2009, 16:07:43 »
"Also wenn ihr jemanden braucht um die Tunnel zu erkunden wäre ich gern dabei."

Lia lächelte, froh einen Weg in das Gespräch gefunden zu haben.

"Ich meine, falls ihr meine Hilfe noch ein bisschen länger wollt. Ich habe nicht viel hier zu tun ausser die Goblins zu verfolgen, und ich glaube nicht das ich es allein kann."

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