Camille schaut den missmutigen Alchemisten vom Rücken von Onyx einen langen Moment an. Sie beobachtet dessen unhöfliches Gebaren mit einem versteinerten Gesichtsausdruck. Als der Mann ihr den Trank wieder zu schiebt, versteift sich die Frau:
"Ich bin dafür verantwortlich gewesen, dass ihr verletzt worden seid. Dies hätte nicht passieren dürfen. Der Trank gehört euch. Ihr hätte euren eigenen niemals einsetzen dürfen." Dann wendet die Frau ihr Pferd und lässt den Mann alleine mit sich, seiner schlechten Laune und seinem Undank.
Die zwei Stunden bis zur Nachtruhe verbringt die Frau alleine an der Spitze der kleinen Karawane. Sie ist erschüttert über das Desaster ihres ersten Auftrages. Der Verlust der Soldaten, nagt sehr an der jungen Frau, auch wenn sie sich eingesteht, dass der Hinterhalt gut gelegt war und sie schließlich siegreich waren. Trotzdem ist sie sich klar darüber, dass es nicht unbedingt förderlich für sie ist mit vier toten Soldaten nach Narrath zu kommen.
Sie kümmert sich eher still um die Pferde, bevor sie dann an das Lagerfeuer tritt an welchem der Zwerg und Vulgad bereits sitzen.
Die Frau zieht ihre Rüstungshandschuhe aus und die beiden Männer können den mit einem Onyx verzierten Ring des Ordens von Rekkenmark erkennen, den die Frau am Ringfinger der rechten Hand trägt. Sie legt Vulgad die Hand auf die Schulter:
"Ihr habt gut gekämpft an der Brücke, Vulgad. Habt Dank für eure Hilfe."
Als der Zwerg ihr dann den Wein noch ein weiteres Mal anbietet, scheint die Frau einen Moment zu überlegen. Doch dann nimmt sie den Schlauch entgegen:
"Auf die Soldaten Karrns, die bei der Verteidigung ihrer Heimat vor Banditen ihr Leben gelassen haben!" Die Frau nimmt einen kräftigen Schluck aus dem Schlauch und wischt sich danach mit dem Handrücken einige Tropfen vom Kinn.
"Ihr könnt eurem Vetter einen schönen Gruß bestellen von mir, aber seine Wette hat er leider verloren. Ihr könnt ihm sagen, dass niemand den Dienst an der Waffe aushalten kann, wenn er nicht mal einen Schluck auf die gefallenen Kameraden trinkt."
Camille gibt den Weinschlauch wieder zurück an den Zwergen und setzt sich zu den beiden, um ein wenig mit ihnen zu plaudern.
Als Vulgad über die Essensgewohnheiten in seiner Heiimat spricht bekommt die Frau große Augen. Es ist offensichtlich, dass sie den Mann sehr interessant findet und die seltsamen Essensgewohnheiten seiner Heimat scheinen diesen Eindruck noch zu verstärken.
Dann wendet sie sich der Frage zu, welche ihr der Händler gestellt hat. "Ich werde mich bei der Kaserne melden, wie es meine Pflicht ist. Eigentlich sollten ich und meine Männer Entsatz für die dortigen Truppen stellen. Dies wurde durch Finsternis und ihre Spießgesellen vereitelt. Ich werde sehen wie meine Vorgesetzten mein Scheitern bestrafen werden." Die Frau sagt dies mit fester Stimme und es ist klar, dass Camille diese Einschätzung ihrer Leistung selbst glaubt. "Die Führung der Garnison wird schließlich entscheiden, was mit einer Ritterin geschehen soll, die ihren ganzen Trupp verloren hat." Dann lächelt die Frau. "Zumindest habe ich euch und den Alchemisten retten können, sonst wäre es tatsächlich ein völliges Versagen gewesen."
Am nächsten Morgen ist Camille bereits auf, als die anderen langsam wach werden. Sie treibt die drei übrigen Mitglieder der Karawane in einem ruhigen Ton zur Eile an, will sie doch jetzt auch schnell die Stadt erreichen. "Kommt, Vulgad, je eher wir in der Stadt sind, desto eher bekommt ihr einen warmen Platz für euch." Die Frau ist erstaunlich energiegeladen, obwohl man ihr ansieht, dass sie nicht lange geschlafen hat in dieser Nacht.