Vielleicht zur Überraschung von El'Uthiat nickt Daellin nur bei dessen letzten Worten. Denn schon einige Augenblicke lang schaut er skeptisch zu dem Tempel der Drei. Irgendwie versteht er als Shroud nicht wirklich die Verehrung an dieser schwächlichen Götterbilder. Eine greifbare, verehrungswürdige Religion besteht doch zweifelsohne eher darin, dass man nach dem Tod die Verwandlung als mächtiger Untoter zum Beispiel als Bodak anstrebt und sich im Leben als stark genug erwiesen hat, um zu solch einem Wesen aufsteigen zu dürfen. Bodaks sind mächtige Wesen, die sich zu verehren lohnen, denn sie haben viel Stärke gezeigt, um diese Transformation erfahren zu dürfen. Die Ahnen in einer geisterhaften Form sind wichtig und greifbar als höhere Wesen. Auch dies ist nach Meinung des Shroud ein legitimer Glaube.
Schade ist es für Daellin durchaus, dass bald ganze Horden von Untoten geschlachtet werden müssen, aber es bleibt ihm wohl keine andere Wahl in der derzeitigen Situation.
Doch irgendwelche Götter, die womöglich nur in den Hirnen der Gläubigen existieren, sind absolut nichts für Daellin.
Daellin ist zwar recht froh, dass Nir’Zhif Steinbruck heilt und nicht so etwas wie ein Missionar ist, der die ganze Zeit von seinem Glauben schwafelt, aber die ganze Göttliche Heerschar genauso wie die Dunklen Sechs, die schließlich nur möglicherweise hinter den Kräften stecken könnten, interessierten ihn überhaupt nicht. Wundern würde es Daellin nicht, dass jemand, der den Sexualtrieb entsprechend als höhere Macht mit Fanatismus verehrt auch nur allein wegen diesem Glauben irgendwelche Zauber bekäme, wenn er sich entsprechend anzüglich seinem Glauben nachgehen würde. Doch auch ohne solche Hirngespinste konnte man große Macht haben. Und zur Not konnte man für eine Heilung zum Beispiel auch Tränke kaufen, auch wenn das auf Dauer keinesfalls die kostengünstigere Alternative ist und deswegen Priester selbst der Göttlichen Heerschar recht nützlich sind, wenn man einen von ihnen hat.
Daellin hält momentan mit gebührlichen Abstand zum Tempel und wartet mit verschränkten Armen darauf, dass Nir’Zhif Steinbruck wieder herauskommt mit seinen Einkäufen. Wenn dieser nicht das bekommen würde, was er will, dann bestimmt Daellin auch nicht. Und keinesfalls ist dieser scharf darauf diesen Tempel zu betreten. Daellin ist sogar innerlich froh, dass das zuvor mit der Übernachtung in einem Tempel der Göttlichen Heerschar nicht geklappt hatte.