Mit jedem Schritt, den sie dem Hafen näher kommen, beginnt El'Uthiat sich unwohler zu fühlen und er hat das Gefühl als wären seine Glieder plötzlich schwer wie Blei geworden. Verflucht noch mal, was ist mit mir los? Die Welt geht zum Khyber und ich kann sie nicht retten, weil ich kaum noch die Kraft habe meinen Arm zu heben? Was bei den Ahnen ist nur mit mir los? Entsprechend ungewohnt wortkarg gibt sich der Elf, verzichtet sogar darauf der Werratte, die sie nun in Menschengestalt geben einen sarkastischen Kommentar zu verpassen. Nur die Dunkelheit und und seine Verschleierung verhindern, dass seine Gefährten seinen mittlerweile hochroten Kopf sehen. Frierend und dennoch von Schweißausbrüchen geplagt kauert er sich in eine Ecke des Bootes und hofft die Fahrt möge schnell zu Ende gehen, hat er doch das Gefühl wenn er erwacht schwach zu sein, wie ein Kleinkind. Doch den kundigen Augen des Zwergenpriesters entgeht seine Schwäche nicht. "Es ist nichts", versucht er stolz wie er ist das Fieber herunter zu spielen, ist innerlich jedoch froh, dass dieser ihm baldige Linderung versprochen hat. Das sanfte Schaukeln des Bootes und sein geschwächter Zustand führen jedoch dazu, dass er immer wieder eindöst, dabei von seltsamen Träumen geplagt wird, bevor er jedesmal wieder kurz aufschreckt.
El'Uthiat befindet sich auf einer Ebene, keine Begrenzung, so weit sein Auge reicht. Nur am fernen Horizont kann er eine Staubwolke aus machen, die sich ihm mit rasender Geschwindigkeit nähert. dennoch scheint es Ewigkeiten zu dauern, bis sie näher kommt, dennoch weiß er, dass er ihr nicht entfliehen kann. Nach einer Weile kann er vier längliche Schatten ausmachen, ie sich in der Wolke befinden. Plötzlich bekommt er es doch mit der Angst zu tun und will davon rennen, doch jedes Mal, wenn er sich umdreht ist die Wolke das selbe Stück näher gekommen, wie wenn er stehen geblieben wäre und mit ihr die Schatten, von denen er mittlerweile erkennen kann, dass es drei sind. Resigniert und erschöpft gibt er genau in dem Moment auf, als die Wolke ihn erreicht. Auf die Knie gesunken wartet er auf das, was für ihn unvermeidlich scheint, sein Ende. Als die Wolke sich langsam legt wandeln sich die drei Schatten langsam zu vier Gestalten, die sich aus dem Staub schälen. Er ist schon fast dabei erfreut aufzuatmen, handelt es sich doch Valenar, ihm bekannte Valenar. Zu seiner rechten sein General aus dem Unabhängigkeitskrieg, ein Valenar würdig in die Reihen der Ahnen aufgenommen zu werden mit einem Valenarischen Doppelkrummschwert in den Händen, auf einem Pferd, das ebenso gut einem Lied der Valenar entsprungen sein könnte. Zur Linken sein Mentor, derjenige, der ihn in die hohe Kunst der Magie eingeführt hat, vom Alter gezeichnet aber ohne das Feuer in den Augen, dass die Valenar von den restlichen Elfen trennt verloren zu haben. In der Mitte befindet sich sein Vater, mit den Bogen gefertigt aus den Knochen seiner Feinde in den Händen, den er vom Pferderücken aus meisterlich zu beherrschen wusste. Doch es ist der Blick in ihre Gesichter, der ihn davon abhält aufzuatmen.
"Du bist weich geworden", beginnt der General. "als ich dich kennen gelernt habe hast du jeden im Zorn verbrannt, Kein Feind den du gesehen hast ist dir je entkommen. Nie warst du bereit Kompromisse einzugehen und wenn du mit einem dieser Menschen zusammengearbeitet hast, dann nur zu deinem Vorteil und um ihn hinterher trotzdem zu töten und nun? Du lässt dich ungestraft von Piraten beleidigen. Nun schließt du Frieden mit jedem Feind! Handelst Waffenruhen aus, um deine kostbare Haut zu retten, statt in der Schlacht deine Ahnen zu ehren! Pah, jemand wie du ist es nicht wert Tairnadel genannt zu werden!"
Noch bevor er irgendwas erwidern kann ertönt die gebieterische Stimme seines Mentors. "Was machst du dort auf dieser Nussschale? Hat dein Gedächtnis plötzlich so schnell Lücken bekommen? Du bist nach Xen'drick gefahren um Riesen zu töten! Der Anfang war gut, ein Feuerball war sicherlich nicht das geeignetste Mittel, um ein paar Halbriesen zu töten, besonders wenn man die Umstände auf dem Marktplatz bedenkt, aber du hast gezeigt wozu du fähig bist und hast wieder ein par dieser Kröten zu Ehren der Ahnen ausgelöscht. Ebenso danach, als sie sich versucht haben an euch zu rächen. Aber danach Du bist vom Weg abgekommen, die Ahnen huldigt man nicht in dem man eine von Riesen erschaffende Stadt vor dem Untergang rette sondern den Riesen den Untergang bringt!"
Sein Blick wendet sich seinem Vater zu, doch dieser bleibt still, statt dessen dreht er sich um und geht, geht wie die beiden anderen. Und auch, wenn seine Ohren nicht die besten sind, hört er wie er sagt: "Ich hatte nie einen Sohn, doch hätte ich einen gehabt, ich wünscht er wäre in Xen'drick gefallen..."
Kurz bleibt er stehen, zu tief sitzt der Schock. Dann rennt er ihnen nach um ihn zuzurufen Ich bin ein Valenar! Ich werde es euch zeigen, ich werde sie alle..."
"...töten!" Einen Moment braucht El'Uthiat um sich wieder ins hier und jetzt zurück zu finden. Erst dann realisiert er, dass er mit gezogenen Zauberstab auf den Zwergenpriester zeigt, der ihn wecken wollte um den Zauber zu wirken, der ihn von der Krankheit heilen soll. Mit einer gemurmelten Entschuldigung verschwindet der Stab wieder auf seinen Rücken und er lässt den Zauber über sich ergehen. Sein Kopf wird dadurch wieder klarer und sein Körper scheint von einer Last befreit. "Danke", bedank er sich mit einem Wort, dass nur selten über seine Lippen kommt beim Zwerg, bevor er sich den Rest der Fahrt vor sich hingrübelnd wieder in eine Ecke verzieht.
Beim Aussteigen ist er aber bereits wieder ganz der Alte. "Scheinbar hat er es nicht verdient als einer von uns zu fallen. Kommt, wir haben ein paar Haimenschen und Untote zu töten", kommentiert er den Tod von Feldas, während er sich mit gezogenen Zauberstäben den Eingang nähert, um zu beweisen, dass er doch ein Valenar ist, und wenn nötig um hier zu sterben.