Ich musste da eben irgendwie noch einmal detaillierter drüber nachdenken und vielleicht hilft das ein bisschen das "Big Picture" genauer zu fassen und einen Anfang zu machen bei der Definition unserer gemeinsamen Ziele, die sich dann ja zum Teil auch in den BITs wiederfinden werden.
Angenommen wir gehen vom linken Teil von TheVeil aus und setzen fest, dass die Besiedlung im Norden angefangen hat und sich dann nach Süden ausbreitete, weil die natürlichen Hindernisse den Siedlern diesen Weg mehr oder weniger vorgegeben haben. Im Zuge der Besiedlung wurde durch überlegene Waffentechnik und Taktik die Eingeborenen zurück gedrängt und natürlich hat man auch nicht vor schmutzigen Tricks halt gemacht. Wo immer möglich wurden die niederen Kreaturen, die den zukünftigen Lebensraum besetzt hielte übers Ohr gehauen, mit Krankheiten angesteckt und hinterhältig niedergemacht. Nur auf diesem Weg war es überhaupt möglich, das Land in so kurzer Zeit so weiträumig zu besiedeln, denn die übrigen Gefahren hielten sich in Grenzen und das Land bot genug Grundlage für die Versorgung der neuen Besiedlungen. Ohne Rückschläge gestaltete sich der Vormarsch der Siedler allerdings auch nicht und so sind ehemalige befestigte Siedlungen von besonders wehrhaften Einheimischen zerstört wurden (daher evtl. einige der Ruinen). In der Zwischenzeit hat sich das Lage allerdings halbwegs stabilisiert, so dass zwar der Weg zwischen den einzelnen Dörfern, die manchmal eher einem Militärlager gleichen als einem normalen Bauerndorf, immer noch gefährlich ist und für gewöhnlich nur von Wehrhaften unternommen wird, aber die Siedlungen im "Inneren" selbst doch selten einer ernsthaften Gefahr ausgesetzt sind. Anders allerdings sieht es für die Außenposten der Zivilisation aus, die am Rand des neu erschaffenen Reiches immer noch unter konstanten Attacken der Wilden immer wieder an den Rand des Aufgebens getrieben werden. Hier leben nur die härtesten Siedler, niemand, der nicht wenigstens seine Schaufel als passable Hiebwaffe einsetzten kann, hält sich freiwillig an so einem Ort auf. Das Risiko ist hoch, aber auch der Lohn, gehört doch jedem das Land, was er sich selbst erkämpfen kann und dazu noch jeder Reichtum, den er dort finden mag.
Der konstante Druck an den Rändern der besiedelten Landschaften halt allerdings seinen Preis. Der Herrschaftsanspruch der Krone, deren ernannten Vertreter nun ohne jeden Rückhalt vom Mutterland regieren muss, reicht nur so weit wie dieser Druck auf die örtlichen Machthaber ausüben kann. Meistens haben sich Leute des Militärs oder gewiefte Kriminelle, die diese neue Welt als ihre Chance begriffen haben, etwas eigenes zu schaffen, an die Positionen der Macht gekämpft. Diese hegen ihre Ansprüche und haben nur selten den Willen, etwas von ihrem Besitz oder Einfluss aufzugeben, um einem Herrscher nachzugeben, der nur dem Namen nach noch etwas zu sagen hat und dessen ehemalige Truppen seit langem zersplittert sind unter den Ansprüchen der Kommandanten und ihrem Lockruf von Macht und Reichtum. Die einfachen Leute bleiben zumeist bei ihren Aufgaben und tun, was sie können, um der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen wie es von ihnen erwartet wird. Strenge Regeln gelten allenorts und der Bruch dieser Regeln wird schnell und ohne Gnade geahndet, denn es geht stets um das Überleben aller, das bereits an der Dummheit eines Einzelnen scheitern kann. Ein festes "Kastensystem" hat sich eingebrannt, aus dem auszubrechen fast unmöglich ist. Immer wieder "stehlen" die Machthaber Kinder, um diese ihren eigenen Zwecken zuzuführen. "Zum Schutz der Gemeinschaft", so heißt es meist und doch ahnt jeder, dass nicht alle Söhne und Töchter mit dem Schwert dienen werden und nicht alle "Verlorenen" durch den Speer des wilden Mannes ihr Leben gelassen haben. Der Hass der Menschen brodelt noch gegen den äußeren Feind, doch immer mehr kocht er auch gegen die eigenen Herrscher und hin und wieder hört man von einem Widerstand munkeln, der sich auflehnen will, stets in einem Dorf in einiger Entfernung natürlich, denn im eigenen Dorf ist so etwas undenkbar. Jeder muss an einem Strang ziehen, nicht wahr? Sonst gehen alle unter, nicht wahr?
In dem Rahmen eines solchen Szenarios könnten die Charaktere aus der "Feder" der Herrscher hervorgangen sein. Mit einem Hass für die bestehenden Strukturen, weshalb sie nur außerhalb dieser Überleben können und viel von dem Schmutz sehen, der den einfachen Leuten verborgen bleibt. Sie könnten "Mißbrauchte" sein, die ihrer persönlichen Hölle entkommen sind, um einem der "Warlords" den Tod zu schwören oder sie könnten aus dem Schmleztigel der "Grenzdörfer" kommen, bereits zermürbt durch den konstanten Druck von Außen wie von Innen und dem Wunsch etwas grundlegendes zu ändern, damit dieser Wahnsinn ein Ende hat. Wie auch immer die Motivation dieser Menschen aussehen mag, sie leben außerhalb der üblichen Struktur, sind "Reisende", die mal einfach nur einen Händler begleiten, aber bei anderen Gelegenheiten auch die Anweisung/ den Auftrag bekommen jemanden beiseite zu schaffen oder ein Dorf der Wilden auszurotten, damit diese nicht zu einer Gefahr werden. Wenn sie so etwas tun, ist es aber nur ein MIttel zum Zweck, nämlich das erreichen ihrer persönlichen Ziele, die neben dem eigenen Überleben und vielleicht dem Tod einer verhassten Person auch die Veränderung der Zustände mit einbezieht.
Was einem in einer ruhigen Minute halt so einfallen kann.