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Autor Thema: [IC] Rattenfänger  (Gelesen 87296 mal)

Beschreibung: ...sie müssen alle mit mir fort...

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Hrothgar

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #105 am: 25.07.2008, 00:50:32 »
"Ein bisschen was von Seite Eins und ein bisschen was von Seite Zwei!" entgegnet Hrothgar gereizt dem Karrn, verliert jedoch dann völlig die Fassung, als der ihm wohlbekannte und vor allem wohlgenährte Schankgast zum wiederholten Male als Rädelsführer auftritt. "Mann, jetzt halt mal die Schnauze!" fährt der Söldner den Mann an, während neben ihm die Drow plötzlich zu sprechen anfängt, was ihm einen unguten Schauer über den Rücken jagt.
"Denkst du mir macht das hier Spaß?!" Deutlich ist dem Bärtigen anzusehen, dass ihm die Situation entglitten ist und er eigentlich mit dieser seltsamen Sache nicht zu tun haben wollte; ja, nun fürchtet er sogar um seine Anstellung im Lurch! Und so sind seine Worte auch mehr verzweifelt als einschüchternd. Warum muss die Scheiße immer expodieren wenn man nur mal versucht was zu tun?!
In gods we trust,
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Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #106 am: 25.07.2008, 20:08:33 »
Jethro ignoriert den Wirt und schüttelt nur genervt den Kopf, um zu ihm zu sagen.
„Was auch immer, wenn ihr keine zahlenden Kundne wollt.“
Er zuckt mit den Achseln und kümmert sich wieder um die Dunkelelfe.
Er schaut ihr immer noch starr in ihr Angesicht, während sich ein Lächeln bildet als er Respekt bemerkt. Er versucht ebenso ihre Worte zu deuten. Auch wenn er einige Probleme mit ihrer Aussprache hat, versteht er im Großen und Ganzen was sie sagt, zumindest glaubt der Karrn das.
„Xi'glak heißt Tod oder?“
Fragt er nachdenklich, um seine Worte fortzuführen und ihre Fragen zu beantworten.
„Nun eigentlich will nur ich und unser Priester hier etwas von dir. Was er will weiß ich nicht, aber ich sage dir warum ich dich nicht in der Gasse sterben lassen habe.“
Er hält den Blick aufrecht und seine Stimme bleibt schneidend.
„Ich möchte mehr über dich erfahren, deine Rasse, warum du hier bist und warum du dich umbringst anstatt einen Weg zurück zu suchen. Aber am meisten hasse ich es, wenn jemand sein Leben wegwirft nachdem wir ihn gerettet haben.“
Doch dann hört er plötzlich schon wieder diesen Säufer. Gereizt steht er kurz auf und wirft einen Blick zu dem Trunkenbold.
„Ihr wisst doch weder wie Magie aussieht noch sonst irgendetwas über diese Rasse. Haltet doch einfach euren Mund und verpestet die Luft, woanders mit eurem Gestank.“
Fährt er ihn genervt an und kniet sich wieder zur Drow, wobei er zu den Anderen murmelt.
„Notfalls warte ich draußen, während ihr Informationen einholt. Ich möchte nicht die Mission weiter behindern als notwendig.“
Während der Wolf trinkt, schaut der Hund zu.

Æringa

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #107 am: 25.07.2008, 22:39:15 »
Hrothgar schafft es, statt die Situation unter Kontrolle zu bringen, sich zum Sündenbock zu machen. "Du hast diese Mörder hergeschleppt!," brüllt der unausstehliche dickliche Mann ihm entgegen und knallt hysterisch mit seinem Humpen auf den Tisch. Der Geräuschpegel im Raum nimmt weiter zu, und nicht nur der Hüne fürchtet einen tragischen Ausgang.
Die Armbrust geladen und bereit, tritt Till an den Söldner heran und legt im eine Hand auf die Schulter. "Wär' besser, wenn du sie rausschaffst," rät der ältere Mann mit müder Stimme und deutet mit dem Kopf in Richtung der anderen Ermittler, "besser für alle. Was denkst du, kriegt Marjun morgen zu hören?," klingt er etwas anklagend und schüttelt erneut den Kopf.
Der wohlgenährte Säufer zuckt zusammen als er vom mysteriös aussehenden Karrn angeblafft wird, und gibt nur zusammenhangsloses "Äh..." von sich, während er sich verzweifelt nach Unterstützung umschaut, die selbst auf einmal sehr zögerlich geworden ist.

Die Drow vor Jethro verzieht den Mund und antwortet eine halbe Minute lang nicht. Als sie wieder zum Sprechen ansetzt, ist in ihren Augen nichts als Resignation und Gleichgültigkeit zu lesen, wie schon vorhin auf dem Schlachtfeld.
"Xi'glak Tod-sterben-selbst. Ich Wieder-nicht Heimat . Mir Leben zerstören-werden-war. Wert sein-nicht."
Charge!

Hrothgar

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #108 am: 26.07.2008, 01:06:21 »
Niedergeschlagen senkt Hrothgar schließlich den Kopf und nickt stumm. Er wirft dem hier abgelegten Säufer noch einen Blick zu, entscheidet aber, dass er ihn wohl einfach hier lassen wird; besser als draußen ist es allemal. "Tut mir Leid, so wollte ich das alles nicht." brummt der Söldner Till zu und wendet sich dann mit irgendwie matt und betäubt wirkenden Schritten zum gehen. Die Schläger da draußen hatten ihn nicht töten können, mit einer ordentlichen Prügelei kommt der bärtige Hühne klar. Aber das hier ist - "diesem dreckfressenden Karrn seis gedankt!" - außer Kontrolle geraten. Und es betrifft diesmal nicht nur ihn allein.
"Raus hier!" ist alles was er den anderen Abenteurern samt deren dreimal-verfluchter Fracht noch zu sagen hat und innerlich fragt er sich bei diesen Worten, ob es das letzte Mal sein wird, dass er sie in dieser Schankstube sagt. Gut möglich dass Till ihm morgen kündigt, wer könnte es ihm verübeln? "Und dabei fing alles an, allmählich besser zu werden! Ein götterverfluchter Dreck ist das!" Mit hängenden Schultern verlässt der Söldner den 'Singenden Lurch' und bleibt draußen in der Gasse stehen, wo er sich erschöpft, wütend und enttäuscht den Bart rauft und ins Dunkel starrt.
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Korhil

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #109 am: 26.07.2008, 13:49:15 »
Interessiert verfolgt Korhil stumm die Szenen die sich im Lurch abspielen. Noch versucht er sich ein Bild von seinen Begleitern zu machen, ihr Beweggründe auszumachen, doch es will ihm nicht gelingen. Als die Situation etwas außer Kontrolle gerät macht sich der Halbelf innerlich schon für den nächsten Kampf bereit doch auf Hrothgars deutliche Worte nickt er dem Hünen zustimmend zu. "Ich denke auch wir sollten besser hier verschwinden. Für heute wurde schon genug Blut vergossen."

Eberk

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #110 am: 27.07.2008, 12:08:36 »
"Dein Leben ist alles, aber nicht wertlos." meint Eberk mitfühlend. Er erinnert sich an einige seiner eigenen Situationen in seinem Leben, wo er gedacht hatte, es geht nicht weiter. Dann blickt er ihr fest in die Augen und meint: "Ich kann dir zeigen, wie dein Leben wieder einen Sinn erhält. Du musst nur wollen" Wieder streckt er seine Hand aus um der Drow die immer noch auf dem Tisch liegt aufzuhelfen wobei er wieder sein vertrauenerweckenstes Lächeln aufsetzt das er kann.
There is no such thing as a Dwarf Assisted Suicide.

Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #111 am: 27.07.2008, 15:48:52 »
Mit seiner Wirkung bei dem Säufer zufrieden, widmet er sich endgültig dem Drowmädchen. Als er ihre Worte vernimmt hat er diesmal einige Schwierigkeit zu richtig zu deuten, auch wenn es fast klar ist. Doch als er den Versuch des Priesters bemerkt, schüttelt er den Kopf über diese zuckersüßen Worte des Vergessens.
“Typisch Priester der Neun. Genau sie wird einfach die göttlichen Neun annehmen und schon ist sie im fröhlichen Wunderland. Werde erwachsen Priester oder höre auch dich zu verschließen.“
Er schaut mit immer noch ernsten Ausdruck zu der Drow.
„Pass auf die Welt ist ein Dreckshaufen. Die meisten wollen dich tot sehen, doch du hast immer die Wahl dich aufzugeben oder zu kämpfen. Solange du noch kämpfen kannst, solltest du es auch. Selbst wenn du doch nur stirbst, so kannst du wenigstens versuchen deinen Weg zu finden und ein paar Bastard mitnehmen, welche dir an das Leder wollen. Also Mädchen erhebe dich und kämpfe für dein Leben und deine Heimat. Noch bist du nicht dort, aber wenn du dein Leben wegwirft wirst du nie dort sein. Wenn du aufstehst und kämpfst, wirst du deine geliebte Heimat und Xen´Drik wiedersehen. Sicherlich finden wir einen Weg, vielleicht kann ich dir sogar helfen. Aber jetzt steh auf und finde dein neues Leben verdammt.“
Er streckt ihr die Hand entgegen und würde ansonsten der Aufforderung des Söldners nachkommen, da er völlig recht hat.
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Caelaral

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #112 am: 27.07.2008, 17:23:21 »
"Wenn sie will, lasst sie sich doch mit dem Messer von oben bis unten aufschlitzen", murmelt Caelaral leise in seiner Heimatsprache, damit ihn nicht jeder gleich versteht, Auch wenn vermutlich die Mehrzahl der Leute hier den selben Gedanken hatte. Da er im Moment zumindest nicht wirklich einen Grund sieht mit den Leuten hier Streit anzufangen, nicht, dass er sich vor einer Gruppe angetrunkener Kneipenbesucher fürchten würde, doch diese Auseinandersetzung hätte einfach keinen Sinn. "Passt auf, wo ihr mit der Armbrust hinzielt, ihr könntet versehentlich den Abzug betätigen, rät er dem Besitzer der Kneipe, bevor er hinausgeht, ohne, dass Hrothgar sie ein weiteres Mal dazu auffordern muss. Draußen wartet er darauf, dass auch der Rest besonders der Zwerg kommen schließlich hatte dieser immer noch eine ganze Menge, die ihm gehörte.
First 4.0 Critical Hit
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Æringa

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #113 am: 27.07.2008, 20:49:04 »
Wenige Augenblicke später finden sich die Ermittler und das Drowmädchen auf der Straße wieder. Till nickt Hrothgar dankbar zu, bevor er die Tür zu schiebt, was die Lautstärke des plötzlich noch heftiger aufperlenden Geredes in der Kneipe etwas dämmt.
Der "Singende Lurch" eweist sich allerdings nicht als einzige Geräuschquelle in der Nähe - aus der Richtung, aus der die Freiwilligen zum Lokal gekommen waren, sind entfernte, desolate, aber offenbar aufgeregte Stimmen zu hören.
Die Dunkelelfe ignoriert sowohl Eberks als auch Jethros Worte, die so widersprüchig von beiden Seite auf sie einprasseln. Erst nach einiger Zeit, bereits draußen, schüttelt sie den Kopf und versucht in gebrochener Handelssprache zu erklären: "Ich Heimat-drin Wert-nicht sein jetzt. Versagen. Viele töten-haben trotz, Leben zerstört-werden-sein. Neith-Rotte zuviel nehmen-haben."
An Caelarals Bogen, den der Valenar schussbereit hält, stört sich die apathische Drow nicht.
Charge!

Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #114 am: 28.07.2008, 14:46:29 »
Jethro schaut unsicher zu den Drow und danach zu seinen ungeduldigen Gefährten, welchen er schon mehr als genug Ärger gemacht hat. Er würdigt der Drow eines letzten Blickes und spricht seine letzten Worte.
„Ob dein Leben etwas wert ist, entscheidest du allein und wenn du dich als unwürdig, wertlos oder als Versager fühlst, dann ist das deine Sache. Ich habe dir einen Weg gezeigt, du musst ihn selbst beschreiben. Erhebe dich gegen deine eigene Schuld, dein Versagen und erlange deine Würde zurück oder gib dich feige selbst auf, umarme den Tod, auch wenn ich dies immer noch für eine blödsinnige Idee halte. Im Tod wirst du keine Erlösung finden. Aber es ist deine Entscheidung Drow. Kämpfe oder nicht, aber entscheide dich richtig, denke darüber nach. Finde deinen Weg. Falls dir doch noch einmal nach reden ist oder du deine Flausen tatsächlich aus dem Kopf bekommen hast, kannst du mich versuchen zu finden oder auch nicht.“
Dann lässt er sie allein stehen und folgt den Anderen, wobei er sich zu Hrothgar gesellt.
„Entschuldig die Umstände wegen meiner Laune. Wenn es wirklich Probleme geben sollte, wäre ich bereit dabei zu helfen sie zu klären. Aber nur wenn ihr wollt.“
Dann bleibt er wieder still und ist bereit der eigentlichen Sache nachzugehen.
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Hrothgar

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #115 am: 28.07.2008, 15:42:50 »
"Tseh!" schnaupt Hrothgar verächtlich. "Dass mach ich schon selbst, besten Dank!" Die Stimmung des Söldners scheint noch immer nicht besser geworden zu sein. "Diese reichen Fatzke denken immer, sie könnten einfach durch anderleuts Angelegenheiten trampeln und spielen dann hinterher noch immer den Großmütigen...zum Kotzen!" Die herüberhallenden Stimmen verheißen allerdings in der Tat nichts gutes, so dass Hrothgar für den Moment seinen Ärger bei Seite schiebt und sich aufs Wesentliche konzentriert.
"Unsere kleine Außeinandersetzung scheint nicht unbemerkt geblieben zu sein..." stellt er etwas aufgeräumter fest und blickt sich rasch um, ehe er hinzufügt: "Also ich für meinen Teil gehe erstmal nach Hause, nach dem Rechten sehen. Ich hole meine Sachen und dann schauen wir uns mal unten beim Turm um." Sagt es und marschiert auch direkt los, ohne in seinem brodelnden Gemüt auf eine Antwort der Ortsunkundigen zu warten.
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Eberk

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #116 am: 28.07.2008, 16:25:28 »
Auch Eberk erkennt langsam, dass es keinen Wert hat mit dieser Drow. Langsam lässt er die Hand sinken und schüttelt den Kopf. Dann dreht er sich zu Hrothgar um, der gerade davonstampft. "Dann Treffen wir uns am Turm wieder!" ruft er ihm hinterher.

Ein letztes Mal dreht er sich zu dem Mädchen um, dass wahrscheinlich genauso alt ist wie er selbst und meint: "Deine Letzte Chance. Komm mit und erreiche etwas oder mach was immer du willst. Wenn du mitkommst werde ich dir helfen wo ich kann, bei dem anderen werden wir uns wahrscheinlich nicht mehr wiedersehen." Dann versucht er sich zu orientieren und begibt sich dann wortlos auf den Weg zum Turm.
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Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #117 am: 29.07.2008, 19:57:17 »
Jethro verzieht seine arrogante Miene nicht bei den Worten von Hrothgar, sondern nickt nur einverstanden.
„Wie ihr wollt. Wir sehen uns beim Turm.“
Dann dreht er sich wieder zu den Anderen um und fragt ruhig.
„Kennt jemand den Weg zum Turm und würde uns alle durch diesen Ort führen?“
Er würde dann lautlos dem Führer der Gruppe folgen, auch wenn er sich fragt wie das Drowmädchen sich wohl entscheidet und ob der ganze Ärger letztendlich umsonst war.
“Verdammter Priester, er hat sie bestimmt mit seinen Worten so sehr verwirrt, sonst wäre sie bestimmt vernünftiger. Wie kann man sich nur dem fruchtlosen Tod übergeben. Was für einen Sinn soll das haben. Dickköpfiges Mädchen, ich bin sicher sie könnt so viel mehr sein.“
Mit diesen Gedanken setzt er bedächtig einen Fuß vor den Anderen.
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Hrothgar

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #118 am: 31.07.2008, 22:06:54 »
Zu Hause angekommen macht sich der bärtige Hühne sofort daran, seine Rüstzeug anzulegen, der kleine Straßenkampf hatte gezeigt, dass es in dieser Sache noch hoch hergehen könnte. Mit jahrzehntelang studierten Handgriffen legt Hrothgar Hagrend im Halbdunkel der kleinen Bleibe seine Waffengurte an, schnallt den matt schimmernden Panzer um den massigen Rumpf und stülpt den einfachen Helm über, der schon von so manche Schlacht anhand ausgebesserter Beulen berichten könnte. Prüfend bewegt Hrothgar Oberkörper, Schultern und Beine - endlich fühlt sich der Söldner wieder in seinem Element!
Die Vorkommnisse im Lurch hatte er vor seiner Frau verschwiegen, sie hatte gerade das Kind auf dem Arm und diesen leisen, hoffnungsvollen Schimmer in den Augen, der in letzter Zeit wieder öfter durch Besorgnis und Müdigkeit schien. Hrothgar hatte beruhigend gesagt, er wolle nur einmal "draußen nach dem Rechten sehen" und seine stabile, treue Helebarde zur Hand genommen. Dennoch schärfte er Marjun ein, die Tür gut zu verschließen und niemanden außer ihm selbst einzulassen, ehe er hinausging und sich mit schweren Schritten zielstrebig in Richtung des alten Turmes aufmachte.
Den ganzen Weg über verfolgt ihn der Gedanke, dass das was dem Betrunkenen und so manchem anderen armen Teufel hier im Rattenloch zugestoßen ist, auch seine kleine Familie heimsuchen könnte. Knurrend beißt Hrothgar die Zähne zusammen und beschleunigt seinen durch die nächtlichen Gassen hallenden Schritt, die Helebarde breit über die muskulöse Schulter gelegt. Der Söldner hatte sich geschworen, seiner Familie ein gutes Leben zu ermöglichen und wer auch immer diese Kinder verschleppte würde die Konsequenz dessen bald zu spüren bekommen!
Hrothgar ist fest dazu entschlossen diesem Schreckgespenst ein Ende zu machen!
In gods we trust,
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Æringa

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #119 am: 02.08.2008, 01:28:05 »
Die Drow erwidert Jethros letzten Blick mit einem schwer zu deutenden Ausdruck. "Xas," nickt sie knapp, steckt das Messer in den Gürtel und verschwindet in eine Richtung, die weder Hrothgar noch die anderen Ermittler wählen.
Während der Hüne sich in den engen, düsteren Gassen des Rattenlochs auskennt und sich trotz des Umweges, den er in Kauf nimmt, um nicht an einen weiteren Haufen aufgeregter Leute zu geraten, schon bald zuhause einfindet, weiß keiner der anderen Abenteurer so recht, wo es lang gehen soll. Der einfachste Weg zum Turm würde sie zwangsläufig neuem Mob entgegen führen, deshalb suchen sie nach einer anderen Route. Allerdings verliert selbst Caelaral, der sich schon länger in Hiberné aufhält, irgendwann die Orientierung zwischen den schäbigen, immer gleichen verdreckten Quartalen, und beinahe an jeder Krezung scheiden sich die Geister.

Daher findet Hrothgar niemanden der vier vor, als er nach nicht einmal zwanzig Minuten den trümmer- und abfallübersäten Platz vor dem Turm erreicht. Schabende Geräusche ertöten immer mal wieder aus der stinkenden Finsternis, doch Jethro, Caelaral, Eberk und Korhil lassen auf sich warten. Alleine steht der aundairische Söldner vor der halben Ruine, die nach dem Krieg sogar in beide Richtungen offen gewesen war, bis die Außenseite notdürftig zugemauert wurde. Den Schutt aus dem Inneren und auf der Stadtseite hat sich jedoch niemand die Mühe gemacht, wegzuräumen. Stattdessen erkor sich das ärmere Volk diesen Platz zum größten Abfallhaufen, ja selbst ihre Toten haben seitdem meist hier gelandet, um zusammen mit dem Müll verbrannt zu werden. Die Wachen, die auf der flachen runden Zinnenplattform zu diesen Zeitpunkten ihre Schicht haben, drücken sich nur zu gerne vom Dienst, wie der Aundairer weiß, denn der Gestank, der dann gen Syberis wie die Verspottung einer Weihräucherung steigt, ist kaum zu ertragen. Im hohlen Inneren des Turmes brennt dagegen nie Feuer, denn niemand betritt jemals die klaffende, schwer zugängliche Öffnung. Geschichten und Ammenmärchen ranken sich um das, was darinnen wohl hausen soll - von halbwegs plausiblem, wie von giftigen Spinnen und Hundertfüßlern, bis zu gar abstrusen, wie der Legende vom Rattenkönig.
Was also hoffen die Ermittler an diesem wenig einladenden Ort zu finden?



Hrothgars Grübeleien kommen weit voran, bis er endlich immer näher kommende Stiefeltritte hört und nach intensivem Hinschauen seine neuen Gefährten erkennt. Eine geschlagene Stunde hatten sie sich wohl durch das Viertel geirrt, Menschen gemieden, sich an Kreuzungen gestritten, bis sie mehr durch Zufall den verabredeten Treffpunkt erreicht haben.
Charge!

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