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Bastion of Broken Souls

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Lord Aldebaran:
Ist es so, dass die Dinge so angeordnet sind, wie es zur Erhaltung und Vollkommenheit des Ganzen erforderlich ist? Sind die armen Sterblichen kleine Teilchen, welche, so klein sie auch sein mögen, alle verfügbare Zeit auf die Zwecke des Ganzen hinarbeiten und in ihnen ihren Zweck haben. Ist das Ganze nicht um ihretwillen geworden, sondern sie um desGanzen willen.

Gehen nicht alle Handlungen von der Seele aus und finden sich darin sowohl Tugend als auch Untugend. Sollte man meinen, dass alles, was in der Seele Gutes ist, seiner Natur alle Zeit nütze, alles Böse in derselben aber alle Zeit schade.

Werden die Geschicke gelenkt oder bleibt es dem freien Willen von jedem überlassen, welcher Seite seine Seele anhängt. Gehen nicht gerade in der Seele mancherlei Veränderungen vor, deren Ursache jeder selbst in sich trägt und wechselt infolge dieser Veränderungen nicht jeder seine Orte nach der Ordnung und dem Gesetze des Schicksals.

Selbst diejenigen, welche sich von den Göttern vernachlässigt wähnen, werden ihrem Walten niemals entrinnen und wären sie noch so klein und verkröchen sich in den Tiefen der Erde oder erhöben sich noch so hoch und schwängen sich in den Himmel empor - sie werden die gebührende Strafe erleiden müssen welche ihnen auferlegt. Sei es, nach dem Tode an einen
anderen, besseren Ort versetzt zu werden, sei es an einen gar schrecklichen Ort hinabzufahren.

Das Schicksal besteht aus vielen Fäden, schaut, wie sie sich dieses Mal verweben:

Lord Aldebaran:
Steinheim

Mit erstauntem, fast überraschtem Blick steht Brottor neben dem Bett von Modsognir, der leise Schnarchlaute von sich gibt. Wie gross er bereits ist. Mit seiner rauhen, kampferfahrenen Hand streicht er behutsam über das dichte Haar seines Sohnes, der diese Geste mit einem lauten Schnarcher quittiert. Lächelnd und müde, begibt sich Brottor in seinem Nachtgewand zu seiner Schlafstätte.
Die letzten Monate waren nicht nur erholsam, sondern wohltuender Balsam auf seiner Seele gewesen. Viele glückliche Gesichter und lebensfrohe Zwerge machten ihm klar, warum er die Strapazen seiner abenteuerlichen Reisen immer wieder auf sich nahm und nicht mit seinem Schicksal haderte. Vielleicht könnte ich morgen...ist sein letzter unvollständiger Gedanke, bevor der Schlaf ihn übermannt.

"Brottor!", rumpelt es lautstark an der Holztür ebendessen Höhle.

Noch bevor er sein Wachsein realisiert, hat er bereits die Hälfte der Höhle durchschritten, murmelt ein "Schlaf weiter, Estri" in Richtung Ehebett, und sieht sich einen Augenblick später Dwergar, einem der gerade Wache schiebenden Zwerge, gegenüber.

Kommt schnell! Einer eurer Freunde verlangt danach, Euch zu sprechen. Es scheint ihm nicht gerade gut zu gehen.

Der verachtende Tonfall, mit welchem Dwergar das Wort "Freunde" betont, bleibt Brottor nicht unbemerkt. Strammen Schrittes eilen die Beiden zum oberirdischen Eingang des Höhlensystems.

Dort steht, im fahlen Mondlicht, an den Rand des Brunnens gelehnt, Thorald. Dieser drückt mit seinem rechten Arm etwas schmierig Glänzendes an seinen Körper und Thoralds Gesicht trägt ebenfalls ein glänzend tropfendes Lächeln, als es Bottors Gewahr wird.

Brottor:
"Thorald - mein Freund!" ruft Brottor erfreut aus. "Bei allen gerechten Göttern - es ist viel zu lange her dass wir uns zuletzt gesehen haben. Du kommst zu einer ungewöhnlichen Stunde - doch das soll mich bei Tyr nicht abhalten dich herein zu bitten!"
Brottor zeigt mit einer Geste seiner Hand auf den Eingang des Höhlensystems.



"Aber nun erzähl! Wie ist es dir ergangen und was verschafft mir die Freude deines Besuchs?"

Erst jetzt fällt der Blick des Zwerges auf das Bündel welches sich an Thoralds Seite befindet. Der Zwerg könnte schwören dass es sich bewegt hat.
Der Priester des Fharlang scheint kaum verändert. Seine Form ist vielleicht noch weniger definiert als früher und er scheint noch stärker zu schwitzen als sonst, doch irgendetwas scheint ihn zu bedrücken.

Thorald:
"Hallo Brottor mein Freund..." kommt es raspelnd aus dem, was man bei einem Menschen als Mund definieren wuerde. Die asymmetrisch zuckenden Mundwinkel Thoralds lassen Brottor einen Schauer ueber den Ruecken laufen und als der Wanderpriester naeher ins Licht rueckt, wird Brottor gewahr, das Thorald nicht mehr viel mit einem Meschen gemein hat wie es scheint. Gerade noch die Gestalt, das speckig glaenzende, von Schweiss durchtraenkte Gewand und natuerlich der grosse Kupferkessel auf dem Ruecken erinnern an den alten, menschlichen Thorald. Der erfahrene Zwerg schafft es, sich das Grauen das sich in ihm breit macht, nicht an seiner Miene ablesen zu lassen.

"...schoen Dich zu sehen!" beendet Thorald zaghaft den Satz. Genaugenommen haette er sich bis zu seinem Ende nicht mehr aus seinen Hoehlen herausgewagt, selbst nicht wenn die Welt unterginge, und im Grunde tut es ihm schon leid das er nun hier vor Brottor steht, aber es gibt Gruende, einen besonderen Grund, und die abartig nervenden Diskussionen mit seinem Wanderstab und dessen Ueberredungskunst, warum er die Strapazen einer Wanderschaft ueber Tage auf sich genommen hat. Thorald verdreht die Augen, weil er nicht weiss wie er beginnen soll. Brottor muss einmal kraftig schlucken als er erkennt das Augenverdrehen bei Thorald nicht mit Augaepfeln gemacht wird, sondern wirklich die gesamten Augen im Gesicht hin und her schwimmen, als waeren sie nicht in den Augenhoehlen befestigt.

"Seid gegruesst Brottor." ist nun eine hoelzerne Stimme zu hoeren und Brottor erkennt den einzigartigen Wanderstab wieder, der, so ist sich Brottor sicher, auf direkten Befehl von Fharlanghn hin, seinen Weg zum Wanderpriester gefunden hat. "Raus damit, fuer lange Begruessungen und Diskussionen bleibt nun wirklich keine Zeit mehr!" fordert der Wanderstab seinen Besitzer auf.
 
"Ja doch!" ist die gereizte Stimme Thoralds zu hoeren. "Brottor, mein Freund, ich habe hier ein kleines Problem..., ein Ding..., ein... " "Es ist dein Nachfahre und er ist eindeutig krank. Er braucht dringend Hilfe!" beendet der Stab den Satz, weil es ihm zu lange dauert.
Blubbernde Brummgeraeusche und ein nicken verdeutlichen Thoralds Zustimmung. Er haelt Brottor das Buendel hin, das erschreckenderweise auch voellig feucht und speckig ist. Brottor ahnt schreckliches...

Brottor:
Fassungslos betrachtet der Priester des Tyr das Bündel. Zwei kleine Beine, zwei kleine Arme, Augen, Nase - alles da. Doch alles ist willkürlich verteilt und wechselt seine Form. Eingebettet sind die Gliedmassen in eine schleimige Substanz. Manchmal zieht sich ein Teil des Kindes in die gallertartige Masse zurück und kommt an einer andern Stelle wieder zum Vorschein.

Brottor versucht zu lächeln, was ihm nicht ganz gelingt. "Ich nehme an es versucht dich nachzuahmen, was?" Brottor schaut sich das kleine Etwas genauer an, kann aber nicht viel erkennen. "Was fehlt ihm denn? Hast du eine Ahnung die mir einen Ansatz gibt?"

Dann betrachtet der Zwerg fragend den Mann Fharlanghs. "...und vorallem, wo hast du es denn her?"

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