Hab mir mal was überlegt... Kommentare? Ja!
Die Erschaffung der WeltDie Welt wurde von der Alten erschaffen. Sie schuf die Wälder und Flüsse, die Wüsten und Meere, und alle Tiere und wilden Kreaturen. Dann erschuf sie den Menschen, um in der Welt zu leben. Doch sie musste feststellen, dass der Mensch seinem Schicksal nicht folgen konnte. Er war zu schwach. Er verhungerte, ertrank oder wurde gefressen.
Da sagte die Mutter: “Füchte dich nicht. Ich werde dich behüten und für dich sorgen.” Und sie erschuf das Korn und zeigte dem Menschen, welche Früchte er essen konnte, und wie man eine Mauer baut oder sich mit Fellen vor der Kälte schützt.
Aber die Alte und die Mutter mussten feststellen, dass der Mensch sein Schicksal immer noch nicht erfüllen konnte. Mauern wurden von Ranken überwuchert, und wilde Tiere fraßen den Menschen auf.
Da sagte der Vater: “Weine nicht. Ziehe hinaus in die Welt und mache sie dir untertan.” Und er brachte dem Menschen Waffen und das Feuer, und der Mensch zog aus und machte sich die Welt untertan.
Da stellten die drei Götter fest, dass der Mensch sein Schicksal nun erfüllen konnte. Und die Mutter machte den Menschen fruchtbar, und der Vater gab ihm Kraft, und die Alte machte den Menschen sterblich. So war es, und so war es gut.
Sodann setzte die Alte sich an ihren Schreibtisch und begann, das Schicksal der Menschen aufzuschreiben. So war es, so ist es und so wird es immer sein.
Die AlteDie Alte ist der Teil des Triumvirats, der am wenigsten Anhänger besitzt. Die Alte bestimmt das Schicksal der Menschen und ihre Aufgabe. Wenn ein Mensch stirbt, kommt die Alte ihn holen und entscheidet, ob der Mensch seine Aufgabe gut erfüllt hat. Dabei holt sie die Meinung des Vaters und der Mutter ein. Fällt die Entscheidung zu Gunsten des Toten, so wird sein nächstes Schicksal besser sein. Die letzte und größte Aufgabe ist es, ein Königreich zu führen. Gelingt das, so wird der Mensch nicht wiedergeboren, sondern wird ein neuer Stern am Firmament. Daher haben auch alle Sterne die Namen vorangegangener Herrscher.
Die Alte ist verantwortlich für den Tod, aber auch für die Sterne (Astrologie, Astronomie). Außerdem ist sie der Aspekt des Triumvirats, der für Zeit und das reine Wissen verantwortlich ist. Die wenigen Gelehrten verehren ausnahmslos die Alte. Die Alte wird oft dargestellt, wie sie an einem Pult sitzt und schreibt, oder wie sie einen Menschen gegen sein Schicksal wiegt.
Die MutterDie Mutter ist der Gott der Schwachen und Frauen. Sie behütet den Menschen und bewahrt ihn vor Schaden, wenn er sich selbst nicht zu helfen weiß. Allerdings ist diese Aufgabe nicht sehr hoch angesehen. Wenn der Mensch stirbt, steht die Mutter für den Toten ein, wenn er anderen geholfen oder sie beschützt hat. In Bildern wird die Mutter oft mit der Hand über einem Menschen dargestellt, oder in anderen beschützenden Haltungen.
Die Mutter ist der Aspekt des Triumvirats, der für Schutz, Gesundheit und Fruchtbarkeit zuständig ist. In weiterer Form ist sie die Göttin der Landwirtschaft. Zwar betet man zur Mutter, um von einer Krankheit zu genesen, aber Ärzte sehen sich meist eher als Gefolgsleute des Vaters (oder der Alten).
Der VaterDer Vater ist der Gott der Starken und der Männer. Er schenkt nicht, seine Gaben muss man sich verdienen. Der Vater setzt sich für einen Toten ein, denn dieser fleißig war und wenn er seine Pflicht getan hat. Der Vater wird in Bildern oft als strenger Mann dargestellt, der einen Menschen antreibt, oder in kritischen Zeichnungen als jemand, der einem Menschen eine Karotte vor die Nase hält, die dieser nicht erreichen kann. Der Vater ist nie zufrieden.
Der Vater ist für eigentlich alles verantwortlich, was dem Menschen nicht zufliegt oder ihn beschützt. Handwerk, Krieg, Gehorsam, Führung, Fleiß, Schmerz, usw. Begierde ist Domäne des Vaters und sich zu nehmen, was man begiert. Liebe im Gegensatz wird geschenkt und gehört zur Mutter. Im Grunde genommen versuchen die meisten Männer, ihre Taten als dem Vater gefällig zu deuten, weil die Mutter für Frauen und Schwache zuständig ist und die Alte einfach undurchschaubar. Fast jeder Anführer ist ein Anhänger des Vaters.
SektenIm Allgemeinen geht der Glaube des Triumvirats davon aus, dass die Alte einem Aufgaben stellt, die man in seinem Leben zu erfüllen hat. Man hat aber selbst die Möglichkeit, zu scheitern oder zu obsiegen. Es ziemt sich jedoch nicht, die Ordnung und das angeborene Schicksal zu bekämpfen.
Die
Vorschreiber gehen aber davon aus, dass jede einzelne Handlung bereits von der Alten beschrieben wurde. Dadurch wird dem Menschen jegliche Freiheit abgesprochen, er ist nur eine Marionette zum Vergnügen des Triumvirats. Ziel des Menschen muss es sein, trotz dieses Wissens sein Schicksal zu tragen und nicht träge zu werden. Das gelingt nicht jedem, ist denen, denen es misslingt, aber natürlich auch vorherbestimmt. Dies ist eine Denkrichtung, die den meisten Menschen Kopfzerbrechen bereitet und von der Kirche toleriert wird, weil auch sie nicht viel damit anfangen kann.
Es gibt aber auch eine kleinere Gruppe von Menschen, die glaubt, dass das Schicksal der Alten insgesamt nur eine lose Aufzählung von möglichen Momenten ist, und dass es in ihrer eigenen Hand liegt, ihr Schicksal zu verbessern. Traditionellerweise werden viele dieser Menschen mit wachsendem Erfolg zu Anhängern des normalen Denkens – wenn der Usurpator sich zum König gemacht hat, dann war es von Anfang an sein Schicksal. Auch diese Menschen machen in der Regel wenig Probleme.
Einige wenige glauben aber auch, dass die Alte nur Hindernisse in den Lebensweg stellt, die es nun gilt, mit den Gaben von Vater und Mutter zu bewältigen. Hier kommt es dann für den Menschen nicht mehr darauf an, sein Schicksal zu erfüllen, sondern besonders weit nach vorne zu kommen. Der Mensch gestaltet sein Schicksal beinahe selbst und besteht nur Prüfungen der Götter, die seine Entschlossenheit und seine Fähigkeiten testen. Dies ist die radikalere Form der obigen Strömung, dies sind nicht die Grafensöhne, sondern die Bauern, die von der Krone träumen. Die Kirche ist sich bislang unsicher, wie sie mit diesen Leuten verfahren soll. Sie sind keine wirklichen Ungläubigen, aber ihre Ansichten verheißen doch Gefahr, drohen sie doch, die göttliche Ordnung in Frage zu stellen. Und das klingt schon fast wie Ketzerei...
Die Natur und der SchattenIm Allgemeinen gehen die Barthesier davon aus, dass der Mensch dazu erschaffen wurde, um über die Welt zu herrschen. Die Natur, vor allem die Wildnis, ist dabei der große Gegenspieler. Auf der einen Seite ist es daher normal, in die Natur zu ziehen und dort Städte zu bauen und Ordnung ins Chaos zu bringen. Auf der anderen Seite sind Menschen, die wirklich in der Natur hausen, vom wahren Weg abgekommen. Sie sind die Anhänger des Schattens.
Der Schatten war einst der Zwillingsbruder des Vaters, aber wo der Vater mit dem Menschen unzufrieden war, hasste der Schatten ihn. Und so verbündete er sich mit den Tieren und den Kräften der Natur, um den Menschen zu töten und ihn zu vertreiben.
Es ist allgemein bekannt, dass jeder, der in der Wildnis haust, den Schatten anbetet, in zumeist dunkel und blutig dargestellten Ritualen. Der Schatten ist die Grausamkeit des geprügelten Hundes, der eines Tages zurückbeißt, nicht die strafende Härte des Vaters. Er ist alles, was der Vater ist, nur ins Extreme pervertiert.
Zauberei ist das Werk des Schattens, wogegen Glaubensmagie von den Göttern kommt.
Geflügelte Worte- “Auf die Waage schicken” – jmd. töten, auch: “Zurück auf die Waage mit dir!”
- “Die Alte soll dich holen!”
- “Die Mutter hats gegeben und der Vater hats genommen.”
- “Tintenkleckse” – unbedeutende Schwierigkeiten (“Das sind nur Kleckse”)
- “Die Seite ist halb leer” – Die Zukunft liegt noch vor dir
- “Ins Tintenfass stopfen.” – jmd. töten
- “Muttersohn” – Schwächling, jemand der beschützt werden muss
- “Finsternis” – sowohl die Dunkelheit, bevor der Vater das Feuer brachte, als auch die Schwärze des Tintenfasses. Ausdruck für böse Omen, Fluch. “Bei der Finsternis – was soll das bedeuten?” Auch: Schwärze, Dunkelheit, usw.
- “Schatten” – gebraucht wie Finsternis, auch: “Du hast einen Schatten!”