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Autor Thema: [IG] Teil Eins: Saat der Sorgen  (Gelesen 34922 mal)

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Symeon

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #210 am: 11.09.2008, 14:57:51 »
"Lem? Bist du das? Kaum zu glauben, so sieht man sich wieder. Wir gingen eben noch unseres Weges als ein Reiter auf uns zugeprescht kam und unsere Hilfe einfordert. Eigentlichen wollten wir in die andere Richtung, sind dann aber zurück gekehrt, um zu helfen. Was ist geschehen? Wer hat euch überfallen? Feuerhand? Keine gute Kunde", besorgt schaut Symeon in die Runde und wirf Balthasar einen Blick zu. "Du solltest deinen Bogen bereit halten, vielleicht kommen sie zurück oder jemand anderes wittert leichte Beute hier." Nach einem Augenblick, in dem Symeon sich die Lage noch einmal genauer angeschaut hat, um besser einschätzen zu können wie geschwächt der Trupp wirklich ist, setzt er fort, "Euer Hauptmann wollte mit Verstärkung kommen und hat uns aufgetragen, euch nach Ritterdurst zu begleiten. Können wir gleich weiter? Besser in Bewegung bleiben."

Die Alte

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #211 am: 11.09.2008, 15:43:43 »
Lem

Für einen Moment überwiegt die Wiedersehensfreude den Ernst der Situation. Lem lächelt. "Ich bin nicht mehr Lem. Siehst du das?" Er zeigt auf das Wappen. "Ich bin jetzt ein Söldner. Wir sind die Lichtbringer, und natürlich haben wir auch Söldnernamen." Er hält seine linke Hand hoch. Der Mittelfinger ist nach dem ersten Glied abgetrennt. "Ich bin Neunfinger. Der mit der Glatze ist Locke, daneben ist Krächzer. Ein Säufer hat ihm den Kehlkopf gequetscht. Der mit dem Bogen ist Säger, und mit dem Schwert ist Pocke."

Locke mischt sich ein. Er ist schon älter, alt genug, dass die Glatze zu seinem runden Gesicht passt. "Ihr seid bestimmt dem Hauptmann begegnet. Er hat das Pferd des Priesters genommen. Der Priester hatte uns angeheuert. Bruder Venn Gutmut. Er liegt dahinten, aber sieh ihn dir lieber nicht genau an."

Krächzer hat seinen Namen zu Recht. Seine Stimme ist heiser und kaum ein Flüstern. "Wir sollten wirklich weiter."

Locke schüttelt den Kopf. "Nein, wir bleiben hier. Ich weiß nicht, ob Keule eine Fahrt im Wagen übersteht, und ich weiß auch nicht, ob Rafe überhaupt den Wagen fahren kann, so wie der zittert. Außerdem können wir den Priester nicht einfach so hier liegen lassen, und Schnapp und Wildling auch nicht."

Lem Neunfinger nickt. "Vergiss den Luchs nicht. Wir haben immer noch den Luchs."

Locke: "Der Hauptmann hat gesagt, wir sollen auf ihn warten, bevor wir uns den Luchs vorknöpfen."

Krächzer bemüht sich, laut zu werden. "Wir sollten wirklich los, bevor Feuerhand oder sonstwer über uns stolpert." Er blickt zu Symeon. "Einen zweiten Bogenschützen habt ihr ja. Kann einer von euch den Karren fahren?"

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Sono
"Was hier passiert ist?" Der zweite Fahrer kommt ein wenig auf Charles zu. Er bleibt aber ein Stück von der Leiche entfernt stehen. "Danilo Feuerhand ist passiert. Erst haben sie uns von links angegriffen." Er deutet auf die Seite. "Ein kurzer Vorstoß, zwei Armbrustschüsse ins Nichts, dann sind sie abgehauen. Bruder Gutmut befahl, ihnen zu folgen. Also sind die Lichtbringer hinterher. Dann kam Feuerhand von rechts."

"Es ging blitzschnell. Einmal haste geblinzelt, schon steckten zwei Pfeile in Schnapp, und zwei im Wildling. Bamm, wir waren schutzlos. Ein Dutzend Räuber kam über den Hügel, und Feuerhand selbst war dabei." Der Mann schaudert. "Bruder Venn ist auf seinem Zossen erstarrt. Das war sein Todesurteil. Zwei Männer haben ihn vom Pferd gezerrt und auf den Boden gezwängt. Dann sind sie auf seine Arme getreten."

"Die anderen sind zu dem Gefängniswagen. Plötzlich ist Keule aus dem ersten Wagen raus. Er hat versucht, den Priester zu befreien. Feuerhand selbst hat ihm den Bauch aufgeschlitzt. Er war so schnell..."

"Jedenfalls haben sie den Gefängniswagen aufgemacht. Ich hab ihnen die Schlüssel gegeben. Sie haben die beiden Wildlingskinder rausgezerrt und mitgenommen, und sie haben die drei Irren laufen lassen, die wir da drin hatten. Ihnen Brot und Wein in die Hand gedrückt und sie laufen lassen."

Der Mann spuckt aus. "Dann ist Feuerhand zu diesem Schwein gegangen, diesem Luchs. Komm, hat er gesagt, komm mit. Vergiss es, sagt der Luchs. Aber wir sind nur für dich gekommen. Keine Chance, verpiss dich. Der hat echt zu Feuerhand gesagt, er soll sich verpissen. Da hat der ihn drin sitzen lassen. Die haben drei Menschen getötet, vielleicht fünf, wenn Rafe und Keule es nicht schaffen, und die Sau geht nicht mal mit denen mit!"

Er ist für einen Moment still. "Dann ist Feuerhand wieder zum Bruder Gutmut gegangen. Wolln doch mal sehen, was die Zukunft sagt. Das hat er gesagt. Was die Zukunft sagt. Und dann hat er ihm den Bauch aufgeschlitzt und die Gedärme rausgeholt. Ich hab nie jemanden so schreien hören wie den Bruder. Ich hab gekotzt, direkt auf den Kutschbock. Na ja, und dann sind die Lichtbringer aufgetaucht, und Feuerhand sofort ab über die Hügel und weg."

"Ich bin dann zu Rafe und hab gesehen, dass er auch verletzt ist. Und jetzt stecken wir hier fest und bewegen uns nicht vorwärts, und der Idiot lässt niemanden an die Wunde, weil er Schiss hat, zu verbluten, und wenn wir nicht bald nach Ritterdurst kommen, wo ein Flicker ist, wird er vielleicht auch verbluten. Und da hinten sitzt die Sau im Käfig und schweigt sich eins."

Er spuckt wieder aus. Dann hält er die Hand vor. "Ich bin übrigens Sono."

Charles

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #212 am: 11.09.2008, 17:27:27 »
"Wir haben jemand dabei der sich ein bisschen mit dem Zusammenflicken von Leuten auskennt. Der könnte einen Blick auf euren Schwerverletzen werfen. Kann ja nicht viel Schlimmer werden als es jetzt ist. Ich denke er wird auch feststellen können ob er transportabel ist." Charles Blick wandert kurz zu Umberto.

"Ich glaube nicht daran, dass die Banditen wiederkommen, sie ham ja erledigt was sie wollten, aber man kann nie wissen. Ich würd auch lieber weg hier. Hey, wenn ihr 'nen Bogen über habt, habt ihr sogar einen dritten Schützen. "

Symeon

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #213 am: 11.09.2008, 20:57:54 »
"Söldner also", nickt Symeon, "So geht jeder seinen Weg, Neunfinger. Euer Hauptmann hat gesagt, wir sollen euch nach Ritterdurst bringen, von Warten hat er nichts gesagt. Wenn wir der Verstärkung entgegen gehen, sind alle schneller in Sicherheit. Lass Umberto mal eure Verwundeten anschauen, der kennt sich mit sowas aus. Auf das Wagenlenken verstehe ich mich leider nicht."

Die Alte

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #214 am: 12.09.2008, 12:00:09 »
Säger wirft Charles einen Köcher mit Pfeilen zu. "Der andere Bogen ist noch beim Wildling. Auf dem anderen Kutschbock. Du kannst ihn nehmen, bis wir in Ritterdurst sind."

Locke stellt sich Symeon in den Weg. "Ich gehe hier nicht weg, wenn das bedeutet, dass Keule draufgeht. Und ich brauche jemanden, der mir hilft, die Leichen in den Knastwagen zu schaffen. Hier traut sich niemand, den Priester anzufassen." Er verzieht das Gesicht. "Oder den Kutscher."

Symeon

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #215 am: 12.09.2008, 12:56:01 »
Symeon seufzt und blickt auf den ausgeweideten Priester. Kurz gehen im blutige Bilder aus seiner Zeit in Knochedorf durch den Kopf als die Wilden ein schlimmes Gemetzel unter den Siedlern anrichteten, doch dann schüttelt er sich, um die Bilder zu verscheuchen.  "Ich kümmere mich um die Toten. Umberto! Steh da nicht rum, helf den Verwundeten, man.", bellt Symeon mit einiger Lautstärke in Richtung Umberto. "Locke, richtig? Komm mit, wir schaffen die Toten in den Wagen. Je schnell wir arbeiten, um so besser. Dein Freund kommt schon durch." Mit neuem Elan geht er zu den Toten und legt seine Ausrüstung behutsam zur Seite, um nicht alles mit der Schweinerei einzusauen, welche die Räuber hinterlassen haben.

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Die Alte

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #216 am: 12.09.2008, 13:20:29 »
(vor dem Steel-Test)

"Nein!" Der letzte der Lichtbringer, der bei den Gefangenen stand, hastet zu Symeon. "Feuerhand hat gesagt, wir sollen den Priester hierlassen." Er sieht sich um. "Er wird uns bestrafen."

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Charles geht derweil zum ersten Wagen zurück. Sono begleitet ihn. "Ich mach mir echt Sorgen um Rafe, weißt du. Aber er hat gesagt, er will nicht, dass ihn jemand anfasst oder den Pfeil rauszieht."

Rafe geht es anscheinend wirklich nicht so gut. Er ist immer noch bleich und schweißgetränkt. Als Charles auf den Kutschbock klettert, um den Bogen zu holen, schreckt er mit einem Schrei auf. "Nicht bewegen. Nein. Lass mich in Ruhe." Seine Stimme ist schwach. Der Pfeil ist dem Bogenschützen, dessen Gesichtszüge noch im Tod leichte Ähnlichkeit mit einem Wilden haben, bis zum Heft in den Arm gedrungen. Der Arm und das Bein sehen aus wie eine groteske Puppe. Der Bogen liegt auf dem Schoß des Toten.

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Charles

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« Antwort #217 am: 12.09.2008, 13:47:51 »
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"Nun komm schon Mann, es ist nur halb so schlimm wie es aussieht."
Nicht einmal Charles ist sich sicher, ob die Worte mehr der Beruhigung des Kutschers oder seines Magens dienen sollen.

Umberto

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #218 am: 12.09.2008, 14:07:22 »
Umberto schaut sich die Szene, welche sich ihm hier bietet, an und versucht ruhig und gewissenhaft eine Triage zu machen. Verletzte, die eh keine Chance mehr haben werden ignoriert, während bei den hoffnungsvollen Fällen zuerst die kritischen behandelt werden sollen.

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"Glaub mir, ich kenne mich mit Schmerzen aus."

Die Alte

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #219 am: 12.09.2008, 14:43:34 »
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Die Alte

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #220 am: 12.09.2008, 15:22:24 »
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Charles

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #221 am: 12.09.2008, 16:34:52 »
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Aus der Nähe betrachtet sieht die Szenerie nicht unbedingt besser aus. Ganz im Gegenteil. Charles, fühlt sich zum zweiten Mal an den Tod seines alten Befehlshaber erinnert. Von Pfeilen durchbohrt. Mit leichtem Schaudern klettert er den Wagen langsam hoch, bis Rafe immer noch panisch, sich abwehrend zur Seite dreht und die Bewegung den toten Schützen miterfasst.
Charles lässt los und taumelt ein paar Schritte zu Seite weg. Zum Glück ist sein Magen nach dem Tag wandern ziemlich leer und das Übergeben dauert nicht lange. Mit zittrigen Beinen steht er da."Er hat mir zugenickt. Der verfluchte Tote hat mir zugenickt. "wimmert er, den Geschmack bitterer Galle im Mund.

Die Alte

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #222 am: 12.09.2008, 16:53:37 »
Sono klopft ihm auf die Schulter. "Hier." Er gibt Charles einen Flachmann mit Schnapps. "Dann gehts dir besser. Ich weiß auch nicht, wie der das macht", er nickt zu Umberto, der sich ruhig die Wunden ansieht.

Charles

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #223 am: 12.09.2008, 17:35:19 »
Charles nimmt erst mal einen grossen Schluck.
"Danke." Er schaut dann nochmal zu Umberto rüber, während der Schnaps in seinem Magen brennt. Die manchmal lästige Angewohnheit seines Freundes erscheint plötzlich in einem anderen Licht. "Keine Ahnung." murmelt Charles.
Er reicht den Flachman zurück.
"So lang der tote Wilde da oben sitzt, kletter ich da jedenfalls nicht noch mal hoch. Bin mir nicht sicher ob die Alte die Seelen der Wilden überhaupt einsammelt. War der Kerl gläubig? Immerhin war der ja mit Euch unterwegs, während seine Brüder da drin sitzen." Charles zeigt auf den Käfigwagen.
"Sag mal. Sind ja immer noch einige drin im Wagen, was für Irre hat dieser Danilo da eigentlich freigelassen?"

Umberto

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[IG] Teil Eins: Saat der Sorgen
« Antwort #224 am: 12.09.2008, 17:47:22 »
Umberto sieht sich die zwei Verletzten kurz an um sich ein Bild ihrer Situation zu machen und erkennt, dass eine Behandlung der Wunden angesichts der Situation hier nicht angebracht ist und entscheidet sich dafür erst einmal die Blutungen zu stoppen. Da er die Unwilligkeit von Rafe erkennt, entscheidet sich Umberto still zuerst Keule zu behandeln, welcher zudem auch schwerer verletzt ist. Vielleicht wird schon alleine diese Aktion Rafe davon überzeugen sich einer Behandlung hinzugeben und ansonsten kann man ihm immer noch Angst einjagen. Umberto kennt sich damit aus, sind doch gerade die Männer der Marine fast alle stur, was die Behandlung von Verletzungen angeht. Gilt dort als unmännlich. Sollte selbst das nicht funktionieren, dann kann man ihn immer noch festhalten oder ihm einen über den Schädel ziehen.

Umberto nimmt seine kleine Tasche mit dem "Werkzeug" wie er es nennt zur Hand, packt die Instrumente aber nicht aus, da diese den Leuten oft Angst machen, geht zu Keule hin und spricht ihm ruhig zu: "Nur die Ruhe, ich habe schon viel schlimmere Wunden versorgt und kenne mich da bestens aus. Ich werde nun erst einmal die Blutung stillen und dich dann an einem dafür besser geeigneten Ort zusammenflicken."

Umberto ruft Symeon zu, dass er organisieren solle, dass die Leute hier in absehbarer Zeit bereit sind die Reise zur nächsten Siedlung fortzusetzen. Dort sei die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung der Wunden besser als hier im Dreck und unter den Speeren von Wilden.

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"Glaub mir, ich kenne mich mit Schmerzen aus."

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