Das Gesicht des Kanzlers verzieht sich. Es könnte fast ein Lächeln sein. "Vater wäre stolz auf euch. Keinen Respekt vor der Obrigkeit nur um der Obrigkeit willen. Das gefällt mir, aber ihr irrt euch, wenn ihr glaubt, am längeren Hebel zu sitzen. Ich bin Kanzler Odilo Unverdorben aus Salzgrund. Das ist Hauptmann Flores. Ihr seid nicht von Wachen umgeben und gefesselt, weil ich das nicht will und für unnötig halte – nicht, weil das nicht in unserer Macht stünde. Wenn ich wollte müsste ich nur mit dem Finger schnippen", er schnippt mit dem Finger, "und ihr kämt nie mehr aus diesem Haus heraus."
"Aber setzt euch doch." Er deutet zu den Stühlen. "Ihr solltet euch keine Sorgen machen. Es wird euch nichts geschehen. Ich will euch nur verdeutlichen, dass es sinnlos ist, sich zu sträuben. Zumindest jetzt und hier. Und ich habe wirklich harmlose Fragen. Ihr imponiert mir mit eurer Entschlossenheit, aber jetzt müsst ihr zeigen, ob ihr auch den Verstand besitzt, nachzugeben, wenn es nicht anders geht. Wenn ihr wünscht, bitte ich den Hauptmann, uns allein zu lassen. Aber auch so solltet ihr diese Situation einfach als Beichte betrachtet. Schüttet euer Herz aus. Ich höre zu."