"Guten Morgen." Wünscht Tomjon, als die drei letzten Ermittler eintreffen, und schaut sich auf die Worte von Deidre hin Quae etwas genauer hin. "Fräulein Deidre hat übrigens Recht. Gut sieht anders aus." Der Gnom sieht im Gegensatz zum Vortag gut ausgeruht aus.
Kurz wartet der Gnom die Antwort von Quae und die Begrüßung der übrigen ab, bevor er sich der Tieflingsfrau wieder zuwendet: "In Ordnung. Dann versuche ich eine kleine Einführung. Ich war aber nicht dabei, nur Fräulein Vocatur," kurz schaut der Gnom zu Quae, "und ich hoffe sie berichtigt mich, wenn ich etwas Falsches sage.
Camus ir´Rekkenmark stammt aus Karrnath und gehört oder gehörte zur Smaragdklaue. Für die wollte Camus auch einige Drachensplitter sichern und hat ein paar Freunde von Früher und Söldner zusammengesucht und ist mit ihnen nach unten. Zu dieser Gruppe hat Shani gehört, welche sich schon vor der Gehirnwäsche von Camus in Karrnath, in ihn verliebt hat.
Die Gruppe wurde von Fräulein Vocatur und den übrigen damaligen Ermittlern geschlagen. Shani konnte fliehen und Camus wurde festgenommen. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, wurde er befreit.
Ein paar kleine Details zu dem Fall um Camus haben wir von Shani selbst erhalten, was jetzt die Sache nun langsam kompliziert macht.
Wir hatten die Chance Shani gefangen zu nehmen. Wir haben sie aus vielen Gründen nicht genutzt. Wir trafen sie im Trümmerelddistrikt, im Vergleich ist Hochmauer ein Paradies, wo sie Kranken in dem dort stehenden Tempel der Silbernen Flamme versorgt hat. Wir landeten dort auch, nach einem Kampf gegen die Irren die dort hausen, und fanden Schutz - wir hätten dort nicht überleben können. Shani versorgte auch unsere Wunden und war sehr hilfreich. Wir hätten sie festnehmen können, aber sie hat es nicht verdient, besonders weil sie, soweit ich weiß, nicht gekämpft hatte, sondern nur geheilt hat." Kurzer Blick zu Quae, für den Fall, dass sie intervenieren und berichtigen will.
"Ich sicherte mir damals ihre Adresse und erfuhr etwas über die Umstände ihrer Teilnahme an dem Kampf. Sie erzählte mir, dass sie in Camus verliebt ist, aber nicht weiß, ob er in sie verliebt ist. Ich habe, wie ihr bei unserem späteren gemeinsamen Besuch gemerkt habt, alles daran gesetzt, dass sie von ihm fordert, dass er Flagge bekennt und sagt, was ihm wichtiger ist, die Klaue oder Shani.
Ich hatte bei den Versuchen ein gewisses Ergebnis vor Augen. Es ist mir nicht geglückt, es durchzusetzen." Tomjon hat sich bei den letzten Worten an alle Gefährten gewandt und die Stimme gehoben, damit er die Aufmerksamkeit erlangt. "Jetzt wird es übrigens für alle interessant und ganz kompliziert, denn ich weiß noch nicht, wie ich das Folgende der Kommandantin beibringen soll.
Das Ergebnis spiegelt sich in zwei Briefen wieder, welche mich Heute erreichten. Der erste Brief ist ein Abschiedsbrief von Shani. Sie dankt mir für meine Anteilnahme und meine Hilfe und sagt mir, dass sie Sharn mit Camus verlassen wird. Das Ganze hat mir sehr viel Angst gemacht, auch wenn sie schrieb, dass sie Camus wohl von der Smaragdklaue wegbekommen hat." Sagt Tomjon weniger traurig, als es vielleicht zu erwarten wäre. "Der zweite Brief lässt aber alles in einem besseren Licht erscheinen. Ich habe einen Brief bekommen, unterschrieben von Camus ir´Rekkenmark. Ich lese ihn euch am besten kurz vor."
Schnell holt der Gnom zwei Umschläge aus seinem Rucksack und nimmt den schöneren von Beiden zur Hand. Kurz entfaltet er ihn und nimmt einen zweiten, kleineren Zettel heraus.
Kurz räuspert sich der Gnom, dann liest er vor: "Ehrenwerter Herr d´Sivis, ich hoffe diese Nachricht wird euch erreichen, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon weit weg sein sollte. Möglicherweise auf dem Weg in den Schattenmarschen, nach Q´Barra oder einem anderen abgelegenen Ort. Shani hat mir viel von euch erzählt und ich möchte euch danken. Außerdem möchte ich euch bitten mein Taten zu verzeihen. Ich weiß es ist eine große Bitte und ihr habt das Recht keines meiner Worte zu glauben, dennoch bin ich euch dankbar für das was ihr für Shani getan habt. Um meinen Worten etwas gewicht zu verleihen liegt diesem Brief ein weiteres Schriftstück bei." Der Gnom winkt kurz mit dem zweiten Zettel, ohne aufzuschauen. "Er verrät den Namen und den Wohnsitz meiner Kontaktperson bei der Smaragdklaue in Sharn. Sie hat auch den Attentäter auf euch angesetzt und mich befreien lassen. Bedenkt aber bitte, was die Folgen einer Denunzierung sein könnte. Nicht nur für mich. auch für Shani. Sie wird ahnen, wer es war und entsprechende Schritte ergreifen. Dennoch lege ich dieses Wissen in eure Hände als Beweis für meinen Wandel und meine Ehrenhaftigkeit. Verfahrt damit wir ihr es für richtig erachtet. Hochachtungsvoll Camus ir´Reklan aus Rekkenmark."
Kurz schaut der Gnom auf und ist trotz seines seltsam zustande gekommenen Erfolges wenig begeistert: "Es ist jetzt wirklich toll, dass ich Namen und Adressen habe, aber wie bringe ich der Kommandantin bei, dass auf Camus und Shani Rücksicht genommen wird. Wert wäre mir das. Aber ich fürchte, dass der Kommandantin der Preis zu hoch ist. Wenn jemand eine Idee hat, wie ich es der Kommandantin erklären soll, dann wäre ich dankbar dafür." Nun schaut der Gnom ernsthaft traurig drein, denn, was auch immer Quae behauptet, der kleine Drachenmalträger besitzt ein Herz.
Während der Gnom auf Antwort und Reaktion von seinen Mitermittlern wartet, bricht er das Siegel auf und schaut mal auf den Zettel mit den Namen, auch wenn er nicht glaubt, dass er auch nur einen von ihnen kennen wird.