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Autor Thema: [ARCHIV] Dead Man's Quest  (Gelesen 46263 mal)

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Shandri Dundragon

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #45 am: 19.09.2004, 00:10:19 »
 Shandri wendet sich grinsend dem Priester zu und nickt leicht. "Selbstverständlich. Männern, welche mir das Leben retten, widme ich aus Prinzip ein Bild. Ich werd es Dir zeigen, wenn wir zurück an Bord sind. Schliesslich hab ich Dir mehr zu verdanken als Du Dir wohl vorstellen kannst. Sie lächelt Loer noch einmal kurz an, bevor sie ihr Augenmerk wieder auf das Schiff lenkt, jedoch sichtlich weiteren Worten nicht abgeneigt ist.

Loer Glerc

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #46 am: 19.09.2004, 00:15:17 »
 Loer lacht. "Nicht ich hab dir das Leben gerettet, sondern Selûne; ich war nur ihr Werkzeug. Und was meine weiteren mysteriösen Verdienste angeht, bin ich mir sicher, daß du dir sie mehr selbst zu verdanken hast, als du dir vorstellst."
They who dream by day are cognizant of many things which escape those who dream only by night. --Poe

Shandri Dundragon

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #47 am: 19.09.2004, 00:21:33 »
 "Wer weiss schon, was oder wer für etwas verantwortlich ist. Jedenfalls war's Dein Gesicht, das ich gesehen habe, als ich aus der Bewusstlosigkeit erwacht bin, nicht Selûnes. Und ohne Dich hätte sie mich wohl kaum retten können. In mehr als einer Beziehung." Den letzten Satz scheint sie eher zu sich selbst als zu Loer zu sprechen und sie löst ihren Blick nicht vom Schiff während sie spricht, doch kann man ihr Grinsen erneut sehen. Und ebenfalls sieht man deutlich in ihren Zügen, dass sie natürlich weiss, dass der Priester recht hat. Trotzdem scheint sie auch ihre Worte ernst zu meinen.

Iorondan Mercanor

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #48 am: 19.09.2004, 00:35:20 »
 Iorondan fühlt sich in dem Gespräch zwischen den beiden Selûne-Anhängern leicht überflüssig und unwohl. Die beiden scheinen eng verbunden zu sein... er wendet wieder seine ganze Aufmerksamkeit der BRINEWOLF zu und singt weiter:

"Fifteen men of 'em stiff and stark
Yo ho ho and a bottle of rum!
Ten of the crew had the murder mark!
Yo ho ho and a bottle of rum!
Twas a cutlass swipe or an ounce of lead
Or a yawing hole in a battered head
And the scuppers' glut with a rotting red
And there they lay, aye, damn my eyes
Looking up at paradise
All souls bound just contrawise
Yo ho ho and a bottle of rum."
Fire and Blood

Loer Glerc

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #49 am: 19.09.2004, 00:39:53 »
 Man sieht kurz im Gesicht Loers, daß es ihn juckt das Thema Verantwortung zu vertiefen. Doch dann entscheidet er sich offensichtlich dagegen und wendet sich Iorondan zu. Leichten Tons fragt er: "Shandri und ich sind offensichtlich gemäß dem Willen Selûnes an Bord der Esmeralda gelandet, aber was hat euch hierher verschlagen?"
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Seraphina Windwalker

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #50 am: 19.09.2004, 01:26:19 »
 Während die anderen sich unterhalten, widmet Seraphina ihre Aufmerksamkeit verstärkt der Brinewolf, vor allem natürlich den Stellen, wo sich laut Iorondan die beiden Überlebenden versteckt halten sollen.
 

Iorondan Mercanor

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #51 am: 19.09.2004, 01:34:04 »
 Oh, das ist eine lange Geschichte. Ich will versuchen, sie kurz zu machen..."

Ein leicht schmerzlicher Zug stiehlt sich in sein Gesicht, als er sich grade hinsetzt und zu erzählen anfängt:

"Wie Ihr sicher schon gemerkt habt, bin ich ein Barde. Mein Beruf ist es, über Land zu ziehen, Menschen ein wenig Glück zu schenken, ein wenig Kunst zu machen...

Doch schon bei meiner ersten Reise habe ich versagt. Ich begleitete meinen Lehrer auf einer Tournee entlang der Tethyrianischen Küste nach Süden, dann entlang er der Calimshanischen Küste bis nach Calimhafen. Was weiter geplant war, habe ich nie herausgefunden, denn gleich nach unserem ersten Auftritt sprach mich ein Mädchen aus dem Publikum an. Sie war wunderschön..."


Seine Stimme hat einen verträumten Klang angenommen, kurz verstummt sie ganz. Als er weiterspricht, wirkt er gänzlich abwesend.

"Sie sagte, ich hätte sehr, sehr schön gespielt, und ob ich nicht.. für sie allein... ein Konzert geben wolle. Ich konnte kaum geradeaus denken, und so eine Frage ablehnen? Unmöglich. Am nächsten Abend saß sie wieder im Publikum, und nach dem großen Konzert führte sie mich durch Calimshan, zeigte mir alles... den Rest könnt Ihr Euch sicher vorstellen. Eine Romanze begann, und ich, der ich noch nie -" er stockt kurz "eine Frau näher kennengelernt habe, war bis über beide Ohren veliebt.

Die nächsten Tage - und Nächte - verflogen in einem wahren Rausch, bis, ich weiß nicht wie viele Tage später, mein Lehrer meinte, Calimhafen reiche jetzt, wir müssten weiter. Ich widersetzte mich, sagte, ich hätte die Liebe meines Lebens gefunden. Ich wolle hier bleiben und mit ihr alt werden.

Mein Lehrer sah mich scharf an und fragte, ob es mir damit ernst sei. 'Natürlich', erwiderte ich, und er sagte, dann sei es in Ordnung. Wenn ich wirklich,
wirklich das vorhätte, könne er mich nicht daran hindern. Er wünsche mir alles erdenkliche Glück. Sprach's, packte seine Sachen und verschwand aus meinem Leben.

Oh, wie war ich glücklich! Ich liebte und wurde geliebt, hatte jeden Abend erfolgreiche Auftritte - bis irgendwann der Vater von Fesena misstrauisch wurde. Er hatte sich bis dahin nicht um mich gekümmert und ich mich nicht um ihn, aber er beschloss plötzlich, dass es ihm nicht passte, dass seine Tochter 'mit so einem dahergelaufenen Barden rummachte', wie er sich wenig fein ausdrückte. Er ließ Fesena und mich mit zwar sanfter, aber dennoch nachdrücklicher Gewalt zu sich bringen. Während der folgenden hässlichen Szene wurde mir klar, dass er wohl eine Calimhafener Größe, ein Adeliger oder so etwas mit ordentlich Einfluss war.

Ich wurde im großen und ganzen ignoriert während des Streits. Er warf Fesena vor, sie ginge verschwenderisch und undankbar mit dem Familiennamen um, wenn sie ihre eigene Ehre so wegwerfe, sie öffne erbschleicherischen Halunken Tür und Tor etc.

Er schimpfte eine Weile, und zwar in einem furchtbaren, ruhigen Tonfall, bis Fesena eine kurze Pause nutzte, um sich zu verteidigen: Sie habe halt..."


An dieser Stelle bricht Iorondan ab, muss kurz nach Fassung ringen. Er wendet seine Aufmerksamkeit wieder der BRINEWOLF zu. Bevor er sich abwendet, können aufmerksame Beobachter eine Träne in seinem Augenwinkel erkennen.
Fire and Blood

Loer Glerc

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #52 am: 19.09.2004, 01:45:33 »
 Loer legt seine Hand auf Iorondans Schulter, um wissen zu lassen, daß er nicht allein ist, schweigt aber ansonsten und gibt Iorondan die Gelegenheit sich zu sammeln und anschließend seine Geschichte fortzusetzen.
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Shandri Dundragon

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #53 am: 19.09.2004, 01:46:20 »
 Shandris eigentlich gute Laune verschwindet mit jedem Wort des Barden mehr und als er geendet hat, sitzt sie nachdenklich, fassungslos und eigentlich traurig in dem kleinen Boot. Für einen Moment hat sie vergessen, warum sie eigentlich hier sind und wie das bei ihr eigentlich immer ist, wenn ihr jemand solche Geschichten erzählt, möchte sie helfen. Doch im Moment fällt ihr nicht ein, wie sie ihm helfen sollte, denn noch hat er nicht erzählt, was denn schlussendlich passiert ist und als er sich von ihnen abwendet, um wieder das Schiff zu beobachten. Schon streckt Shandri ihre Hand aus, um sie ihm auf die Schulter zu legen, als Loer ihr zuvorkommt, weshalb sie ihre langsam wieder zurück zieht.

Sie öffnet den Mund und will etwas sagen, doch entschliesst sie sich schliesslich dagegen. Einen Moment beobachtet sie ebenfalls schweigend das grosse Schiff, auf welches sie eigentlich wollten, bevor sie ihren Mund dann trotzdem nicht halten kann. "Was..." Weiter kommt Shandri nicht, denn schliesslich fällt ihr doch noch ein, dass er es schon erzählen wird, wenn er es denn möchte. So konzentriert sie sich weiter auf das Beobachten, auch wenn ihre Gedanken sich um die Möglichkeiten drehen, die das Ende der Geschichte erzählen könnten.

Seraphina Windwalker

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #54 am: 19.09.2004, 02:17:40 »
 “Eine traurige Geschichte,” wirft Seraphina ein, “ich hoffe ihr werdet in Freihafen euer Glück finden.”

Mehr weiss auch sie im Moment nicht dazu zu sagen.

Iorondan Mercanor

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #55 am: 19.09.2004, 11:12:02 »
 Nachdem Iorondan sich wieder gesammelt hat, fährt er mit leiser Stimme fort:

"Sie sagte, was der Vater eigentlich wolle, er habe es schließlich in seiner Jugend genauso gehalten: Ein bisschen Spaß mit Spielzeugen müsse sein... und der Vater schien das Argument so überzeugend zu finden, dass sein Zorn auf seine Tochter augenblicklich verrauchte. Allerdings hinderte ihn das nicht daran, das Spielzeug in den Kerker werfen zu lassen... er sagte, meine Strafe werde am folgenden Tag verkündet.

Der Rest ist schnell erzählt. Mitten in der Nacht hörte ich Schritte, meine Kerkertür wurde aufgeschlossen, und die Zofe Fesenas kam herein. Sie sagte, ihre Herrin schicke sie, denn zumindest das sei sie mir schuldig: Mit diesen Worten gab sie mir meine magere Ausrüstung und führte mich vom Anwesen herunter. Auf der Straße angekommen riet sie mir, so schnell wie möglich aus Calimhafen zu verschwinden - Am besten sei ein Schiff, das am Morgen auslaufe und auf dem Fesena mir einen Platz als Matrose besorgt habe.

Ich wandte ein, dass ich vom Seglerhandwerk nichts verstünde, aber mir wurde beschieden, dann müsse ich eben lernen - das sei alles, was sie für mich tun könne.

Sie wies mir noch den Weg zum Hafen, dann verabschiedete sie sich, und ich bin jetzt hier - auf der SENORA ESMERALDA.
Fire and Blood

Shandri Dundragon

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #56 am: 19.09.2004, 11:32:20 »
 "Das ist wirklich... ziemlich unverständlich gelaufen in meinen Augen." Zuerst will Shandri ein paar tröstende Worte an den Barden richten, doch fallen ihr in Anbetracht der Tatsachen absolut keine ein. Die Geschichte ist noch viel zu frisch, um mit irgendwelchen Worten darüber hinwegzutrösten, weshalb sie sich entscheidet, einfach erstmal vom Thema abzulenken, auch wenn die Versuchung, ihre Göttin zum Trost zu erwähnen, gross ist. So blickt sie noch immer mit traurigem Gesichtsausdruck auf das Schiff.

Loer Glerc

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #57 am: 19.09.2004, 12:38:05 »
 Loer nickt ernst, noch immer Iorondan zugewandt. Er holt tief Luft: "Wenn du Fesena noch immer liebst, wenn sie dich liebt, wenn eure Liebe wahr ist, dann werdet ihr zueinander finden. Wenn es euch nicht bestimmt ist euren Weg gemeinsam zu gehen, dann wird die Wunde in deinem Herzen sicher mit der Zeit heilen."
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Seraphina Windwalker

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #58 am: 19.09.2004, 13:39:16 »
 Seraphina wundert sich ein wenig über Loers Kommentar. Was Iorondan erzählte klang wirklich nicht so, als ob sie ihn überhaupt jemals geliebt hätte, auch wenn das für ihn sicherlich zutraf.

Sie hält es aber für wenig ratsam dies anzusprechen, daher bleibt sie weiter still und beobachtet das Schiff, während das Beiboot langsam um den Rumpf herumgleitet, um auf die andere Seite zu gelangen.

Shandri Dundragon

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[ARCHIV] Dead Man's Quest
« Antwort #59 am: 19.09.2004, 13:47:15 »
 Shandri kann ja sonst schon ruhig sitzen und auch still sein, aber irgendwie macht sie die ganze Situation mit dem verbrannten Schiff einfach mehr als nervös. Eine Weile hält sie die Stille aus, doch dann kann sie sich eine leise Frage trotzdem nicht mehr verkneifen. "Sagt Seraphina... ich hoffe, Euch führt nicht auch so eine traurige Geschichte auf die 'Senora Esmeralda'?"

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