• Drucken

Autor Thema: (Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister  (Gelesen 34247 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

geraldim

  • Moderator
  • Beiträge: 492
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #195 am: 05.11.2008, 20:58:16 »
"Wenn ich noch etwas für euch tun kann, lasst es mich wissen,"
erklingt erneut die melodiöse Stimme, mit riedranischem Akzent. Etwas zu dicht am Tischgeschehen lugen die neugierigen Augen der Sarlonerin knapp über ihrem Schleier hervor.
Währenddessen dringen immer mehr Besucher in das kleine Etablissment Sarlonas. Ausgelassen unterhält man sich über die kommenden Spektakel im Karth Theater, über Wirtschaft, Kriegsgeschmiedete Diener, hohe Geldsummen, nationalen Stolz und alle Dinge, welche einen reichen Karrn beschäftigen.

Talen

  • Beiträge: 192
    • Profil anzeigen
    • http://luther-engelsnot.deviantart.com/
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #196 am: 06.11.2008, 00:30:17 »
Talen lümmelt sich immer noch etwas in seinem Stuhl, als die Anderen mit ihren Vorschlägen weitermachen. Auch die Worte des Professors sind sehr aufschlussreich, wenn auch fast ein wenig beängstigend.
“Wer hätte das gedacht. Ich hoffe er fängt nicht irgendwann an mit seiner Magie in meinen Gedanken rum zu pfuschen. Aber solange er es nur für solche Zwecke nutzt ist es ja okay. Aber wer hätte gedacht, dass er so etwas macht. Aber eine interessante Feststellung. Vor allem in Bezug auf den Fall. Vielleicht können wir sie abfangen, aber wenn sie sich bewegt haben wir ebenso ein Problem, wenn sie wirklich so dumm sind. Allerdings seine andere Idee...“
Talen schaut mit einem schiefen Lächeln zu Sarelo.
„Ach kommen sie Professor, sie wollen sich doch nur vor dem zauberhaften Wetter Karrnarths drücken und dem wunderbaren Gedanken daran in der Kälte auf einem Friedhof oder Bauernhof rumzustochern. Sie wollen doch unseren lieben Freund keinen Vorteil geben oder? Also von mir aus können wir auch los ehe ich wirklich noch auf die Idee komme ein weiteres dieser Getränke zu probieren und dann garantiere ich auf keinen Fall mehr, was mit mir passiert.“
Sagt er mit einem Zwinkern und streckt sich.
„Aber eure Informationen sind nicht schlecht, das grenz den Bereich ein, wenn Niemand ihn an der Nase herumführt. Immerhin könnten sie sonst etwas mit dem Kleid gemacht haben. Es an einen Hund gebunden haben oder im Fluss treiben lassen.“
Talen schaut wieder zu Allen.
„Von mir aus können wir sofort los. Je eher desto besser und unterwegs sorgen wir uns um das Zimmer, dass euch Fräulein Camille Vanamir solche Sorgen bereitet.“
Äußert Talen seine Meinung.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

Vulgad

  • Beiträge: 337
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #197 am: 06.11.2008, 01:10:42 »
Vulgad lauscht den Stimmen des Raumes, der körperlichen Stimmen und denen ohne Körper, deren Gehör ihn der Trank verschafft hat. Er grübelt über die Worte Camilles nach und wie jung sie wohl sein mag. Irgendwie fühlt sich Vulgad alt.
Irgendwann während des Gespräches reißt er sich wieder aus den Gedanken, wobei er schmunzeln muss, als er das Gespräch des Professors über die Phiarlan mitgehört hat. Unter Baaldras Führung gibt es niemals Zufälle. Dass der Professor den Wink bekommt, das Lokal des Zwergen aufzusuchen, spricht dafür. Aber dennoch ist der Tag noch nicht ganz vorbei und desto schneller er den Auftrag erledigt hat, desto besser für seine Kasse und die Bezahlung seiner Schiffspassage.
Vulgad bewegt sich erneut auf die Bar zu, wobei er ein unruhiges, kribbelndes Gefühl in den Muskeln verspürt. Der Drang sich zu bewegen. Der Ruf nach Kampf und Blut. Trotz des Kribbelns lächelt er die Kellnerin an.
"Was bin ich Euch schuldig?" Währenddessen fingert er aus seinem Geldbeutel unter dem dunklen Tierfell einen Galifar hervor.
Während er auf die Antwort der Kellnerin wartet und darauf, dass seine Schützlinge sich rucken, betrachtet er weiterhin die lauter werdende Kneipe und sinnt über die vergangenen Tage nach und die Narben, die sie auf seinem Körper hinterlassen haben. Dann mischt er sich doch noch kurz in das Gespräch der Gefährten ein, und bezieht sich auf Joannes Äußerung. Er spricht nicht sonderlich laut und auch sehr ruhig, was den starken Akzent auch etwas dämpft.
"Wenn der d'Tharashk mir noch einmal in einem Raum begegnet, wird nur einer von uns ihn wieder lebend verlassen." Vulgad meint die Äußerung ernst, er erinnert sich noch zu gut an die ersten Worte des Mannes.
"Talen hat Recht. Wir sollten gehen. Die Spuren werden nicht mehr frischer."
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

geraldim

  • Moderator
  • Beiträge: 492
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #198 am: 06.11.2008, 03:46:01 »
Die Bewirtung rückt einen schweren Geldbeutel zurecht.
"Das macht einen Regenten, Ashyvar."
Es folgt ein Knicks und eine fremdländische Verbeugung.
"Ihr und eure Freunde seid gern gesehene Gäste. Bitte beehrt uns bald wieder."
Die Sarlonerin überzeugt sich, ob auch die übrigen Helden ihre Getränke bezahlen wollen und geht dann wieder ihrer Arbeit nach.

Camille

  • Beiträge: 180
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #199 am: 06.11.2008, 08:58:34 »
Camille hört sich die Ausführungen der anderen an. Sie versucht alles zu verstehen, auch wenn ihr bewusst ist, dass dies wahrscheinlich für sie eine sehr schwierige Aufgabe werden wird. Die Ritterin hofft irgendwie, dass ihre Schutzbefohlenen sich auch einfacher ausdrücken können. Sie hat die Vorstellung, dass sich intelligentere Personen, als sie eine ist, auch so ausdrücken können, dass alle sie verstehen. Ihren Ausbilder hatte sie auch immer verstanden. Fast hat die Ordensritterin den Verdacht, dass diese Personen dies absichtlich machen, um sie zu ärgern. Sie versteht aber nicht, warum sie dies machen.
Weil diese Überlegungen sie nicht weiterführen, widmet sie sich den anstehenden Aufgaben.
"Gut, wenn ihr der Meinung seid, dass es sinnvoll ist, die anderen Orte aufzusuchen, sollten wir dies sofort machen. Ich glaube nicht, dass wir dem 'Besten' unnötig Vorsprung lassen sollten." dann wendet sich die Frau an den Professor.
"Vulgad und ich haben heute ebenfalls eine Einladung in das Haus in welchem Leraye d'Phiarlan eine Darbietung gibt. Es spricht also viel für einen Besuch dort." Dann steht sie auf und klatscht erwartungsvoll in die Hände. "Gut, lasst uns bezahlen und aufbrechen. Je eher wir unsere Aufgaben erledigt haben, desto eher können wir uns entspannen."
Die Ritterin geht mit gutem beispiel voran und bezahlt ihr Getränk bei der Bedienung. "Ich danke euch für diesen Genuß. Es war eine wunderbare Erfahrung für mich."
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

Prof. Sarelo Darlan

  • Beiträge: 235
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #200 am: 07.11.2008, 17:01:08 »
Zu Sarelos großem Erstaunen sind Camille und er tatsächlich einmal einer Meinung. Die Aussicht auf etwas niveauvolle Unterhaltung erheitert sein Gemüt ungemein. "Fantastisch Lady Vanamir! Also dann, lasset uns zum nächsten Tatort schreiten!", sagt er euphorisch. "Wenn wir alle das Konzert besuchen, haben wir darüber hinaus sicherlich die Möglichkeit, einige Betroffene zu treffen. Nicht dass wir die Glegenheit unbedingt nutzen sollten, um sie bei dem Anlass mit ihren schrecklichen Erlebnissen zu konfrontieren, aber ist es nicht eine ausgezeichnete Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen? Aber sagt, Camille, warum habt Ihr eine Einladung zu dem Konzert, wenn Ihr mir die Frage erlaubt?"

Dann wendet sich der Professor an die Bedienung und kramt aus seinem Mantel das Geld um sein Getränk zu bezahlen. "Wahrhaft ein Gaumenschmaus, ein wohlschmeckender Genuss. Ich danke Euch", lobt er zufrieden die kulinarische Exquisität des Etablissements.
„Meine Meinung zur Erkenntniszauberei? Ich sage euch, meine geehrten Studenten, nichts bringt die Wahrheit eher ans Licht als die Erkenntniszauberei, und nichts vermag sie ferner zu verbannen!“

Vulgad

  • Beiträge: 337
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #201 am: 07.11.2008, 23:55:50 »
Vulgad legt gleich den ganzen Galifar auf den Tresen, um sein Getränk zu bezahlen.
"Stimmt so. Vielleicht komm ich später noch einmal vorbei."
Ansonsten nickt er nur, bei Camilles Einwurf, dass sich ihre Einladung mit dem Besuch der Phiarlan überschneidet. Sie spricht schließlich nur aus, was er gerade noch dachte.
Für sie antwortet Vulgad auch auf Sarelos Frage.
"Ein Händler hat uns eingeladen, nachdem wir ihm etwas bei dem stürmischen Wetter zur Hand gegangen sind, als er einige Probleme mit Wegelagerern hatte. Außerdem hat er mir erzählt, dass die Menschen in dieser Gegend, wie eigentlich alle Menschen, die ich so kenne, bei einem Getränk und warmen Kaminfeuer geschwätziger werden. Von daher halte ich die Idee nicht schlecht, wenn wir heut Abend uns etwas umhören. Desto schneller wir die Sache aufgeklärt bekommen, desto besser. Und ich hoffe der Tharashk fällt währendessen in die Jauchegrube und ertrinkt bei dem Vesuch, der Herkunft seines wandernden Kleides zu folgen."
Anschließend macht sich der Marschländer auf, und verlässt als erster die Taverne, wobei er kurz den Sitz der Tartsche überprüft, die er ständig um seinen linken Unterarm gewickelt trägt und nur zum Schlafen wirklich abnimmt.
Während er durch die Tür tritt, versucht er abzuschätzen, wieviel Zeit wohl vergangen sein mag, seitdem sie in der Kneipe mit dem Malträger verschwunden sind und wie spät es ist. Irgendwie hatte er in dem Schuppen und unter Einfluss des merkwürdigen Getränks sein Zeitempfinden völlig verdrängt, was nicht oft vorkommt.
Anschließend blickt er sich aufmerksam vor dem Laden um, ob ihm etwas verdächtiges auffällt. Auch wenn er nicht mehr so wirklich damit rechnet, dass sie bereits jetzt jemand verfolgt, ist es doch recht wahrscheinlich, dass die Leute, die sich dafür interessieren, wissen, dass ihre Gruppe auf der Suche nach den Grabplünderern ist. Der Malträger wird möglicherweise nicht die einzige Konkurenz sein. Zweitausend Galifar sind eine Menge Geld und viel Geld lockt auch viele Gierige an.
Wer weiß, was ihnen noch so blühen mag.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

Camille

  • Beiträge: 180
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #202 am: 08.11.2008, 12:14:37 »
Camille nickt zu den Worten des Marschländers. "Wir haben getan, wofür wir auch euch unterstützen Professor Darlan. Wir haben eine Person verteidigt, die möglicherweise nicht so gut kämpfen kann, wie wir beide dies können." Die Frau will es erst bei diesen Worten belassen, doch dann fällt ihr ein, dass die drei anderen so seltsam reagiert hatten, als sie sich über ihre Fähigkeiten als Krieger ausgelassen hatte.
"Ich wollte damit nicht sagen, dass ihr nicht kämpfen könnt, sondern nur, dass ich dabei bin, um euch als Ritterin des Ordens von Rekkenmark bei der Ermittlung zu helfen, weil ich gut kämpfen kann." Die junge Ritterin hofft damit, dass sie die drei so empfindlichen Personen damit zufrieden gestellt hat. Dann erhebt sie sich, prüft den Sitz ihrer Waffe und zieht ihre Handschuhe wieder an.
"Lasst uns aufbrechen, damit wir rechtzeitig in das Lokal kommen." Nachdem sie sich wieder kampfbereit gemacht hat, folgt sie dem Marschländer nach draußen und wartet dort mit ihm auf die anderen Ermittler.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

Talen

  • Beiträge: 192
    • Profil anzeigen
    • http://luther-engelsnot.deviantart.com/
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #203 am: 08.11.2008, 14:06:17 »
Talen sieht, dass anscheinend endlich alle überzeugt sind. Er erhebt sich mit einem Lächeln aus seiner lümmelnden Stellungen und steht von dem Stuhl auf. Dabei lächelt er Joanne noch einmal an und streift kurz ihre Hand.
„Komm gehen wir. Ich zahle.“
Dann begibt er sich zu der Theke und bezahlt seine Rechnungen samt Joannes mit einem kleinen Trinkgeld von einem Silberregenten. Er bedankt sich mit einem Nicken für die Bewirtungen.
„Vielen Dank für die besondere Atmosphäre, Bedingung und die außergewöhnlichen Getränke. Ich bin sicher wir kommen noch einmal vorbei. Einen schönen Tag noch.“
Dann wartet er kurz auf Joanne und begibt sich ebenfalls zur Tür. Dabei entgeht ihm auch Camillies Hinweis nicht. Talen lächelt aber nur und schüttelt den Kopf.
„Schon okay.“
Er tritt ebenso nach draußen und fragt als alle da sind.
„Also ich wäre für einen Ausflug zum Friedhof. Wenn genug Zeit ist, können wir ja dann den Hof besuchen. Vielleicht haben sie auch etwas leckeres zu essen dort, falls sie uns überhaupt sehen wollen. Oder was sagt ihr?“
Er schaut sie fragend an und hält Ausschau nach einer schnellen Möglichkeit die Stadt zu verlassen.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

geraldim

  • Moderator
  • Beiträge: 492
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #204 am: 09.11.2008, 16:54:41 »
Die Überraschung in den Augen der Sarlonerin ist nicht gering, als sie die großzügige Spende von Vulgad erhält. Dankbar nimmt sie das Trinkgeld des Marschenländers, wie auch das von Talen entgegen.

Der Abend ist noch jung, als die Helden wieder auf die geschäftige Straße des Flammviertels hinausgehen und doch liegt bereits finstere Nacht über Narrath, der Stadt der Geister.
Die Karrn trotzen der Dunkelheit mit einem anschwelendem Meer aus Kaltfeuer und Laternenlicht. Als ob der Himmel antworten würde, offenbart der schwarze Wolkenschleier Risse, durch welches das Glimmen des Syberisrings bricht.

Kein Regen fällt mehr herab, doch die Winde wehen nass und kalt. Mehr Karrn als zuvor dringen durch das prächtige Flammviertel. Ihr disziplinierter und rascher Gang erinnert an Soldaten, welche auf einem Gewaltmarsch in den Krieg ziehen. Einige der Lords und Barone werden von mächtigen Kriegsgeschmiedeten flankiert. Fast ein jeder Karrn trägt ein Schwert an seiner Seite.

Begleitet wird dieses Treiben von Truppen der Wacht, Schaustellern wie Fackelwerfen und harfenartiger Musik, die gedämpft aus den Etablissements dringt. Keiner der Noblen und Reichen scheint Notiz von den fünf Helden zu nehmen.
Die Stadt der Geister beginnt zu erwachen.

Die Gruppe macht sich auf, den Rückweg zum Sternviertel anzutreten. Es fällt nicht schwer, den Weg zum Haus der Fallenden Sterne zu erfragen. Die Gast- und Unterhaltungsstätte scheint weithin bekannt zu sein.
Wie auch im Flammviertel, hat auch hier das Abendleben bereits eingesetzt. Doch mischen sich hier vermehrt ausländische Völker unter die rauhen Karrn. Kriegsgeschmiedete wandern hier nicht als Beschützer eines reichen Lords, sondern als Einzelgänger oder in Gruppen. Viele von ihnen sind mit Hämmern, Meißeln und anderen Bauwerkzeugen bestückt.
An einem Marktplatz feilschen Lhazaanische Piraten, aundairische Weinhändler und Rüstungsschmiede Mrors mit den drängenden Kunden. Auffallend ist eine Gruppe schwarz gewandeter und bleicher Elfen. Die Aereni bewegen sich ruhenden Schrittes wie eine Grabesprozession über den festlichen Platz. Schwer gerüstete Soldaten umringen die schwarzen Elfen und sensorisch erkunden ihre behelmten Köpfe die Umgebung.

"Dame Camille Vanamir und Herr Vulgad stehen auf meiner Liste. Es wurde ein Doppelzimmer für Sie im Namen von Herrn Talkin Londurak reserviert. Die Harfenmusik von Dame d'Phiarlan beginnt zur 3. Abendglocke in anderthalb Stunden."
Die kleine Halblingsdame mit dem beherztem Lächeln zitiert aus ihrem Übernachtungsbuch.
"Was darf es für die beiden übrigen Herren und die Dame sein?
Wir bieten Einzelzimmer für drei Galifar oder Doppelzimmer für vier Galifare an und..."
- das Lächeln der Ghallandafrau wird breiter -
"das Frühstücksbuffet im Sternensaal ist darin bereits enthalten."
Der Empfangssaal glänzt eher durch Gemütlichkeit, als durch Prunk. Die Helden stehen auf einem großen Teppich, bestickt mit dem Hundesymbol Ghallanda´s. Die Wände sind mit künstlichen Lorbeeren, Trauben und Ährenbündeln behangen. An einer weiteren Wand befindet sich die überaus umfangreiche und zunächst kaum überschaubare Speisekarte.
Die ungeöffnete Tür zum Sternensaal offenbart leise Geigenmusik und entferntes Gelächter. Leichter Nebel dringt unter der Tür hervor und umströmt sie mit einem Schleier, wodurch sie wie die Pforte zu einer anderen Welt erscheint.
"Vielleicht darf es für zwei Galifar Aufschlag eines der nobleren Zimmer im Obergeschoß unseres Hauses sein? Mit Balkon und Ausblick auf das Hafenbecken der Stadt?"
Die Augen der Halblingsdame blitzen in vorfreudiger Erwartung.

Prof. Sarelo Darlan

  • Beiträge: 235
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #205 am: 09.11.2008, 22:10:24 »
Bei Aureon. Die Ghallandas lassen sich auch nicht lumpen, was ihre Preise angeht. Satte drei galifar für eine Nacht...so manch armer Bauer müsste lange dafür sparen. Allerdings...was solls. Etwas Luxus wird mir sicherlich gut tun nach der schrecklichen Überfahrt hierher. Und Mekare...so wie ich sie kenne hätte sie sich, wenn sie überhaupt in dieser Stadt war, sicherlich nicht in einer billigen Absteige eingemietet...

Nach kurzer Überlegung wendet sich der Professor an die Angestellte. "Für mich ein einfaches Einzelzimmer bitte", sagt er und kramt bereits das Geld aus seinem Mantel. "Vorerst nur für eine Nacht. Vielleicht bleibe ich aber auch länger. Ach ja, mein Name ist Sarelo Darlan."
Er legt die beien Goldstücke auf den edlen Tresen und beugt sich leicht zu der Halblingfrau. "Sagt, hattet Ihr in letzter Zeit zufällig einen Gast Namens Mekare Darlan? Sie ist meine Schwester, die ich leider knapp verpasst habe, als wir uns treffen wollten."
Die letzten Sätze sagt er so, dass sie der Rest der Gruppe nicht unbedingt mitbekommt, wobei er keine übermäßige Heimlichkeit an den Tag legt.

Nachdem die Halblingfrau ihm geantwortet hat, wendet er sich wieder an die Gruppe. "Nun, wir haben noch anderthalb Stunden Zeit, bevor der Auftritt von Lady d'Phiarlan erfolgt. Sollen wir einen weiteren Friedhof aufsuchen? Talen, welchen hattet Ihr in Gedanken?"
„Meine Meinung zur Erkenntniszauberei? Ich sage euch, meine geehrten Studenten, nichts bringt die Wahrheit eher ans Licht als die Erkenntniszauberei, und nichts vermag sie ferner zu verbannen!“

Joanne Montreveaux

  • Beiträge: 190
    • Profil anzeigen
    • http://aeringa-jordsdottir.deviantart.com/
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #206 am: 10.11.2008, 00:15:35 »
Durch die beruhigende Wirkung Terebrés, fällt Joanne das Aufbrechen nicht so einfach, wie sie es gedacht hätte, als sie sich soeben voller Enthusiasmus fürs Weitergehen ausgesprochen hatte. Nach außen will sich die Edelfrau natürlich keine Spur davon anmerken lassen.
"Vielen Dank für die besinnliche Erfahrung," bedankt sie sich bei der Bedienung und sogleich auch bei Talen, der die Bezahlung übernommen hat: "Das ist so liebenswürdig von dir. Ich hoffe, ich werde es dir vergelten können," fügt sie schelmisch hinzu und setzt den Hut auf, bevor sie an der Seite des jungen Cyrers das exotische Lokal verlässt.

Mit stiller Faszination nimmt die Aundairerin die in der Dunkelheit auflebende Stadt wahr, während die Ermittler in den Straßen Narraths unterwegs sind. Allein der Anlass für die Festlichkeiten erscheint der Studentin äußerst ungewöhnlich - ihren Landsleuten würde es wahrscheinlich nie in den Sinn kommen, tagelange Finsternis zu feiern. Gedanken an dieselbige führen die Theologin unwillkürlich zurück zu der Ermittlung, und mit gedämpfter Stimme, allerdings so, dass alle vier ihrer Gefährten sie hören können, teilt sie ihren Einfall mit: "Mir ist soeben etwas in den Sinn gekommen. All die Diebstähle sind in vergleichsweise rezenter Zeit begangen worden, sodass die Person oder Personen, die dahinter stecken, mit einiger Wahrscheinlichkeit bereits im Besitz ihres geplanten... Bestandes sind. Kurz vor der berüchtigten Längsten Nacht. Könnte es nicht sein, dass dieses transplanare Ereignis gewisse Phänomene erzeugt, die für die Täter von Belang sind? Ich persönlich würde mich dafür aussprechen, bei Gelegenheit einen Gelehrten aufzusuchen, der sich nicht bloß mit der traditionellen Seite des Festes auskennt. Vielleicht werden wir in der Kirche Hilfe finden können."

Das prächtige, luxuriöse Ghallanda-Haus weckt in der immer noch von dem riedranischen Getränk beeinflußten Joanne erneut einen Anflug von Muße. Die Aussicht auf eine angepriesene Phiarlan-Darbietung in soclh gemütlicher Atmosphäre macht es ihr nicht leichter, stattdessen einem Friedhofsbesuch entgegenzusehen.
Vor den edlen Gastgebern verneigt sich die Götterdienerin manierlich. "Vielen Dank für die freundliche Auskunft, meine Dame. Mein Name ist Joanne Josephine Montreveaux ir'Veillièrs," stellt sie sich vor und spricht den etwas komplizierten Namen dabei langsam aus. "Herr Talen Voss," schaut sie lächelnd zu ihrem Liebsten, "wird sicherlich einverstanden sein, wenn ich mich für ein Doppelzimmer ausspreche. Es untersteht allerdings seinem Wunsch und Willen, wieausgefallen die Ausstattung sein darf."
Mit jedem Augenblick schwindet die Lust der Adligen, durch Nieselregen über Friedhöfe zu wandern. "Ein Glas Wein, Talens sanfte Umarmung, ach, das ist es, wonach mir ist Mögen die allwissenden Neun mir die Wollust und Trägheit vergeben.... Nun, es ist aber auch nicht so, dass der Abend nicht auf diese Weise enden sollte. Und selbst auf einem tristen Friedhof würde ich mich so wohl wie nirgends auf der Welt fühlen, solange mein Liebster nur bei mir ist..."
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Camille

  • Beiträge: 180
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #207 am: 10.11.2008, 08:35:07 »
Camille nimmt Onyx mit, bevor sie sich mit den anderen Ermittlern auf den Weg durch die Stadt macht. Sie führt das Schlachtross am Zügel und immer mal wieder streicht es dem Pferd beruhigend über die Nüstern. Die Ritterin ist fasziniert von den Festlichkeiten ihrer Landsleute und sie genießt den Anblick der festlich geschmückten Straßen und der ebenso festlich gewandeten Feiernden. Trotzdem beobachtet sie aufmerksam das Umfeld und versucht mögliche Gefahren für ihre Schutzbefohlenen gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Als sie das Gasthaus des Haus Ghallanda erreichen, begibt sich die Ritterin erst zum Stallgebäude, um einen Unterstand für Onyx zu beschaffen. Erst nachdem das Pferd gut untergebracht ist, begibt sich die Frau in das Gasthaus und hört die Erklärung der Halblingsdame aus dem Haus Ghallanda. Etwas überrascht, nimmt die Ritterin zur Kenntnis, dass sie ein Zimmer mit Vulgad teilen soll. Die Überraschung ist der jungen Frau leicht anzusehen und sie schaut leicht irritiert zwischen der Halblingsdame und dem Marschländer hin und her. Zwar wäre sie durchaus nicht abgeneigt die Nacht mit dem Marschländer zu verbringen, aber sie war bisher nicht wirklich der Überzeugung, dass Vulgad ebenfalls an ihr interessiert ist. Nun möchte sie dem Mann die Wahl lassen, ob er mit diesem Arangement einverstanden ist. Daher wendet sich die Ritterin einem anderen Problem zu. "Verzeiht, ist Herr Londurak im Hause?"
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

geraldim

  • Moderator
  • Beiträge: 492
    • Profil anzeigen
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #208 am: 10.11.2008, 13:04:12 »
Nachdem die Empfangsdame kassiert und reserviert hat, geht sie auf Sarelos Anliegen ihr Notizbuch durch und schüttelt schließlich den Kopf.
"Tut mir Leid Herr Sarelo Darlan. Wenn ihre Schwester noch eintrifft, soll ich ihr etwas ausrichten?"
Die scheinbar etwas naive Halblingsdame hat offenbar die Intimität der Frage nicht erkannt und entsprechend gut gelaunt und laut fällt auch ihre Antwort aus.

Auf Camilles Anliegen schüttelt sie abermals den Kopf.
"Herr Talkin Londurak ist, nachdem er sich einquartiert hatte, zum Markt aufgebrochen. Wann er wieder kommt, weiß ich leider nicht. Soll ich ihm etwas ausrichten?

Talen

  • Beiträge: 192
    • Profil anzeigen
    • http://luther-engelsnot.deviantart.com/
(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #209 am: 10.11.2008, 14:00:06 »
Immer wieder interessierte Blick werfend schlendert Talen mit Joanne an seiner Seite durch die Straßen der Stadt auf dem Weg zu der Unterkunft. Das Treiben sorgt dafür, dass ihm garantiert nicht langweilig wird und der aufklärende Himmel erfreut ihn trotz der Kälte umso mehr. Immer wieder verliert er seinem Blick in dem bunten Treiben und seine Lust in der Stadt noch einige Tage zu bleiben steigt. Dabei flüstert er auch noch einmal leise zu Joanne.
„Wir sollten unbedingt noch etwas im Zuge dieses Festes unternehmen. Allein.“
Er lächelt kurz lüstern und zwinkert dann, um weiter zu laufen.
“Echt eine gute Einstellung solch einen Anlass mit einem Fest entgegen zu wirken. Oder vielleicht verstehe ich es auch nur falsch? Na Hauptsache es macht Spaß. Könnten also noch ein paar schöne Tage werden. Aber erst einmal müssen wir Chain zeigen wie man ermittelt, aber welcher Ort zu erst?“
Fragt er sich kurz innerlich, aber dann sind sie auch schon da.
Er betreibt das Ghallanda-Haus und nickt nur kurz freundlich, als Joanne ihn vorstellt. Bei der Auswahl noch dem Zimmer zieht er kurz überlegend die Stirn kraus.
“Etwas Luxus? Na nicht das ich es nötig hätte, aber es wird mir auch nicht schaden. Außerdem ist der Anblick sicher zauberhaft, romantisch und mit Joanne an meiner Seite...ja ich würde sagen dafür nehme ich doch etwas in Kauf.“
Talen lächelt freundlich und legt sechs Galifar auf den Tisch.
„Ich hätte gerne das noblere Doppelzimmer mit dem Ausblick, den ich hoffentlich nicht bereuen werde.“
Kurz dreht er den Kopf und lächelt zu seiner Liebste, um dann erst die Frage vom Professor zu bemerken.
„Gute Frage. Aber da ich vermute, dass beide auf demselben Friedhof liegen suchen wir doch diesen auf oder? Ansonsten sollten wir morgen die Idee von Joanne aufgreifen oder?“
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

  • Drucken