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Autor Thema: Kapitel 1: Die Ergebenen  (Gelesen 90438 mal)

Beschreibung: Der In-Game-Thread

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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1395 am: 19.11.2009, 16:53:59 »
"Mika, nicht!" flüsterte Leonas ihr zu, als Mika an der Tür lauschen wollte. Nervös blickte er sich um, doch im Moment war keine Wache in Sicht. "Lass das, sonst werden wir noch erwischt und kriegen richtig Ärger!"

Die Bardin ließ sich aber nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Die Tür war sehr dick, und so bekam sie trotz ihrer guten Ohren nicht alles mit. Was sie jedoch hörte, versetzte sie in Erstaunen.

Offenbar hatte der Paladin gegen eine Kreatur gekämpft, die er als untot bezeichnete. Mika hatte Schauergeschichten über solche Wesen gehört, jedoch niemals für mich gehalten, dass so etwas wirklich existieren könnte.
Irgendetwas hatte der Paladin von der Kreatur erbeutet, und nun vermuteten sie den Meister dieses Wesens im Norden, während die Kreatur selbst offenbar in den Süden geflüchtet war. Und schließlich bat der Paladin die Gruppe feierlich, das Wesen, an dessen Existenz Mika kaum glauben konnte, zur Strecke zu bringen.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1396 am: 19.11.2009, 17:02:40 »
Milan nickte auf Tryanns Worte hin. Hatte er doch wieder zuviel gesagt. Er versuchte aber diese Peinlichkeit einfach runter zu schlucken und hörte geduldig mit an, was Ritter von Tragesthar vorbrachte. Noch immer ruhte seine Hand auf Eretrias Schulter. Er hatte gehofft, dass er sie nicht so schnell wieder verlassen würde und der Wunsch von Tragesthars kam Milan deshalb genau Recht. Ohne zu zögern, antwortete er: "Natürlich. Wir sind soweit gekommen. Die ganze Angelegenheit ist ja doch schon auch persönlich, nachdem was Eretria in ihren Visionen gesehen hat. Wir werden jetzt nicht einfach hier bleiben und dabei zu sehen, wie die Kreatur eine andere Stadt unsicher macht." Kurz blickte er auf und hoffte, seine Gefährten würden das ähnlich sehen. Eigentlich hatte Milan ja auch gar nicht wirklich richtig verstanden, was Tragesthar da gesagt hatte über den Schild, davon verstanden Beldin und Eretria sicher mehr. Er selbst wusste nur, sie würden nach Handelsfest aufbrechen und die Reise würde sicher etwas länger dauern. Zeit genug, wie Milan befand, während er verstohlen zu Eretria sah. Außerdem konnte er dann den ersten ernsthaften Versuch starten, sich zu ändern. Obwohl, dazu passte nicht, dass er Tragesthar nun schon wieder nicht wirklich verstanden hatte. Ich werde Beldin nachher danach fragen, der kennt sich doch bestimmt mit sowas aus. Eretria frage ich lieber nicht, das kommt nur wieder so rüber, als müsste sie mir alles erklären. Obwohl es ja so schwer nicht ist: Ein Schild mit einem Geist in sich...aber wie soll ein Schild einen Geist in sich tragen? Dieses ganze magische Zeugs ist mir zu hoch. Das ist wie mit dem unsichtbaren Träumer, der andere Menschen kontrollieren kann. Wie? Wie schafft jemand so etwas? Vielleicht hätte ich mich doch ein wenig mehr mit Kay unterhalten sollen, anstatt die Alte von vornherein abzulehnen. Milan schüttelte leicht den Kopf. Genug jetzt. Konzentrier dich, sonst entgeht dir wieder alles aus lauter Aufregung. Starr blickte er nun Tryann und Ritter von Tragesthar an, bemüht, jedes ihrer Worte aufzunehmen und zu verstehen, um die ganzen Zusammenhänge besser zu begreifen.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1397 am: 19.11.2009, 17:10:22 »
Als Mika gehört hatte, was sie hören wollte, löst sie sich von der Wand neben der Tür und folgte damit dem Wunsch ihres Bruders. Sie gab auf die Leute im Inneren des Raumes zu belauschen und entfernte sich demonstrativ von der Tür, so dass niemand verdacht schöpfen konnte, dass sie etwas Unrechtes getan hat.
Als sie etwas entfernt bei ihren Brüder stand, sagte sie leise zu diesen: "Das wilde Tier vor der Stadt ist weg. Es ist nach Süden geflohen. Offenbar ist der Mörder weg und auch sein Helfer. Oder umgekehrt. Papa hatte recht, es war kein Zufall, dass wir in der Stadt eingesperrt wurden, während ein Mörder sein Unwesen treibt. Zum Glück ist das nun vorbei. Und ich werde dann Morgen abreisen.
Danke euch Beiden. Ich vermisse euch jetzt schon, aber es wird besser sein, wenn ich hier vielleicht etwas in Vergessenheit gerate."
Mika wirkte traurig, wie schon Tage vor der geplanten Abreise, aber von ihrer Absicht rückte sie nicht ab, auch nicht von der Absicht ihren Brüdern nicht alles zu erzählen, was sie gehört hat, denn später würde es wohl darin enden, dass sie gar nicht die Stadt verlassen könnte.
Eine Frage welche sie sich dann stellte war: Wohin gehe ich? Nach Norden? Oder nach Süden? Oder doch besser irgendwohin, wo diese Wesen und sein Meister nicht sind.
Auf jeden Fall war es reizvoll für sie mal solch ein untotes Wesen zu sehen. Nur aus der Ferne. Damit anlegen wollte sich die Bardin auf keinen Fall. Problem war nur, dass sie diesen Aushilfswächtern folgen müsste, worauf sie wenig Lust hat. Selbst wenn sie selbst sich nicht gerade gut benommen hat, sie war harmlos im Vergleich zuMilan, Beldin und vor allem Eretria, die erst so nett wirkte und dann ihr wahres, böses Gesicht zeigte - mit der Furie würde sie nicht zusammen sein wollen, aber Milan hat sich das sicherlich verdient.
« Letzte Änderung: 19.11.2009, 17:15:46 von Mika »
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Eretria

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1398 am: 19.11.2009, 19:18:20 »
Die Priesterin der Mutter Sonne und der zwei Monde lauschte aufmerksam dem Bericht des Paladin. Die Gefahr war bei weitem noch nicht vorbei wie sie es schon erwartet hatte, als sie die Vision ereilte. Sie brauchte Zeit, um darüber nachzudenken. Zuviele Dinge waren heute geschehen und sie war sich bei weitem nicht sicher, was ihr Weg werden würde. Doch sie wurde aus ihren Überlegungen gerissen, als Milan den Auftrag annahm. Eretria schaute einen kurzen Augenblick zu Milan und musste lächeln. Dann wandte sie sich an die drei wichtigen Männer dieser Stadt:
"Ich stimme Milan zu. Wir werden das Wesen verfolgen. Wenn Mutter Sonne uns lacht und die zwei Monde uns beschützen werden wir diese Aufgabe lösen können. Ich denke wir alle wissen, dass derartige Wesen nicht hierher gehören. Ich nehme euren Auftrag gerne an."
Eretria verneigte sich leicht vor den drei Männern. Die Priesterin tippte sich mit dem Zeigefinger leicht an ihre Unterlippe und überlegte laut weiter:
"Dann wäre da noch etwas, was ich noch erwähnen möchte. Die Eigentümerin des Ladens, in dem wir zuletzt waren, ist eine alte weise Frau mit Namen Kay. Ich weiß nicht genau, was ihre Fähigkeiten sind, aber sie hat uns mit Rat und Tat eholfen am heutigen Tage. Sie scheint vertrauenswürdig und ihre Worte haben uns heute den Weg gewiesen." Die blonde Frau strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Es war eine eher nervöse Geste. Offensichtlich war sich Eretria nicht ganz sicher. Dann rang sie sich zu einem Entschluß durch. "Kay scheint in der Frau vor der Tür, dieser Mika irgendetwas zu sehen, was uns helfen könnte. Sie empfahl uns, sie mitzunehmen. Da ich den Worten von Kay vertraue und ihr Urteil sich bisher als weise und zutreffend erwiesen hat, sollten wir die Frau vielleicht mitnehmen." Sie blickte fest zu den drei Männern. "Außerdem hat sie derartig viel mitbekommen, dass sie sich vielleicht einiges zusammen reimen kann und wenn sie etwas rumerzählt, könnte dies sehr schlecht sein. Vielleicht sollten wir ihr ein wenig Honig um den Mund schmieren und sie als Helferin mitnehmen. Dann können wir beobachten, was sie wem erzählt."

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1399 am: 19.11.2009, 19:56:23 »
Traurig sah Leonas seine jüngere Schwester an, dann nahm er sie plötzlich in den Arm und drückte sie fest an sich. "Du wirst hier niemals in Vergessenheit geraten, kleine Schwester", meinte er leise.
Noch bevor sich Mika wieder lösen konnte, gesellte sich Angar zu den beiden und nahm sie mit in den Arm.
"Wenn du nicht wiederkommst, dann such ich dich und tret dir in den Hintern", versicherte er.
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Calfay Rin

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1400 am: 19.11.2009, 20:51:37 »
Endlich verstand Rin die Geschichte mit diesem Träumer, den sie erlegt hatten. Während der Paladin und der Magier neue interessante Geschichten erzählten, betrachtete sie die angeblich intelligente Silberplatte und die Karten, die auf dem Tisch lagen. Was hatten ein unsichtbares Geistwesen, ein Untoter und ein Skorpion gemeinsam? Den selben bösen Meister vielleicht? Was solche Gestalten in einer zivilisierten Stadt wie Himmelstor suchten konnte man nur raten. Weshalb sie gemordet hatten... die Morde und Entführungen...natürlich, was war eigentlich mit den Ergebenen passiert?
"Entschuldigt" wandte sie sich an den Hauptmann "könntet ihr uns kurz erzählen was die Durchsuchung des Lagerhauses und die Befragung der Ergebenen ergeben haben?"

Beldin Gilvaran

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1401 am: 19.11.2009, 21:27:50 »
"Dann schmiert mal schön." erwiderte Beldin trocken. "Ihr habt ihren letzten Satz gehört. Für jemanden, der schneller Fragen stellt, als man sie beantworten kann, war sie mir eine Spur zu desinteressiert. Jede Wette, dass der kleine Naseweis draußen gelauscht hat."

"Aber ich stimme zu. Wir sollten sie bitten, uns zu begleiten. Sie mag uns zwar nicht besonders, wie es scheint, aber vielleicht ist sie ja wenigstens bereit, sich die ganze Geschichte anzuhören. Wenn sie nur ein bisschen Verstand hat, wird sie erkennen, dass das, was wir tun, wichtiger ist als irgendwelche Gefühlsduseleien."

Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1402 am: 20.11.2009, 00:30:12 »
Mika grinste, als ihr großer Bruder sie umarmte und ihr kleiner Bruder ihr versprach, in den Arsch zu treten, wenn sie nicht wiederkommt. Was kann eine Schwester glücklicher machen. Dementsprechend machte die Laune der Laune der Bardin eine Drehung um einhundertachtig Grad. Mit strahlendem Gesicht schaut sie ihre Brüder an und verpasste dann beiden jeweils einen dicken Knutscher auf die Wange.
"Ihr seid toll." Sagte sie und wollte nicht aufhören zu strahlen. Jetzt wollte Mika umsomehr nach Hause zurück zu ihrer Familie, mit einem guten Gefühl und grandioser Laune würde es noch einen schönen zweiten letzten Abend geben.
Dann aber war Mika ernst und fragte Leonas leise: "Woher wusstest du eigentlich, dass ich lauschen wollte? Ich meine, ich hätte mich einfach auch so neben der Tür niederlassen können. Damit gab sie indirekt ein zweites Mal zu, dass ihr Bruder richtig gelegen hatte, bei seiner Vermutung, was sie neben der Tür wollte und auch getan hatte.
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1403 am: 20.11.2009, 07:56:34 »
Nun grinste auch Leonas. "Einfach neben der Tür niederlassen. Mein kleines Schwesterchen. Aber sicher doch."
Dann wurde er wieder ernst. "Versprich mir, dass du dich ein wenig zurückhältst. Ich will nicht, dass du in der nächsten Stadt gleich wieder im Knast landest, nur weil du meintest, irgendwo lauschen oder irgendwen beleidigen zu müssen."

Angar nickte ihm bestätigend zu, und ergänzte: "Und komm bloß nicht auf den Gedanken, nach Nachtsang zu gehen. Selbst für dich ist es da viel zu gefährlich."
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Waldemar

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1404 am: 20.11.2009, 08:12:24 »
"Immerhin ist sie Mutig. Und sie scheint das Herz am rechten Fleck zu haben. Nicht viele hätten sich getraut zu versuchen ein unbekannte Gruppe in einem Keller festzusetzen. Auch wenn die erste Begegnung nicht glücklich gelaufen ist denke ich wir sollten sie in alles einweihen wenn wir sie mitnehmen wollen. Wenn wir ihr gegenüber offen sind haben wir eine Chance ihr Vertrauen zu gewinnen." Es war das erste mal dass sich Waldemar genauere Gadanken um die junge Frau Gedanken gemacht hat, doch dann kehrte er geistig wieder zurück zu Ronga. "Was Ronga betrifft, kommt er aus dem Großen Wald und wie ich das sehe werden wir es kaum schaffen dort Verwandte aufzuspüren. Ich denke es wäre angemessen ihm ein schönes Begräbnis zukommen zu lassen. Am besten etwas Naturnahes. Habt Ihr hier in Himmelstor die Möglichkeit jemandem in einem kleinen Wäldchen zu begraben? Ich denke das würde Ronga am besten gefallen. Ich würde an dem Begräbnis gerne Teilnehmen, können wir das organisieren, bevor wir nach Handelsfest aufbrechen?" Ohne es tatsächlich auszusprechen hatte Waldemar damit mitgeteilt dass er selbstverständlich mit nach Handelsfest kommt. Dies explizit auszusprechen war ihm jedoch entfallen. Zu sehr war er in Gadanken damit beschäftigt die verschiedenen Handlungsstränge zu orden, die Junge Frau - Mika hieß sie wenn er sich recht erinnerte - Die Ergebnenen, der Träumer, Quinta.

Quinta. An dieser Stelle erkante er, dass ihn das Abenteuer mitriss ohne ihn zu fragen. Er hatte sich damit angefreundet nach Handelsfest zu reisen und mit der Gruppe weiterzuarbeiten noch bevor er darüber überhaupt nachdachte. Naja, vielleicht konnte er unterwegs trotzdem das Eine oder Andere über das Bogenmachen lernen.
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1405 am: 20.11.2009, 08:19:25 »
Mit einem Blick zur Tür schüttelte Tryann den Kopf. "Nein, das mit dem Lauschen glaube ich nicht. Man hat bewusst eine sehr massive Tür in diesen Raum eingebaut, da kommt nicht viel auf der anderen Seite an. Sie müsste außergewöhnlich gute Ohren haben, um auch nur einzelne Worte mitzubekommen."

An Eretria gewandt, erklärte er: "Natürlich überlasse ich euch, wen ihr noch als Weggefährten mitnehmt. Wenn ihr dieser Seherin vertraut, dann solltet ihr auf sie hören. Ich hoffe nur, die junge Frau bringt euch nicht in Schwierigkeiten."

Schließlich beantwortete er auch Calfays Frage. Dabei stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. "Die Durchsuchungen waren ein voller Erfolg. Im Lagerhaus hatten sie wie erwartet das Öl gelagert, und versuchten hastig, es durch die Tunnel fortzubringen, als wir das Lager stürmten. Dafür war es aber zu spät. Auch hielt man dort zwei Geiseln gefangen. In dem Herrenhaus, das wir gestürmt haben, waren noch einige weitere Geiseln. Den Leuten geht es gut, wir haben sie alle wieder nach Hause gebracht. Die Ergebenen werden die nächsten Jahre hinter Gittern verbringen."

Meister Chevalron mischte sich nun wieder in das Gespräch ein. "Ihr solltet noch ein wenig mehr wissen. Die Ergebenen waren der eigentliche Grund für meine Anwesenheit hier. Als ich von dem geplanten Anschlag erfuhr, wollte ich wissen, wer dahinter steckte, und ob es vielleicht noch weitere Hintermänner gibt. Dies entspricht nicht der normalen Vorgehensweise, aber ich war so frei, die Gedanken dieser Leute zu lesen."

Sein ohnehin ernstes Gesicht wurde nun noch ein wenig ernsthafter. "Zu meiner Überraschung fand ich heraus, dass die Ergebenen keine Menschen sind. Sie sind eine eigenständige Art, so wie Menschen, Elfen und Gnome. Und... während ich ihre Gedanken las, wurde mir klar, dass sie das gleiche taten. Sie können in die Gedanken jener blicken, die sie sehen, jederzeit, ohne Probleme. Und die Ergebenen untereinander können sich sogar über weite Entfernungen in Gedanken miteinander unterhalten. Als ich das begriff, habe ich mich schnell aus dem Raum begeben, denn in meinem Geist schlummern zu viele Geheimnisse, die sie niemals erfahren sollten."

Ihm war sichtlich unwohl bei diesem Gedanken, und zum ersten Mal schien der Magier ein wenig nervös. "Ich werde mich in den nächsten Tagen darum bemühen, die Ergebenen noch einmal unbemerkt zu beobachten, und ihre Gedanken dann genauer zu studieren. Aber wir müssen davon ausgehen, dass es noch weitere Ergebene irgendwo da draußen auf Thaikaris gibt. Vielleicht sind sie nur wenige, vielleicht haben sie irgendwo noch nicht entdeckte Städte. Das kann ich bisher noch nicht sagen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ergebenen, die dort draußen noch leben, ganz genau wissen, was hier vorgefallen ist. Und vermutlich kennen sie die Gesichter jeder einzelnen Person, die an ihrem Scheitern beteiligt war."

Tryann nickte ernst. "Ja, ihr solltet euch in Zukunft von seltsamen glatzköpfigen Leuten fernhalten. Es ist schwer einzuschätzen, wie die verbliebenen Ergebenen reagieren werden."

Schließlich wandte er sich an Waldemar. "Ich werde alles in die Wege leiten. Es gibt ein kleines Waldstück keine fünf Minuten von der Stadtmauer entfernt. Wir können die Zeremonie direkt morgen früh nach Sonnenaufgang abhalten."
« Letzte Änderung: 20.11.2009, 09:56:42 von Sternenblut »
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Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1406 am: 20.11.2009, 12:24:26 »
"Hey, ich habe fast was ordentliches gelernt. Ich mache keinen Blödsinn mehr. Zumindest keinen großen Blödsinn will ich mehr machen." Sagte Mika und wirkte für einen kurzen Moment muckiert. Kurz darauf lächelte sie wieder.
Wenige Moment später ist sie jedoch wieder ernst und schien ein wenig traurig, als sie meinte: "Manchmal, in den letzten Monaten, hatte ich gedacht, dass unsere Eltern nicht so eine Tochter und ihr nicht so eine Schwester verdient habt. Und ich bin jeden Tag dafür dankbar, dass ihr mich trotzdem noch nicht hochkant aus dem Haus geschmissen habt." Am Ende fand sich wieder ein Lächeln auf den Lippen von Mika wieder.
Dann nahm Mika Haltung an und hob zum Eid ihre rechte Hand: "Ich verspreche hiermit, dass ich mich mühen werde, nur noch als Zeuge in einem Wachhaus aufzukreuzen und einen großen Bogen um deren Zellen zu machen. Auch verspreche ich, dass ich nicht freiwillig nach Nachtsang gehen werde. Denn ich will noch weiterhin eure Schwester sein."
Dann drehte sie sich zur Tür um und sagte etwas, wofür sie sich fast schon wieder Schelte von Leonas einhandeln könnte, weil die Worte in den falschen Ohren unschöne Folgen haben könnten und Mika dazu neigte, solche Worte auch von diesen Ohren auszusprechen, wenn sie in der falschen Stimmung war: "Die könnten jetzt ruhig mal fertig werden da drin. Wir wissen unsere Zeit auch besser zu verschwenden."
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Waldemar

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1407 am: 21.11.2009, 07:45:38 »
"Das ist gut zu wissen. Es sollte aber ausreichen, wenn die Ergebenen nicht wissen das wir da sind richtig? Oder können sie uns durch die Gedankenleserei auch aufspüren?" Waldemar hatte zwar keine Ahnung wie das funktionieren sollte, aber in seiner Vorstellung kreisten Bilder von Raubtieren, denen man nachsagte, dass sie Angst riechen und die Verstecke ihrer Beute und Fressfeinde erschnüffeln können.
Bei diesen Gedanken kehrte er zu der Aufgabe zurück vor der sie jetzt standen. Er wandte sich an den Paladin, wenn einer den Jägern mehr über das Ziel der Jagt erzählen konnte, dann er: "Diese Kreatur die wir jagen, was könnt ihr uns über sie erzählen? Wie sieht sie aus? Worauf müssen wir achten, wenn wir sie bekämpfen? Sie dürfte gefährlich sein, wenn selbst Ihr Probleme hattet sie zu besiegen."
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1408 am: 22.11.2009, 00:20:29 »
Als Mika über ihre Eltern sprach, schüttelte Leonas den Kopf. "Ich schätze, du solltest eine Sache wissen, kleine Schwester."
Er blickte sie dabei ernst an, und sprach mit ihr auf eine Art und Weise, die ihr immer das Gefühl gab, ein kleines Mädchen zu sein.
"Natürlich haben sich Mama und Papa Sorgen gemacht. Sie haben viel über dich gesprochen. Aber wenn sie über dich gesprochen haben, dann war die Frage nie, ob du auf den richtigen Weg zurückfindest - nur wann."

Er lächelte wieder, als Mika dann ihren Eid ablegte, und nahm sie noch einmal in die Arme.
"Du solltest dich einfach nicht immer mit jedem anlegen. Es geht nicht nur darum, wer im Recht ist. Sondern auch darum, ob du mit deinem Verhalten das erreichst, was du erreichen willst. Und..." Er blickte zur Tür, und sein Blick zeigte echten Respekt. "Wenn ich alles richtig verstanden habe, haben diese Leute da die ganze Stadt gerettet. Es kann nicht von Vorteil sein, sich mit denen anzulegen. Oder mit einem Hauptmann, einem Paladin, oder dem Adepten des Hofmagiers."
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1409 am: 22.11.2009, 00:41:40 »
Zuerst antwortete der Magier auf Waldemars Fragen zu den Ergebenen.
"Ich weiß noch nicht genug, um es mit Sicherheit zu sagen", erklärte er. "Aber ich gehe davon aus, dass ihre Fähigkeit, Gedanken zu lesen, tatsächlich auf den Blickkontakt beschränkt ist. Solange kein Ergebener euch zu sehen bekommt, solltet ihr sicher vor denen sein."

Dann richtete der Paladin sein Wort an den Waldläufer. "Ich habe der Geweihten Eretria schon einige Dinge erzählt. Die Kreatur... nun, wäre kein unheiliges Leben in ihr, dann wäre es einfach nur der Körper eines Mädchens von vielleicht acht oder zehn Jahren. Ein Körper, der seit langem tot ist, und dessen Verwesungsprozess längst eingesetzt hat."

Der Ritter musste sich offenbar beherrschen, um bei der Erinnerung an ihren Anblick nicht übermannt zu werden. "Und ich habe ihr die rechte Hand abgeschlagen. Ansonsten... sie ist außerordentlich stark. Sie würde wahrscheinlich mit Leichtigkeit zwei normale Männer besiegen, wenn es um reine Kraft geht. Dazu ist sie noch skrupellos und brutal, und ernährt..."
Er schluckte kurz, bevor er weitersprach. "Ernährt sich offenbar vom Fleisch seiner menschlichen Opfer."

Mit einem Blick zu Eretria fügte er hinzu: "Außerdem ist der Kreatur alles Heilige zuwider. Sie kann nicht durch normale Waffen verletzt werden, aber heiliges Wasser, gesegnete Waffen und der starke Glaube eines Priesters oder einer Priesterin können das Monstrum zurücktreiben und verletzen."

Wieder an Waldemar gewandt, setzte er fort: "Schließlich scheint die Kreatur auf irgendeine Weise Kontrolle über Skorpione zu haben. Sie scheint sie rufen zu können, und die Tiere kommen dann aus der Erde. Als ich vor Himmelstor gegen sie gekämpft habe, gab es Dutzende Skorpione überall um mich herum. Zum Glück hatten sie keine Chance, meine Rüstung zu durchdringen."

Nun mischte sich Tryann wieder in das Gespräch ein. "Wenn ihr die Aufgabe immer noch annehmen wollt, dann werden wir zu morgen früh einen Sonnen-Kleriker organisieren, der eure Waffen segnen wird. Damit werdet ihr in der Lage sein, das Wesen zu bekämpfen. Außerdem erhaltet ihr geheiligtes Wasser und Gegengifte, solltet ihr an die Skorpione geraten."

Während er sprach, nahm der Adept des Hofmagiers noch einmal den silbernen Schild in die Hand. "Ihr solltet auch darüber nachdenken, ob ihr das Spiritum mitnehmen wollt. Ich würde verstehen, wenn ihr es ablehnt, denn der Schild beherbergt einen bösartigen Geist. Aber... wir haben herausgefunden, dass der Geist spüren kann, wo sich die untote Kreatur aufhält. Und da er offenbar eine gewisse... sagen wir mal, Loyalität mit sich bringt, ist es in seinem Interesse, zu der Kreatur zurückzukehren. Ihr hättet einen Führer, selbst wenn das Wesen sich entscheidet, eine andere Richtung einzuschlagen."
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