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Autor Thema: Auf der Suche  (Gelesen 51036 mal)

Beschreibung: Ingame thread für Raignsgur und Lei Lei

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Curt

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« Antwort #45 am: 12.02.2009, 22:51:48 »
"Es sind Mara und vermutlich Olgerkhan. Diese Schufte!" flüsterte der Barde Lei Lei leise zu, während er sich selbst weiter auf die Falltüre zu bewegte.
Er konnte es nicht wirklich fassen, dass die beiden freundlichen Angehörigen seines eigenen Volkes ohne Bescheid zu sagen los gegangen waren. Sie mussten in seinen Augen zwar auch dreist und verräterisch, aber vor allem dumm sein. Wenn man die Wahl hatte, zu viert oder zu zweit in ein unbekanntes Gewölbe zu steigen, ging man zu viert. Selbst wenn man etwas verheimlichen wollte oder im Schilde führte. "Vielleicht kannten sie das Gemäuer ja doch schon" sprach er seinen Gedanken halblaut aus.

Lei Lei Wong

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« Antwort #46 am: 20.02.2009, 22:53:13 »
"Das glaube ich nicht.", antwortete Lei Lei. Ihrer Meinung nach mussten die beiden schon einige Tage hier gewesen sein und in dem Fall hätten sie bestimmt nicht noch nach dem Eingang suchen müssen.

"Nein, sie verbergen irgend etwas anderes. Aber was?", fragte sich die Asketin während sie Curt weiter zu der Falltür folgte. Dort angekommen spähte sie vorsichtig über den Rand nach unten.

Curt

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« Antwort #47 am: 21.02.2009, 10:26:42 »
"Wie auch immer" grinst der Barde, "Hinterher".
Mit vorsichtigen Bewegungen steigt Curt hinunter in das Gemäuer und hält immer wieder inne, um zu Lauschen, ob er die beiden Heimlichtuer hören kann, denen sie nachschleichen.

Dan Che Zia

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« Antwort #48 am: 22.02.2009, 20:41:06 »
Weder Lei Lei noch Curt konnten in der Dunkelheit des Schachtes etwas erkennen. Offenbar hatten sich Mara und ihr Begleiter schon unter dem Eingang wegbewegt um tiefer in die Katakomben vorzustoßen. Die einzigen Hinweise, dass sich tatsächlich jemand dort unten befand, waren die Strickleiter, die Curt nun hinabstieg und ein kaum wahrnehmbarer, wie von einer weit entfernten Laterne stammender Lichtschimmer.
Der Schacht führte etwa viereinhalb Meter senkrecht nach unten, um dann in einer niedrigen quadratischen Kammer zu enden, von der Gänge in alle vier Himmelsrichtungen abzweigten. Das Gemäuer war zwar feucht und kalt, aber ansonsten sehr gut erhalten. Die Zeichen der Zeit waren kaum zu erkennen. Im nördlichen Gang war Licht zu sehen, jedoch war die Lichtquelle selbst nicht zu erkennen.
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Curt

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« Antwort #49 am: 25.02.2009, 23:42:43 »
"Wir folgen ihnen in etwas Abstand" schlug Curt seiner Begleiterin leise vor, seine Augen leuchteten vor Neugier und Abenteuerlust. Das Gemäuer des Klosters, das sie so lange gesucht hatten, zwei verräterische Volksgenossen, uralte Mysterien. In seinen Gedanken bildeten sich die ersten Verse eines Liedes über ihre Entdeckung. Und wer konnte wissen, was sie noch alles erwartete.  

Leise, fast unhörbar folgte er dem Lichtschein, nach einigen Metern drehte er sich um, um zu sehen, ob Lei Lei ihm folgte und lauschte erneut in den dunklen Gang.

Lei Lei Wong

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« Antwort #50 am: 26.02.2009, 20:21:33 »
Lei Lei verdrehte die Augen. "Seine Neugier wird eines Tages noch sein Tod sein.", befürchtete sie. Immer wenn der Barde Geheimnisse witterte, war er kaum zu bremsen und begab sich in unnötige Gefahr.
"Lass mich vorgehen.", wisperte sie ihm ins Ohr und übernahm dann die Führung, ohne auf seine Antwort zu warten. Auf diese Weise würde bei einem Einsturz oder schlimmer noch bei einem Kampf sie zuerst die Betroffene sein und Curt noch die Gelegenheit zur Flucht haben.

Dan Che Zia

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« Antwort #51 am: 03.03.2009, 04:22:29 »
Wie zwei Schatten bewegten sich die beiden Halblinge durch den schmalen Gang. Von nichts als Dunkelheit umgeben fiel es ihnen nicht schwer sich vor Mara und ihrem Begleiter zu verbergen, deren Lampe zur Zeit die einzige Lichtquelle in diesem Gewölbe war. Lei Lei, die freiwillig die vorderste Position übernommen hatte, blieb mit einem mal bewegungslos stehen, als sie erkannte, dass auch das Licht der Lampe sich nicht weiter bewegte.
Eine endlos lange Minute verharrten die beiden und trauten sich kaum zu atmen, als plötzlich das Licht vor ihnen verlosch, gerade so als würde es in den Boden versinken. Nun sind Lei und Curt in völliger Dunkelheit gefangen...
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Lei Lei Wong

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« Antwort #52 am: 18.03.2009, 15:50:38 »
Obwohl sie ihre Augen weit offen hatte, konnte Lei Lei im wahrsten Sinne des Wortes nicht ihre Hand vor den Augen erkennen. Vorsichtig streckte sie ihren Arm von sich und näherte sich langsam der Tunnelwand, bis sie diese berührte.

Doch noch war sie nicht bereit, aufzugeben. Einen kurzen Moment konzentrierte sich die Asketin bevor ihr Körper von einem schwachen Leuchten umgeben war, gerade so als würde eine Wolke aus Licht sie einhüllen. Sie hatte diese Fähigkeit einst während ihrer Ausbildung im Kloster entdeckt, ihr aber bis jetzt keinen praktischen Nutzen abgewinnen können. Auch jetzt war das Leuchten nicht besonders hell, doch reichte es immerhin, um ein paar Meter weit sehen zu können.

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Curt

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« Antwort #53 am: 21.03.2009, 14:01:48 »
Der Barde warf Lei Lei einen dankbaren und anerkennenden Blick zu, nachdem diese auf unerklärliche Weise für Licht sorgte. Immer wieder für eine Überraschung gut, die Mutter der Ernsthaftigkeit. Oder sollte ich besser das Licht der Tugend sagen. Curt grinste in sich hinein und folgte der Mönchin - aufmerksam und ungeduldig.

Dan Che Zia

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« Antwort #54 am: 21.03.2009, 15:45:17 »
Unbeirrt folgten die beiden dem Gang einige Meter weiter bis er seltsamerweise vor einer glatten Felswand endete. Verwundert blickten sie sich an. Wohin konnten Mara und ihr Begleiter nur verschwunden sein?
Bald jedoch bemerkten sie die schmale Lücke direkt vor der Wand im Boden. Tatsächlich endete der Gang also nicht, sondern fiel nur ein Stück weit ab und wurde gleichzeitig aber so niedrig, dass es nur für einen Halbling möglich sein dürfte, hindurchzukriechen. Augenblicklich kam Curt in den Sinn, dass dies eine genial einfache aber nichtsdestotrotz extrem effektive Sicherheitsvorkehrung darstellte, wenn man bedachte, dass dies ein von Halblingen entworfenes und geführtes Kloster war.
Die leuchtende Lei hatte derweil auch schon festgestellt, dass dieser 'Kriechtunnel' nur ein paar Meter lang sein konnte, denn wenn sie in die Knie ging, um hineinzuschauen, konnte sie wieder einen schwachen Lichtschein erkennen, der darauf hindeutete, dass Mara und ihr Begleiter auf der anderen Seite angekommen sein mussten.
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Lei Lei Wong

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« Antwort #55 am: 23.03.2009, 20:53:36 »
Nach kurzem Zögern ließ sich Lei Lei auf alle Viere und kroch in den engen Tunnel hinein. Einen Moment lang musste sie ein Gefühl von Klaustrophobie bekämpfen, dann schob sie sich stückchenweise weiter vor, dem Ende des Tunnels entgegen.

Dan Che Zia

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« Antwort #56 am: 26.03.2009, 01:15:37 »
Die Enge in dem Tunnel nach Möglichkeit ignorierend krabbelte Lei Lei langsam vorwärts. Immer unangenehmer und beängstigender wurde das Gefühl der Wände, die sich von allen Seiten an ihren Körper zu pressen schienen und sie glaubte das Gewicht der Erdmassen über ihr förmlich spüren zu können.

Als sie endlich etwa die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hatte, meinte sie eine leichte Erschütterung zu spüren. Bevor sie sich jedoch fragen konnte, wodurch diese verursacht wurde bemerkte sie ein leises, aber immer lauter werdendes Rasseln. Panik stieg in ihr auf, als sie erkannte, dass dieses Geräusch von hunderten kleiner, schwarzer Insekten stammte, mit denen sich der Raum zu füllen begann.

"Verdammt" zischte der Barde als er die Insekten und die nicht unerhebliche Gefahr für Lei Lei und sich erkannte. Rasch und beherzt nahm er eine Fackel und entzündete diese, denn außer Feuer fiel ihm keine sinnvolle Möglichkeit ein, den Plagegeistern auf den pelz zu rücken. "Komm da raus und versuche Tymora nicht!" flüsterte er sehr eindringlich

In dem verzweifelten Versuch die Insekten daran zu hindern, ihr in den Mund oder andere Körperöffnungen einzudringen schlug Lei Lei wie wild um sich. Gleichzeitig versuchte sie aus dem engen Tunnel zu entkommen, in dem sie in der Schar der umherwimmelnden Kreaturen geradezu zu ertrinken drohte.

Lei schlug immer wieder nach den Insekten, doch wenn ihre Schläge überhaupt etwas bewirkten, war dies nicht zu erkennen. Hier und da wurde vielleicht eines der kleinen Biester erdrückt, doch sofort waren wieder mehrere andere zur Stelle, um die junge Frau zu bedrängen. Überall an ihrem Körper spürte sie die schmerzhaften Bisse der wütenden Tiere und der bestialische Gestank, der von der wimmelnden Masse ausging drehte ihr den Magen um. Das Vorwärtskommen in dem Tunnel war so um ein vielfaches schwieriger als zuvor schon.

Curt hingegen hatte seine Idee, den Schwarm mit Feuer bekämpfen zu wollen bereits in die Tat umgesetzt. Die brennende Fackel in seiner Hand würde bestimmt Wirkung zeigen. Und es sah auch so aus als würde der Barde bald dazu genötigt, seine Theorie auszuprobieren, denn schon verließen einige der Schaben den Tunnel und begannen an seinen Beinen hochzukrabbeln. Schon spürte auch Curt die schmerzhaften Bisse.

Leichte Panik überfiel den Barden als Lei Lei sich krümmte und die Biester anfingen, auch ihn zu beißen. Wild entschlossen schlug er mit der Fackel nach den Insekten, um sie vertreiben.

Es kostete Lei Lei alle Kraft, sich nicht zu übergeben und sie schaffte es gerade noch, sich ein kleines Stück vorwärts zu schleppen, war jedoch in diesem Augenblick zu nichts anderem fähig.

Curt bemühte sich, die Schaben mit seiner Fackel zu versengen, doch waren die Tiere einfach zu flink. Hier und da blieb einmal der verkohlte Panzer eines der Insekten liegen, doch schien das alles keine merklichen Auswirkungen zu haben. Der Kampf gegen diese Masse an Gegnern schien beinahe aussichtslos. Immerhin hatte Lei Lei es mittlerweile geschafft aus dem engen Tunnel zu entkommen und fühlte sich auch nicht mehr so schrecklich benommen. Doch sowohl sie als auch Curt mussten sich weiterhin den schmerzenden Bissen ausgesetzt sehen.

"Au!" entfuhr es dem Barden und Schweißperlen zeichneten sich auf seiner Stirn ab, während er wacker weiter die Fackel gegen den Schwarm schwang und versuchte, die Biester zumindest zu vertreiben. Alleine lassen konnte und wollte er die tapfere Mönchin nicht.  "Komm schon, Lei Lei!"

So schnell sie konnte stand Lei Lei auf und machte ein paar schnelle Schritte in Curts Richtung. Für einen Moment fanden ihre Augen die des Barden.
"Flieht!", wies sie ihn an, "Lauft um euer Leben. Ich versuche sie aufzuhalten."

Curt konnte in Lei Leis Gesicht lesen, dass sie es sehr ernst meinte. Der entschlossene Ausdruck sagte ihm deutlich, dass die Asketin bereit war nötigenfalls zu sterben um ihm damit das Leben zu retten.

Schon hatte sie sich wieder abgewendet und attackierte mit ihren bloßen Händen und Füßen die auf sie eindringenden Insekten. "Wenn ich sie nur wild genug angreife werden sie vielleicht mich als ihr Hauptziel wählen und nicht Curt."

Verzweifelt wehrten sich die beiden Halblinge gegen die weiterhin auf sie eindringenden Insekten, doch schien der Kampf hoffnungslos. Die Kreaturen wollten sich weder durch Curts Fackel, noch durch Leis wilde Schläge beeindrucken lassen und obwohl die junge Frau versuchte mit einem geschickten Seitenschritt versuchte ihnen für eine Weile zu entgehen, folgten sie ihr doch mit ausgesprochener Angriffslust.

Curt spürte seine Aufmerksamkeit und seine Fähigkeit sich zu konzentrieren schwinden und von dem Gewimmel um ihn herum wurde ihm unbeschreiblich übel.

Der Barde nimmt  Lei leis Anweisung nur durch einen Schleier von Übelkeit wahr, die ihn plötzlich überkommt und trocken würgen lässt. Curts Gesicht wird bleich, fast weiß und obwohl er die tapfere Genossin nicht alleine lassen will, schleppt er sich mühsam weg von den krabbelnden Tieren, deren Bisse ihm sichtlich zusetzen. "Komm mit!" bringt er noch schwach zwischen zwei Würgereizen hervor, seine sonst so melodiöse Stimme klingt hohl.

Als Lei Lei Curts aschfahles Gesicht sah und seine hohle Stimme hörte, wusste sie dass ihre Entscheidung richtig gewesen war. Seinen Ratschlag hingegen befolgte sie nur zögerlich und zog sich stattdessen kämpfend zurück. In schneller Folge schlugen ihre Hände und Füße nach der wogenden Masse von Insekten, während sie nur langsam rückwärts ging. Ein sofortiger Rückzug würde Curts Vorsprung direkt wieder zunichte machen.

Der Plan der Mönchin schien aufzugehen. Zwar trieben die ständigen Bisse und das unangenehme Gekrabbel auf der Haut ihr die Tränen in die Augen, aber sie konnte doch hören und spüren, wie mehrere der Chitinpanzer unter ihren blitzschnellen Schlägen und Tritten zerplatzten. Die Insekten hingegen schienen sich nicht allzuweit voneinander trennen zu wollen und obwohl einige von ihnen hinter Curt her liefen, schien die Gemeinschaft doch Lei als das gefährlichere der Ziele anzusehen und sich auf sie zu konzentrieren.

Curt hingegen hatte das Gefühl eines Ertrinkenden, der endlich wieder Luft holen kann, so erleichternd war es, nicht mehr in dem Schwarm zu stehen. Endlich konnte er wieder normal atmen und es fiel ihm auch wieder leichter, klare Gedanken zu fassen. In dem Moment, als er sich erlaubte, einen Blick zurückzuwerfen, erhellte plötzlich eine von einem Klirren begleitete Stichflamme, die direkt vor Lei aus dem Boden zu schlagen schien, den Gang.

Schnell erkannten die beiden Halblinge jedoch die Ursache für diese Erscheinung: Am Ausgang des Tunnels, aus dem Lei noch vor kurzem gekrochen war, stand nun Mara, die sich gerade aufgerichtet und ihre Lampe nach dem Ungeziefer geworfen hatte. Nun nahm sie eine Kampfhaltung an, die Lei nur allzu vertraut war: Es handelte sich um den Hand und Fuß basierten Kampfstil, der von ihrem Orden der Hin Faust gelehrt wurde.

Hinter Mara konnte man noch gerade so Olgerkhan erkennen, der sichtlich Mühe hatte, durch den engen Tunnel zu kriechen.

Der Halbling dachte gar nicht daran, seine Gefährtin alleine zu lassen, die ihm offensichtlich nicht folgte.
Und als die beiden Heimlichtuer in dem Kriechgang auftauchten, wurde die Entschlossenheit Curts noch gestärkt, jetzt nicht das Hasenpanier zu ergreifen.
 Flugs zog er eingedenk der Erfolglosigkeit seiner Angriffe, sein Lieblingsinstrument hervor und setzte die silberne Flöte an die Lippen. Sofort erschallten glockenklare Klänge in dem dunklen Tunnel, deren Kraft und Lautstärke die Gefährten mit Mut und Kraft erfüllte. Selbst Lei Lei hatte Curt noch niemals solch Kraftvolle Töne aus diesem winzigen Instrument entlocken hören.

Lei Lei glaubte ihren Augen nicht trauen zu können als sie sah wie die freundliche alte Frau die ihr so gut bekannte Kampfhaltung einnahm. "Sie gehört zum Orden der Hin Faust.", wurde ihr klar, "Das könnte erklären, warum sie hier sind." Die Asketin nahm sich vor wenn möglich noch einige ernste Worte mit ihrer Ordensschwester zu reden, sollten sie diesen Kampf heil überstehen.

Plötzlich jagte ihr etwas einen sehr vertrauten Schauer durch den Körper der wie sie wusste durch Curts Musik hervorgerufen wurde. Ob es nun Curts Flötenspiel war oder die Tatsache dass Lei Lei wusste dass Mara in der Lage war, ihre Kampfkunst zu beurteilen konnte sie selbst nicht genau sagen. Jedenfalls war sie angespornt noch wilder gegen den Schwarm aus Insekten zu kämpfen.

Unter Leis Schlaghagel zerplatzten Unmengen der Insekten wie Seifenblasen und schon bald bedeckte eine schleimige Schicht aus Ungezieferinnereien Leis Arme und Beine. Die Tiere erkannten nun eindeutig, woher die größte Gefahr stammte und drangen weiter auf die Mönchin ein.

Mit einer Gewandheit, die man der alten Frau niemals zugetraut hätte, ging Mara nun auch zum direkten Angriff gegen die Kreaturen über, konnte aber mit ihrer Attacke keinen sichtbaren Schaden anrichten. Olgerkhan hingegen hatte noch damit zu tun, aus dem Loch am Boden zu kriechen und sich aufzurichten.

Von seiner eigenen Melodie und deren Wirkung auf Lei Lei  ergriffen, schwang der Barde seine Fackel erneut  gegen das Ungeziefer. Ich werde sie doch hier nicht zurück lassen! Alleine mit den Biestern und den treulosen Volksgenossen

Derlei Gedanken kamen Lei Lei überhaupt nicht in den Sinn. Sie konzentrierte sich zu sehr auf den Kampf und die Hoffnung, vielleicht doch noch endlich einen entscheidenden Treffer zu landen. Enttäuscht nahm sie zur Kenntnis, dass Curt sein Flötenspiel beendet hatte und ließ weiterhin ihre Hände und Füße durch die Insekten fliegen.

Zwar gelang es den Tieren, Curts Fackel auszuweichen, doch wurden einige von ihnen dadurch direkt auf Lei zugetrieben, die sie mit einem flinken Tritt einfach zerquetschte. Endlich schienen sich die verbleibenden Insekten einzugestehen, dass es keine gute Idee war, diese Halblinge weiter zu bedrängen und in Windeseile zerstreuten sie sich in alle Richtungen und waren nicht mehr zu sehen. Selbst das verräterische Rasseln verstummte.
« Letzte Änderung: 27.05.2009, 21:15:09 von Dan Che Zia »
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Lei Lei Wong

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« Antwort #57 am: 14.06.2009, 05:29:49 »
"Ihr wart wohl nicht ganz ehrlich zu uns.", stellte Lei Lei mit tadelnder Stimme fest, während sie sich die Hände an ihrer Kutte abwischte, "Doch ich denke, es hat sich gezeigt, dass es für jeden von uns besser ist, wenn wir zusammen arbeiten. Deshalb möchte ich euch zunächst für eure Hilfe danken.", sie verbeugte sich tief, "Aber ich habe auch einige Fragen an euch: Warum habt ihr nicht auf uns gewartet, bevor ihr die Katakomben erkundet? Ihr musstet doch wissen, dass es gefährlich werden konnte. Und warum habt ihr mir nicht verraten, dass ihr auch vom Orden der Hin Faust stammt?"

Der Tadel war bei den letzten Worten wieder völlig aus Lei Leis Stimme verschwunden und nun wartete sie geduldig auf die Antworten auf ihre Fragen.

Curt

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« Antwort #58 am: 28.06.2009, 21:52:52 »
Der Bade ist angesichts der Freundlichkeit Leis Leis gegenüber diesen Schuften gelinde gesagt überrascht, so dass er sich in der ebenso seltenen wie ungewohnten  Situation wieder findet, dass er sprachlos ist. Der Blick des Halblings wandert von Lei Lei zu Olgerkhan, dann zu Mara und wieder zurück. Gespannt wartet er auf die Antwort und fragt sich, was die Mönchin wohl vor hat.

Dan Che Zia

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« Antwort #59 am: 06.07.2009, 16:26:41 »
Gerade holte der massige Olgerkhan Luft, und seinem Gesichtsausdruck sah man an, dass Leis Worte ihm allzu respektlos erschienen waren. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, wurde er aber auch schon von einer leichten Handbewegung Maras davon abgehalten und stattdessen blickte er Lei Lei mit einer Miene an, die sagte: "Sei froh, dass sie hier ist..."

"Du hast natürlich recht." gab sie zu, "Wir waren wirklich nicht ehrlich zu Euch und wir haben Euch zu Unrecht misstraut. Dafür und für die Art, wie wir Euch behandelt haben, möchte ich mich ehrlich entschuldigen. Es ist nur so, dass man in dieser Gegend kaum jemandem trauen kann und für mich war es einfach ein zu großer Zufall, dass Ihr beiden ausgerechnet dann hier auftaucht, um diese Ruinen zu suchen, wenn wir auch versuchen die alte Statue zu finden."

Mara legte eine kurze Pause ein und betrachtete derweil die Gesichter der beiden, die sich keinen Reim darauf machen konnten, von welcher Statue sie redete. Dann wandte sie sich speziell an Lei Lei: "Dass ich vom Orden der Hin Faust stamme, habe ich aus demselben Grund geheimgehalten. Da ich noch nichts von Euch wusste, war ich einfach der Ansicht, dass es Euch nichts angeht, woher ich von der Existenz dieses Klosters weiß. Ich habe selbst ja auch gerade erst gesehen, dass wir offenbar Ordensschwestern sind.  Nun denke ich deshalb, dass ich Euch vertrauen kann und falls es Euch interessiert: Ich wurde hier ausgebildet."

Mara machte eine tiefe Verbeugung erst vor Lei Lei, dann vor Curt und auch Olgerkhan, dessen Mimik während der letzten Worte der älteren Mönchin wesentlich wohlwollender - wenn auch nicht freundlich - geworden war, deutete etwas an, was man fast als Verbeugung interpretieren könnte. "Wir sollten die Gewölbe wirklich zusammen erkunden, aber wir sollten auch damit bis morgen warten. Ihr beiden braucht Euren Schlaf." schloss Mara ihre Erklärungen ab und wartete noch, ob die beiden etwas zu sagen hatten, oder ob sie einfach nur ihre Worte bestätigen würden.
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