Landar hat nach diesem Kampf wieder seine innere Ruhe gesucht und auch gefunden. Denn ein solch anspruchsvoller Kampf, wie dieser gewesen ist, trieb ihn etwas an den Rande einer geistigen Erschöpfung, auch wenn er sich dies nach außen hin nicht so ganz anmerken ließ. Nur durch große Willensanstrengung hat es Landar erlernt, die wilden, zerstörerischem Kräfte in seinem Inneren halbwegs gut zu kontrollieren, was für seine eigentliche Profession auch durchaus wichtig ist.
Landar lauscht den bisher vorgetragenen Worten recht genau. Dass die Umbravar zu dem Treffen kommen werden löst sogar bei ihm eine Unruhe aus, die er nicht ganz verbergen kann im ersten Moment. Als er sich aber wieder halbwegs gefasst hat, sagt er in einem etwas gedämpftem Tonfall zu den anderen: "Wir sollten aufpassen. Die Umbravar sind zu großer List fähig. Aber auch Angst, Terror und Schrecken sind ihre Werkzeuge. Wenn ich daran denke, was die Umbravar in Sembia so alles veranstaltet haben, so beunruhigt es mich zutiefst, dass die Umbravar an diesem Treffen direkt teilnehmen werden.
Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass die Umbravar dieses Treffen dafür ausnützen könnten, ein paar Attentate auszuführen. Immerhin ist bei diesem Treffen die gesamte Führungsspitze der Bedinen versammelt. Der Standort der Stammesfürsten wird ganz sicher dort sein. Und die Umbravar sind ohne Skrupel. Ich bin mir sicher, dass sie schon längst den genauen Standort kennen beziehungsweise früher als wir. Ich kann nur zu großer Vorsicht und wachsamen Augen und Ohren raten.
Ich bin mir nicht gänzlich sicher, was die Umbravar genau vorhaben, aber wenn der Gesandte der Umbravar zuerst spricht, dann kann man möglicherweise mit seiner eigenen Rede versuchen seine konkreten Argumente zu entkräften. Es muss also nicht unbedingt von Nachteil sein, nach dem Gesandten der Umbravar zu sprechen. Aber unbedingt darauf bestehen als Zweites zu Reden muss man nicht wirklich. Auch weiß ich nicht genau, wie das mit der Sprechzeit ist und wie oft man dort Reden halten darf.
Wichtig ist noch folgendes, was ich wegen Interesse am Volke der Umbravar gelernt habe und nun einmal erwähnen möchte: Die Umbravar sehen sich selbst als eine hohe Rasse und andere als niedere Rassen, die sie nicht wirklich ernst nehmen. Die Umbravar gehen nur dann einen Handel oder ein Bündnis mit anderen ein, wenn die Vorteile ganz klar auf ihrer Seite liegen. Arroganz ist das hervorstechende Merkmal der Umbravar. Egal wie positiv und verlockend die Worte der Umbravar im ersten Augenblick für die Bedinen klingen mögen, so verlogen und unehrlich werden sie auch letztlich sein. Ich persönlich rechne mit einem großen Lügenkonstrukt. Ob zur Beschwichtigung oder zur Ablenkung; letztendlich ist beides möglich.
Ich finde allerdings Lord Ungen, dass Ihr ehrlich Eure Meinung darlegen solltet und Euch nicht von der Präsenz der Umbravar beeindrucken lassen solltet.
Da ich Euch selbst auch als einen Mann einschätze, dem die Ehre sehr am Herzen liegt, werdet Ihr wohl einen Vorschlage, der in eine Richtung ginge, die Solitaire aufgezeigt hat, wohl ablehnen. Was ich auch durchaus respektiere, denn immerhin seid Ihr hier der Anführer, also gebt auch Ihr die Richtung vor. Allerdings sollten wir aufpassen, denn ich habe die Befürchtung, dass die Umbravar auf der anderen Seite sehr wohl zu zwielichtigeren Mitteln greifen könnten, um es mal so auszudrücken."
Dann nimmt Landar kurz Stellung zu dem, was Lord Ungen gesagt hat bezüglich der Anreise: "Könnte es sich vielleich um eine Art Teleportation handeln, mit der man dort hinkommt? Wenn dem so wäre, so dürften wohl auch die Bedinen über eine gewisse magische Macht verfügen, welche sie hierzu befähigt."