Kapitel 1: Ein Messer im Rücken
Eine knappe Woche ist nun vergangen, seit die Abenteurer Abschied von Adrian genommen haben.Den größten Teil dieser Woche haben sie damit verbracht, die Gegenstände, die sie von ihren Gegnern - kaum zu glauben, wieviele Auseinandersetzungen sie während ihrer kurzen Zeit in Freihafen schon gehabt haben - erbeutet hatten, denn nicht jeder Händler war bereit, ihnen einen akzeptablen Preis für ihre Gegenstände zu bieten, die meisten boten ihnen lächerlich geringe Summen an. Schließlich jedoch waren sie allen nutzlosen Ballast los, und das zu recht akzeptablen Preisen.
An diesem speziellen Tag nun herrscht in Freihafen ein traumhaftes Wetter. Kein Wölkchen trübt den Himmel an diesem Morgen und es scheint ein herrlicher Tag zu werden, wie geschaffen für diesen höchsten Feiertag in Freihafen: das Beutefest, ein riesiges Fest, das die Stadt für fast zwei volle Tage lahmlegt, ein Tag zum Feiern, den zweiten, um den Rausch auszuschlafen. Wie die meisten Stadtbewohner kamen auch die Abenteurer an diesem Tag früh aus den Federn, um von ihrer Unterkunft aus zum Hafen zu gehen, wo traditionellerweise und wie es sich für eine solch maritim geprägte Stadt wie Freihafen die Festivitäten stattfinden sollen. Allem Anschein nach wird das Beutefest in diesem Jahr von einem gewissen Kapitän Lydon gesponsort, und es ist ein offenes Geheimnis, dass er sich damit für einen Sitz im Kapitänsrat empfehlen will - und das obwohl er bis zum Hals in Schulden steckt, so dass seine Gläubiger die Unkosten, in die sich Lydon für das Fest stürzt, kaum erfreuen werden. Am Hafen angekommen - fast an jenem Ort, wo die Abenteurer vor vielen Tagen zum ersten Mal Freihafen betreten haben und gleich "warm" empfangen wurden - sticht sofort die große, hölzerne Bühne ins Auge, die an den Kaimauern zusammengezimmert wurde. Davor drängt sich bereits eine schier unüberschaubare Menschenmenge, anscheinend sammelt sich hier die gesamte Stadt, und das Getöse und Gemurmel ist fast schon ohrenbetäubend. Während die Abenteurer sich durch die Menge kämpfen, um einen vernünftigen Platz weit vorne in der Menge zu ergattern, erkennen sien eben der Bühne ein paar Gestalten. Eine davon scheint Kapitän Lydon zu sein, erkennbar an dem großen, von einer Pfauenfeder geschmückten Zweispitz, den er auf dem Kopf trägt. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen sollte bald die Zeit für die Eröffnung des Festes gekommen sein....
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Unterdessen hat auch Vargar Hexenklinge den Weg zum Hafen gefunden. Der düstere Krieger aus Impiltur war vor wenigen Wochen nach Freihafen gekommen, zusammen mit seiner Gefährtin Azuna, die jedoch kurz nach ihrer Ankunft in Freihafen einem feigen Mord zum Opfer fiel, nur weil sie möglicherweise Zeugin irgendeines dunklen Verbrechens gewesen war. Seither ist Varagr auf der Suche nach den Drahtziehern dieses Mordes, um Azunas Tod zu sühnen. Vielleicht würden sich ja beim Beutefest, wo sich schließlich fast ganz Freihafen am Hafen versammelt, neue Hinweise ergeben...