Thema: Inplay

[Doll-Maker]

 “Ich kann euch 75.000 Nuyen zahlen. Viel mehr habe ich nicht. Nehmt es, oder nicht. Ich fürchte die Summe ist nicht verhandelbar.“
Die Frau griff in eine der tiefen Taschen an der Seite ihrer Beine, holte einen schwarzen Credstick heraus und hielt ihn der Gruppe hin. Ein kleines Display zeigte an, das der beglaubigte Credstick eine Summe von 30.000 Nuyen enthielt.
“30k sofort, die restlichen 45 wenn der Job erledigt ist … habt ihr sonst noch irgendwelche Fragen?“

[Shinigami]

 Alpha Blues Angebobt schien Shinigami zu keiner besondere Regung zu veranlassen, aber als sie zu sprechen begann, klang deutlich Zustimmung mit, "Ich denke euer Angebot ist für diesen Job angemessen, wenn ihr uns dann die nötigen Details über den Informanten, sofern es euch bekannt ist, auch seinen derzeitigen oder seinen letzten Aufenthaltsort, mitteilen könnt, können wir uns gleich an die Arbeit machen. Je schneller wir die Sache angehen, desto weniger Probleme haben wir zu erwarten. Es wäre weiterhin hilfreich, wenn ihr uns evtl. darüber informieren könntet, sobald eure Verzögerungstaktik beim Star ihre Wirkung verliert."
Ein fragender Blick in die Runde sollte wohl den Rest des Teams dazu animieren, weitere Fragen zu stellen. Nachdem der geschäftliche Teil fürs erste abgeschlossen schien und sie den Credstab entgegen genommen hatte, machte Shinigami einen konzentrierten und zielgerichteten Eindruck.

[Doll-Maker]

 Ein müdes Lächeln huschte über Alphas Gesicht.
“Ich habe nicht viel über Vanian herausfinden können, dazu fehlte mir einfach die Zeit. Er ist, natürlich, ein Hehler, und sein Laden liegt in der nördlichen Grenze zu den Warrens. Hier ist die genaue Adresse …“
Alpha reichte Shinigami eine altmodische Visitenkarte, aus Papier und mit einfacher Farbe bedruckt. „Vanian´s“ war ein Pfandhaus.
“ Ich bin sicher das Multitech von Neils Mail weiß, also werde ich für einige Zeit untertauchen. Das heißt ich werde euch nur sporadisch Informationen zukommen lassen können. Wenn sich etwas wichtiges ergibt habe ich eure Nummer.“
 

[Doc Needle]

 Wir müssen dringend zum Ort des Mordes aufbrechen. Das astrale Gefüge reagiert hypersensibel auf großen emotionalen Stress, aber der Effekt ist zeitlich stark beschränkt, oftmals auf wenige Stunden!

Ein sich von aussen nach innen verdichtendes Schimmern verfestigte sich in wenigen Augenblicken zur astralen Gestalt des Docs, gleich hinter der Gruppe. Einige Zentimeter über dem Boden schwebend konnte er gut über die anderen Runner hinwegschauen.

Wenn wir irgendetwas über die Todesursache erfahren wollen müssen wir uns beeilen. Wo wird der Körper aufbewahrt?

[Templar]

 Templar schien glücklich darüber wieder einen Auftrag zu haben. Aus diesem Grund hielt er sich auch nicht lange mit irgendwelchen Fragen auf. Mit einem fast unmerklichen Nicken gegenüber Shinigami tat er seine Zustimmung kund, dann sagte er: "Okay, laßt uns direkt zu diesem Vanian fahren. Ich denke Zeit ist hier Faktor Nummer Eins, also los !"

[Sioux]

 Als reaktion auf Shinigamis auffordernden Blick, meldete sich nun auch Sioux zu Wort. "Bevor wir aufbrechen noch ein paar kurze Fragen. Wer hat deinen Bruder abgeholt, nachdem es passiert ist? Vielleicht können wir auf diesem Wege noch ein paar infos zur Todesursache bekommen. Ist die Leiche bereits an deine Familie übergeben worden? Falls ja, dürfen wir ggf. einen kurzen Blick darauf werfen?  Du weißt sicher selbst, wie leicht man anhand der Arbeitsweise des Killers Rückschlüße auf dessen Herkunft und bei Profikillern sogar auf deren Identität finden kann. Es ist sicher in unser aller Interesse zu wissen wer das Werkzeug war."

[Doll-Maker]

 Alpha Blue schien kaum überrascht, als sie die Projektion des Magiers sah. Sie hörte sich die Fragen Doc´s und Sioux´s an, bevor sie mit mittlerweile einigermaßen fester Stimme antwortete: “Neil war ein Mann mit festen Gewohnheiten. Er fuhr jeden Tag denselben  Weg von seiner Wohnung zum Büro und zurück. Selbst als er wusste dass sein Leben in Gefahr war. Multitech muss das gewusst haben. Als Neils Jackrabbit an der Kreuzung Leipold und Loeb Avenue zum stehen kam hat ihn ein verdammter Scharfschütze aufs Korn genommen. Die Kugeln haben die Karosserie durchschlagen wie Butter … Neil wurde mehrfach in Kopf und Brust getroffen. Er liegt jetzt bei LoneStar in der Tiefkühltruhe.“
Ein gezwungenes, bitteres Lächeln huschte über Alphas Gesicht. Sie starrte eine Weile ins Nichts, atmete dann tief durch und fuhr fort. “Jedenfalls, als ich zuletzt gecheckt habe waren der Ballistikbericht und sonstige Berichte des Leichenbeschauers noch nicht fertig. Ich rechne nicht vor morgen damit. Da ich Neils einzige Angehörige bin, und wie gesagt untertauchen werde bis Gras über die Sache gewachsen ist, werde ich seinen Körper nicht übernehmen können. Ich bin aber sicher das mit ein wenig Überzeugungsarbeit eine Beschauung nicht unmöglich sein wird.“

[Shinigami]

 Shinigami räsuperte sich, "Ich denke, wir haben die wichtigsten Fakten beisammen, so daß wir uns unverzüglich an die Arbeit machen können. Auf welchem Wege sollen wir sie kontakieren, sobald wir die gewünschten Informationen zusammen haben?"
Da scheinbar sonst niemand mehr Fragen hatte und die wesentlichen Teile des Geschäftes besprochen waren, machte Shinigami den Eindruck als wolle sie möglichst bald beginnen. Während sie auf eine Antwort von Alpha Blue wartete, klappte sie bereits ihr kleines Armbandgerät auf und war einen Blick auf dessen kleinen Bildschirm.

[Doll-Maker]

 Alpha Blue entspannte sich etwas, trat dann einen Schritt vor und hielt Shinigami die Hand hin. “Ich werde sie von Zeit zu Zeit kontaktieren. Ich hoffe, dass sie so gut sind wie mir meine Kontakte verraten haben. Viel Glück.“
Nach dem abschließenden Händedruck mit Shinigami nickte Alpha den übrigen Teammitgliedern kurz zu, bevor sie sich umdrehte auf eilig den Raum durch die Tür verließ, durch die sie ihn zuvor betreten hatte. Die Runner waren wieder alleine.  
 

[Shinigami]

 Shinigami blickte Alpha Blue hinterher, bis diese durch die Tür verschwunden war und wandte sich dann schweigend zum Gehen. Mit einem kurzem Blick über die Schulter versicherte sie sich, daß der Rest den Teams folgte und als sie dann alle das Gebäude wieder verlassen hatten und vor dem Seiteneingang standen, ergriff sie das Wort, "Besprechung in einer Stunde, bis dahin kann jeder noch ein paar Dinge erledigen und dann stürzen wir uns ins Vergnügen."
Mit einem Lächeln voller Vorfreude drehte sie sich wieder um und ging langsam Richtung Straße, wo sie darauf wartete, daß Chaser den Wagen aufschloß.

[Chaser]

 Chaser folgte Shinigami, um dann kurz bevor sie den Wagen erreichten per Fernbedienung die Türverriegelungen zu öffnen. Im Wagen blickte er dann zu seiner Beifahrerin "Zur Halle?" Nach ihrer Bestätigung startete er nach nur einer Fehlzündung den Wagen und setze ihn in Richtung HQ in Bewegung.

Während der Fahrt wand er sich dann erneut an Shingami "Was denkst du? Scheint ne verflucht heiße Sache zu sein...dieses Blueprint." Er blickt seine Beifahrerin abwartend an. An seiner Miene ließ sich ansonsten keine Meinung zu dem Auftrag ablesen.

[Templar]

 "Besprechung in einer Stunde?", dachte der StreetSam. "Was soll denn das? Wieso eine Stunde vergeuden?"
Er seufzte und murmelte dann zu sich selbst, "naja, egal, sie wird schon wissen warum."
Nachdem die Gruppe sich aufgelöst hatte, schwang sich auch Templar auf seine Maschine und kurvte gute 20 Minuten durch die Gegend bis er schließlich Kurs auf das HQ nahm. Dort eingetroffen überprüfte er seine Waffen nochmal auf ordnungsgemäße Funktionalität- man konnte sie nie oft genug checken. Fünf Minuten vor der Zeit begab er sich mit einer Tasse heißem Kaffee in den Besprechungsraum und wartete auf die Anderen.

[Shinigami]

 "Das Blueprint macht mir im Moment weniger Sorgen, sofern das alles so stimmt, hat der Konzern sicher großes Interesse, diese Entdeckung zu vertuschen. Wenn wir Vanian finden, lebend vor allem, wird die Sache sicher schnell hochkochen. Auch wenn wir uns in den Schatten bewegen, ist es unwahrscheinlich, daß wir völlig jede Aufmerksamkeit vermeiden können. Unglücklicherweise wissen wir aber zu wenig, um darauf irgendwelche Planungen aufbauen zu können."
Shinigami hatte einen kühlen, geschäftsmäßigen Ton als sie ihre Überlegungen darlegte. Nachdem sie nun endlich den Job in der Tasche hatten und sich auf dem Weg zu ihrer Einsatzzentrale befanden, schien jede Art von Emotion von ihr abgefallen. Ihr mandelförmigen Augen blickten Chaser abschätzend an als sie sprach, aber scheinbar betrachtete sie weniger ihn, sondern vielmehr die Situation, die sich langsam zu entfalten begann.

[Chaser]

 Chaser nickte nach Shinigamis Situationseinschätzung knapp. Sie stimmte mit seiner überein. Er setze noch zu einer weiteren Frage an, als er merkte, dass Shinigami bereits in Gedanken versunken war. Sein Mund schloß sich wieder und auch er hing seinen Gedanken nach, als er den Wagen in Richtung HQ lenkte.

Dort angekommen trennte er sich von Shinigami, die sicher zu Stigma gehen würde, um dort schon einige Dinge in Bewegung zu setzen, um erste Informationen für die folgende Besprechung zu bekommen. Nach einer weiteren Überprüfung seiner Ausrüstung, schnappte er sich eine Coke und zog sich in den noch leeren Besprechungsraum zurück. Dort nutzte er die vorhandene Besprechungselektronik um eine alte Kittie CD hören. Die Lautsträke regelte er dabei gnädigerweise soweit ab, das sie keinen anderen stören dürfte.

Dann hing er solange seinen Gedanken nach, bis Templar mit einer dampfenden Tasse in der Hand hineinkam und seinen Platz einnahm. Chaser nickte leicht zur Begrüßung, stellte die Musik etwas leiser und fragte "Und was denkst du?"

[Sioux]

 Eine Stunde! Das war Zeit genug auf dem Rückweg noch ein paar Erkundigungen einzuholen. Beim Einsteigen wechselte Sioux kurz ein paar Worte mit dem Doc. Daraufhin programmierte er den Autopiloten so, daß er auf dem Heimweg noch einen kleinen Schlencker bei Vanian vorbei machte. Doc hatte ihn darum gebeten um diesen Ort später astral besser finden zu können. Hatten diese Magierspinner denn keinen Weg gefunden sich astrale Landkarten zu bauen? Von unterwegs rief Sioux dann seinen Kumpel Howard Whang an. Der war Reporter im Ute Sektor. Gut, der Ute Sektor war jetzt nicht eben Downtown, aber Howard das Schlitzauge war immer für ein paar Infos gut, die man nicht in jeder Zeitung fand und auch er hatte schon die eine oder andere Sache gut verwerten können, die Siuox auf seinen nächtlichen Streifzügen aufgeschnappt hatte.

Als Howard nach kurzem klingeln das Telefon abnahm und siche gemeldet hatte fiel Sioux gleich mit der Tür ins Haus:
" Hoi Chum, Ich will es kurz machen. Was kannst du mir über den Mord in Downtwon letzte Nacht erzählen?"