Hauptmann Sorrana hatte schnell Zeit für den wartenden Priester gefunden gehabt. Auf Fragen hatte sie sogar gewartet, denn Fragen waren in ihrem Augen ein gutes Zeichen dafür, dass die Leute mitdachten.
Die Wege von Gobrans konnte sie im ersten Moment nicht nachvollziehen, denn mit seiner Idee hatte sie im Moment nicht gerechnet. Dementsprechend denkt sie kurz nach und fragt dann bei dem Priester nach: "Vielleicht keine dumme Idee. Keiner weiß, was der Ghostlord sich gerade denkt, und wenn er nach den Reichen greifen wollte, dann hätte er Massen von Gefolgsleuten auf seiner Seite. Das Problem ist nur: Es liegen überall Leichen herum. Das wisst ihr. Wir müssten jeden Menschen und Hobgoblin, der auf dem Weg nach Brindol an Schwäche gestorben ist, begraben. Und an der Stelle wird es schwierig. Meldet euch bitte nochmal bei mir, wenn das Lager neu errichtet wurde. Ich werde später entscheiden. Danke." Damit entließ Sorrana den stolzen Priester von Dol Arrah.
Dieser gehörten zu den fixeren Umräumern, die dann aber nicht gleich zum Leichenplündern verschwanden, sondern zurückliefen und halfen, wo sie nur konnten. Von diesen gab es nur Wenige, denn mehr als Dankesworte konnte keiner erwarten. Dankbar waren jedoch jene, die Hilfe erhielten, beim Einräumen. Pferde mit Wagen weiterführen und wieder ausräumen und Zelt aufbauen.
Als Gobran später bei Hauptmann Sorrana nochmal vorsprach mit seinem Anliegen, sagt sie zu ihm: "Ich gebe dir ein paar Männer die dir helfen werden. Es ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber irgendwo müssen wir anfangen die Leichen zu beseitigen und hier und jetzt ist noch Zeit."
Gobran bekam daraufhin fünf widerwillige Herren und die Milizionäre, die in gewisser Weise Mädchen für alles sind, zur Seite gestellt und zu zehnt machen sie sich an die Arbeit. Sehr tief gruben die Männer nicht, aber es war besser als nichts. In dem einem Meter tiefen Graben warfen sie am Ende des Tages, die toten und ihrer Schätze beraubten Hobgoblins hinein und bgruben diese unter der daneben angehäuften Erde. Ein kleiner, länglicher Hügel errinnert am Abend nur noch daran, dass hier eine kleine Schlacht stattgefunden hat.
"Wäre Otak noch hier gwesen, der hätte die Hobgoblins zu Brei geschlagen. Bamm." Verkündet der kleine Halblingsjunge und schlägt mit einem Stock nach leerer Luft, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. Gerichtet sind die Worte an die beiden Mädchen.
Die drei Kinder waren offensichtlich wieder ganz munter, wie Era, Hannah und Dellios merken konnten, denn die Drei haben, nach dem Terz in der Nacht und teilweise am Tag, einen Weg gefunden die Geschehnisse auszublenden. Sie hatten aber auch das Glück gehabt, wohl behütet zu sein, davon abgesehen, dass kein Leid über die Reisenden gekommen war. Tote Hobgoblins sind ja schließlich etwas Gutes.
Das Verschwinden des Halborks scheint die Kinder mehr mitzunehmen, angesichts des Eifers, mit welcher sie die Erinnerung aufrechterhalten, denn auch die Mädchen laufen mit Stöckern umher, welche sie so halten, wie der Halbork seinen Hammer.
Lydia zuckt zurück, als sich Arro erhebt und sie schroff anfährt. Schnell hat sie einen Arm erhoben, der sie vor weiterem Zorn des Wandlers beschützen soll.
Erst als sich Arro gesetzt hat und sich entschuldigt, nimmt sie den Arm wieder runter, und schaut den Hexenmeister kummervoll an.
Es dauert noch einige Zeit, ehe Lydia ihre Schutzhaltung völlig aufgibt und dann fragt: "Wie sollte es denn sein? Woher willst du wissen, wie es sein soll? Und warum soll dein Handeln keinen Sinn machen? Was soll nur aus uns Wandlern werden, wenn wir aufgeben, erschlagen von der Frage, welchen Sinn denn alles hat? Ergibt es für dich denn keinen Sinn, deine Heimat wieder aufzubauen? Eine Familie zu gründen und damit die geschlagenen Wunden zu heilen?"