Archiv > Pathfinder Chronicles - Der Fluch des Purpurthrones

Kapitel 1: Eine Stadt spielt verrückt

(1/19) > >>

Eando Kline:
Geschehen in Korvosa, am 20. Pharast des Jahres 4708 GA, zur 10. Stunde

Wren hatte den Vorschlag gemacht, die Nacht im Gasthaus ihrer Eltern zu verbringen. Nicht oben in den Schindeln, sondern in ihrem eigentlichen Domizil in Korvosa-Mitte, dem "Tanzenden Mädel", dass heute nacht ja geschlossen hatte. Da  es besser schien, so schnell wie möglich von den Straßen zu kommen, hatten die anderen zugestimmt.

Der Weg zum "Mädel" war glücklicherweise ereignislos verlaufen und trotz der Unruhen auf den Straßen war es unseren Helden sogar gelungen, ein paar Stunden erholsamen Schlafes zu finden. Gegen Morgen hatte es eine kleine Unterbrechung gegeben, als Bran und Aylara Kerit aus den Schindeln zurückgekehrt waren, aber ein paar Worte von Wren hatten genügt, um die besorgten Eltern zu beruhigen. Aylara war von dem vorabendlichen Zwischenfall noch immer nicht wieder ganz erholt gewesen und hatte sich so schnell wie möglich zur Ruhe begeben, ohne auch nur ein einziges mal nach Wrens Begleiter vom Vorabend zu fragen.

Nun aber sitzen alle gemeinsam am gedeckten Frühstückstisch und lassen sich Brot und Schinken schmecken, den Bran aus dem Keller hochgeholt hat. Bran selbst scheint aber nur wenig Appetit zu haben. Er steht am Fenster und schüttelt immer wieder besorgt den Kopf. Die Unrhuhen draußen haben zwar am frühen Morgen nachgelassen gehabt, aber inzwischen scheinen sie wieder aufzuflammen. und das ist wörtlich zu nehmen, denn der Rauch, der an einigen Orten in der Stadt aufsteigt, verrät, dass es tatsächlich mehrere Brände gibt.

Astennu:
Der Waldläufer schaut sich den Troubel in der Stadt gelassen an. Er steht neben Bran und schüttelt mit ihm unisono den Kopf. Dennoch versucht er sich kritischen Blickes aus dem Fenster seiner Sicherheit zu vergewissern. In diesen engen Räumen fühlt er sich nämlich sichtlich unwohl und er versucht auch nicht dieses zu verbergen. Sein altes Langschwert mit dem kunstvollen Holzgriff hat er auch zu solchen Anlässen stets in Griffweite dabei.
Seine wortkarge Art, unterstrichen von einer tiefen Sorgenfalte auf seiner Stirn, machen die Stimmung nicht besser. Er wartet geduldig, dass einer der anderen die Initiative ergreift.

Zurisatro:
Als er zu Ende gefrühstückt und Weißohr mit den Resten gefüttert hat, tritt Zurisatro neben die beiden am Fenster.
"Sie zerstören im Kampf um die Macht. Und hinterher werden sie alles wieder aufbauen. Kein sehr schönes Beispiel für den ewigen Kreislauf."
Während er seine Gedanken halblaut äußert, streichelt er den Kopf seines Wolfes. Dann fällt ihm ein, worüber er sich am tage zuvor mit dem Desnapriester unterhalten hat. "Sagt an Jal. Was gedenkt Ihr nun mit Eurem Fund zu tun. Es scheint mir aufgrund der Ereignisse nun mehr damit verbunden ... Und wo hatte Lamm das Kleinod her und was hatte er damit vor?"

Jal Daiven:
Nach mittelprächtigem Schlaf und nach etwas zu essen, für das Jal Bran dankte, saß Jal etwas still an seinem Platz. Als Zurisatro ihm dann ein paar Fragen stellte, antwortete Jal diesem: "Ich glaube irgendwie an keinen Zufall. Und ich denke, dass dieses Schmuckstück bei Lamm ein ganz klares Zeichen war. Wer weiß, vielleicht sind es wirklich wir Fünf, die die Stadt vor kommenden Gefahren bewahren können.", dabei schaut Jal zu Astennu, Sopor, Wren und Zurisatro, "Könnt Ihr Euch noch erinnern, was das Harrow Deck uns prophezeite: Ihre Liebe ist zum Scheitern verurteilt. Und es wurde auch von einer Bedrohung für die ganze Stadt gesprochen. Vielleicht ist der Fund des Schmuckstückes kein Zufall und die darauffolgenden Ereignisse bedingt durch den Tod des Königs. Vielleicht nimmt durch die Rückgabe des Schmuckstückes das Schicksal seinen Lauf. Zumindest sagt mir das meine Intuition. Außerdem wurde von einer Gefahr für das varisianische Volk berichtet. Und ich würde ungern meine Brüder und Schwestern einer Gefahr aussetzen, wenn ich imstande dazu wäre diese irgendwie zu verhindern; bei Desna! Bei Königin Ileosa könnte alles seinen Anfang nehmen.

Und um noch auf den Rest einzugehen: Lamm hat das Schmuckstück stehlen lassen als bei der Reperatur war. Jedenfalls hatte ich Gerüchte davon gehört, dass es bei dieser Gelegenheit damals gestohlen wurde. Und ich denke, dass Lamm dieses kaputte Schmuckstück nur stehlen hat lassen, um Königin Ileosa zu demütigen. Denn solch heiße und noch dazu kaputte Ware hätte sich wohl nicht so einfach verkaufen lassen. Irgendwie und aus irgendwelchen Gründen muss da wohl ein Zwist zwischen der Königin und Lamm geherrscht haben. Aber welcher genau das gewesen war, das vermag ich nicht zu sagen."

Zurisatro:
Der Druide hat Jal aufmerksam zugehört und an einigen Stellen genickt. Es ist Zurisatro zwar egal, ob die Königin ihr Schmuckstück zurück bekommt oder nicht, doch der Bezug, den der Priester zu der Prophezeiung der Karten herstellt und vor allem seine Worte über die Hilfe für die Varisianer überzeugen ihn.
Es ist auch mein Volk!   ergänzt der Varisianer, dessen Gesicht wieder vom Schatten seiner Kapuze verhüllt wird und fasst Weißohr fest am Fell.
"Dann lasst uns zum Palast gehen und eine Audienz bei ihr oder einem ihrer Verwalter ersuchen."

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln