Der Rest der Nacht verging für Bruder William und Stefan weitgehend ereignislos.
Larciel dagegen hat Probleme. Probleme, geeignete Nahrung zu finden. Ein paar der Bettler, die er findet, sind zu schwach und würden den Biss wohl nicht verkraften. Die Stadt scheint wie ausgestorben. Unruhig werdend streift er durch die Gassen der Silberminen-Domäne. Gerade, als er zu seiner Zuflucht zurückkehren will, bewegt sich in seinen Augenwinkeln etwas. Leicht erschrocken springt der Toreador auf, nur um dann die 'Gefahr' zu erkennen: Eine Gestalt, die die ganze Zeit ruhig in einer Nische zweier Häuser gelegen hatte. Interessiert blickt sie Larciel an, ehe ihre Stimme erklingt, die den Toreador irgendwie an die eines Seemanns erinnert.
"Ahhrr, keine gute Zeit drauß'n herumzuspazieren, findeste nich? Kalt is' es, und meistens auch nass. Und der Alkohol is' immer weniger wie vorher... merkwürdig, nich...?"
Selbst auf diese Entfernung kann Larciel den Gestank riechen, der aus dem Mund des Bettlers strömt und sich die glasigen Augen vorstellen, die ihn schlaftrunken anstarren. Als er ein paar Schritte auf ihn zugeht, hört er ein leises Schnarchen. So schnell der vermeintliche Seemann wach geworden ist, so schnell ist er wieder eingschlafen. Körperlich scheint er besser drauf zu sein, wie die Bettler...
Der Anfang der nächsten Nacht ist gezeichnet durch den einschneidenden, eisigen Wind, der wild durch die Häuserklüfte stürmt. Ein paar Wolken bedecken den ansonsten sternenklaren Himmel, als sich das Klüngel wieder vor dem Kirchenhaus trifft.