Gruppe
Ein gezielter Tritt auf die Seite der Tür, wo auch die Klinke ist, und der Balken dahinter zerbirst beinahe geräuschlos, so morsch ist das Holz durch die ständige Feuchtigkeit schon geworden. Nach kurzem Überprüfen ist sich Bruder William aber sicher, dass die Hütte an sich relativ stabil ist.
Das wenige Licht, das nun mehr in in den ersten Raum fällt, offenbart nur wenige Details. Ein vergilbtes, unbeschriebens Stück Pergament liegt auf einem Boden unter einem Stuhl. Ansonsten lehnt noch ein Bilderrahmen aus Holz an der gegenüberliegenden Wand.
Der zweite Raum scheint so etwas wie die Schlafnische zu sein. Die Größe des Raums ist beinahe beengend. Lediglich ein altes Bettgestell steht hier und so etwas wie ein Nachttisch. Ein Fenster besitzt der Nebenraum nicht. Auch sonst gibt es nur zwei Fenster. Eins neben der Tür zur Straßenseite hin und eins auf der gegenüberliegenden Seite Richtung Gärten. Durch dieses Fenster hat man aufgrund des gegenüberliegenden, wenn auch spärlichen, Lichteinfalls, einen relativ akzeptablen Blick hinein.
Stefan
Es ist beinahe hörbar, wie Maria Blut in ihre untoten Adern pumpt und nicht zum ersten Mal fühlt Stefan die unglaubliche Präsenz dieser Toreador.
"Du wagst es!" Im ersten Moment hat Stefan das beängstigende Gefühl, der Zorn richte sich gegen ihn, doch dann dreht sich Maria in einer Geschwindigkeit um und steht bei Beatrice, die ihn nur verwirrt blinzeln lässt. Mit einem Arm reißt die Toreador das wimmdernde Häufchen Elend in die Lüfte.
"DAS war es also. Liebe?!" Mit einer mühelosen Bewegung schleudert sie ihre Tochter gegen die Wand. Beatrice sackt zu Boden und versucht sich in Fötus-Stellung zusammenzukauern, um der Wut irgendwie zu entkommen, doch Marias Zorn scheint nicht gestillt.
"Das wird das letzte mal sein, dass du etwas derartiges getan hast. Du hast ganz Prag aufs Spiel gesetzt, mich hintergangen und dich Dingen hingegeben, die WERTLOS sind. HÖRST DU?!"
Mehr als ein weinenden Schluchzen kann Stefan nicht vernehmen.
"ANTWORTE!"
Bearice packend wirf Maria sie auf den Flurboden, direkt vor Stefan, der unwillkürlich noch einen Schritt zurückweicht. Blut läuft der jungen Toreador aus einer Wunde am Kopf und ihr eigentlich wunderschönes Gesicht ist schmerzverzerrt. Blutige Tränen tropfen auf ihr Kleid. Die funkelnden Augen Marias richten sich auf Stefan und für einen Moment scheint es, als würde der Toreador einfallen, dass er auch noch hier ist. So schnell sie wütend geworden ist, scheint sie nun wieder an Höflichkeit und Etikette zu denken...
"Danke Euch, für diese Nachricht. Doch Ihr werdet nun gehen. Severus wird sich bald um diese Angelegenheit kümmern. Ihr habt etwas gut."
So nett Maria diese Worte auch formuliert, die drohend klingen sie auch.