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Autor Thema: Das Testament  (Gelesen 14473 mal)

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Dán

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Das Testament
« Antwort #15 am: 18.11.2004, 02:05:59 »
 Das Zimmer des Notars ist beeindruckend: hell, sehr groß, schöne und gut erhaltene Stuckarbeiten an der Decke, die zwei der vier Wände vollgestellt mit Bücherregalen in denen allerdings keine erkennbare Ordnung herscht, die restlichen zwei Wände werden beherrscht von jeweils zwei großen Fenstern. Im hinteren Drittel des Raumes steht ein großer Schreibtisch aus Massiveiche, auf dem sich einige dicke Akten zu einem kleinem unordentlichem Berg stapeln; vor dem Schreibtisch stehen fünf antike Stühle, hinter dem Schreibtisch ein riesiger Ledersessel.

In dem Sessel sitzt ein älterer Mann, vielleicht um die 60, in einen altmodischen Anzug gekleidet der sicherlich sehr gut aussehen würde wenn er nicht eine Stoffservierte umgebunden und die Ärmel hochgekrempelt hätte. Vor ihm steht auf dem Schreibtisch ein Weißbier, eine große Porzelanterrine und einer kleiner Brotkorb mit Brezn, sowie ein offenes Senfglas mit süssen Senf.

Einen Augenblick später bringt die Sekretärin eine Stoffservitte, einen kleinen Teller und Besteck, fischt eine Weißwurscht aus der Terrine, gibt etwas von dem Senf auf den Teller den sie auf den Schreibtisch stellt und bietet Angel einen Stuhl am Schreibtisch an.

Während der ganzen Prozedur nickt der Notar Angel nur einmal freundlich zu, und widmet sich dann weiter ein Weißwurst die er genüßlich zuzelt.

Julie L.

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Das Testament
« Antwort #16 am: 18.11.2004, 08:25:58 »
 Pünktlich um 11 geht auch Julie die Treppe hoch und betätigt die Klingel.

Angel

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Das Testament
« Antwort #17 am: 18.11.2004, 09:12:28 »
 Angel sieht die Wurst mit hochgezogener Augenbraue an und schiebt sie dann ein paar Zentimeter von sich weg. 'Das ist alles Andere als das, was ich ein Frühstück nenne...' denkt sie sich, lächelt aber trotzdem dankbar. "Nein danke." sagt sie schliesslich leise. "Das ist nicht gerade das, was mein Magen Morgens gewöhnt ist." Sie versucht ein leichtes Grinsen, was aber wohl schief geht und automatisch sieht sie sich um, um herauszufinden, ob es irgendetwas gibt, was es sich zu stehlen lohnt.

Ausserdem sieht sie sich auf dem Tisch um, ob sie irgendwo Kaffee oder Tee entdecken kann.

Dán

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Das Testament
« Antwort #18 am: 18.11.2004, 12:30:03 »
 Der Notar lacht herzlich. "Wollns vielleicht a Butterbrezn?" Ohne die Antwort Angels abzuwarten ruft er in Richtung Vorzimmer: "Maria! Sei doch bittschön so lieb und bring dem Madl an Butter.." Dann schnappt er sich kurzerhand die Weißwurst von Angels Teller und führt sie sich selbst zu Gemüte. Einen Augenblick später taucht auch die Sekretärin auf mit einer Butterdose. "Möchtens vielleicht an Kaffee?"

=LSD=

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Das Testament
« Antwort #19 am: 18.11.2004, 12:40:14 »
 So etwa gegen 10:30 quäle ich mich aus meinem Bettchen und kurz unter die Dusche...
Dann ab auf's Bike und mal schauen ob ich's an diesem "Stillen Tag" in einer Viertelstunde zum Notar schaffe...
Ich komm also trotzdem etwas zu spät...

Dán

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Das Testament
« Antwort #20 am: 18.11.2004, 13:51:49 »
 In der folgenden halben Stunde wird Angel verköstigt; als klar wird, daß sie noch nichts gefrühstückt hat geht Maria schnell noch zum Bäcker und holt etwas Gebäck und Kuchen. Nach und nach führt Maria sowohl Julie als auch Alice ebenfalls ins Zimmer des Notars, und auch deren Hunger wird gerne gestillt.

Nachdem jeder gesättigt ist - mittlerweile ist es Viertel Zwölf - und das Geschirr abgeräumt worden ist, nimmt der Notar zum ersten Mal richtig Notiz von seinen Gästen und mustert sie nachdenklich.

Angel

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Das Testament
« Antwort #21 am: 20.11.2004, 13:46:11 »
 Da Angel nichts gegessen, sondern nur Kaffee getrunken hat, wurde ihr ziemlich schnell langweilig. So hat sie ihren Dolch genommen und mit der Spitze langsam aber gründlich den Schmutz unter ihren schwarz gefärbten Fingernägel hervorgekratzt. Scheinbar ist das allerdings nur eine Beschäftigungstherapie, denn sie scheint nichts unter den Nägeln hervozuholen.

Julie L.

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Das Testament
« Antwort #22 am: 20.11.2004, 13:52:09 »
 Julie schaut Angel recht kritisch an, schenkt ihr dann noch ein fast arrogant wirkendes Lächeln und wendet sich wieder ihrer Brotzeit zu.

Julie L.

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Das Testament
« Antwort #23 am: 20.11.2004, 13:55:09 »
 Julie ißt genau eine Butterbrezel. Sie hält ihre Tasse Kaffe eher in der Hand, als das sie daraus trinkt.

Dán

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Das Testament
« Antwort #24 am: 21.11.2004, 18:09:03 »
 Gerade als sich der Notar kurz gesammelt und einige Unterlagen aus seinem Stapel gesucht hat klopft es noch einmal an der Tür und Maria bringt einen weiteren Besucher in den Raum.

Mit einem knappen "Dr. Müller mein Name" in Richtung des Notars und einem überkorrekten "meine Damen" begleitet von einem kurzem Nicken stellt sich der Neuankömmling vor. Dr. Müller ist ca. Anfang 30, ist braungebrannt und fast schon übertrieben sportlich, hat blondierte ordentlich zurecht gefönte Haare, grüne kalte Augen, und trägt einen konservativen Geschäftsanzug. Am schlimmsten aber ist die ungeheure Kälte, ja Starre die von ihm ausgeht.

Mit einem freundlichem "Bitte nehmen sie doch auch Platz" begrüßt der Notar Dr. Müller. "Schön, daß sie es noch rechtzeitig geschafft haben. Dann können wir nun mit der Testamentseröffnung beginnen. Als erstes benötige ich von jedem von ihnen die Einladung die sie per Kurier erhalten haben."

Dr. Müller ist sichtlich irritiert. "Davon stand in der Einladungs nichts, daß sie mitzubringen ist." Der Notar schüttelt den Kopf. "Dann muß ich sie bitten den Raum zu verlassen, den dann hat sie der Erblasser nicht bedacht in seinem Testament." Dr. Müller wird zunehmend unruhiger. "Das ist unerhört! Sie ist mir heute morgen gestohlen worden! Wie soll ich sie dann dabei haben!" Der Notar bleibt weiter ruhig. "Der Erblasser ist in dieser Hinsicht sehr spezifisch in seinem Testament." Dr. Müller steigt die Zornesröte ins Gesicht. "Das können sie nicht machen! Ich bin auch erbberechtigt, ich erfülle alle Vorraussetzungen." Mittlerweile ist Dr. Müller aufgesprungen und starrt den Notar an. Als er sieht, daß der Notar keine Miene verzieht und auch sonst nicht nachgibt stürmt er mit einem "Sie werden noch von meinem Anwalt hören!" und verläßt mit knallender Tür das Zimmer.

Noch während im Vorzimmer weitere Beschimpfungen zu hören sind wendet sich der Notar wieder euch zu. "Bitte entschuldigen sie diesen Vorfall meine Damen. Wenn ich nun bitte die Einladungen sehen könnte..."

Angel

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Das Testament
« Antwort #25 am: 21.11.2004, 20:02:57 »
 Angel erwidert den etwas herablassenden Blick Julies, doch zieht sie danach lediglich die Augenbraue hoch und denkt sich, dass die auch nicht wirklich viel hübscher ist als sie selbst. Nur dass Angel es nicht so offen zur Schau trägt, worauf sie allerdings stolz ist.

Als Dr. Müller den Raum betritt, lehnt Angel sich automatisch etwas von ihm weg, um ihm so fern wie möglich zu bleiben und ihre Hand hört auf, mit dem Messer den imaginären Schmutz unter den Nägeln hervorzukratzen. Mit seltsamem Gesichtausdruck verfolgt sie das Gespräch zwischen dem Notar und Müller, sagt jedoch überhaupt nichts dazu.

Sie seufzt erleichtert, als der Mann das Büro wieder verlässt und steckt ihren Dolch weg, um die Einladung hervorzukramen. "Bittesehr." flüstert sie schon fast, während sie dem Notar den Zettel entgegenstreckt, welcher noch immer im Umschlag steckt.

Julie L.

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Das Testament
« Antwort #26 am: 21.11.2004, 20:25:37 »
 Julie überreicht ihre Einladung mit einem charmanten Lächeln: " Hier bitte." Ein wenig fröstelt sie noch aufgrund dieser unfreundlichen Begegnung.

=LSD=

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Das Testament
« Antwort #27 am: 22.11.2004, 12:15:22 »
 Alice, in die beim Frühstück gerade etwas leben gekehrt war (vorher stand sie mit müden Augen noch etwas apathisch rum), ist wie erstarrt, als Dr. Müller seiner Wut freien Lauf lässt...
Nachdem er weg ist kommt wieder etwas Leben in sie und sie steht wie benommen auf, um aus dem Fenster zu sehen...
Dann fasst sie sich wieder... "Der Brief... - ...
Der Brief!"
sie kramt kurz in ihrer Tasche und überreicht dann dem Notar den Brief.
Und etwas verwirrt fragt sie in die Runde:
"Sind wir etwa verwandt - etwa auch mit dem da...?"

Dán

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Das Testament
« Antwort #28 am: 22.11.2004, 17:09:23 »
 Der Notar lacht herzhaft: "Nein nein, keine Sorge." Dann hält er jeden einzelnen Briefbogen kurz gegen das Licht, um das Wasserzeichen zu prüfen. "Gut, das paßt dann." Geistesabwesend legt er dann die Bögen zur Seite, und wendet sich wieder den drei Frauen zu.

"Also meine Damen: Herr Schmiedl hat sie mit seiner Villa in Solln bedacht. Sie werden sich vielleicht noch an das Haus erinnern, sie sind alle dort in den sich im Haus befindenden Kindergarten gegangen. Der Hauptteil des Testamens legt nur die Bedingungen fest, unter denen die Erben festgestellt werden müssen."

"Eigentlich nur, daß sie als Kind in den Kindergarten gegangen sein müssen, innerhalb 24 Stunden nach seinem Tod kontaktiert werden müssen und am nächsten Tag mit der korrekten Einladung hier bei mir erscheinen müssen wenn ich das Testament eröffne. Der Rest dreht sich nur im die Erbmasse, im wesentlichen das Haus samt Grundstück; was an Geld vorhanden war sollte für die Kuriere, Briefbögen und ähnlichem verwendet werden."

"Wenn sie wollen, kann ich ihnen das Testament auch vorlesen, allerdings ist es recht konfus abgefaßt." Der Notar überlegt kurz, dann fällt ihm wohl noch ein wonach er in seinem Gedächtnis gesucht hat. Scheinbar ist es recht kurios was jetzt kommt, denn der Notar runzelt die Stirn "Ach ja, eine Bedingung ist an das Erbe geknüpft." Dabei sucht er nach einem Zettel in seinem Stapel. "Sie müssen etwas schwören."

Als er den Zettel gefunden hat, liest der Notar in euch vor: "Der Schwur lautet: 'Wie die Sonne bei Tag die Erde bewacht, wie die Sterne bei Nacht dies tun, so werde wir dem Traum dienen und das Haus der kindlichen Unschuld schützen. Diese unsere Pflicht werden wir niemals aufgeben bis wir würdige Nachfolger gefunden - so war die ehernen Himmelswächter unsere Zeugen sind!'"

Dann wendet er sich wieder euch zu: "Nun, wollen sie das Erbe annehmen?"

=LSD=

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Das Testament
« Antwort #29 am: 22.11.2004, 17:26:36 »
 Alice blickt kurz zu jedem einzelnen der drei anderen hinüber, dann nachdenklich auf den Boden - bis sie plötzlich leise kichert...

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