Die Gruppe lief durch die dreckigen Straßen des Viertels, vorbei an Häusern, die so aussahen, als könnte ein gut gezielter Tritt sie zum Einstürzen bringen, und deren Bewohner, die in den meisten Fällen nicht viel robuster aussahen. Ausnahmen waren nur jene Wesen, die sich hier, inmitten der Armut, des Verfalls und Drecks, heimisch fühlten. Gerade jetzt, in der Dunkelheit, gehörten die Straßen ihnen.
Insbesondere Tigis und Aliira kannten diese Wesen, manche sogar mit Namen. Es waren die Scheusale und deren Abkömmlinge, aber auch manche mächtige - oder einfach nur besonders gnadenlose Sterbliche -, die sich einen Platz und einen Ruf in dieser Gegend erkämpft hatten.
Doch zum Glück machte sich niemand die Mühe, sich der Gruppe der Abenteurer in den Weg zu stellen. Zu beschäftigt war man mit den eigenen Geschäften, oder vielleicht doch unsicher, ob man es mit einer Gruppe dieser Größe aufnehmen konnte. So erreichte die Gruppe schließlich das Haus, von dem Gram gesprochen hatte.
Es war im Grunde kaum mehr als eine Hütte, eingequetscht zwischen den anderen Gebäuden, die die Straße säumten. Der Schutt, der das Fundament des Gebäudes bildete, und der sich auch auf der Straße verteilt hatte, ließ vermuten, dass bis vor kurzem noch ein weiteres Haus unterhalb dieses gewesen war, das aber in sich zusammengestürzt war.
Aliira und Tigis wussten, es würde nicht allzu lange dauern, bis jemand begann, auf dem Dach des Heims, in dem sie das Teufelchen vermuteten, eine neue Hütte zu bauen. Der ewige Platzmangel in diesem Viertel der Stadt zwang die Bewohner dazu, ihre Heimstätten übereinander anzulegen.
In der Hütte brannte das flackernde Licht einer Fackel, das durch einen dreckigen braunen Vorhang eines großen Fensters schien. Eine Tür gab es nicht. Hinter dem Vorhang konnte man eine kleine, geflügelte Gestalt erkennen, die hin- und herflog, dabei wild kicherte und seltsame Verse sang.
Es kommt der Tag, da öffnet sich
Mein Herz, und auch mein Bein, das bricht
Und jammernd schlage ich dann ein
Auf die Welt, bis sie kurz und klein!
Blau ist meine Zunge bald
Und auch die Zehen sind dann alt
Ich trinke aus dem Honigtopf
Und färbe grün meinen Haaresschopf!