Für einen kurzen Moment huscht ehrliche Enttäuschung über Finns Gesicht bei So-Kehurs Frage.
"So-Kehur, bitte. Meine Intentionen sind nur die Besten. Mir liegt nur am Wohlergehen jener, die nicht über meine Mittel verfügen. Ich habe nicht vor, irgendjemanden 'auszufragen'."
Nach einer kurzen Pause fährt der Halbling fort. Diese Pause gibt jedoch Cornac genug Zeit, in seinem reichhaltigen Wissenschatz nach Informationen über Finns Gegner und seinen Stellvertreter Trask zu suchen. Viel hat er jedoch in seiner Zeit in Freihafen noch nicht gehört, außer dem, was jeder weiß. Finns größter Gegner ist ein myteriöser Mann, den alle nur 'Herr Mittwoch' nennen und der weite Teile der Unterwelt der Altstadt und des Lagerbezirks kontrolliert. Ansonsten gibt es noch eine Unzahl kleinerer Banden, die zumeist nur wenige Blocks kontrollieren, sich aber weder Herrn Mittwoch noch Finns Syndikat beugen wollen. Was den Gnom Trask angeht, so ist Cornac auch nur wenig bekannt. Trask ist, wie Finn schon sagte, sein Stellvertreter und seine rechte Hand. Trask ist vor allem für das 'operative Geschäft' des Syndikats zuständig und befiehlt einer großen Truppe Schlägern und Spionen, die Finns eisernen Griff um den Ostbezirk aufrecht erhalten. Es heißt, Trask sei nicht zimperlich, wenn es um die Interessen des Syndikats ging - und er sei außerordentlich kreativ, wenn es um das Beseitigen von Finns Feinden ging...
"Wie dem auch sei, es freut mich, dass ihr alle den Auftrag annehmt. Trask hat wieder einmal sein Gespür für brauchbare Leute bewiesen. Was jedoch euren Wunsch nach weiteren Informationen angeht, so muss ich euch enttäuschen, ich weiß auch nicht mehr als das, was ich euch bereits gesagt habe. Ich würde euch vorschlagen, dass ihr so schnell wie möglich damit beginnt, selbst Nachforschungen anzustellen. Geht hinaus, auf die Straßen, sprecht mit den Leuten, geht dorthin, wo meine eigenen Leute nicht hin können. Ich brauche allerdings nicht extra zu erwähnen, dass ihr über die wahren Gründe eurer Nachforschungen Stillschweigen bewahrt, nicht wahr? Denkt euch irgendeine plausible Geschichte aus, ihr solltet es nur vermeiden, in jenen Gegenden, die unter der Kontrolle der anderen 'ehrlichen Geschäftsmänner' stehen, Spuren zu hinterlassen, die auf mich hindeuten. Das würde nur Probleme aufwerfen, für mich genauso wie für euch."
Während Finn spricht, geht er langsam wieder hinter seinen Schreibtisch, ohne die Abenteurer anzuschauen, die unausgesprochenen Drohungen wirken wie beiläufig fallen gelassen.
"Nun ja, ich denke, ihr solltet jetzt sofort mit euren Nachforschungen beginnen. Ich möchte euch nicht länger aufhalten, ich selbst habe als ehrlicher Geschäftsmann ja auch noch genügend zu tun."
Die letzten Sätze sind eine klare Aufforderung zum Gehen, und die Abenteurer hören auch schon, wie Trask hinter ihnen die Türe öffnet. Nacheinander gehen die Abenteurer wieder hinaus auf den Flur, zuletzt Gharkan und Sutekh. Gerade als Sutekh vor dem Zwergen durch die Türe treten will, erhebt Finn noch einmal seine Stimme.
"Achso, bevor ich es vergesse. Jedweder Ärger, den ihr mit der Stadtwache hattet, ist behoben. Solange ihr es nicht unbedingt darauf anlegt, werdet ihr nicht wieder in die Holks wandern. Solltet ihr mich jedoch enttäuschen, so fürchte ich, dass auf euren Namen wieder ein Haftbefehl ausgestellt wird, klar? Ich habe euch die Freiheit geschenkt, und ich kann sie euch genauso schnell wieder nehmen."
Eine kurze Pause.
"Und was eure Ausrüstung angeht, die ihr bei der Stadtwache abgeben musstet, so ist sich bereits darum gekümmert worden. Trask wird euch gleich eure getreuen Gegenstände wieder zurückgeben, ansonsten wäret ihr in der Tat kaum von Nutzen. Und nun geht."
Mit einer wedelnden Handbewegung wendet sich Finn wieder seinen Akten zu.