Mit einer weiteren Verbeugung vor der Fürstin und dem Herold verlässt Ivana mit Farion im Schlepptau den Audienzsaal. Mit schnellen Schritten geht die Purpurritterin den Weg zurück durch das Schloß. Als sie dann vor der Tür des Palastes stehen, gibt die Frau den Wachen den kurzen Hinweis, dass sie nach Hause gehen würde und jederzeit geweckt werden sollte, wenn Gefahr für die Stadt bestünde oder die Fürstin nach ihr schicken würde. Die Wache nimmt dies kommentarlos zur Kenntnis und Farion kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die rothaarige Frau für dieses Verhalten bereits bekannt ist.
Dann geht es ein weiteres Mal durch Arabel. Der Weg ist dieses Mal allerdings relativ kurz. Ivana biegt in ein Gebiet der Stadt ein, in dem relativ neue Bauten stehen, die offensichtlich erst nach dem Goblinkrieg errichtet worden sind. Sie steuert auf ein erstaunlich großes Haus zu, welches mit einem adretten Garten umgeben ist und fast wie eine Villa einer Hofdame wirkt. Das Haus ist hell erleuchtet und Farion kann sehen, dass Ivana missbilligend das Gesicht verzieht. "Verdammt, hätte die Wache nicht die Schnauze halten können." Nur leise flüsternd, flucht die Ritterin und es ist klar, dass dieser Fluch nicht für Farion bestimmt war.
Bevor die Ritterin auf den Eingang des Hauses zugeht, hält sie den blonden Mann zurück. "Wenn ich von dir irgendeinen dummen Kommentar höre, schmeiß ich dich raus! Mein Bruder war der Meinung, dass das Haus sein Schwester so aussehen müsste. Meine Wahl wäre anders gewesen." Dann stößt die Frau das Tor zum Garten auf. Farion kann erkennen, dass das schmiedeeiserne Tor ein Wappen mit drei Edelsteinen ziert. Darunter steht ein Familienspruch, der die Verbundenheit derer von Dundragon mit dem Land Cormyr verdeutlicht. In diesem Land stehe ich stolz, ist dort zu lesen und Farion wird klar, dass Ivana tatsächlich zu einem Adelshaus gehört.
Als sie sich der Tür des Hauses nähern, wird diese von einer älteren Frau mit streng zurückgekämmten grauen Haaren geöffnet. "Lady Ivana, die Wache hat von eurer Rückkehr berichtet. Ein Abendessen für zwei Personen steht in eurem Zimmer bereit." Ivana schaut einen Moment gereizt, doch dann lächelt sie die Frau an.
"Loana, du hättest nicht aufstehen müssen. Wir werden zurecht kommen." Mit einer schlichten Bewegung deutet sie auf Farion. "Farion hier bleibt heute Nacht hier. Ich möchte wie immer Morgen geweckt werden. Gute Nacht, Loana."
Die grauhaarige Frau verneigt sich kurz vor ihrer Herrin und beobachtet mit sichtlichem Interesse Farion. Fast erscheint es dem Mann aus Tiefwasser als würde er genau taxiert. Dann lächelt Loana und verbeugt sich vor Farion. "Wenn immer ihr einen Wunsch habt klingelt nach mir." Die alte Frau wirkt leicht belustigt und zieht sich dann durch eine kleine Tür aus dem Eingangsraum des Hauses zurück.
So kann Farion das Innere des Gebäudes näher betrachten. Es passt so gar nicht zu der ruppigen und kantigen Kämpferin, was er sieht. Das ganze Haus ist ein Meer aus Tüll und Spitze und wenn er nicht wüsste, was Ivana macht, würde er sagen, dies sei das Haus einer reichen Adeligen, die ihr Leben als Hofdame verbringt.
Ivana geht schnell eine Treppe nach oben und der Schurke muss sich sputen, um mit ihr mitzuhalten. Im ersten Stock stösst sie eine breite Tür auf und der Unterschied zu dem bisherigen Haus, hätte kaum größer sein können. Der Raum beinhaltet eher pragmatische Möbel ohne viel Schmuck. Eine Sammlung von Waffen, stehen in einem Ständer in einer Ecke an einer Wand hängt eine Karte von Cormyr und eine Karte der Umgebung von Arabel. Auf einem kleinen Tisch ist tatsächlich für zwei Personen gedeckt. Das Ganze sieht mit Kerzenbeleuchtung fast romantisch aus, passt aber so gar nicht in den Raum, der sonst wie eine kleinere Version des Audienzsaales von Lady Lhal. Eine weitere Tür ist zu sehen, die offensichtlich in ein Schlafzimmer führt. Ein riesiges Himmelbett beherrscht diesen Raum. Etwas, was irgendwie skurril wirkt, wenn man den Raum davor betrachtet.
Mit schwungvollen Schritten betritt Ivana den Raum und beginnt ohne viel Federlesen sich von ihrer Rüstung zu befreien. Schneller als der Mann an ihrer Seite es für möglich hält, hat Ivana die Rüstung abgelegt und diese auf einen Ständer verfrachtet. Nur noch in ihrem Untergewand bekleidet, macht sie eine leichte Verbeugung vor Farion.
"Bitte Schön. Da Loana offenbar mit dir zufrieden ist, kannst du dich jetzt entspannen. Mein Kindermädchen wird nicht hier auftauchen." Nachdem sie sich gesetzt haben, fährt sie fort. "Dieser Palast hier ist die Wertschätzung meiner Familie für meine nicht zu leugnenden Dienste für Cormyr. Aber wie du siehst, hat meine Familie eine andere Vorstellung, wie eine Dame zu wohnen hat und nur dieser Raum entspricht meinem Geschmack."
Dann macht sich die Frau über das Essen her, was auf dem Tisch steht. Es sind eine erstaunliche Menge an gut schmeckenden kalten Gerichten aufgefahren. Während des Essens schaut Ivana Farion mit einem Blick an, der nicht verbirgt, was sie danach mit ihm machen möchte. Da ihre Figur unter den dünnen Untergewändern gut zu erkennen ist, hat Farion eine ausgesprochen gute Ansicht der Vorzüge der Ritterin.