„Na schön.“ Meint die Halbelfin schulterzuckend und gibt sich mit Valors Antwort zufrieden. Besser spät aufgeklärt als nie. So wie es aussieht, haben sie jetzt sogar noch eine Stunde Zeit. Gemeinsam mit den anderen wartet sie nun auf seine Rückkehr. Eilig hat sie es nicht. Anders sieht es bei ihrem Führer aus, der wohl lieber früher als später aufgebrochen wäre. Ist die ihnen verbliebene Zeit so knapp bemessen, oder hat das andere Gründe? Eine Frage, die sie vorerst nur mit Vermutungen beantworten kann. Als die Reise schließlich beginnen kann, verabschiedet sie sich von Sir Garrot und setzt sich mit den anderen in Bewegung, zuversichtlich, ihre Aufgabe zu erfüllen. Während sie über die Stege die Stadt verlassen, blickt sich die Adelige um. Zweifellos hat Breland schönere Landschaften zu bieten.
Allmählich wird es heiß...
Die Halbelfin versucht daraufhin, an etwas Kühles zu denken. Ein solcher Marsch erinnert sie daran, wie sie in Kriegszeiten in voller Rüstung von A nach B geschickt wurden. Es ist unangenehm, aber es trifft sie auch nicht gänzlich unvorbereitet. Sie ermahnt sich innerlich nur, regelmäßig zu trinken. Ab und an verscheucht sie mit einer Handbewegung beflügelte Plagen, die es auf sie abgesehen haben. Noch ist sie jedoch zuversichtlich, was auch die Bemerkung ihres Führers nicht trüben kann. Seine Warnung aber will sie beherzigen und so achtet sie ein wenig mehr darauf, wohin sie tritt.
Auch sie verbringt die Reise schweigend, ehe Irial seine Worte an sie richtet.
„Aber nein. Ich hatte verschiedene Lehrer, darunter auch meinen Vater. Den einen oder anderen Trick habe ich zudem abgeschaut, als wir uns noch im Krieg befanden. Sir Garrot ist mit meinem Vater gut bekannt. Er kannte mich vor unserem Treffen ebenso wie ich ihn nur aus Erzählungen. In der Zeit der Schlachten war ich dafür bekannt, meine eigene Vorsicht schleifen zu lassen, wenn sich dafür andere noch retten ließen... “ Nicht immer war ihr das gelungen. Die Lebhaftigkeit in ihren Augen nimmt ab und wandelt sich in jenen Blick, wie er häufig in den Gesichtern alter Kriegsveteranen zu finden ist. „Sir Garrot meinte, mein Vater habe ihm davon erzählt und so war er der Ansicht, ich könnte meine Fähigkeiten zum Vorteil der Gruppe nutzen. “ Sie lässt offen, ob sie es genauso sieht. Ihr letzter echter Kampf liegt lange zurück.
Nachdenklich schaut sie auf den Weg vor sich und wird erst wieder zugänglicher, als sich der Gnom an sie wendet. „Oha...“ Entfährt es ihr nach einer ersten Betrachtung. Mit einer solchen Länge hatte sie nun nicht gerechnet. „Habt Dank, doch ich werde es mir lieber in Ruhe zu Gemüte führen, sobald wir anhalten. “ Nickt sie ihm durchaus dankbar zu. Unterwegs auf unsicherem Grund zu lesen hält sie für unklug. Erstaunt vernimmt sie seine weiteren Worte. Monster, Magier, Barbaren. Und das alles erst nach einem Tag in Begleitung der Gruppe? Dann wird sie wohl tatsächlich nicht untätig bleiben müssen.
Makatoshs Einwand wirft ihr weitere Fragen auf. Was ist ein Khyber schon wieder...wenn es tief ist, mag es wohl so etwas wie ein finsterer Abgrund sein. Dass eine eben solche Magie ihre Reisegruppe unterwandert haben soll, lässt sie erst recht aufhorchen. „Unterwandert? Meint Ihr damit, sie ist in euch eingedrungen?“ Hakt sie nach und blickt vorausschauend auf den vor ihr liegenden Weg, um den Brief wenigstens kurz zu überfliegen. Wenn ihre neuen Mitstreiter nun von bösen Mächten heimgesucht wurden, muss sie sich wohl Sorgen machen. Magie ist ein Thema, mit dem sie bislang noch nicht viel Berührung hatte. Aber das klingt ja beinahe, als könnte sich die Gruppe selbst gefährlich werden...