„Habt Dank, werter Herr Gnom.“ Die junge Adelige nickt, wenn auch nicht gänzlich davon überzeugt, dass sie genug weiß. „ Wir sollen einer Bande von besonderen Schmugglern das Handwerk legen, nicht wahr? “ Erkundigt sie sich daher stattdessen und macht angesichts möglicher Gefahren dennoch einen zuversichtlichen Eindruck. Als der Gnom sie auf eine für die Reise bestimmte Ausrüstung anspricht, überlegt sie kurz. „Nun, ich muss zugeben, dass ich bisher noch nicht das Vergnügen hatte, durch ein Sumpfgebiet zu wandern. Ein Seil besitze ich, für besonders schwierige Stellen kann ich wenn es sein muss auch meine Rüstung rasch ab- und wieder anlegen. An Proviant habe ich ebenfalls gedacht.“
Der Ton, der in den Worten des augenscheinlichen Magiers mitschwingt, verwundert sie dann zunächst ein wenig. Sie vermutet, dass es für ihn wohl eine persönliche Angelegenheit sein könnte. Womöglich ist diese Aufgabe aber auch nur besonders...schwierig.
Als die fremdländische Dame eine Verneigung andeutet, folgt die Halbelfin ihrem Beispiel. Ohne Zweifel eine geheimnisvolle Person. Sie fragt sich, welche Rolle sie wohl in dieser ungleichen Gruppe übernimmt. Nach einer Kriegerin sieht sie ihr nicht aus. Eher würde sie vermuten, dass sie eine weitere Magierin vor sich hat. Der Gesichtsschal verschleiert ihre Züge, ihre Gedanken...und lässt sie auf eine gewisse Unnahbarkeit schließen.
„Ich verstehe. Dann freut es mich zu hören, dass Ihr diese Gruppe weiterhin mit Eurer Gesellschaft beehrt, Frau Echelesh.“ Schließlich ist sie gespannt, was die Fremdländerin unterwegs zu bieten hat.
Die höflichen Worte des Zwerges veranlassen sie zu einem leichten Grinsen, dass kurz darauf wieder zu einem dezenteren Schmunzeln ausweicht. „Seid unbesorgt, Herr Mronanon. Ich kann verstehen, dass die Zeit der letzten Vorbereitungsmaßnahmen eine gewisse Hektik verusacht. Und...das hoffe ich auch. Procolosch Ibralosch
[1], wie es so schön heißt. “ Meint sie zwinkernd.
Dann wendet sie sich dem Nächsten zu. Auch er scheint zu der schutzbedürftigen Sorte zu gehören. Selbst der Zwerg macht auf sie einen kultivierten, geradezu friedlichen Eindruck. Gut, dass sie nun hier ist. Magie und göttlicher Beistand sind wunderbar, wenn sie durch einen kräftigen Schwertarm abgerundet werden. Da kommt sie ja genau zum rechten Augenblick. Ihr Antlitz behält ein höfliches Lächeln, auch wenn ihr die Worte dieses Mannes einige Rätsel aufgeben. Nachdenklich nickt sie ob seiner berechtigten Frage und schluckt die eigene Frage, wer denn mit „wir“ gemeint ist, vorerst hinunter. „Nein, nein, das ist vollkommen in Ordnung. “ Dass ihre Gruppe so höflich sein würde, hätte sie nicht erwartet. Da fühlt sie sich ja fast wie bei Hofe...
„ Herr d´Deneith ist ein Freund meines Vaters, Herzog William ir' Selas . Als ich in seinem Auftrag einen guten Bekannten von ihm bis hier hin eskortiert habe, hat er von meiner Ankunft erfahren und mich auf Euer edles Vorhaben angesprochen. Auch hat er erwähnt, dass dieses...Problem die Drachenmalhäuser betrifft, zu denen Breland, meine Heimat, in der Regel gute Beziehungen pflegt. Langeweile ist natürlich auch noch ein Grund. “ Fügt sie leichthin hinzu und blickt nun ein wenig fragend in die Runde. „Allerdings ist das, was ich bisher weiß, ein wenig vage. Für eine kurze Zusammenfassung der Lage wäre ich dankbar. “