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[IC] Interlude: Eine Stadt am Abgrund

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Morningstar:


Die Einführung für Airra Tiefenecho


In der Nähe von Schattental, hunderte von Metern unter der Oberfläche

Morningstar:
22. Marpenot, 1372 DR
Unterreich

Airra wandert schon den ganzen Tag, ein fröhliches Lied auf den Lippen, einen Tunnel entlang. Sie ist gerade unter Schattental vorbeigekommen und nun auf dem Weg zum Eilistraee-Schrein, etwa vierzig Meilen nördlich des Sees der Schatten. Ein unterirdischer Fluss fließt neben ihr in einer tiefen Schlucht und der Weg, auf dem sie jetzt geht, ist etwas mehr als zwei Meter breit.
Allerlei seltsame Vorkommnisse, so berichtet man, haben sich unter den Anhängern der Spinnengöttin Llolth ereignet. Airra ist nun damit beauftragt worden, diesen Gerüchten auf den Grund zu gehen, doch bisher war ihre Reise nicht sonderlich produktiv.

Gerade träumt die Svirfneblin-Bardin davon, wie schön es doch wäre, würde sie auf einmal einem bekannten Gesicht aus ihrem alten Heimatdorf begegnen, da bemerkt sie etwa zwanzig Meter weiter vorne im Tunnel plötzlich eine Bewegung. Wer könnte das sein ?
Doch bevor sie sich darüber Gedanken machen kann, ertönt hinter ihr eine sanfte männliche Stimme in der Handelssprache des Unterreichs, von der jedoch eine unüberhörbare subtile Grausamkeit ausgeht.
"Oh....oho....na, wen haben wir denn da ?"
Wieder eine Bewegung vor ihr im Schatten, die Stimme hinter ihr fährt fort:
"Ein hübsches kleines Liedchen singt sie da, nicht wahr, Ilmryn ?"

Airra Tiefenecho:
Die rästelhaften Nachrichten hat Airras Neugier schnell erweckt. Auch etwas Schadenfreude hat sie nicht leugnen können, denn sollten die Lolthiten tatsächlich von einer Katastrophe heimgesucht worden sein, könnte die eine oder andere Partei sicher die Gelegenheit nutzen, in den finsteren Spinnennestern aufzuräumen. Glücklicherweise hat die Kommandantin der Promenade höchstselbst, Iljrene, die Tiefengnomin als eine der Späherinnen nach Cormanthor geschickt, und diese hat nicht gezögert aufzubrechen.

Das Lied der Svirfneblin verstummt abrupt. Im Stillen scheltet sich Airra für ihre Nachlässigkeit. Auf ihrem Weg feindlich gesinnte Drow anzutreffen, überrascht sie nicht, aber sich von ihnen umzingeln zu lassen, ist denkbar schlecht.
Vorsichtshalber erweckt die Bardin die Magie, die ihren Volk eigen ist, zum Leben, und ihre Umrisse werden unscharf, verschwommen. Dass die beiden Fremdlinge sie erspäht haben, trotz des Rings, der sie für dunkelsichtige Kreaturen völlig unsichbar macht, bereitet ihr Sorgen. Sie macht sich ganz klein und versucht sich hinter einer Unebenheit in der Tunnelwand zu verbergen.
"Toll gemacht. Ich kann doch nicht jedes Mal darauf hoffen, dass der Meister der Steine mich schon irgendwie rausholt."

Morningstar:
"Es ist besser du lässt diese Spielchen und leistest keinen Widerstand. Es wäre doch deutlich weniger schmerzhaft."
Die Stimme hinter dir hat einiges von ihrer Sanftheit eingebüßt, und dafür enorm an Brutalität gewonnen. Von deinem Versteck im Schatten aus, kannst du nun auch erkennen, zu wem diese Stimme gehört. Hinter dir stehen zwei Humanoide, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten. Der Linke, ein androgyner Dunkelelf, eine schwarze Robe tragend und mit seidigem, weißen Haar, an seinem Gürtel, der eng um seine schlanke Taille liegt, hat er mehrere Zauberstäbe stecken. Der Rechte ein plumpes, ungestümes Monstrum, zwar nicht größer als der Drow, doch breiter und grobschlächtiger. Dieses ungestüme Etwas trägt ein stählernes Halsband, an dem eine Kette befestigt ist, welche der Dunkelelf in den Händen hält. Du siehst, wie Stacheln an der Innenseite tief ins Fleisch der Kreatur stechen.

Jetzt enttarnt sich auch das, was du bisher nur als huschende Bewegung vor dir im Schatten wahrnehmen konntest. Ein weiterer Dunkelelf, der nun hinter einem Felsvorsprung hervorklettert. Er nimmt gerade einen Pfeil von der Sehne seines Kurzbogens runter und blickt verständnislos in die Richtung des ungleichen Paares. Mit ein paar hektischen Bewegungen seiner Finger teilt er diesem mit: "Was meinst du ? Wo ? Ich sehe es nicht ?"
Die Antwort, ebenfalls in Zeichensprache: "Dummkopf, versteck dich wieder, los."
Indes beginnt das Monstrum neben dem schwarzberobten Drow hektisch zu schnüffeln und es stampft bedrohlich nah in deine Richtung.
"Ich würde mich ergeben, Sängerin. Mein Freund Steinzahn ist nämlich ausgesprochen hungrig..."

Airra Tiefenecho:
"Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich euch freiwillig in die Klauen stapfe, was? Als ob man von euch Gnade erwarten könnte, ihr habt nicht einmal ein richtiges Wort dafür!"
Die Gnomin hält nichts von der Aufforderung der Drow, auch wenn die Umstände - zwei weitere, sehr unangenehme Feinde - ihr keinen leichten Fluchtweg versprechen. Die findige Bardin greift auf einen einfachen Zaubertrick zurück und zupft leicht am Gewebe, um am Rand des Abgrunds ein Rascheln und Bröckeln* zu erzeugen: damit hofft sie vor allem das eher brachial aussehende Wesen in die Irre zu führen.
Dabei beobachtet Airra die augenlose Kreatur genau - sollte diese den Köder offensichtlich geschluckt haben, würde die Svirfneblin den Moment nutzen und im Tunnel zurückweichen, möglichst vorsichtig und unauffällig.
"Dieser arme Kettenhund sieht auch nicht glücklich aus. Wenn ich ihn nur irgendwie befreien könnte, hätte ich vielleicht einen Verbündeten."

Spoiler (Anzeigen)Ghost Sound[/size]

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